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Vertrieb in der Schweiz: LUBAPHARM AG,CH-4002 Basel

kol. Balneum Hermal sollte — wie alle Bäder—nicht bei fieberhaften Erkrankun­

gen, Tuberkulose, schweren Herz- und Kreislaufstörungen, Bluthochdruck an­

gewendet werden. Besondere Hinweise: Die Wanne ist nach jedem Bad sofort mit heißem Wasser und einem Spritzer Geschirrspülmittel zu reinigen. Darrei­

chungsform, Packungsgrößen und Preise: Flüssiger Badezusatz: Flaschen mit 225 ml DM 12,30,500 ml DM 21,45,1000 ml

DM 34,35. (Apotheken-Verkaufspreise inkl. Wenn es

MwSt., Stand: 01.11.1990). um die Haut

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Flüssiger Badezusatz Fettendes medizinisches Ölbad zur dermatologischen Balneotherapie

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Rücktettendes medizinisches Ölbad zur dermatologischen Balneotherapie

Antihistaminikatherapie

Die statistische Auswertung, durchgeführt im Institut für Medizinische Statistik der Philipps- Universität in Marburg, erfolgte bei Häufig­

keitsauszählungen mit dem Chi-Quadrat-Test und dem exakten Test nach Fischer. Quantita­

tive Angaben mit Mittelwertsberechnung wur­

den Varianzanalysen unterzogen.

Material und Methoden

In einer doppelblinden, multizentrischen Stu­

die in Parallelgruppen erhielten insgesamt 125 ambulante Patienten beiderlei Geschlechts mit chronisch persistierender Urtikaria oder ande­

ren juckenden Hauterkrankungen (Ekzem, Pru­

ritus), die erfahrungsgemäß auf Antihistami­

nika ansprechen, maximal vier Wochen zwei Tagesdosen zu je 2 mg Dimetinden oder eine Tagesdosis Loratadin zu 10 mg (die zweite Do­

sis als Placebo) (Tab. I). Topische

Kortikoste-Therapeutische Erfahrungen

Loratadin Dimetinden

männlich 27 36

weiblich 36 27

Alter (0 J.) 45,8 45,8

min/max (J.) 21-87 19-80

Tabelle I; Patientengut

roide und orale Antihistaminika mußten 24 Stunden vor der ersten Testmedikation und orale Kortikoide zwei Wochen vor Studienbe­

ginn abgesetzt werden. Ausschlußkriterien waren: bekannte Überempfmdlichkeit gegen Antihistaminika, bekannte Medikamenten- allergie, bekannte Versager auf Antihistami­

nika, Schwangerschaft und Stillzeit. Acht Lo­

ratadin- und sieben Dimetinden-Patienten er­

hielten ab dem ersten Behandlungstag zusätz­

lich topische Kortikosteroide. Die Zuweisung in die Gruppen erfolgte randomisiert (Tab. II).

Die Zielsymptome Juckreiz, Erythem und Quaddeln wurden vor der Behandlung sowie am 3., 7., 14. und 28. Tag mit einer vierstelli­

Diagnose Loratadin Dime­

tinden

Ges. (abs.) %

Urtikaria 32 30 62 49,2

Ekzem 31 33 64 50,8

(einschl. Neurodermitis und Pruritus) Tabelle 11: Diagnoseverteilung

gen Skala von 0 bis 3 (0 = kein Symptom, 1 = leicht, 2 = mäßig, 3 = schwer) beurteilt.

Dieselbe Skala wurde auch zum Vergleich der Patienten- und Arzturteile bezüglich Symptom­

ausprägung (Tag 3, 7, 14, 28) sowie bei der Gesamtbeurteilung der Dermatose (Tag 0, 3, 7, 14 und 28) herangezogen. Auf einer Skala von 1 bis 5 beurteilten Arzt und Patienten (Tag 7, 14, 28) die therapeutische Wirkung (1 = ausgezeichnete Wirkung, 2 = gut, 3 = mäßig, 4

= minimal, 5 = Therapieversager). Außerdem bewerteten die Patienten in Tagebüchern mit­

tels einer visuellen Analogskala von 0 bis 100 mm die Verträglichkeit und Wirksamkeit der jeweiligen Medikation als eigenständiges Kriterium.

Ergebnisse

Unter beiden Medikamenten war ab dem 3.

