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Wiedeking, Willi

Der gesetzliche achtstundentag* Crefeld Greven, 1920.

118

, V,*:-«,' "

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Köln

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(3)

Der gesetzliche

Achtstundenta

i

,

1 .

^I

t .1

.r

Inaugural-Dissertation

i

eingereicht

bei

der hohen wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät

der Universität Köln

durch

Willi Wiedeking

aus

Uerdingen am Rhein.

.1 A

\

CREFELD.

Druck von WilhelmGrevert, 1920.

(4)

Gutachter: Professor Dr. rer. pol. Dr.

phil.

Friedrich Beckmann D. H. H. C.

rii

Meinen lieben Eltern

in

Dankbarkeit gewidmet.

.j

(5)

Inhalts -Verzeichnis.

Seite

Vorwort

Einleitung . . , 1.

Das Problem

2. Geschichte derArbeitsbedingungen

3.

Bewegung

zur

Verkürzung

der Arbeitszeit . .

4.

Sammlung

desMaterialsvorliegender Arbeit

und

Methodik der

Untersuchung

5. Die

Wirkung

der achtstündigen Arbeitszeit a)inder AnilinfarbenfabrikationundbeiderChrom-

ofenarbeit b)imBrauereibetrieb c)inder Färberei d)im Hafen e)imSilo

f)imFuhrbetrieb

g)beiden Angestellteninder Konfektion (Gross- und Kleinhandel)

h)in der mechanischen Schreinerei (Spezialität Ladeneinrichtungen)

i)inder Schuhfabrikation k)inMaschinenfabriken l)in Metallgiessereien m)inder Kleiderfabrikation

n)im Mühlenbetrieb

o)beiderSeide-,Samt-undPlüschfabrikation 6.

Der

„sanitäre Achtstundentag“ . . . . .

7. Schwierigkeiten bei der statistischen Erfassung des Einflusses der achtstündigen Arbeitszeit auf die Unfallquote

8. Einflussdes Achtstundentagesauf dieUnfallquote 9.

Gesamtergebnis

10. Erkenntnislheoretische Betrachtung über die Möglichkeit des Aufsteilens

von

Sollsätzen bei

dem Problem

derachtstündigenArbeitszeit 11.

Lage

der deutschen Volkswirtschaft

12. Statik

und Dynamik

im Wirtschaftsleben . . .

13. KritischeStellung

zum

8 St.-Tag

und

Vorschläge 14. Zukünftige

Länge

des Arbeitstages

15.

Anhang

I-V

(6)

f 1

'

•Benutzte Literatur.

J.

Höhere

Arbeitsintensitätbei kürzerer Arbeitszeit, ihre personalen

und

technisch-sachlichen Vorausset-

zungen von

Ernst Bernhard, Leipzig Verlag

von Dunker

<6

Humblot

1909.

2.

Abbd:

Sozialpolitische Schriften.

Gesammelte Ab-

handlungen Bd. 3, 1906.

3.Freese: Fabrikantensorgen 1896.

4.

Fromont; Une

Exp^rience Industrielle de R^duction de la Journ^e deTravail, Brüssel 1906.

5.

Webb

S.

und

H.

Cox: The

Eight-

Hours

-

Day

1891.

6. Kölnische Zeitung.

7. Kölnische Volkszeitung.

8. FrankfurterZeitung.

9. Bergwerks-Zeitung.

10.

BerlinerTageblatt.

Weitere Materialquelle.

Persönliche

Erkundigungen

bei Unternehmern, Meis- tern, Arbeitern,bei

Chemikern und

Ingenieuren, bei Syn- dici

und

Gewerkschaftssekretären,

dazu

persönliche Unter-

suchungen

der Betriebe.

1

(7)

Vorwort.

Die bisherigeLiteratur überdenAchtstundentag zerfälltin eine philosophisch-kulturelle Würdigung derachtstündigen Ar- beitszeit(manoperiert hierbeimit Begriffen wie: dieachtstündige Arbeitszeitseiein Eingriff in diepersönlicheFreiheitdes Menschen), in eineGeschichte derAchtstundentagsbewegung und der acht- stündigen Arbeitszeitund inUntersuchungen, dierein empirisch Wirkungen der verkürztenArbeitszeit feststellen. Siegipfeln in

dem

Buchvon Bernhard: „Höhere Arbeitsintensitätbeikürzerer Arbeitszeit“. Die Arbeit zeigt dietechnischen und personalen Faktoren, dieeineIntensivierung derArbeit ermöglichen.

DieArbeiten erbringenden Beweis, dassdie„Arbeit“unter anderem Gesichtspunkt zu betrachten istalsdie Produktions- faktoren Natur und Kapital. Der Träger der Arbeit ist „ein organisch-physiologischen, nicht mechanisch-physikalischen

Normen

unterworfenesWesen. Dasvergessenalle die,welchemeinen, dassdie Arbeitein reinmechanischerProzess sei, der ziemlich gleichmässigwiedieTätigkeiteiner Lokomotive abrollt, und bei

dem

derletzte Augenblick sowertvoll ist, wie die früheren“.

Diese Arbeiten tendieren so dahin, zu zeigen, dass eineVer- kürzungderArbeitszeitkeine proportionaleMinderungder Leistung zur Folge haben muss.

AllgemeineRückschlüsseüber die WirkungderArbeitszeit waren aufGrund derbisherigenBeobachtungletztenEndesnicht möglich. Esfehlte eben besonders fürdasdentschewirtschaft- licheLeben an derMöglichkeit, die Wirkung einer allgemeinen achtstündigenArbeitszeit zubeobachten.

Um

allgemeineRückschlüsse überdie WirkungdesAcht- stundentagesmachen zu können, sind Einzeluntersuchungen in den verschiedenstenBranchen notwendig. Gewiss sind bisher Bernhard,HöhereArbeitsintensitätbeikürzererArbeitszeit, LeipzigDunker&Humblot1909,S.1.

(1

(8)

-

10

-

Einzeluntersuchungen gemacht worden. Diese Einzelunter- suchungenlassenaber meistens keine allgemeinenRückschlüsse zu. So diehervorragende Schrift vonAhb6. Die starke Prä- zisions-und Qualitätsarbeitder Zeisswerke, die hierdurch be- dingte Abhängigkeitvon

dem

guten Willen desArbeiters,machen einenRückschluss auf weitere andere Industriezweige unmöglich.

Auchisteine Qualitätsarbeit ganz anderen

Normen

unterworfen wieeinegewöhnliche industrielleArbeit. Oie bisherigen Einzel- untersuchungen sind auchkritisch aufzunehmen, weil bei der ausnahmsweisen

Anwendung

der achtstündigen Arbeitszeit das Bewusstseinder Arbeiter, dass voneinem guten bezw. schlechten Ausgang des Experimentes die Stellungnahme weiter Volks- schichtenzurArbeitszeitverkürzung abhängig war, die Arbeiter zu intensiver Arbeit anspornte. Siefühltensich alsVorkämpfer desProletariats. Esisthierbeiauch nicht zu prüfen ob eine etwaige intensivierteArbeitnichtüeberanstrengung war.

Ausdiesem Gedankengang heraus istderVersuchmit der achtstündigenArbeitszeit in derberühmten Maschinenfabrik von Mather

&

PlattLd., Salfort IronWorksbei Manchester ange- zweifeltworden. Mather, ein Anhänger der Trade Unions, vereinbarte mit einer der mächtigsten Gewerkschaften der

„Amalgamated Society ofEngineers“ ein einjährigesProbejahr.

