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für trockene und empfindliche

Im Dokument Angstpatienten in der Allgemeinpraxis (Seite 75-78)

Haut

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Interview

gen werden. Gerade die Präventivmedizin hat ja, trotz aller Bemühungen, in der Öffentlich­

keit wie beim Arzt noch keinen einheitlichen Stellenwert entsprechend ihrer Bedeutung. Wir sind deshalb, aus verständlichen Gründen na­

türlich in Anlehnung an unser Präparatespek­

trum, schon früh in diesen Bereich eingestie­

gen.

ZFA: Glauben Sie, daß bei der Medizineraus­

bildung aus diesem Sektor noch zu wenig getan wird?

Vogel: Nach meiner Überzeugung, die sich auf viele Gespräche mit Ärzten gründet, wird im Studium ebenso wie in der weiteren Ausbil­

dung noch immer zuwenig Wissen über Ver­

haltensmedizin und Prävention vermittelt. Die Ärzte lernen eine Menge über Diagnose und, mit Einschränkungen - weil die spezielle Phar­

makologie hier noch zu kurz kommt - über die Therapie. Das Bewußtsein, daß hier der Mensch in seiner Ganzheit angesprochen wer­

den muß, bildet sich nur langsam. Gerade bei zwei Bereichen, zu denen Merckle Präparate anbietet, nämlich Fettstoffwechselstörungen und Erkrankungen des rheumatischen For­

menkreises, können durch Prävention und Verhaltenstherapie Medikamente eingespart werden. Da es sich in beiden Fällen um eine Langzeittherapie handelt, ist dies ganz wichtig.

ZFA: Wie sehen die Hilfen von Merckle hier aus?

Vogel: Zunächst zu den Fettstoffwechselstö­

rungen. Der Arzt kann in seiner Praxis Grup­

pen aus betroffenen Patienten bilden. Merckle engagiert und finanziert eine Diätberaterin, die an insgesamt sechs Abenden diese Patienten schult. Der Arzt lernt hierbei, diese Patienten richtig zu führen. Weiter beteiligt sich Merckle im Rahmen des ClNDl (Countrywide Integrated Noncommunicable Diseases Intervention Pro­

gramm der WHO) mit der Maßnahme »Gelenk in Aktion«. Durch vernünftige Bewegung kann man präventiv sehr viel machen. Es ist belegt, daß arthrotische Veränderungen sich dadurch hinausschieben oder gar ganz vermeiden las­

sen. Wir geben hier dem Arzt Hilfen bei der Bildung von Gruppen, wir vermitteln einen Physiotherapeuten, der die Gruppen in der richtigen Bewegungstherapie schult und stel­

len auch hier Schulungsunterlagen zur Verfü­

gung. Darüber hinaus haben wir die Erfahrung gemacht, daß selbst hervorragende Ärzte oft Schwierigkeiten im Umgang mit Patientengrup­

pen haben. Wir bieten deshalb

Wochenend-Seminare unter Leitung eines erfahrenen Psy­

chologen an, die dem Arzt das notwendige Wis­

sen vermitteln.

Weiter haben wir - erstmals dieses Jahr - einen Förderpreis »Gelenk in Aktion« ausge­

schrieben, der sich speziell an den niederge­

lassenen Arzt richtet.

Neben diesen Maßnahmen aus der Verhal­

tenstherapie bieten wir natürlich auch eine ganze Menge Fortbildungsveranstaltungen an, bei denen Therapiemaßnahmen im Vorder­

grund stehen. So führen wir im Bereich der Sportmedizin regelmäßig Tape-Kurse durch, auch Seminare über den Einsatz der Elektro­

medizin bei Sportverletzungen.

ZFA: Kommen wir zu den neuen Bundeslän­

dern. Was tut Merckle dort?

Vogel: Wir haben auf der Ebene der frühe­

ren 15 Bezirke in den neuen Bundesländern spezielle pharmakologische Seminare durch­

geführt. Dabei bezog sich eine Serie auf den Themenkreis Rheuma, eine auf den Themen­

kreis Traumatologie und eine auf den Fettstoff­

wechsel. Bei Rheuma und Traumatologie ar­

beiten wir mit der Agentur Kybermed zusam­

men, die Veranstaltungen zum Fettstoffwech­

sel führen wir alleine durch. Wir haben dabei eine sehr gute Resonanz gehabt.

Für jeden Seminarbereich haben wir zuvor ein sogenanntes »Train-the-Trainer«-Seminar abgehalten, an dem unter anderem Prof. Dr.

Hüller, der Ordinarius für Klinische Pharmako­

logie an der Charite in Berlin, beteiligt war.

ZFA: Was hat Sie bewogen, nicht einfach mit Fachleuten aus der früheren Bundesrepublik solche Seminare zu veranstalten?