Behandlungstag eine signifikante Besserung der Symptome zu verzeichnen. Nach durch­

schnittlich 1,9 Wochen (Bereich: 1,5 bis 2,5) verschwanden die Symptome Juckreiz und Erythem bei 51,7% bzw. 51,9% der Loratadin- Patienten im Vergleich zu 41% bzw. 34,5% der Dimetinden-Patienten. Signifikant überlegen war Loratadin bezüglich Symptomfreiheit bei dem Symptom Quaddeln (p<0,01, 82% der Pa­

tienten VS. 52,8% unter Dimetinden).

Obgleich signifikant mehr Loratadin-Patien­

ten initial zwei oder drei stark ausgeprägte Symptome aufwiesen (p<0,05; 50,8% vs.

33,3% unter Dimetinden), zeigte sich im Ver­

Symptome Loratadin Dime­

tinden

Tabelle 111: Anzahl der Symptome/Patient vor Therapie

gleich der über die vollen vier Wochen thera­

pierten Patienten (n = 55; 30 Loratadin, 25 Dimetinden) eine signifikant stärkere Besse­

rung (p<0,001) der mittleren Symptomausprä­

gung zugunsten von Loratadin über den ge­

samten Therapieverlauf (Abb. I). Entspre­

chend reduzierte sich im ärztlichen Gesamtur­

teil nach vier Wochen der Anteil schwer be­

einträchtigter Patienten auf 6,5% (Loratadin) gegenüber 16% (Dimetinden), und in der

Ge-Arzt und Pati­

ent beurteilten die Wirksam­

keit auf einer fünfstufigen Skala

Die Symptome besserten sieb unter beiden Medikamenten ab dem 3. Be- bandlungstag

Therapeutische Erfahrungen Antihistaminikatherapie

Dimetinden

Loratadine

Tag 3 Tag 7 Tag 14 Tag 28 Behandlungszeit

.\bbildung 1: Symptomrückgang während der Behandlung (mittlere Ausprägung aus Juckreiz, Erythem und Quaddeln)

Der Juckreiz wird auch durch Antihist­

aminika ohne zentrale VVirk- knmponente beeinflußt

Auch nach vier­

wöchiger The­

rapie mit Lora­

tadin zeigte sich kein Ge- wöhnungs- efTekt

Die Sedierungs- rate von Lora­

tadin ist ver­

gleichbar mit Placebo

samlbeurteilung schnitten die Loratadin-Pati­

enten besser ab als die Dimetinden-Patienten.

Zu Therapieende war völlige Symptomfrei­

heit häufiger bei den Urtikariapatienten (37,1%; n = 62) als bei den Ekzempatienten (15,8%) zu verzeichnen. Bei beiden Diagnosen ließ sich lediglich tendenziell ein etwas besse­

rer Behandlungserfolg unter Loratadin feststel­

len, der sich aber im ärztlichen Gesamt- und Globalurteil deutlich widerspiegelte (Tab. IV).

Insgesamt wurde der Behandlungserfolg un­

ter Loratadin von den Prüfärzten nach vier Wo­

chen häufiger als »ausgezeichnet« oder »gut«

(41,5% bzw. 40,0%) beurteilt verglichen mit Di­

metinden (20% bzw. 52%). Die Auswertung der Patiententagebücher (n = 99) ergab einen relativ engen Zusammenhang zwischen dem Arzt- und Patientenurteil (Abb. 2). Im Wirkungseintritt ließ sich kein signifikanter Unterschied zwi­

schen beiden Medikationen feststellen.

Bei 18 der 63 mit Dimetinden behandelten Patienten sind Nebenwirkungen vermerkt, de­

nen 11 in der Loratadin-Gruppe gegenüberste­

hen (p<0,05). Müdigkeit als Nebenwirkung wird zwölfmal bei Dimetinden, aber nur fünf­

mal bei Loratadin angegeben (p = 0,057). Bei keinem der fünf mit Loratadin behandelten Pa­

tienten, die Müdigkeit als Nebenwirkung anga- ben, war diese als schwer bezeichnet, dafür aber bei acht der zwölf Patienten der Ver­

gleichsgruppe (p<0,01).

Neben den genannten Fällen mit Müdigkeit wurde noch über unerwünschte Erscheinungen im gastrointestinalen Bereich (zwei Loratadin- und vier Dimetinden-Patienten), Kopfschmer­

zen, Schwindel und Halstrockenheit (jeweils einmal unter Loratadin) sowie weitere, eher un­

spezifische Beschwerden wie Pollakisurie, Au- genflimmern (je einmal unter Dimetinden) und Augenjuckreiz (einmal Loratadin) geklagt.