Matherstelltefest, dassindiesem Probejahrbei der acht- undvierzigstündigen Arbeitswoche noch etwas

mehr

geleistet worden waralsindenVorjahren, erfordertedeshalb allgemein den achtstündigen Arbeitstag. Eine Kritik dieserAusführungen erfolgte durch den Geschäftsführer der IronTrade Association Mr.J.S. Jeans2)„Jeans verwies,

um

die Bedeutungslosigkeit derMather’schen Behauptungenzu erhärten, auf denUmstand, The forty-eight hours week.

A

years experiments and it’sresults attheSalfordIronWorksManschesterby

W

illiam PlattM.P

.

Abb6: Sozialpol. Schriften, Gesammelte Abhandlungen Bd.31906.

Fromont: Une Experience Industrielle de R^duction dela journde deTravail,Bruxelles 1906

Bringsheim: Ein Experiment mit

dem

8St.-Tag.

»)TheeightHours

Day

in British Engineering Industries.

An

examination andcriticism ofrecent experimentsbyJ.Stephan JeansLondon1894.

11

dassdie AmalgamatedSocietyofEngineerssehr grosses Interesse an

dem

Gelingen dieses Versuches gehabt habe, Daher habe sie

dem

Mr. Mather ihrebesten Leute zurVerfügung gestellt, und sieangewiesen, nichtnur von dersonst gewöhnlichenEin- schränkung derArbeitsleistungen abzusehen, sondern mit

dem

äussersten „spurt“d. h. mitfastexplosiverAnstrengung während desVersuchsjahreszuarbeiten. DergrossenDisziplin der Trade- Unionisten und

dem

verlockenden Ziele, durchihreAnstrengung den vielgevvünschtenAchtstundentag bei gleichemLohn zu er- halten, wares zuzuschreiben, dass dieAnweisung derTrade- Unionsvon den Arbeiternauch peinlichbefolgtwurde“.

Diese psychologische Einstellung des Arbeiters auf die Produktivitätfällt bei

dem

heutigen Geist derArbeiter,nachdem der Arbeiterden Achtstundentag errungen hat, weg.

Dem

Mangeleiner Möglichkeit eines allgemeinen Rück- schlussesüber die Wirkung des Achtstundentageszubeseitigen, die Erfahrungen des „Experimentierjahres1919“anszunutzenund füreineKritikdes Achtstundentages zu verwerten, istder Zweck- vorliegenderArbeit. Siewilldie Möglichkeitder Intensivierung derArbeitaus den spezifischen Arbeitsmethoden der einzelnen Branchen,ja selbsteinzelner Betriebe,erhärten.

Siewill alsonicht eine Geschichte des Achtstundentags geben,auch nicht die achtstündigeArbeitszeit einer kulturellen Würdigung unterziehen,sondern auf Grund dekutiver Einzel- untersuchungenin den verschiedensten Branchen die Wirkung des Achtstundentages unter

dem

Gesichtswinkeldes ungestörten Produktionsfortgangesuntersuchen. Siewill zeigen, wieweit die Faktoren, die auf Intensivierung derArbeit drängen, praktisch inden einzelnen Betriebenund Branchenzur Entfaltung

kommen

können undinwieweitdie für den einzelnen Betrieb oder die Branche spezifischen und notwendigen Arbeitsverhältnisse eine Intensivierungverhindern. Die Arbeitwillalsonichtallein rein empirisch Tatsachenfeststellen,sonderndieseTatsachen motivieren.

Die Arbeit musstesichauf gewisse Produktionsgebiete be- schränken. Beistarker Minderung der Produktivität durchdie ArbeitsunlustHess sichnicht die Einwirkung desAchtstunden- tagsreinüberblicken. Sosank z,B.in einem Stahlwerk die

(9)

12

Produktivität pro Kopf und Schichtvon 74kg auf32kg. In einerZuckerraffinerie, dievon drei Ratfineriendie grösste Pro- duktivitätpro Kopf undSchichtaufsvies, warinder produktivsten Abteilungdieses Betriebestrotzdem ein Rückgangder Leistung, obwohldasPersonal

um

50®/o vermehrti worden war, zu ver- zeichnen. Beizehnstündiger Arbeitszeit wurden in dieserAb- teilung51 Säcke Kandispro Stundetrocken geschleudert. Bei achtstündiger Arbeitszeit wurden nur 45 Säckepro Stunde ge- schleudert. Die Möglichkeiteiner Intensivierung derArbeitist hierbeinichtzuprüfen.

Infolge derArbeitsunlust, die sichvorzugsweise in Gross- betrieben zeigt,istauchnicht zu prüfen, inwieweit infolge ob- jektiv-möglicher Intensivierung derArbeit eine bessereAmorti- sation desin denAnlagen und Maschinen steckenden Kapitals erfolgen wird. Deshalb istdie Ansicht über die Wirkung der achtstündigen Arbeitszeitin solchenBetrieben noch heute rein gefühlsmässig aufgebaut. Zweifellos sind hierdurch objektiv- mögliche günstige Wirkungen desAchtstundentages nicht fest- zusteUen. Ein technischerDirektor einesStahlwerkes vermutete»

dassdieProduktion proKopf undAchtslundenschichtbeiArbeits- lustnichthinterder Friedensleistung bei zehnstündiger Schicht Zurückbleiben würde. Ebenfallsäusserte eintechnischer Direktor einerWaggonfabrik dieAnsicht, dass dieachtstündigeArbeitszeit keinen ProduktionsausfallzurFolge habenwürde.

Der gesetzliche Achtstundentag.

Einleitung.

Tatsachen beweisen heute, dass der Forderung desAcht- stundentages alsAusdruck des Wunsches einerVerkürzungder Arbeitszeit eine Teilw^ahrheitzugrundelag, nämlichdieTeilwahr- heit, dass in manchen Betrieben die ProduktivitättrotzVer- kürzung der Arbeitszeit nicht sank. Dieser Teilwahrheit ver- schloss sich dasUnternehmertum, indemesineiner „Angstvor

dem

Neuen“ allesverwarf, wasvonseiten derArbeiter stammte.

Auch derStaaterkannte dieseTeilwahrheitnicht. Erhieltsich imHintergründe und überliessdieDingeihrerimmanentenEnt- wicklung. Das Reichsgesetzblatt1919 Nr.6 S,457 sagthier- über: „Eine Regierung, welchedieEinführungeinesgesetzlichen Höchstarbeitstages ablehnti)(Unddas tatenfast alleRegierungen), mussjedenfalls mitallenMitteln das Koalitionsrecht der Arbeiter wahren. Stattdessen gab es im deutschen Reich lange Zeit wederden Höchstarbeitstag noch das Koalitionsrecht. Ein solcher Zustand musste zu radikalen Forderungen der Arbeiterschaft führen,und so wird derNormalarbeitstag

zum

Achtstundentag“.

Ausdiesen Verhältnissen ist es zu erklären, dass derAcht- stundentag nicht nur als kulturelle, sondern auch ökonomisch begründeteForderunggesetzlichfür alleBranchenverlangt wurde.

