• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Ökonomie im Buch" (22.05.1985)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Ökonomie im Buch" (22.05.1985)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

WIRTSCHAFT

wird ein Plus von sieben Prozent erwartet, dem al- lerdings ein Minus bei den Bauten von drei Prozent gegenübersteht.

Kostendämpfung im Gesundheitswesen Für die Entwicklung der Sozialfinanzen ist nicht nur die Wachstumsrate ent- scheidend, sondern auch die Zahl der Beschäftigten und die Zahl der Arbeitslo- sen sowie die Entwicklung der Löhne und Gehälter.

Nach der Erwartung der Konjunkturforschär wird die Zahl der Beschäftigten in der zweiten Jahreshälfte leicht ansteigen, und zwar um etwa 50 000. Das reicht aber nicht aus, um die Ar- beitslosigkeit zu verrin- gern; vielmehr erwarten die Institute einen gerin- gen Anstieg der Arbeitslo- senzahl gegenüber dem Vorjahr, und zwar weil ein weiterer starker Jahrgang ins Berufsleben drängt.

Die jahresdurchschnitt- liche Arbeitslosenzahl dürfte, auch vom harten Winter beeinflußt, auf dem hohen Stand von 2,2 bis 2,3 Millionen verharren. Der Anstieg der Bruttolohn- und Gehaltssumme wird auf vier Prozent, der Brut- tolohn- und Gehaltssumme je Beschäftigten auf 3,5 Prozent geschätzt. Damit ist auch ein Anhalt für die Entwicklung der Grund- lohnsumme gegeben.

Die Institute sehen zur Ver- stärkung des Wachstums einen zusätzlichen wirt- schaftspolitischen Hand- lungsbedarf. So wird eine nach Branchen und Regio- nen differenzierte Lohnpo- litik verlangt. Sorge berei- tet der Anstieg der Lohn- nebenkosten. Die Institute befürworten die Eindäm- mung des Kostenanstiegs im Gesundheitswesen. Zu- dem sollten die Beitrags- zahler der Rentenversiche- rung weniger als bisher zur Finanzierung versiche- rungsfremder Leistungen herangezogen werden, un-

ter anderem dadurch, daß diese vermindert würden, heißt es in dem Gutachten.

Nachdrücklich plädieren die Konjunkturforscher je- doch dafür, die für 1986 und 1988 geplante Steuer- entlastung in einem Zug schon 1986 zu verwirkli- chen. Gleichzeitig sollten Subventionen abgebaut werden, und zwar nicht nur als Beitrag zur Haus- haltskonsolidierung, son- dern auch in der Absicht, die marktwirtschaftliche Steuerung zu verstärken.

Tatsächlich kommen wie- der nachdrücklich die For- derungen, das für 1986 vorgesehene Steuerentla- stungspaket zu ergänzen.

Bislang sieht es jedoch nicht danach aus, als wenn es dafür Chancen gebe.

Der Widerstand Stolten- bergs und der Länder, die die Haushaltskonsolidie- rung gefährdet sehen, dürfte nicht zu überwinden sein. Auch der Weltwirt- schaftsgipfel hat Bonn nicht unter Druck gesetzt, eine expansivere Finanz- politik zu betreiben.

Dagegen gibt es wohl An- zeichen dafür, daß die Be- mühungen der Bundesre- gierung um eine größere Flexibilität bei den Arbeits- verhältnissen mit der Ver- abschiedung des Beschäf- tigungsförderungsgeset- zes noch nicht abgeschlos- sen sind. Die wichtigste Bestimmung dieses um- strittenen Gesetzes läuft darauf hinaus, daß Arbeit- geber bis Ende 1989 befri- stete Arbeitsverträge bei der Einstellung von Ar- beitslosen oder bei der Übernahme von Lehrlin- gen nach Abschluß der Be- rufsausbildung abschlie- ßen können. Die Frist kann bis zu 18 Monate, bei Un- ternehmensneugründun- gen bis zu zwei Jahre be- tragen, wenn der Betrieb nicht mehr als 20 Arbeit- nehmer beschäftigt. Diese Auflockerung der Arbeits- verhältnisse könnte auch für die ärztliche Praxis von Bedeutung sein. wst

Kapitalmarkt

Sammlermünzen — Eine leichte Umsatzbelebung bei Sammlermünzen, vor allem ein verstärktes Kauf- interesse für französische und kanadische Goldmün- zen, verzeichnet die Dresdner Bank AG. Auch im Silbermünzenbereich erfreuten sich die kanadi- schen Münzen großer Be- liebtheit. Das Sammelin- teresse für deutsche Mün- zen der Weimarer Repu- blik und der Kaiserzeit so- wie der Zeit vor der Grün- dung des zweiten Kaiser- reiches sei stetig, teilte die Bank anläßlich der Früh- jahrs-Ausgabe ihrer Gold- und Silbermünzenbro- schüre mit. Die Broschü- ren, die neben allgemei- nen Ausführungen über den Münzhandel und ei- nem Angebot über rund 4500 Münzen aus 150 Län- dern auch ein umfangrei- ches Angebot in deut-

Ökonomie im Buch

Multinationale Unterneh- men gründen Finanzge- sellschaften auf Curacao oder den Caiman-Inseln.

