8,2 Prozent aller Mädchen (11, 13). Typisch ist der anämische Randsaum der verengten Harn- röhrenmündung (Abbildung 7).
Folgen sind erhöhte Miktions- drücke, Turbulenzen in der pro- ximalen Harnröhre und Rest- harnbildung, die Harnwegsin- fekte begünstigt. Leitsymptome sind Dysurie, Pollakisurie, ab- geschwächter Harnstrahl und Enuresis.
Im Kindesalter sollte die Harnröhrenweite Lebensalter plus zehn Charrière betragen.
Ergibt die Harnröhrenkalibrie- rung eine verminderte Urethral- weite, so wird eine externe Meatotomie durchgeführt (3, 13).
Häufiger als mechanische Harn- röhrenengen sind funktionelle Steno-
sen als Folge einer Detrusor-Sphink- ter-Koordinationsstörung, die nach urodynamischer Abklärung durch ein
Biofeedback-Training erfolgreich be- handelt werden können (8).
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 1998; 95: A-37–40 [Heft 1–2]
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das über den Son- derdruck beim Verfasser und über die Inter- netseiten (unter http://www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.
Anschrift für die Verfasser
Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Steffens Klinik für Urologie und
Kinderurologie St. Antonius-Hospital 52249 Eschweiler
A-40
M E D I Z I N
ZUR FORTBILDUNG/FÜR SIE REFERIERT
(40) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 1–2, 5. Januar 1998
Abbildung 7: Weibliche Meatusstenose, Bougie a Boule – Sondenspitze markiert anämischen Randsaum der engen Harnröhrenmündung.
Schwangerschaftsabbrüche ver- ändern das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, anscheinend nicht. Dies ist das Ergebnis einer dänischen Studie an einer bevölkerungsbezogenen Ko- horte aller Frauen diese Landes, die in den Jahren von 1935 bis 1978 geboren wurden. Das dänische System der anonymen Registrierung verschiede- ner medizinischer Eingriffe erlaubt diesen großangelegten Studienansatz:
In einer Studie mit 1,5 Millionen Frauen konnten 370 715 Schwanger- schaftsabbrüche von 280 965 Frauen ermittelt werden. In diesem Klientel befanden sich 10 246 Frauen mit Brustkrebs. Da dort alle Abbrüche dokumentiert werden, konnte die Forschungsgruppe diese Informa- tionen mit Daten über Brustkrebs- fälle aus dem Dänischen Krebsregi- ster verbinden und so das Risiko er- mitteln.
Generell erhöhte sich das Risiko für ein Mammakarzinom durch ei- nen Schwangerschaftsabbruch nicht, ebenso spielte die Anzahl der Ab- brüche oder die Frage, ob die betref- fende Frau zusätzlich zu der nicht aus- getragenen Schwangerschaft Kinder geboren hat, keine wesentliche Rolle.
Nicht signifikante Tendenzen eines
erhöhten Risikos fanden sich jedoch bei Frauen, die zum Zeitpunkt des Abbruches jünger als 20 Jahre waren und bei denjenigen, bei denen die Schwangerschaft nach der 12. Woche abgebrochen worden war. silk Melbye M, Wohlfahrt J, Olsoen JH et al:
Induced abortion and the risk of breast cancer. N Engl J Med 1997; 336: 81–85.
Dr. Melbye, Department of Epidemiolo- gic Research, Danish Epidemiology Science Center, Statens Serum Institut, 5 Artillerivej, 2300 Kopenhagen S, Dänemark.
Koloskopie alle fünf Jahre?
Kosten-Nutzen-Analysen spie- len von je her bei der Krebsvorsorge eine erhebliche Rolle. Während bis- lang Koloskopien alle drei Jahre, ins- besondere nach Abtragung eines tu- bulären Adenoms, empfohlen wur- den, behaupten die amerikanischen Autoren der Studie, daß ein Intervall von fünf und mehr Jahren bei der Krebsvorsorge ausreichend sei. Die Autoren berichten über Nachsorge- ergebnisse von 154 Patienten, die
durchschnittlich 66 Monate nach ei- ner initial negativen Untersuchung erneut koloskopiert wurden. Zwar wiesen 41 Patienten, das entspricht etwa 27 Prozent, mindestens ein Adenom auf, doch war nur bei einer der untersuchten Personen dieses neu entdeckte Adenom größer als 1 Zen- timeter. In keinem der untersuchten- Fälle wurde ein Karzinom, eine schwere Dysplasie oder ein villöses Adenom gefunden. Hyperplastische Polypen bei der Erstuntersuchung ließen keine Aussage über später ent- deckte Adenome zu.
Eine regelmäßige Einnahme von nichtstereoidalen Antirheumatika ließ die Zahl der zu erwartenden Adenome deutlich sinken.
Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß, eine sorgfältige kolosko- pische Erstuntersuchung vorausge- setzt, die Screening-Intervalle deut- lich über fünf Jahre liegen können, da mit klinisch relevanten Befunden in- nerhalb dieses Zeitraums nicht zu
rechnen ist. w
Rex DK, Cummings OW, Helper DJ et al.: 5. Year Incidence of Adenomas After Negative Colonoscopy in Asymptomatic Average-Risk Persons. Gastroenterolo- gy 1996; 111: 1178–1181.
Divisions of Gastroenterology and He- patology, Department of Medicine and Department of Pathology, Indiana Uni- versity School of Medicine, Indianapolis, Indiana, USA.