Das

Dogma

wurdein dieTat umgesetzt durch denImpuls der Masse,nichtdurch eineökonomische Ueberlegun?. Heuteheisst es, beim Wiederaufbauder deutschen VolkswirtschaftImpulsund

Dogma

zu besiegendurchdieVernunft. Esistdeshalb an

Hand

von Tatsachen zu prüfen, inwieweit der Achtstundentag ge- rechtfertigtist.

*)OesterreichunddieSchweizhattenallerdingsschon früher einen Maximalarbeitstag. IndenschweizerischenKantonenbestand der11ständige Maximalarbeitstag.Inder Praxiswurdeallerdings die Vorschrift über den Maximalarbeitstag

kaum

beachtet. DasEidge- nössische Fabrikgesetzvon1914bahnt den

Weg

fürden10St.-Tagan.

England dagegenhatteeinweitgehendes Koalitionsrecht den Arbeitern gewährt.

(10)

Das Problem.

FürjedesWirtschaften gibtesein Optimum. Es ist in derWissenschaft direktbenannt im „Gesetz desOptimismusfür dieIndustrie“ und indirektim „Gesetzdesabnehmenden Boden- ertrages“. Mit ÄenderungderPrämissen desOptimums durch technischenFortschritt ändert sich das

Optimum

selbst. Es ist somitnichtstatischsonderndynamisch aufzufassen.

Auchfür diemenschliche Arbeitskraftgibt eseinOptimum.

Esist nichtalleindurchdieDauer, sondernauchdurch Artund IntensitätderArbeit, durch Ernährung, Lebensweise und Schlaf bedingt. Deshalb kanneineAchtstundenschicht für eine inten- siveArbeitein Ueberschreiten desOptimums sein. Eine Neun- stundenschichtbraucht für gewisseArbeiten das

Optimum

nicht

*

zu erreichen.

Zweck desOptimums istdieAusnutzung dermenschlichen Arbeitskraftfür dienormale Lebensdauer desbetreffendenArbei- ters. Das

Optimum

sollalso einen absoluten Leistungseffekt der Arbeit fürdieGesamtlebensdauerdesArbeiters bewirken, nicht einenrelativenLeistungseffekt, einenEfiektinBezug auf einen Lebensabschnitt.

Ein Ueberschreiten des

Optimums

verringert infolgeseiner

i

‘j lebensverkürzendenWirkung den absoluten Leistungseffekt des

j Menschen. Durch einUeberschreiten desOptimums kann da- gegensogar der relativeLeistungseffekt, d. h. die Produktivität in Bezugaufeine gewisse Zeitspanne, erhöhtwerden.

Denn

die Produktivität

m

Bezug aufeine gewisse Zeitspanneistabhängig von der Willenskraft. Arbeiten, die

mehr

körperlicherals geisti- gerNatursind, habenbei UeberschreitendesOptimums infolge zu langerund intensiver Arbeiteine natürliche Reaktion,dieEr- schöpfung,die die Arbeitextensiviert, sodassweiterhineinePro- duktionserhöhung nicht stattfindet. Arbeitendagegen, die mehr geistigerNatursind und Arbeiten in gesundheitsschädlichenBe- trieben (Bleihütten, Zinkhütten usw.) haben eine Reaktion in

i r

15

solchem Massenicht. Hier kann sich derArbeiter „zu Tode“

arbeiten.

DieEinstellung desArbeiters auf das

Optimum

ist der Anschauung desArbeitgebers meistens schroff entgegengesetzt.

Der Unternehmer denkt nur ökonomisch. Er betrachtet den Arbeiter alsSelbstkostenbestandteil,betrachtetihn alseinObjekt im Produktionsprozess, dasgeradesoökonomischbehandelt wird, wie Maschinen undKapital.

Die Einstellung des Arbeiters auf dieArbeitszeit ist be- einflusstdurchseine wirtschaftlicheLage. Ein verheirateter Ar- beitermit grösserer Familie, den dieNot desLebenszuintensi- verArbeitantreibt,suchtdurch längere Arbeitszeitdie Lebens- haltung zuverbessern. Diese Arbeiter suchten vor

dem

Kriege und auchheute wiedervielfachUeberstunden machenzu können,

um

ihr

Einkommen

zu vergrössern. Solche Fälle wurdenjedoch bei dersteigendenProsperität vor

dem

Kriegeimmerseltener, sodass dieEinstellungder breitenMasse derArbeiter, besonders der jugendlichen Arbeiter, von „HedonischenGesichtspunkten“

beeinflusstwar. DerArbeiter wog ab zwischen

dem

Mehrein- kommen,dasihmdie längere Arbeitszeitbrachteund derfreien Zeit, verursachtdurch eineKürzung der Arbeitszeitunddesso möglichen Lebensgenusses. Auf Grund diesesAbwägensent- schied sichderArbeitervielfach für eine Kürzung derArbeits-

zeit. EineMinderungdes Einkommenshätte er innerhalb der

kapitalistischen Wirtschaftsweise inKauf genommen, zumal er hoffte, durch die „sozialistische“ Wirtschaft eine Einkommens- verschiebung zu seinenGunstenherbeifnhren zukönnen.

Im

Gegensatz zu derAnschauung des Arbeitgebers fühlt sich derArbeiter ebenals Subjektim Wirtschaftsprozesse.

Auch

die EinstellungdesUnternehmers auf das

Optimum

ist verschieden. IneinerVolkswirtschaft mit starkemMenschen- nachwuchs haben dieUnternehmer inBetriebenmitgesundheits- schädlicherWirkungkeinInteresse daran, das

Optimum

einzu- 0M.d.R.

Edmund

Fischer ein ehemaligerArbeiter, sagt:

Nicht derErmüdung wegenerstrebendieArbeiter eineVerkürzung derArbeitszeit,sondern

um

überhauptfreieZeit

zum

Genussdes Lebenszubekommen. S.Dr.Kind: DerAchtstundentag für die Grosseisenindustrie, Verlag StahleisenS.50.

(11)

16

halten. Istdie eineGenerationverbraucht-, soistdie andereals Ersatz vorhanden. In einer Volkswirtschaft dagegen, inder ein Mangelan Arbeitern besteht, liegt es imInteressedes Unter- nehmers, das

Optimum

einzuhalten,

um

hierdurch den Arbeiter- mangel zu verhindern bezw. ganz aufzuheben.

Inbeiden Fällenistdas

Optimum

dermenschlichen Arbeit nichtnurein Problemder Sozialpolitik sondern auch derPro- duktivität,derOrganisationder Produktion, besonders solange nochin irgend einer Volkswirtschaft Arbeitermangel besteht.

Im

ersten Falle können die Volkswirtschaften bei Einhaltendes Optimums mehr Menschen an dieRandstaaten derWeltabgeben.

Die Produktivität der Weltwirtschaft undsomit dieProsperität dereigenen Volkswirtschaft wird erhöht.

Im

zweiten Fallewird dieProduktivitätderVolkswirtschaftdirekt erhöht.

«

0

EinMangel an Arbeitskräften in Randstaaten der Weit besteht,wie eine Notizinder K.Z.12.Mai20Nr.438zeigt:»Der Ausfall an Einwanderern, der denVereinigten Staaten durch den Krieg entstandenist,wirdnach einer

New

YorkerMeldungauf4 MillionenMenschengeschätzt.

Man

sieht in diesemAusfall den HauptgrundfürdiehohenKosten des Lebensunterhaltes.

1

17

Geschichte der Arbeitsbedingungen.

