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Archiv "Allen Ernstes..." (26.10.1978)

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Bericht und Meinung

PRESSESTIMMEN

Warnung

vor der „Gigantomanie"

„Für mehr Humanität, nicht nur im Krankenhaus, sondern in der Me- dizin schlechthin, sprach sich der im Mai dieses Jahres zum Präsi- denten der Bundesärztekammer gewählte Bremer Krankenhaus- mediziner Dr. Karsten Vilmar aus.

Vor der Landespressekonferenz warnte er vor der Gefahr„der, Gi- gantomanie zu erliegen' und in im- mer größeren medizinischen Zen- tren letztlich am kranken Men- schen selbst vorbei zu planen ...

Vilmar: ,Der Spezialist sieht nur noch den Magen, die Galle, das Bein — nicht mehr den ganzen Menschen.' Soll das vieldiskutier- te Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient gebessert wer- den, ist nach Meinung Dr. Vilmars ein grundsätzliches Umdenken beider Gruppen nötig. Der konkre- te Vorschlag: Die Allgemeinmedi- zin muß im Vergleich zur Fachme- dizin wieder an Raum gewin- nen.. .

Wie kann das oft erschütterte Ver- trauensverhältnis zwischen Arzt und Patient verbessert werden?

Einsicht und ein verändertes Be- wußtsein auf beiden Seiten sind nach Meinung Dr. Vilmars dafür die Voraussetzung. In keinem Fall, so betont er, könne eine ,Flut von

Gesetzen und Paragraphen' dazu beitragen. Aus diesem Grund steht der Präsident der Bundesärzte- kammer dem Entwurf eines Trans- plantationsgesetzes mit vorsichti- ger Skepsis gegenüber.

Die geplante und viel diskutierte Widerspruchslösung, so befürch- tet Dr. Vilmar, ist nicht gerade da- zu angetan, das leicht lädierte Ver- trauen der Patienten in den Arzt zu stärken. Denn sie stehe im Wider- spruch zur sonstigen Praxis. Vil-

WESER-KURIER

mar: ,Bei jedem anderen ärztli- chen Eingriff wird nachdrücklich die Zustimmung des Patienten verlangt. Bei Transplantationen soll der umgekehrte Weg einge- schlagen werden. Jeder ist Organ- spender — es sei denn, er hat sich vor seinem Tod dagegen ver- wahrt.' Transplantationen sind in der modernen Medizin nötig, be- tont Dr. Vilmar. Eine Aufklärung der Bevölkerung über dieses The- ma sei deshalb dringend notwen- dig. Nur auf diese Weise, nicht durch gesetzliche Regelungen, könne man die Bedenken der Bür- ger ausräumen, die Vilmar kurz und drastisch so zusammenfaßt:

,Man kommt sich vor wie ein wan- delndes Ersatzteillager." mg

DIE GLOSSE

Allen Ernstes

... wurde bei der Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen am 10. Oktober im „Haus der Behin- derten" in Bonn zum Thema „Ent- wicklung der Zahl der niedergelas- senen Ärzte" die folgende Verlaut- barung nicht diskutiert:

„Die an der Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen Beteiligten empfehlen übereinstimmend den öffentlichen Verwaltungen, die über den Bedarf hinaus ausgebil- deten Ärzte in den öffentlichen Dienst zu übernehmen, da sich auch in anderen Fachbereichen in allen Ländern der Europäischen Gemeinschaft der Verwaltungs- dienst als hervorragend geeignet erwiesen hat, qualifiziertes Lei- stungspotential ohne Gefährdung des sozialen Aufstiegs der Betrof- fenen planmäßig, nachhaltig und wettbewerbsneutral stillzulegen."

Aus im allgemeinen gut unterrich- teter Quelle verlautet, daß diese Empfehlung nicht verabschiedet wurde, weil bei konsequenter Effi- zienz der Politik zur Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohn- und Gehaltsausgleich das Ziel die- ser Empfehlung ohnehin über kurz oder lang für die Gesamtbevölke- rung der Bundesrepublik Deutsch- land erreicht sein wird. Anna Tohl

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2484 Heft 43 vom 26. Oktober 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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