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Abschlussarbeit am Diakoniewissenschaftlichen Institut

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Academic year: 2022

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Catharina R. Ziehm

„Ich war krank und ihr habt mich besucht“

Arbeit, Zusammenarbeit und Fortbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen in der ökumenischen Krankenhausseelsorge und -hilfe – vor allem in Heidelberg

SoSe 1998, A 21, 51 Seiten /Anhang

Ausgehend von einem praktischen Interesse an der Seelsorge in ihren verschiedenen kirchlichen Ausprägungen untersucht die Arbeit das Tätigkeitsfeld von Haupt- und Ehrenamtlichen, die seelsorgerlich im Krankenhaus arbeiten. Nach einem kurzen Überblick über die Geschichte der Kranken(haus)-seelsorge vom Urchristentum bis in das 20. Jahrhundert folgt die Darstellung ehrenamtlicher Besuchsarbeit im Krankenhaus. Dazu habe ich zunächst die Geschichte des sozialen Ehrenamts umrissen. Bis in das 20. Jahrhundert hat sich das Ehrenamt sehr gewandelt, bis es heute zu einem wichtigen Diskussionsthema in der Kirche geworden ist, da das Geld an allen Ecken fehlt und man sich auf die Möglichkeiten einer breiteren Aktivierung freiwilliger Helfer zurückbesinnt.

Unter den in der Kirche möglichen und nötigen Arbeitsbereichen ist das Besuchen von Menschen im Krankenhaus nur einer von vielen, aber m.E. ein sehr wichtiger Bereich. Denn gerade im Krankenhaus kommen die Menschen oft zum ersten Mal dazu, in Ruhe über ihr Leben nachzudenken, oder sie brauchen einfach einmal jemanden, mit dem sie ihre Probleme besprechen können und der ein bißchen Zeit mitbringt. Damit ist das Pflegepersonal, das dieses nicht als seine Hauptaufgabe sehen kann, jedoch meist schnell überlastet, und selbst die Krankenhausseelsorger schaffen es nicht, sich für alle Patienten Zeit zu nehmen, die z.B. wenig Besuch von Angehörigen bekommen.

An den meisten Kliniken gibt es inzwischen zumindest eine der möglichen Formen ehrenamtlicher Tätigkeit, die sich speziell diesem Bedürfnis der Patienten widmet. Darunter zählen die „Grünen Damen“, die durch die ökumenische Krankenhaushilfe (ÖKH) in Bonn als Zentralverband zusammengeschlossen sind. Die Entstehung dieses Zusammenschlusses, die Art der Tätigkeit, Organisation und Selbstverständnis der Gruppen habe ich an den geschichtlichen Überblick anschließend dargestellt.

Neben der Theorie war es mir wichtig, auch konkret Gruppen und einzelne Ehrenamtliche kennenzulernen und nach ihren Erfahrungen mit der Besuchsarbeit im Krankenhaus zu befragen. So habe ich z.B. die ÖKH-Gruppe an der Chirurgischen Klinik in Heidelberg besucht und selbst zwei Vormittage mitgearbeitet. Neben der ÖKH gibt es noch viele andere Formen ehrenamtlicher Seelsorgearbeit im Krankenhaus, wobei ich mich fast ganz auf Formen, die in Heidelberg praktiziert werden, beschränkt habe.

Nach einer Darstellung der Fortbildungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche in der Krankenhausseelsorge habe ich das Kapitel über Ehrenamt im Krankenhaus mit Überlegungen zur Motivation, kirchlichen Wahrnehmung, zu Schwierigkeiten, Grenzen und Chancen und den eigenen Ansprüchen Ehrenamtlicher an ihre Tätigkeit abgeschlossen.

Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit hauptamtlicher Krankenhausseelsorge. Dazu habe ich 6 evangelische und katholische Klinikseelsorger interviewt und ihre bereitwilligen Auskünfte zusammenfassend beschrieben. Ich habe sie z.B. zu ihren Fortbildungen, ihrem Selbstverständnis, der ökumenischen Zusammenarbeit und der Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen im Krankenhaus oder mit Ehrenamtlichen befragt. Dabei habe ich noch einmal ganz neue Einblicke in ihre Arbeit erhalten.

Fortbildungsmöglichkeiten wie Klinische Seelsorgeausbildung, Pastoralpsychologische Fortbildung oder Biblisch-Therapeutische Seelsorge habe ich daran anschließend beschrieben, um dann zum Schluß wie beim ersten Teil zu den theoretischen Überlegungen zu diesem Gebiet zu kommen. Hierbei waren mir sowohl die Stellung der Krankenhausseelsorge in der Institution Krankenhaus, ihre Aufgaben und Ziele und die Sicht von Patienten und Krankenhauspersonal als auch die Beziehung der Krankenhausseelsorge zur Kirche und die ökumenische Zusammenarbeit in diesem Bereich wichtig.

Schließlich habe ich versucht, die beiden Bereiche – ehrenamtliche und hauptamtliche Seelsorgearbeit im Krankenhaus –, die m.E. zusammengehören und sich ergänzen sollten, mit ihren je eigenen Schwierigkeiten und Chancen zu vergleichen.

Insgesamt bin ich darin bestätigt worden, daß Krankenhausseelsorge eine wichtige Aufgabe christlich engagierter Menschen ist, die in der Nachfolge Jesu, der seine Zuwendung zu den Kranken und Schwachen immer wieder in verschiedener Form gezeigt hat, leben und tätig sein wollen.

Abschlussarbeit am Diakoniewissenschaftlichen Institut

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