Esistzweckmässig, einen Blickin dieGeschichte zu werfen,

um

zuerkennen, dassdie Arbeitszeit nicht allein ein Produkt dermenschlichenWillkürund der sozialen Schichtungist, son- dernauch durchdie wirtschaftlicheKonstellation verursachtwird, sodassauch unter den heutigenVerhältnissen die Arbeitszeit nichtbeliebig gekürztwerdenkann.

Cato Censorius sagte von den Sklaven

Roms

:i)„Siesollen arbeiten oderschlafen“. Diesgiltaber nur für die Sklaveui die alskörperlich Arbeitende an einem Produktionsprozess be- teiligtwaren, nichtaber für die geistig arbeitenden Sklaven.

DiesewarengelehrteErzieherder jungen Römer,Kapitäne und Bankiers. Aus derEinrichtungdespeculiums, eines

vom

Ver-

mögen

despaterfarnilias abgesonderten Vermögensteils,der

dem

Sklaven zur Verwaltung und Nutzniessung übertragen wurde, ersieht

man

die gehobene soziale Stellung dieser Sklaven, die mit der heutigen Stellung eines Prokuristen mit Tantieme- berechtigung zuvergleichen ist.

Im

griechischen Wirtschafts- system (Ende des 6. bisEndedes 4. Jahrhunderts) war die Stellung dieserSklaven eine ähnliche.

Auch

hier Betätigung imHandels-und Bankwesen mit Gewinnbeteiligung sowie im Staatsdienstz,B.alsPolizisten(Aechines gegen Tiuiarchos23).2) UeberhauptistSklavekeinwirtschaftlichersondern ein politisch- rechtlicherBegriff.3)

Die sozialeLage derkörperlich arbeitenden Sklaven und die LängederArbeitszeithaben alsletzteWurzeldas Verhältnis vonSklavenbedarf zurvorhandenen Sklavenzahl.

War

das Wirt- schaftsleben blühendunddieSklavenzahl verhältnismässig gering, sohatte derHerr einInteresse daran,den Sklavennicht durch zu lange Arbeitszeit zu überanstrengen. Die „menschliche Maschine“ musste möglichstlange lebens- und arbeitsfähiger- Handwörterbuchder StaalswissenschaftenArt. Arbeitszeit.

'^)Otto Neurath: Antike WirtschaftsgeschichteBerlin1918S. 45.

®)Derselbe: »

(2

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(12)

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16

halten. Istdie eineGeneration verbraucht,so istdie andereals Ersatzvorhanden. In einer Volkswirtschaft dagegen,in derein Mangelan Arbeiternbesteht, liegt es im InteressedesUnter- nehmers,das

Optimum

einzuhalten,

um

hierdurch denArbeiter- mangel zuverhindernbezw.ganz aufzuheben.

In beiden Fällenist das

Optimum

der menschlichen Arbeit nicht nurein ProblemderSozialpolitik sondern auch derPro- duktivität,derOrganisationderProduktion, besonders so lange nochin irgend einer Volkswirtschaft Ai beitermangel besteht.

Im

erstenFalle können die Volkswirtschaften beiEinhalten des Optimums mehr Menschen an dieRandstauten derWeltabgeben.

Die Produktivität der Weltwirtschaft und somitdieProsperität dereigenen Volkswirtschaftwird erhöht.

Im

zweiten Fallewird dieProduktivität derVolkswirtschaftdirekt erhöht.

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EinMangel an Arbeitskräften in Randstaaten der Welt besteht,wie eine Notizinder K.Z.12.Mai20Nr.438zeigt: »Der Ausfallan Einwanderern, der den Vereinigten Staaten durch den Krieg entstandenist,wirdnach einerNew Yorker Meldungauf4 MillionenMenschengeschätzt.

Man

sieht in diesemAusfall den HauptgrundfürdiehohenKosten des Lebensunterhaltes.

17

Geschichte der Arbeitsbedingungen.

Esistzweckmässig, einen Blickin dieGeschichte zu werfen,

um

zuerkennen, dassdie Arbeitszeit nicht allein ein Produkt dermenschlichenWillkürunddersoziakn Schichtungist, son- dernauch durch die wirtschaftlicheKonstellation verursachtwird, sodassauch unter den heutigen Verhältnissen die Arbeitszeit nichtbeliebiggekürzt werdenkann.

Cato Censorius sagtevon den Sklaven

Roms

;i) „Siesollen arbeitenoderschlafen“. Dies giltaber nur für die Sklaven»

die alskörperlich Arbeitende an einem Produktionsprozess be- teiligt waren, nichtaber für die geistig arbeitenden Sklaven,

i

DiesewarengelehrteErzieherderjungenRömer, Kapitäne und

' Bankiers. Aus derEinrichtung despeculiums, eines

vom

Ver-

mögendespaterfamiliasabgesonderten Vermögensteils,der

dem

j

Sklaven zur Verwaltung und Nutzniessung übertragen wurde, ersieht

man

die gehobene soziale Stellung dieser Sklaven, die mit der heutigen Stellung eines Prokuristen mit Tantieme- berechtigung zuvergleichen ist.

Im

griechischenWirtschafts- system (Ende des 6. bisEndedes 4. Jahrhunderts) war die Stellung dieserSklaven eine ähnliche.

Auch

hier Betätigung im Handels-und Bankwesen mit Gewinnbeteiligung sowie im Staatsdienstz.B.als Polizisten(Aechines gegenTimarchos23).2) Ueberhauptist Sklavekeinwirtschaftlicher sondernein politisch- rechtlicherBegriff.

Diesoziale Lageder körperlich arbeitenden Sklaven und

I dieLängeder ArbeitszeithabenalsletzteWurzeldas Verhältnis von Sklavenbedarf zur vorhandenenSklavenzahl.

War

das Wirt- schaftsleben blühend unddieSklavenzahl verhältnismässig gering, so hatteder Herrein Interesse daran,denSklavennicht durch

I zu lange Arbeitszeit zu überanstrengen. Die „menschliche

^ Maschine“ musste möglichstlangelebens-und arbeitsfähiger- 1)Handwörterbuchder StaatswissenschaftenArt. Arbeitszeit.

'^)OttoNeurath;Antike WirtschaftsgeschichteBerlin1918S.45.

®)Derselbe; »

(2

(13)

t

i

4

I

I

18

-

halten bleiben. Der Sklavewar eben ein Wertobjekt, dessen Wert

man

nicht herabdrücken bezw.vernichten wollte. Ver- mehrten dagegen erfolgreiche Kriege plötzlich die Zahl der Sklaven, sowurde die Lageerschüttert. So wurdengegenEnde derRepublik,alsdurch Kriege die Zahl derSklaven sichver- mehrte, diesekaserniertundgefesselt. Ati einer Schonungder Arbeitskraftund derLebensdauer derSklaven hatte der Herr bei

dem

Ueberfluss anSklaven, deraus der grossen Zahl der Bediensteten der Minderbemittelten ersichtlich ist, kein In- teresse.Dieser

Umschwung

hattedieSklavenaufstände zur Folge.

