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Archiv "Passivrauchen und KHK-Risiko" (30.07.1999)

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Academic year: 2022

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Insbesondere der letzte Punkt schließt eine Vielzahl von unter- schiedlichen Erkrankungen ein, um die diese Liste zu erweitern ist. Hier- von betroffenen Probanden kann je- doch die Möglichkeit des Behinder- tentauchens eröffnet werden.

Die zur Zeit in der Literatur hef- tig diskutierte Frage, ob Probanden mit einem persistierenden Foramen ovale tauchen dürfen, kann nicht ab- schließend beantwortet werden. So- lange jedoch kein klarer wissenschaft- licher Beweis für ein besonderes Risi- ko dieser Personengruppe vorliegt, kann eine entsprechende Screening- Untersuchung nicht empfohlen wer- den (11).

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Vom Tauchen muß während der gesamten Schwangerschaft abgeraten werden. Tierversuche lieferten bisher widersprüchliche und schlecht auf den Humanbereich übertragbare Resulta- te. Fallstudien weisen jedoch auf eine erhöhte Rate unterschiedlicher Miß- bildungen und vermehrt unreifen Neugeborenen bei Tauchaktivitäten während der Schwangerschaft hin (6).

Ein sicheres Tauchverhalten kann nicht definiert werden. Akzidentelles Tauchen während einer noch unbe- merkten Frühschwangerschaft kann jedoch nicht als Grund für einen Schwangerschaftsabbruch gelten, denn die Datenbasis läßt bisher keine konkrete Risikoabschätzung zu und die beobachteten Mißbildungen ha- ben eher geringe Konsequenzen. Die meisten Tauchausbildungsorganisa- tionen verlangen ein Mindestalter ih- rer Tauchschüler von zwölf bis 14 Jah- ren. Bei über 16jährigen ist von einer ausreichenden körperlichen Entwick- lung der Jugendlichen auszugehen.

Bei Jüngeren ist der individuelle kör- perliche und geistige Entwicklungs- stand entscheidend. Vor dem kom- pletten Verschluß der Epiphysenfu- gen sollten tiefe Tauchgänge unter- bleiben. Bei der ärztlichen Beurtei- lung Minderjähriger empfiehlt es sich, die Einschränkung „tauchtauglich in Begleitung Erwachsener“ auszuspre- chen.

Spezialisierte Ausbildungsorga- nisationen haben in den letzten Jahren zunehmend Möglichkeiten erarbeitet, auch Personen mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit (zum Beispiel Pa- raplegiker, Amputierte und so weiter) Tauchaktivitäten in begrenztem Um- fang zu ermöglichen. Die Berichte der Teilnehmer über das neue Bewe- gungsgefühl im Wasser sind dabei übe- raus positiv. Insgesamt gelten natür- lich auch für diese Personen die oben genannten organischen Ausschluß- gründe (9, 12). Weitere Einschränkun- gen ergeben sich aus der spezifischen Behinderung. Eine Beurteilung sollte daher erfahrenen Tauchmedizinern vorbehalten bleiben.

FFa azziitt

Fitneß zum Tauchen bedeutet mehr als die Beurteilung der reinen körperlichen Leistungsfähigkeit. Je- doch auch die Abwesenheit be- stimmter Erkrankungen allein führt nicht zu einer gesundheitlichen Eig- nung für den Tauchsport. Die sport- medizinische Vorsorgeuntersuchung von Tauchern beinhaltet daher im- mer eine umfassende Beurteilung des Tauchers durch einen fachkundi- gen Arzt.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1999; 96: A-1968–1970 [Heft 30]

Literatur

1. Almeling M, Böhm F, Welslau W: Hand- buch Tauch- und Hyperbarmedizin.

Landsberg: Ecomed 1998.

