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Diplomarbeit am Diakoniewissenschaftlichen Institut

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Academic year: 2022

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Kim Han-Ho

Die Frühförderung behinderter Menschen in Süd-Korea. Vergleich zur Frühförderung in Deutschland

WiSe 1998/99, Beiträge zur Diakoniewissenschaft N.F. 97, 75 Seiten

Die schlimmen, unwürdigen Verhältnisse, unter denen Behinderte in Korea leben müssen, gaben die Veranlassung zu dieser Studie über Früherkennungsmöglichkeiten, Therapien und Betreuung verschiedener Behinderungsformen in Deutschland. In Korea hatte ich als freiwilliger Helfer in Einrich- tungen für Blinde und als Seelsorger in einem staatlich psychiatrischen Krankenhaus gearbeitet und dabei erlebt, wie schwer das Leben für Behinderte dort ist. Als ich dann 1991 nach Deutschland kam, berührte mich vor allem die Fürsorge und soziale Absicherung für Behinderte, die ich in dieser Form aus Korea nicht kannte und welche mich zur Weiterbildung und Studien diesbezüglich antrieben. In dieser Diplomarbeit soll der Vergleich von Deutschland zu Korea deutlich machen, welche Punkte in Korea verbessert werden müssen, um den Behinderten dort ein leichteres und menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Dabei möchte ich mich als Pastor vor allem für ihre Rechte und Interessen in Korea stark machen.

Schwerpunkt dieser Arbeit ist dabei der „Frühbereich“, denn durch verschiedene Studien und Erfah- rungen habe ich gesehen, daß sich behinderte Kinder, gerade durch Frühforderung und Früherziehung besser entwickeln und somit auch besser ins gesellschaftliche Leben integriert werden können.

Hierzu gliedert sich meine Diplomarbeit in 7 Kapitel, wobei versucht wird, einen Vergleich zwischen beiden Ländern bezüglich der Behindertenpolitik und -pädagogik zu ziehen. Dazu werden in 3 Kapiteln (Kapitel 2/4/5) die Geschichte und der Aufbau der Behindertenpädagogik und Behindertenpolitik von Korea und Deutschland aufgeführt, um einen Eindruck zu bekommen, wie weit der Weg für Korea noch ist, um dort anzugelangen, wo Deutschland bereits schon seit vielen Jahren ist.

Die Situation behinderter Menschen in Korea, die Reaktion, die Wahrnehmung von Pflichten gegen- über Behinderten seitens der Familie, der Gesellschaft, der Kirche und des Staates werden dann im Kapitel 3 ausführlich dargestellt. Dieses Kapitel ist auch sehr wichtig, um die Lebenssituation behinderter Menschen in Korea verstehen zu können, denn in Korea führen sie meist ein zurückgezogenes, menschenunwürdiges und oftmals isoliertes Leben. Sie werden von der Gesellschaft verachtet, von den Eltern versteckt und haben so meist keinerlei Möglichkeiten auf eine sinnvolle, pädagogische Erziehung und somit auch nicht auf eine Integration in die Gesellschaft.

In Kapitel 6 folgen dann einige Erfahrungsberichte sowohl aus Deutschland als auch aus Korea. In Deutschland besuchte ich einige Einrichtungen für Behinderte, um Eindrücke zu sammeln und meine Erfahrungen mit nach Korea nehmen zu können. Darunter waren z.B. Wohngemeinschaften, Kinder- tagesstätten, aber auch Erfahrungen in meiner Gemeinde mit behinderten Kindern kommen zur Sprache.

Ein abschließender Vergleich und eine Schlußbeurteilung bilden den abschließenden Teil dieser Studie. Hier werden in kurzen und knappen Gegenüberstellungen die wesentlichen Unterschiede beider Länder bezüglich der Behindertenpolitik und –pädagogik herausgearbeitet und Lösungsvorschläge für Korea gesucht. Vor allem kommen aber Überlegungen in Betracht, wie diese Änderungen durch christliche Arbeit umsetzbar wären. Hierbei wird klar, daß es sehr viel in Korea zu tun gibt. Das soziale Bewußtsein, Lehrermängel, Einrichtungen von Frühforderungsmaßnahmen u.v.m. sind große Probleme, die sich nicht von heute auf morgen lösen lassen. In Deutschland wurde dafür viel Zeit und Mühe investiert, um so weit zu kommen, und auch in Korea wird dies notwendig sein.

Da rund ¼ der Bevölkerung Koreas Christen sind, möchte ich zumindest einen kleinen Anfang ma- chen und in verschiedenen Gemeinden als Pastor die Arbeit der Missionare aus dem 19. Jahrhundert fortführen. Ich möchte dem Volk das soziale Bewußtsein näher bringen und ihnen aufzeigen, daß ihr altmodisches Denken falsch ist. Hierzu möchte ich auch an die Arbeit einer Kirchengemeinde in Korea anknüpfen, die als einzige in ganz Korea Behinderte und Nichtbehinderte zusammenführt, und versuchen, zumindest in kirchlichen Kindergärten das Integrationssystem einzuführen, um gerade Kindern eine Chance auf eine frühe, sinnvolle pädagogische Erziehung geben zu können.

Diplomarbeit am Diakoniewissenschaftlichen Institut

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