Im

Mittelalter wurde die Arbeitszeit vielfach durch die Zünftebestimmt, „auch sollin die steindecker morgens an die erbeitgeen und auchabinds darvongeen,so

man

die glocken zu santNiclasludet, undnitee vondannen geen aneallege- verdeundzu mitdage, sodie orgluckeeilifstunde slehet, sosie vurrechtserleidenzu essen geenundwideran dererbeit sin zu derzwelfFten stundeanealle geverde“.'^)

Eineähnliche Regelung finden wir bei den Steinmetzen, Maurern und Zimmerleuten®) von Frankfurt. „Auchsollen die zymmerlude morgens(zurechterzijt) an die arbeit und auch abinds(zurechter zijt) wyderdavon geen (so

man

die glocken zusantNiclas ludet und niteevondannen geen)“. Aus der Betonung„zurechter zijt‘‘und

%it

ee vondannengeen“ istzu schliessen, dassdie Zimmerleute esmit

dem

Beginnder Arbeit nichtgenau nahmen und vielfach vorGlockenläutendie Arbeit niederlegten. DieZunftordnungsuchtedie Arbeitszeitauszudehnen.

Diesgelangdoch nicht, denn die Stelle„so

man

die glockenzu santNiclas ludet“ und„nitee von dannengeen“istimOriginal

') ObwoblderHerr das jusvitaeac vecishatte,wurdees selbstgegenböswilligeSklaven ausdiesemGrunde

kaum

angewandt,

*) Neubauer. GeschichteS. 143. Horazhatteineiner Zeit, inderersichselbst alswenig begütertbezeichnet,3Sklaven zu seinerBedienung.

Was

früher die Sitte machte, muss nun durch Gesetz erzwungenwerden. Hodie nonlicetsupra

modum

inservos suos saevire. Institutionen Just.I8,2.

O

Frankfurter Zunfturkunden. Schmidt, Bd.2, S.80. Ord- nung von1424.

Frankfurter Zunfturkunden. Schmidt, Bd.2S.230.

19

durchstrichen. Die Lüneburger Zunftordnung von 1570 be- stimmt,dass dieMaurerleutemit ihren Gesellenund Handlangern von der ersten

Woche

in denFastenbis 14 Tage nachMichaelis von morgens 4

Uhr

mit 2 je einstündigen Pausen bis 6

Uhr

abends arbeiten sollten.

Von

14 Tagen nach Michaelis bis wiederzurersten

Woche

in den Fasten ist derArbeitsbeginn bei Tagesanbruch und dasArbeitsende

um

6

Uhr

abends, oder wennesschon früherdunkel wird,bei Tagesende.

Bei den oben genanntenHandwerkern wardieDurchschnitts- arbeitszeitim Jahre somit nichtübermässiglang.

Denn

eswar unmöglich, aufjeden Fallunrentabel, bei den damaligen primi- tiven Beleuchtungsverhältnissen nach Tagesende im Freien zu arbeiten.

Hinzukommen

noch die unfreiwilligen Arbeitspausen während der Frostzeitund die zahlreichen religiösen Feiertage, die auf der Reichsversammlungzu Nürnberg 1522 zulebhaften KlagenAnlass gaben.^)

Bei Arbeiten,die innerhalbdes Hausesverrichtetwurden, bestanddie Möglichkeitbei Kerzenlichtzu arbeiten. Die Feuer- .

gefährlichkeitderKerzenbeleuchtungwird aber auch hier eine allzulangeAusdehnungder Arbeitszeitverhindert haben. So war

am

Ausgangdes14.JahrhundertsinderKölnerWolltuchweber- zunft®)jedeArbeit beiLichtschlechtweg verboten. Uebertretung diesesVerbotes wirdmitEinziehung desWebstuhles und

dem

Verlustder Gewerbeberechtigungbestraft.

Um

dassinkendeGe- werbezuheben, verschärfte derRat imJahre1434diese Strafe.

Hierausist ersichtlich, dass eineAusdehnungder Arbeitszeit den Interessen des Arbeitgebers zuwider lief.^) Eine verminderte Arbeitszeitmit Produktivitätsminderung verknappte das Angebot

G

Eduard Bodemann: DieälterenZunfturkunden der Stadt Lüneburg,Hannover1883 S.XLV.

0

Möser: Gedanken über die Abschaffung der Feiertage.

Patriotische Phantasien 1892. Bd. 2, S. 146: Die katholische Kirche hatte bis zu ClemensXIV., also bis ins18.Jahrhundert, über 150 Feiertage imJahr.

^

Die Kölner Zunfturkunden nebst anderen Kötner Ge- werbeurkunden bis

zum

Jahre1500,vonLoesch: Bd. 1,S.104.

Diese Tatsache wurde auchbei

dem

grossen Bergarbeiter- streik1889 festgestellt. DerStreik entleertedenMarkt vonüber- flüssigen Vorräten, steigerte die Preise undbrachte den Arbeit- gebern wie denArbeitnehmernVorteile.

(14)

4

20

undschuf höherePreise,wennkeine Ueberfüllung desGewerbes bestand. Bestand eine Ueberfüllung, so verhinderte die Pro- duktivitätsminderung ein Herabdrücken der Preise durch zu starkeKonkurrenzder Zunftgenossen. Die Produktivitätsminderung gabeinergrösserenAnzahlder Genossen den Lebensunterhalt.

DieZunft konnte eben infolge ihrer monopolistischen Stellung, deren Grenze nurdie Kaufkraft der Konsumenten war, jede Selbstkostenerhöhung abwälzen. Fast alle Zünfte, die Artikel des täglichen Bedarfsherstellten und ihren Rohstoftbezug inder

Nähe

der Stadt deckten, hatten diese Monopolstellung. Eine KonkurrenzdieserZünfte untereinanderdurch Versandder Fertig- produktewar unmöglich wegender hohenTransportkosten, der unzähligenStrassengebührenund der zahlreichen Stapel- und Bannrechte. So warbeiden meisten Zünften infolge ihrer monopolistischenStellungeineArbeitbeiKerzenbeleuchtung nicht üblich. Eine

Ausnahme

machen die Zünfte, die Luxusartikel herstellen,undZünfte,die ihrerNaturnach auf einen Fernabsatz eingestelltsind. So finden wireineArbeitbeiKerzenbeleuchtung bei den Kölner Goldschmieden und Goldschlägern„Item so en saligeinbroider, heisij verdientofunverdient, niet langerbij keizenwirken desaventz, danbisid echtuirensleitind as

man

zo s.Laurencius ind zo s. Albain nachtkloche geluit hait“.2) Ebenfalls müssen dieDrucker bei Kerzenlichtarbeiten „Damit desstruckers haussgesinde seinenatürliche ruhe auch hab und dess fewersandanderer gefahr halben sich bey nacht desto weniger besorgen dörffen, sosoll hinfüro die truckstuben

umb

4uhrfrüe desswinterseingeheitzet,dessgleichendie haussthür

umb

die selbigezeitoder auffslängst eine halbe stund zuvor und früernichtgeöffnetwerden, dergestalt sichdann trucker- gesellen undSetzerzu ihrerarbeit einstellen und dess abendts gegen den 9 uhren

zum

feyerabendt schicken“.3) Diese Ver-

1)

Kuske:Diestädt.Handels-und Verkehrsarbeiterunddie Anfängestädtischer Sozialpolitik in Köln bis

zum

Endedes18.

lahrhunderts: »Die Arbeitin der Dunkelheit d.h. nach Sonnen- untergang wurde also, wiees auch meistim HandwerkderFall war,faststetsgemieden“.

^ ikcq

•)vonLoesch: Bd.2, S.87. Zunftordnungvon1456—1563.