2. Bennett PB, Elliott DH, eds.: The Physio- logy and medicine of diving. London, Phi- ladelphia: Saunders 1993.

3. Bove AA: Medical aspects of sports div- ing. SPUMS Journal 1996; 26: 247–259.

4. Calder IM: Autopsy and experimental ob- servations on factors leading to barotrau- ma in man. Undersea Biomed Res 1985;

12: 165–182.

5. Davis JC: Medical examination of sport SCUBA divers. San Antonio: Biomedical Seminars 1986.

6. Edmonds C, Lowry C, Pennefather J, eds.:

Diving and subaquatic medicine. Oxford, London: Butterworth-Heinemann 1992.

7. Elliott DH: Medical Assessment of the fitness to dive. San Antonio: Biomedical Seminars 1994.

8. Hock L: GTÜM e.V.-Richtlinien für die medizinische Vorsorgeuntersuchung von Sporttauchern. Caisson 1998; 13:

150–165.

9. Hoffmann U, Wenzel J, Wilke K: Tauchen mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit.

Köln: Verlag Sport und Buch 1998.

10. Mellem H, Emhjellen S, Horgen O: Pul- monary barotrauma and arterial gas em- bolism caused by an emphysematous bulla in a scuba diver. Aviat Space Environ Med 1990; 61: 559–562.

11. Plafki Ch, Almeling M, Welslau W: Die Bedeutung des persistierenden Foramen ovale (PFO) für das Risiko von Dekom- pressionsunfällen und neurologischen Langzeitschäden bei Tauchern. Dt Z Sportmed 1998; 49: 88–92.

12. Rheker U: Erstes Internationales Symposi- on: „Tauchen mit behinderten Menschen“.

Paderborn: Eigenverlag 1997.

13. Tetzlaff K, Reuter M: Pneumologische Aspekte der Tauchmedizin. Pneumologie 1998; 52: 489–500.

14. Tetzlaff K, Kampen J, Lott C, Reuter M:

Cerebral arterial gas embolism following a 50 MSW dry chamber dive precipitated by pulmonary sarcoidosis. Undersea Hyper- baric Med 1998; 25 (Suppl): 23.

15. Wendling J, Ehrsam R, Knessl P, Nussberger P: Tauchtauglichkeit Manual: Vernier:

Schweizerische Gesellschaft für Unterwas- ser- und Hyperbarmedizin (SGUHM) 1995.

Anschrift für die Verfasser Dr. med. Christian Plafki Oberforstbacher Straße 247 52076 Aachen

A-1970

M E D I Z I N

(42) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 30, 30. Juli 1999

DIE ÜBERSICHT/FÜR SIE REFERIERT

In den letzten Jahren ist immer wieder darüber spekuliert worden, ob Passivrauchen das Risiko, eine korona- re Herzkrankheit zu entwickeln, er- höht. Die Autoren führten eine Meta- Analyse von 18 epidemiologischen Stu- dien (zehn Kohorten-Studien und acht Fall-Kontrollstudien) durch. Sie kom- men zu dem Schluß, daß Passivraucher ein um den Faktor 1,25 erhöhtes KHK- Risiko gegenüber Nichtrauchern auf- weisen, die Zigarettenrauch nicht ex- poniert sind. Auch wenn Passivrauchen nur zu einem geringfügigen Risikoan- stieg für eine koronare Herzkrankheit führt, sollten die Daten bei der gegebe- nen hohen Prävalenz des Zigaretten- rauchens doch Konsequenzen im öf- fentlichen Gesundheitssystem nach

sich ziehen. w

He J, Vupputuri S, Allen K, Prerost MR, Hughes J, Welton PK: Passive smoking and the risk of coronary heart disease – a meta-analysis of epidemiologic studies.

N Engl J 1999; 340: 920–926.

Department of Biostatistics and Epide- miology and the Prevention Research Center Tulane University School of Public Health and Tropical Medine, New Orleans, LA 70112, USA.

Passivrauchen

und KHK-Risiko

Referenzen

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