Normale Sterbliche mit ein bißchen Geld zuviel gehen nach Luxemburg oder auf die Züricher Bahnhofstra- ße. Gemeinsam ist ihnen allen, daß sie ihr Geld vor dem Zugriff des Fiskus in ihrem Heimatland in Si- cherheit bringen wollen, manchmal mit legalen Tricks, nicht selten etwas außerhalb der Legalität.

Feyerabend beschreibt journalistisch flott und oh- ne Rücksicht auf Stilblü- ten, wo überall was ge- macht wird. Doch überall versucht der Fiskus seine Greifer auszustrecken. Ta- bellarisch listet der Autor auf, wo das Risiko mehr oder weniger groß ist.

schen Prägungen enthal- ten, können bei allen Dresdner-Bank-Geschäfts- stellen und in Berlin bei der Bank für Handel und Industrie AG (BHI) kosten- los bezogen werden. EB Anlageschwerpunkte

„Die Gebiete der Postleit- zahlen 7000 und 8000 ge- hören zur Zeit eindeutig zu den Anlageschwerpunkten für Großimmobilien in der Bundesrepublik." Diese Feststellung trifft die Ge- sellschaft für Unterneh- mens- und Vermögensbe- ratung AG (Basel) in einer jetzt veröffentlichten Mit- teilung. Nicht nur die soge- nannten „Oberzentren"

wie die Großräume Mün- chen oder Nürnberg gehör- ten zu den bevorzugten An- lagegebieten, zunehmend seien auch immer mehr die sogenannten „Hauptzen- tren" gefragt. Zu diesen ge- hören die Städte Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Reutlingen, Konstanz und Tübingen. EB

Wer tatsächlich sein Geld ins Ausland bringen will, wird zusätzliche Literatur und vor allem persön- lichen Rat benötigen. Fey- erabend zeichnet nur die große Linie. Vor allem aber vermittelt er dem wohlha- benden Leser das Gefühl, mit Recht dem heimischen Fiskus auszuweichen.

Denn der ist, laut Feyer- abend, inzwischen so ra- biat geworden, daß gar nichts anderes übrig bleibt, als zu fliehen. Und zudem verplempert Vater Staat das Geld, das er sei- nen wohlhabenden Bür- gern aus der Tasche zieht, auch noch für allerlei Un- fug. Ist man da nicht be- rechtigt, ihm eins auszuwi- schen? NJ Joachim Feyerabend: Flucht- burgen des Geldes, Wo die Reichen sich verstecken, Econ Verlag, Düsseldorf/Wien, 1985, 239 Seiten, 48 Abbildun- gen, gebunden, 36 DM 1636 (100) Heft 21 vom 22. Mai 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Als ein Untersuchungsausschuss in der zwölften Legislaturperiode zu dem Schluss gekommen sei, dass denjenigen Patientinnen und Patien- ten, die sich durch Blutprodukte mit dem

Entgegen den aktuellen Entschei- dungen der Vergabekammern in Bonn und Düsseldorf hat das Ober- landesgericht (OLG) in Karlsruhe jetzt grünes Licht für den Abschluss

Der Chinesische Ärztebund will sich dafür einsetzen, dass Organe hingerichteter Gefangener künftig nicht mehr zur Transplantation ver- wendet werden dürfen, es sei

Bisher gehörte es zum medizini- schen Goldstandard, einer großen Zahl von Patienten vor allem bei zahnärztlichen, aber auch bei urolo- gischen, gynäkologischen, internis-

Der Gemeinsame Bun- desausschuss (G-BA) hat sich auf einen Ent- wurf einer Richtlinie zur spezialisierten ambulan- ten Palliativversorgung verständigt.. Wenn die Abstimmung

Auch das Verbot einer erneuten Zu- lassung innerhalb der ersten sechs Jahre nach Rückgabe der Vertrags- arztzulassung bedeutet nach Ansicht von Baumgärtner keinen Verzicht (§ 95

Auf einer Ge- denkveranstaltung der Ärzteschaft für die vertriebenen und ermordeten jüdischen Ärzte in der Neuen Syna- goge in Berlin nannte sie es „beschä- mend“, dass

Kostendämpfung im Gesundheitswesen Für die Entwicklung der Sozialfinanzen ist nicht nur die Wachstumsrate ent- scheidend, sondern auch die Zahl der Beschäftigten und die Zahl