ErneuerteBuchdruckerordnungv.10.Okt.1598. Schmidt:

Frankfurter Zunfturkunden, Frankfurt 1914 Bd.1,S.161.

21

Ordnung warjedochnicht zwingend, dennes heisst weiter: „oder da esihnenbeliebt sich eingangs ihrer bestallung mit den truckerneines geringeren tagwercks vergleichen mögen“. Zur Verminderungder Durchschnittsarbeitszeittrug auch der blaue Montagbei. Die Gesellen verbändedes 15.und 16.Jahrhunderts fordern ihn ausdrücklich,i) Er wurde ihnen als ganzer oder halberFeiertagteilweise alle 14Tage,teilweisejede

Woche

be- willigt. In

dem

gewerkschaftsähnlichen Zusammenschluss der Gesellenseit

dem

15. Jahrhundertlagüberhauptein

hemmendes Moment

für eine Ausdehnung derArbeitszeit. Sonntagsarbei warfastdurchweg verboten. ZurSonntagsarbeit war fürKöln eine besondere Dispens notwendig. Eine

Ausnahme

hiervon machendieVerkaufsgeschäfte. Siekonntenselbstanden höchsten Feiertagenoffenhalten; nur währendderHochmesse musstensie schliessen.Die VerkaufszeitimGrosshandeldagegen waranscheinend festumgrenzt

W

enigstensistes fürKölnderFall.

Im Sommer

warendie Kaufhäuser täglich 8,im Winter 6 Stundengeöffnet.2) Hieraus auf einenAchtstundentagzu schliessenistnicht gerecht- fertigt, denn vorBeginn und nach Ende der Verkaufszeit sind in jedem Geschäft Aufräumungsarbeiteu und Aufstapelungs- arbeiten zuverrichten. Auch könnendie Angestellten nach Ge- schäftsschluss zuBotengängenbenutzt wordensein.

Von

einem

„goldenenZeitalter einesAchtstundentages“ in Deutschlandzur damaligenZeitkannnicht dieRede sein. Dieswarvielmehrim 15.Jahrhundert inEngland derFall. „Istatet that the day wasone ofeighthours work, and grounded

my

opinion on the factthatWinter wageswere reckonedtobe payabK onlyinthe monthsofDecember and January,and from thef.ict thatextra hours, sometimesas

many

asforty-eight in the week, are fre- quently paidfor bytheKing’s agents when hurried work was needed *)

Um

die Arbeitszeit auszudehnen, bestimmte Heinrich VIII. 1496, dass alle Handwerker und Ackerbau- arbeiter von März bis September von 5

Uhr

morgens

1)Schanz: Geschichte der Gesellenverbände,Leipzii/,S. 114.

2)Kuske: Die städtischen Handels-undVerkehrsarbeiterund dieAnfängestädtischer Sozialpolitik inKöln bis

zum

Ende des 14.Jahrhunderts. Marcus & Weber,Bonn.

3) The Eight Hours Day,

Webb

undCox, London, S.14-

I

(15)

t

H)is 6

7

Uhr

abends arbeiten sollten,i) Unter Abrech- nung der zugewilligten Pausen ergibt sich in der für eine langeArbeitszeitgünstigen Jahresperiode ein tatsächlicher Ar- beitstag von

11—12

Stunden. InderFolgezeit dehntsich die Arbeitszeitaus. Für das letzte Drittel des 17. Jahrhunderts stellt SirPettyeinetatsächlicheArbeitszeitvon10 Stundenfest.2) Einegesonderte Stellung

nimmt

der Bergbau ein. Für das18. Jahrhundert sind im deutschen Bergbau achtstündige Schichtenfestzustellen. Der Bergbau als Mittelstufe zwischen Okkupation undProduktion,alsLieferantder Ausgangsmaterialien derIndustrie, istim gewissen Masse fähig, eine Selbstkosten- erhöhungabzuwälzen. Dieswar im Mittelalter bessermöglich alsheute, wegen der damaligen hohenTransportkosten. Auch Avarendie Anforderungenan die Körperkraft beiden damaligen Arbeitsmethodenund denLeiterfahrten,

um

von einem Stollen indentiefergelegenen zugelangen, grösseralsheute.

Hemmend

aufeine allzulangeAusdehnung derArbeitszeit muss der ge- nossenschaftliche Betrieb aufGrund derGewerkes)gewirkthaben, besonderswenn Monopole oder Regale der Landesfürsten be- standen. EineVergrösserung derProduktion brachte den Ge- werkenkeinen grösserenGewinn. Auch war der Bergbau von JahrzuJahr lohnender.

Eineähnliche Stellunghattenin dieser Zeit vielfach die Hütten. Sohattenseit

dem

17.Jahrhundert inLothringendie HüttenVorzugsrechte aufErze.-^) Durch die enge Verbindung von Bergbau und Hüttenwesen auchaufGrunddesgemeinsamen Besitzes erhielten die Hütten ebenfalls eine monopolähnliche Stellung. So

kommen

im 18.Jahrhundert im Hüttenwesenviel- fach achtstündige Schichten vor.

Eine massloseAusdehnung der Arbeitsdauer brachte die

Anwendung

der Maschine. Sie gab

dem

Unternehmer eine Machtstellung gegenüber

dem

Arbeitnehmer, da die Maschine

Handwörterbuchder Staatswissenschaften:Arbeitszeit.

^)Handwörterbuchder Staatswissenschaften; Arbeitszeit.

“)Die meisten Gewerke waren bis 1800 Arbeitgeber und Arbeitnehmerineiner Person.

*)HansG.Heymann:Die gemischt.Werkeind.Schwerindustrie.

23

Menschenarbeitersetzte undein Ueberangebot vonArbeitskräften hervorrief. Die Konkurrenz der Unternehmer, die hohenAn- schaflfimgskostender Maschinen,die Gefahr derWertlosmachung derMaschinen durch Erfindung, zwangdieUnternehmer, Maschi- nen,Kapital und Menschenkraft möglichst auszunutzen.

Da man

beiNachtschichten denArbeiternichtlängerals 12 Stundenbe- schäftigen konnte,so

kam

dieNachtschicht meistens nicht zurAn- wendung.

Zudem

befürchtete

man

durchununterbrochenen Betrieb eine Ueberproduktion. Arbeitszeiten von 16bis17 Stundentäg- lich waren sehrhäufig. UeberdieLagederenglischen Arbeiter von Manchester,Birmingham und Liverpool aus der Zeit von 1830

—50

schreibtErnstAbbö: „Es waren Arbeiter, dieTagfür Tag

14—15

und 16 Stunden anihrenMaschinenstanden, jeden Abend geknicktnach Hauseschlichen, notdürftig ihren Hunger stilltenund schlafen gingen,

am

Sonnabend abernach Empfang desWochenlohnes sichbesoffen,

am

SonntagihrenRauschaus- schliefen,

um am

Montag das gleicheTagwerk wieder zu be- ginnen“. Solche Arbeitszeiten

kamen

nicht nurbeiErwachsenen, sondernauch bei Kindernvor. 1841 wurde ein Königlicher Ausschussin Englandeingesetzt,der aufGrund umfangreicher Untersuchungen1842 über die Zuständein denBergwerkenbe- richtete. In diesemBerichtheisst es„Esgibt Fälle,dassKinder schonmit 4Jahren, manchmal mit 5

6, 6

7, 7

8 Jahren»

indiesen Bergwerken zu arbeiten anfangen. Das gewöhnliche Alter

zum

Arbeitsanfang istaberdas8. bis 9. Lebensjahr.Ein grosserTeil der indiesenBergwerkenarbeitendenLeuteistnoch nicht 13Jahrealt. Ein nochgrössererTeil stehtzwischen

dem

13.bis 18.Lebensjahre.