Diskussion

In dieser Studie konnte im Einklang mit einer anderen doppelblind kontrollierten Studie er­

neut bestätigt werden, daß auch Antihistami­

nika ohne zentrale Wirkkomponente einen günstigen therapeutischen Einfluß auf das Symptom Juckreiz haben (14). Durch diese übereinstimmenden Befunde dürfte die von Krause und Shuster (11) aufgestellte Hypo­

these, der rein periphere Angriffspunkt von H|-Antihistaminika bei dem Symptom Juckreiz sei bedeutungslos, widerlegt worden sein. Auf­

grund dieser Studie ist auch die Hypothese (20), nach der der juckreizstillende Effekt von Antihistaminika auf einer lokalanästhetischen Wirkung am peripheren Nervensystem, weni­

ger auf einer Hemmung der H|-Rezeptoren be­

ruhe, ebensowenig nachvollziehbar.

Zwei weitere wichtige Befunde aus dieser Studie sollen hier hervorgehoben werden:

1. Im Einklang mit früheren Studien (13, 15) zeigte sich unter Loratadin auch nach vier­

wöchiger Behandlung keine Tachyphylaxie, sondern es waren weitere und ausgeprägtere symptomatische Besserungen zu beobachten als unter Dimetinden. 2. Tendenziell konnte unter Loratadin ein besserer Therapieerfolg festgestellt werden. Letzterer Befund wird auch durch die Tatsache, daß 15 Patienten (acht Loratadin, sieben Dimetinden)

zusätz-Urteil Urtikaria Ekzem

Loratadin Dime- Loratadin Dime­

tinden tinden

ausge- 50.0% 29,2% 27,8% 18,8%

zeichnet

19,2% 33,3% 38,9% 37,5%

gut

Tabelle IV: Ärztliches Gesamt- und Globalurteil in Ab­

hängigkeit von der Diagnose

lieh topische Kortikosteroide erhielten, nicht eingeschränkt, da diese Zusatzmedikation auf beide Gruppen fast gleich verteilt war. Inwie­

weit diese Beobachtungen statistisch signifi­

kant sind bzw. auf den mastzellstabilisieren­

den Effekt von Loratadin zurückgeführt wer­

den können, läßt sich nur in weiteren Studien an größeren Patientenzahlen abklären, wobei

Antihistamiiiikatherapie Therapeutische

entsprechende In-vitro-Unlersuchungen mit in das Testprotokoll eingehen müßten. Insgesamt war unter Loratadin eine signifikant (p<0,05) geringere Nebenwirkungsinzidenz zu beob­

achten. Unterstrichen wird der Vorzug von Lo­

ratadin durch die wichtige Beobachtung, daß unter Dimetinden 13 von 18 Nebenwirkungen (vor allem Müdigkeit) als schwer beurteilt, wo­

hingegen in der Loratadingruppe alle Neben­

wirkungen - auch die von fünf Patienten an­

gegebene Müdigkeit - überwiegend als leicht oder mittelschwer eingestuft wurden.

Die Wirksamkeit beider Präparate unserer Studie ist als erwiesen zu betrachten. Sie ist belegt durch klinische Studien, die im Vergleich zu Placebos oder »Standards«, also Präparaten mit bekannt vergleichender Wirkung, durchge­

führt wurden (2, 3, 10, 13, 14, 17).

Die therapeutischen Vorzüge des neueren Präparates Loratadin liegen in dessen nicht­

sedierenden Eigenschaften, die insbesondere für berufstätige und aktiv am Straßenverkehr teilnehmende Allergiker von Wichtigkeit sind.

Im Hinblick auf die wachsende Bedeutung all­

ergisch bedingter Erkrankungen in der Bevöl­

kerung dürfte die fehlende Beeinträchtigung der Vigilanz in der Antihistaminikatherapie ei­

nen beträchtlichen Fortschritt darstellen.

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10q

-Loratadine (Wirksamkeit) Loratadine (Verträglichkeit) Dimetinden (Wirksamkeit) Dimetinden (Verträglichkeit) 0

---- 1----2 Wochen

.Abbildung 2; Wirksamkeit und Verträglicbkeit im Patientenurteil

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8: 447-452.

Für die .Autoren:

Prof. Dr. med. Hartwig Mensing Lniversitäts-Hautklinik Hamburg-Eppendorf .Martinistraße 52 2000 Hamburg 20

Die Wirksam­

keit beider Prä­

parate kann als erwiesen be­

trachtet wer­

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Im Dokument Angstpatienten in der Allgemeinpraxis (Seite 69-73)