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Archiv "Peutinger-Institut für angewandte Wissenschaften – Passivrauchen: Halb so schlimm?" (14.07.1997)

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te große Bedeutung haben, da die

„Hintergrundwerte“ der EU die jetzi- gen Grenzwerte der heilklimatischen Kurorte unterschreiten. Intensive und weiterführende Gespräche darüber laufen derzeit im Ausschuß „Medizin- meteorologie“ des Deutschen Bäder- verbandes unter der Leitung von Pri- vatdozent Dr. Bernd Hartmann. Ins- gesamt kann der Ansatz der EU als ein gutes Konzept für den Beginn

des nächsten Jahrtausends angesehen werden.

Informationen zur aktuellen Luftgütesituation können auch beim

„Asthma Information Center“ des GSF-Forschungszentrums für Um- welt und Gesundheit im Internet ab- gefragt werden (http://www.gsf.de/

wjst/asthmad.htm). Dieses Forum, das von Dr. Matthias Wjst initiiert wurde, ist hervorragend und verständlich auf-

gebaut. Es bietet auch die neuesten Li- teraturhinweise zu Asthmathemen an.

Prof. Dr. med. Heyo Eckel Dr. rer. nat. Claus Rink

Prof. Dr. med. Ulrich Hüttemann

Rückfragen zur Karte: Georisk GmbH, Schloß Tür- nich, 50169 Kerpen, Tel 0 22 37/6 12 22

Rückfragen zum Text: Dr. Claus Rink, Fax 0 22 38/45 01 40, e-mail: RINK@compuserve.com oder: Rink.UDS.enviroreport@t-online.de

A-1927 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 28–29, 14. Juli 1997 (31)

T H E M E N D E R Z E I T BERICHTE

O

b es einen Kausalzusammen- hang zwischen Passivrauchen und Lungenkrebs gibt, ist um- stritten. Für Professor Dr.

med. Karl Überla von der Universität München steht jedoch fest: „Für die gesunde erwachsene Bevölkerung kann ich kein nennenswert erhöhtes Risiko erkennen, an Lungenkrebs zu erkranken“, sagte er bei einem wis- senschaftlichen Gespräch des Peutin- ger-Instituts, dessen Träger der ge- meinnützige Verein Peutinger-Colle- gium ist. Die Evidenz sei strittig und der Kausalzusammenhang nicht aus- reichend gestützt, bewertete er epi- demiologische Studien, die einen si- gnifikanten Einfluß des Passivrau- chens auf die Entstehung von Lun- genkrebs nachgewiesen hatten (vgl.

DÄ, Heft 25).

Beispielhaft nannte Überla eine japanische Studie von Takeshi Hi- rayama aus dem Jahr 1981, die er als wichtigste Kohortenstudie auf diesem Gebiet bezeichnete: Beobachtet wur- den rund 91 000 nichtrauchende Frauen zwischen 1966 und 1979. Das Ergebnis: Frauen, die mit starken Rauchern verheiratet waren, hatten ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Die Schlußfolgerung,

Passivrauchen verursache Lungen- krebs, sei nicht haltbar, kritisierte Überla dennoch. Der Studie fehle ei- ne überzeugende Datenbasis. Zudem seien Exposition und Zielgröße nicht valide bestimmt worden. Bei der Re- analyse der Studie „sind die signifi- kanten Effekte nicht mehr vorhanden gewesen“.

Lungenkrebsrisiko

„äußerst gering“

Aus toxikologischer Sicht be- leuchtete Professor Dr. Robert Nils- son die gesundheitlichen Risiken, die von „environmental tobacco smoke“

(ETS) ausgehen: „Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, muß als äußerst gering oder sogar vernachläs- sigbar betrachtet werden.“ Das bloße Vorhandensein karzinogener Sub- stanzen könne kaum ausreichen, ETS als auf den Menschen wirkendes Kar- zinogen einzustufen. Denn diese sei- en auch in Nahrungsmitteln wie Erd- nußbutter, Hamburgern oder Pilzen enthalten, argumentierte Nilsson.

Beim Braten und Frittieren ent- stehende Küchendämpfe enthielten zudem genauso hohe Mengen karzi-

nogener polyaromatischer Kohlen- wasserstoffe, Nitrosamine sowie an- derer krebsfördernder Substanzen. In Grillküchen sei die Konzentration des polyaromatischen Kohlenwasser- stoffs Benzpyren sogar 20- bis 400mal höher als im ETS. Dosimetrische Ri- sikoschätzungen hätten ferner erge- ben, daß eine ETS-Aussetzung von acht Stunden täglich dem Rauchen von einem Dreihundertstel bis zwei Zehntel einer Zigarette pro Tag ent- spreche – als Vergleichswert sei die Nikotinkonzentration bestimmt wor- den. Auch andere toxische Auswir- kungen, wie kardiovaskuläre Erkran- kungen, offene Lungenschäden oder Fötus-Deformationen seien nicht zu befürchten, sagte Nilsson. Die Menge der potentiell toxischen Verbindun- gen, die durch das Einatmen von ETS aufgenommen würde, sei selbst unter extremen Bedingungen zu niedrig.

Professor Dr. jur. Armin Stein- kamm, Generalsekretär des Peutinger- Collegiums, wandte sich schließlich ge- gen gesetzliche Regelungen wie das geplante Nichtraucherschutzgesetz:

Konflikte zwischen Rauchern und Nichtrauchern könnten durch gegen- seitige Rücksichtnahme und Toleranz geregelt werden. Dr. Sabine Glöser

Peutinger-Institut für angewandte Wissenschaften

Passivrauchen: Halb so schlimm?

Das Thema „Freiheit und Verantwortung – diskutiert am Beispiel des Passivrauchens“ stand

im Mittelpunkt des diesjährigen Expertengesprächs, das das Peutinger-Institut Mitte Juni in

München veranstaltete. Der Stockholmer Toxikologe Professor Dr. Robert Nilsson analysierte

die toxikologische Wirkung des Tabakrauchs. Äußerst kritisch bewertete Professor Dr. Karl

Überla von der Universität München Ergebnisse epidemiologischer Studien zum Passivrauchen.

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