Vogel: Wir wollten nicht einfach einen Infor­

mationstransfer machen. Deshalb haben wir im Vorfeld mit einer ganzen Reihe von Ärzten gesprochen, einfach um festzustellen, was in den neuen Bundesländern gebraucht wird, und dies dann gemeinsam zu erarbeiten. Daß hin­

ter dem natürlich die Absicht besteht, auch unsere Präparate zu verkaufen, haben wir da­

bei nie verschwiegen. Wir haben in der Gesell­

schaft für Allgemeinmedizin der früheren DDR (GAM) und deren Vorsitzenden, Dr. Borgwardt, einen Partner gefunden, der in der Lage ist, uns vor Ort zu unterstützen und die Veranstaltun­

gen zu organisieren.

ZFA: Wenn diese »Train-the-Trainer«-Semi- nare stattgefunden hatten, wie sah dann der weitere Verlauf konkret aus?

Es wird im Stu­

dium zu wenig Wissen über Verhaltensme­

dizin und Prä­

vention vermit­

telt

Hilfen bei der Bildung von Patienten­

gruppen

Wochenend- Seminare für Ärzte über den Umgang mit Patienten­

gruppen

Interview

Zusammenar­

beit mit der Gesellschaft für Allgemeinme­

dizin in den neuen Bundes­

ländern

Vogel: In den »Train-the-Trainer«-Semina- ren haben neben Prof. Hüller und einem Phar­

makologen des entsprechenden Gebietes aus der alten Bundesrepublik Kliniker und einige Allgemeinärzte aus den NBL teilgenommen.

Diese bekamen dort das notwendige Wissen vermittelt und erhielten die Unterlagen, wie z. B. Diaserien und Folien, für die Veranstal­

tungen auf der Ebene der 15 früheren DDR- Bezirke.

Zu den Veranstaltungen vor Ort lädt die GAM ein, geleitet werden sie von einem klinischen Pharmakologen, einem Kliniker und einigen Allgemeinärzten. Merckle hat im Anschluß an die neutralen Fortbildungsveranstaltungen Ge­

legenheit, seine Präparate vorzustellen.

ZFA: Wie sehen die Pläne für 1991 aus?

Vogel: Im Januar fand die dritte Seminar­

reihe zum Fettstoffwechsel statt. Wir wieder­

holen jetzt, in etwas abgemagerter Form, die gesamte Serie. Parallel dazu entwickeln wir, wieder in Kooperation mit Kybermed, ein neues Modell, ein sogenanntes Konsensus-Modell.

Wir tun uns hier mit Meinungsbildnern zusam­

men, die in Fortführung des Grundgedankens bei den Pharmakologie-Seminaren Bausteine entwickeln und schriftlich fixieren. Ziel dabei ist, daß am Schluß der niedergelassene Arzt ein konkretes Fortbildungskompendium zur Verfügung hat. Dies wird in den nächsten Mo­

naten starten und - zunächst überlappend - schließlich die Pharmakotherapie-Seminare ersetzen.

Natürlich bieten wir in den neuen Bundes­

ländern auch unsere normalen Fortbildungs- Seminare und die Projekte aus dem Bereich der Verhaltensmedizin an.

Seit August 1990 sind wir auch mit unserem Außendienst in den NBL aktiv, zunächst mit Referenten aus dem früheren Bundesgebiet, jetzt, nach Abschluß einer Schulungsphase, zu­

nehmend mit Referenten aus den neuen Bun­

desländern. Auch diese Mitarbeiter werden das ganze Spektrum der Möglichkeiten den Ärzten anbieten.

Das Interview führte Günther Buck Obere Grabenstraße 42 7315 VVeilheim/Teck Mosaik Verlag, München 1990. 208 Seiten, 30 Farbfo­

tos, DM 29,80.

lECHANCEN BEI

Behandlungsmöglichkeiten der Immunschwäche

Dr. Hans Jäger

InhaK

• Grundsätzliches zu HlV-In- fektionen

• Behandlungsmöglichkei­

ten

• Beschreibung möglicher Symptome und ihrer Be­

kämpfung

• Erklärungen zu opportuni­

stischen Infektionen und auftretenden Tumoren

• experimentelle Therapie­

formen

• alternative Behandlungs­

ansätze

• unspezifische Empfehlun­

gen zur Lebenweise

• psychosoziale Aspekte

• Hilfsangebote und Modell­

einrichtungen.

Kommentar

Nach dem Motto »Alles über ...« hat der Autor (fast) alles derzeit verfügbare Wissen über HlV-Infektionen und AIDS-Erkrankung zusam­

mengetragen. Wer damit an­

gesprochen werden soll, ist unklar: Für fortbildungswil­

lige Arzte und Kranken- schwestern/pfleger bleibt das Buch über weite Strecken not­

gedrungen zu sehr an der Oberfläche: dem Patienten und seinen Angehörigen/

Freunden wird suggeriert, daß inzwischen beinahe jede Komplikation medikamentös beherrschbar sei. Vor einer Neuauflage sollten sich Autor und Verlag über die Zielg­

ruppe klarwerden.

//. Geiger

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