Die regelmässige Arbeitszeit für Kinder undjunge Leutedauert, wenndieArbeitinvollem

Gang

ist, selten wenigerals11 öfter 12Stunden,ineinigen Distrikten 13 und ineinem einzigengewöhnlich 14 Stunden unddarüber.“

So

kommt

es „dass während des grösseren Teil des Winters

Wochen

vergehen, ohne dasssie dasLicht desTages erblicken»

ausseranden Tagen, anwelchen dieArbeit ausgesetzt wirdund anSonntagen“. DerBericht gibtdieseVerhältnissealsUrsache an,„die jaoftden

Keim

zuschlimmem und todbringendemSiech-

tum

schon bei derKindheit und Jugend legen, der dann in

(16)

24

langsamer aberständigerEntwicklung bis

zum

30. und 40. Le- bensjahrehineinen äusserst ernstenCharakterannimmt, sodass jedeGenerationausdieserVolksklasse gewöhnlich nach

dem

60.

Lebensjahre ausgestorben ist“.

Auch

in der englischen Glas- industrie wurdendie Knabenbei grösster Hitze undNachtarbeit oftüberanstrengt. So hatte

man

in England jedeAchtung vor

dem

Menschenverlorenundbehandelte ihn wieeine Maschine.

,,Von einem Ausschussdes Oberhausesbefragt,ob eineArbeits- dauervon 16,17, 18ja selbst 23 Stunden jugendlichen Per- sonenschädlich sei, sprachsich ein Arztin verneinendemSinne aus. Aufdie weitereFrage;

„Da

Siebezweifeln,dasseinKind bei23ständigerArbeitszeit zuleiden haben würde, würden Sie esauch bei einerArbeitvon24 Stundenbezweifeln,erklärte er

:

.,ich binnichtim Stande, eine Grenze unter24 Stundenanzu- geben. AusserordentlicheTatsachenhaben mich veranlasst, die Gemeinplätze,die über diesenGegenstand Geltunghaben,

näm-

lich, dasseine derartigeArbeitszeit schädlichsei,zubezweifeln.

InDeutschland bestandenähnliche Verhältnisse. Professor Abbö, der Sohneines Spinnermeisters in Eisenach, berichtet,3) seinVaterhabe bisAnfangder 50er Jahre jeden Tag, den Gott werdenliess,

14—15,

16 StundenbeiderArbeit gestanden, 14 Stunden vonmorgens 5bis abends 7Uhr bei normalem Ge- schäftsgang, 16 Stunden von morgens 4bis abends8

Uhr

bei gutem Geschäftsgangundzwar ohne Unterbrechung, selbstohne Mittagpausen.

„Und

ichbin dagestanden, wiemein Vatersein Mittagessenan eine Maschinegelehnt oder auf eine Kiste ge- kauertaus

dem

Henkeltopf mit aller Hast verzehrte,

um

mir dannden Topf leer zurückzugebenund in allerHastweiter zu arbeiten. MeinVater war eine Hünengestalt von unerschöpf- licherRobustheit,aber mit48 Jahren inHaltung und Aussehen ein Greis. Seine weniger starken Kollegenaber waren mit 38 Jahre Greise“. Ein anderes Stimmungsbild gibtAlfonsThuns auseinerWuppertaler Riemendreherei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts „15ständige Arbeitszeit in niedrigen, engen

*) Herkner: Arbeiterfrage.

2^ Derselbe*

®)Abbe; SozialpolitischeSchriften. Jena1905,S.241.

*)Alphons Thuns:DieIndustrie

am

Niederrhein, Bd.2, 3,S.210.

25

Räumen,Höllenlärm,ohne Pausen den ganzen Tag, die grau- bleichenmuskellosen Arbeiter

um

denHalseineBlechvorrichtung gebunden, auswelcher,während der paar Sekunden in denen kein Fadenriss, einige Bissen gegessen wurden“. Nicht nur direktbei den in Fabriken beschäftigten Personen verlängerte die Einführung der Maschine dieArbeitszeit, auch indirekt war die Einführung der Maschinevon Einfluss auf die Arbeitsdauer bei den selbständiggebliebenenHandwerkern, überhauptbei allen anderen arbeitenden Schichten des Volkes. So gerieten die 1 Spinner inSchlesieningrosse Not, die siezu mildern versuch-

f ten durch überlangeArbeitszeit. „Tausende (Spinner) sind

dem

' Hungertyphus erlegen. Die Uebelständewarenda

am

grössten, wodas Spinnen ausschliessliche Beschäftigung der Leute, ja

^ ausschliesslicherErwerbganzerDörferwar. So

kam

es,dass zu

' Anfangder40er Jahreeine ganze Spinnerfamilie, Mann, Frau und Kinderbei allem Fleisse, selbst wenn sie fastTag und Nacht

am

Spinnrade sassen, nicht über 2 Groschen täglichen Verdienstes hatten.“

i Der Einflussder langen Arbeitsdauer aufdieübrigen Volks-

' schichten zeigt sich in derArbeitsdauer vonreinhandwerks-

|j

mässig arbeitenden Berufsständen. DerBericht der Gewerkschafts-

jj kommissionfür das Halbjahr Juli 1895 bis Januar1896 be-

I

richtet von Arbeitszeitenvon 18bis 22 Stunden. BeiBarbieren

j

undFriseurenwurden 15bis 16Stunden^ Arbeitszeitfestgestellt.

Roll-undGeschäftskutscher arbeiteten 16 Stunden, Droschken- kutscher 15, Bäcker, Konditoren 14bis16 Stunden. Solche Arbeitszeiten sindbis1870charakteristisch. Die Einbürgerung einer kürzeren Arbeitszeit ging nur langsamvonstatten. Noch 1886 mussten die Spinnereibesitzer des Haudelskammerbezirks München-Gladbacheine Vereinbarung treffen, die eine längere Arbeitszeitals12 Stunden nur ausnahmsweiseerlaubte. Nach den Erhebungender Gewerbeinspel toren imJahre 1910hatten von

200998

Arbeitern der Schwerindustrie

190048

eine Arbeitszeit von12 Stunden. Solche Arbeitszeiten gaben einen gutenNährboden für eineAchtstundentagsbewegungalsAusdruck desWunsches nacheinerkürzeren Arbeitszeit.

‘)Schmoller: Geschichted.deutsch. Kleingewerbes1870, S. 464.

(17)

-

26

Bewegung zur Verkürzung der Arbeits- zeit, insbesondere die Achtstundentags-

bewegung.

Verschiedene Faktoren drängten auf eine Verkürzungder Arbeitszeit. Die emporkommende Technik, die einen konti- nuierlichenBetrieb verlangte, machte eine 12stündige Arbeits- zeit notwendig. Neben dieses technische

Moment

trat das philantropische. Ausphilan tropischen Gründengriff zuerst ein Monarchindie Fabrikverhältnisse ein. DasösterreichischeHof- kanzleidekret

vom

18. Februar 1787 bestimmte,dass Kinder vor

dem

Eintritt des9. JahresohneNot nichtzur Fabrikarbeit auf-

gen^mmen

werdendürfen.

