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Archiv "Erhöhtes Krebsrisiko der Speiseröhre und des Magens bei Perniziosa" (05.03.2004)

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A658 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 105. März 2004

Entgegen der weit verbreiteten Annah- me scheint eine Krebsbehandlung in- nerhalb einer Studie nicht zu besseren Ergebnissen zu führen als eine her- kömmliche lege artis konzipierte Be- handlung. Dies berichten Jeffrey Pep- percorn und Kollegen vom Dana-Far- ber Cancer Institute in Boston, USA. In der Studie wurden 24 Artikel mit insge- samt 26 Vergleichen ausgewertet. Ge- genübergestellt wurden hierbei die Be- handlungsergebnisse von Studienteil- nehmern versus nicht in Untersuchun- gen eingebettete Patienten. In 14 Ver- gleichen wurde ein Vorteil für die Stu- dienteilnehmer festgestellt, der von Peppercorn allerdings aufgrund me- thodischer Mängel angezweifelt wird.

Acht dieser 14 Studien fanden in den 1970er- und frühen 80er-Jahren statt, zu einer Zeit also, als die Krebsbehand- lung mit den heutigen Möglichkeiten noch nicht vergleichbar war. Ferner wurden in den 14 als positiv bewerteten Arbeiten oft Kinder oder hämatologi- sche Krebspatienten untersucht. Ledig- lich in acht Studien wurden für Nicht- Studienteilnehmer die gleichen Ein- gangskriterien herangezogen wie für das Studienkollektiv. Von diesen acht Studien wiesen lediglich drei einen

Vorteil für die Studienteilnehmer nach.

Die Autoren führen vier mögliche Gründe an, warum eine Studienteil- nahme doch als vorteilhaft wahrge- nommen wird. So wird häufig unter- stellt, dass sich beispielsweise ein neu- es Medikament oder Therapieregime als erfolgreich erweisen wird. Ferner wirke sich durch die Studienteilnahme die Sorgfalt bei der Behandlung und Pflege sowie ein Placeboeffekt positiv aus. Andererseits könne ein möglicher Behandlungsvorteil für Studienteil- nehmer auch durch die Wahl der Ein- schlusskriterien vorgespiegelt wie auch durch eine (fehlerhafte) methodi- sche Auswertung beeinflusst werden.

Peppercorn schlussfolgert, dass die Datenlage nicht ausreicht, um einen Vorteil für den Studienteilnehmer her- vorzusagen. Stattdessen sollte der kol- lektive Nutzen klinischer Studien bei der Aufnahme von Probanden in den Vordergrund gestellt werden. me Peppercorn JM, Weeks JC, Cook EF, Joffe S: Comparison of outcomes in cancer patients treated within and out- side clinical trials: conceptual framework and structu- red review. Lancet 2004; 363: 263–270.

Dr. Steven Joffe, Dana-Farber Cancer Institute, 44 Bin- ney Street, Boston, MA 02115, USA

Krebsbehandlung in Studien ohne Vorteil

Die perniziöse Anämie stellt das End- stadium einer Typ-A-Gastritis (Au- toimmungastritis) dar. Die durch Pa- rietalzellantikörper zu einer Achlorhy- drie führt. Auf dem Boden der atrophi- schen Gastritis entwickelt sich nicht selten ein Adenokarzinom des Magens.

Die schwedischen Autoren konnten anhand einer Analyse von 21 265 Pati- enten, die in den Jahren 1965 bis 1999 wegen einer perniziösen Anämie sta- tionäre behandelt werden mussten, zeigen, dass nicht nur das Risiko für ein Magenkarzinom um den Faktor 3,3, sondern auch das Risiko für ein Ösophaguskarzinom um den Faktor

2,4 erhöht war. Noch häufiger finden sich bei Perniziosapatienten Karzi- noidtumoren der Magenschleimhaut;

hier ist das Risiko um den Faktor 26,4 erhöht. Unklar ist, warum es nur zu ei- ner Zunahme der Plattenepithelkarzi- nome, nicht jedoch der Adenokarzino- me der Speiseröhre bei Perniziosapa-

tienten kommt. w

YE W, Nyrén O: Risk of cancers of the oesophagus and stomach by histology or subsite in patients hospitalized for pernicious anaemia. Gut 2003; 52: 938–941.

Dr. W. Ye, Department of Medical Epidemiology, Karo- linska Institutet, Box 281, SE 171 77 Stockholm, Schwe- den, E-Mail: Weimin.Ye@mep.ki.se

Erhöhtes Krebsrisiko der Speiseröhre und des Magens bei Perniziosa

Referiert

Die Einnahme von niedrig dosier- tem Aspirin oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) führt zu einem Anstieg gastrointestinaler Komplikationen um den Faktor 4 bis 7; bei Patienten mit kardiovas- kulären Problemen erhöht eine niedrig dosierte Medikation mit Aspirin das Blutungsrisiko um den Faktor 2 bis 4.

Die Autoren des Universitäts- hospitals Lozano Blesa in Zarago- za, Spanien, berichten über eine Multicenterstudie mit 247 konse- kutiven Hochrisikopatienten. Alle Probanden erhielten eine Langzeit- medikation mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (78,9 Prozent) beziehungsweise NSAR-Präpara- ten. Als Begleitmedikation wurden 20 mg Omeprazol pro Tag verab- reicht.

Der Beobachtungszeitraum be- trug 14 ⫾10,4 Monate. Drei Pati- enten entwickelten bei einer ge- ringeren Dosis als 325 mg Acetyl- salicylsäure pro Tag eine gastroin- testinale Blutung (1,2 Prozent);

dies entspricht einer Blutung auf 100 Patientenjahre. Zwei weitere Patienten wiesen nach der Ein- nahme von nichtsteroidalen An- tirheumatika eine Blutung im un- teren Verdauungstrakt auf (0,81 Prozent), 0,6 Blutungsereignissen pro 100 Patientenjahre entspre- chend.

Die Autoren führen diese nied- rige Blutungsrate auf den protekti- ven Effekt des Protonenpumpen-

blockers zurück. w

Lanas A, Rodrigo L, Márquez JL et al.: Low fre- quency of upper gastrointestinal complications in a cohort of high-risk patients taking low-dose aspirin or NSAIDS and Omeprazole. Scand J Ga- stroenterol 2003; 691–700.

Dr. A. Lanas, Service of Gastroenterology, Univer- sity Hospital Lozano Blesa, 50009 Zaragoza, Spa- nien, E-Mail: alanas@posta.unizar.es

Omeprazol plus ASS/NSAR bei

Hochrisikopatienten

Referenzen

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