Wegen

der geringen industriellen EntwicklungOesterreichshattedasDekret keine grosse Bedeu- tung. Deshalb beginntdie Geschichte des gesetzlichen Arbeiter- schutzeseigentlich mit der englischenGesetzgebung, die vorbild- lichfür andereStaaten wurde. Hierversuchte zuerst ebenfalls ausphilantropischen Gründen der Fabrikant RobertOwen, der Patriarchvon

New

Lanark,indieArbeiterverbältnisse einzugreifen.

Nichtnurfür Kinder undArbeiterinnen, sondern auch fürer- wachsene männliche Arbeiterforderteer schon 1817 den Acht- stundentag. Ererkannte, dass ohne internationale Gesetzge- bung einAchtstundentag undurchführbarsei. Deshalb beantragte er1818auf

dem

Kongress zuAachen eine Internationale Fa- brikgesetzgebung.3) Sein Ziel erreichte er nicht. Wohl trat noch zu seinen Lebzeiten eineVerkürzung der Arbeitszeit ein, doch nichtin

dem

vonihm gewünschtenMasse. Erschuf jedoch denAuftaktfüreine Bewegung zurVerkürzung derArbeitszeit.

Auch

militärischeGesichtspunkte vermindertendieArbeits- zeit.

Im

Jahre1828wies derGeneralleutnantvonHorndarauf hin, dass infolgederAusbeutung der jugendlichen Arbeiterdurch

1) Sombart:Die gewerbliche ArbeiterfrageS.90.

EightHours

Day Webb

& Cox,S.15.

0

Derselbe,S,15.

I

i

27

! die FabrikarbeitdieDienstfäbigkeit vermindertwordensei. Dieser

' Hinweis hatteeine entsprechende Kabinettsorder

vom

6.April 1839zurFolge.

EinweiteresMoment, das zur Verkürzungder Arbeitszeit hinführte,war diewachsendeProsperität der Wirtschaft, dieauch

i diematerielleLage der Arbeiter besserte. So wurde durch die Entdeckungdes Goldes (1851) ein Aufschwungder australischen Wirtschaft hervorgerufen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften wargross,die Löhne stiegen fabelhaft. Die nach englischem

i| Muster eingerichtetenTrade Unions waren wegen desArbeiter- mangels undinfolgeihrerKapitalkraft inder Lage,ihrelorde-

I

rungen durchzudrücken. Deshalb waresden BauarbeiternMel-

I

, bourns imJahre 1856 im April möglich den Achtstundentag zuerstin die Tat umzusetzen. Noch heute wird der 22. April als öfientlicher Feiertag, als „Achtstundentag“, gefeiert. Die Bewegungverbreitete siehüber ganz AustralienundNeuseeland.2)

Zur selbenZeitagitierte bei denMetallarbeiternderVer- einigtenStaaten vonAmerikaJ.Stewartfiirden Achtstundentag.

Der Achtstundentag dringt zuerstin den Bergbau und in die Eisen-und Stahlindustrieein. Ein Streik in diesen Industrie- zweigen ergreift, da sie die Voraussetzung jedes Wirtschaftens sind,alle nachfolgenden Produktionsstufen, ergreift das ganze

(

Wirtschaftsleben. Deshalb sind die Arbeiter dieser Industrien leichter inderLage,ihre Forderungendurchzudrücken, als die ArbeiterandererBranchen. Schon 1888 erringen die Kohlen-

I hauerinWest-Yorkshire denAchtstundentag. Gesetzlich ist erin Englandfür dieseArbeiterkategorie seit1908 eingeführt.

Inden britischen Eisen- und Stahlwerken bestand der Acht- stundentag bereits grösstenteils seit 1900.

Im

Norden von Lancashirearbeiteten1910alleHochofenarbeiternur8 Stunden.-i)

Im

Durchschnitthatten1910in Englandund Wales lund80°/o derHochofenarbeiterdasDreischichtensystem.

20%

hatteneine

0ReichsgesetzblattNr.6,1919,11S.456.

b EightHours Day

Webb

& Cox, Reichsarbeitsblatt Nr.6,1919.

0

Die Schwerindustrie im deutschenZollgebiet, ihre Ent- wicklung und ihre Arbeiter, Stuttgart 1912, S. 622. Hrg.

vom

Metallarbeiterverband.

(18)

28

12stündigeArbeitszeit. In derWeissblechfabrikation betrugdie durchschnittliche wöchentlicheArbeitszeit 47*/4Stundenbei einer Urlaubsgewährungvondurchschnittlich 7V2 Tagen imJahr. In derKetten-und Ankererzeugungarbeiteten die Arbeiter durch- schnittlich46

%

Stunden. InEisen-und Stahlwerken betrug dieArbeitszeit durchschnittlich 54,4 Stunden in derWoche.

AuchinItalienwarbereits vor

dem

Kriege derAchtstundentag inder Schwereisen-,Maschinen-, Schiffbau- und Textilindustrie grösstenteilsverwirklicht.

In Deutschland war der Achtstundentagebenfallsvor

dem

Kriege bei verschiedenen Firmen der Schwerindustrie durch- geführtfürbesondereGruppen von Arbeitern.

Ein mächtiger Hebel für die Verkürzung derArbeitszeit war die sozialdemokratische Bewegung. Das kommunistische Manifest1848beschäftigtsich nicht mit der Arbeitszeit. Das Eisenacher

Programm

fordert einenNormal-Arbeitstag, ohne ihn näher zu bestimmen. 1885 fordern die Sozialdemokraten den Zehnstundentagfürnicht-kontinuierliche, denAchtstundentag für kontinuierliche Betriebe undArbeiten unter Tage. DasErfurter

Programm

1891 fordertdenAchtstundentag durchweg. Dieerste Maifeier,hauptsächlicheine internationaleDemonstrationfürden Achtstundentag datiertseit 1889, seit derJahrhundertfeier der französischen RevolutionundderTagungdes Sozialistenkongresses zuParis.

Aus religiösenGründen wurde auch eine Verkürzung der Arbeitszeitverlangt,so

vom

Grafen Hertling inderReichstags- sitzung

vom

9.I.1882.

Die sozialistischenTheoretiker des vergangenen Jahrhun- derts äussern sichnicht direkt zu der bestimmten Arbeitszeit von8 Stunden. DieStellungvon Mara

zum

Normalarbeitstage geht ausvon der Idee ’desMehrwertes. Nach ihm wird die Minimalschranke derArbeitszeit,nämlich derTeil, denderAr- beiterzurnotwendigen Selbsterhaltung arbeiten muss, innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise nie möglich.

Denn

„auf Grundlage derkapitalistischen Produktionsweise kann die not- wendige Arbeit aber immer nur ein Teil seines Arbeitstages

I

29

bilden, der Arbeitstag sich also nie aufdieses

Minimum

ver- kürzen“.

Wohl

gibt esnach Marx eine Maximalgrenze „phy- sischerund sozialerNatur“ während einesTeilsdesTages muss die Kraft ruhen, schlafen,während eines anderenTeils hat der Mensch anderephysischeBedürfnisse desLebens zubefriedigen, sichzu nähren,reinigen, kleiden usw. Die soziale Schrankeist gegeben durch die notwendige „Zeitzur Befriedigung geistiger undsozialerBedürfnisse, deren

Umfang

undZahl durchdenall-

I gemeinenKulturzustand bestimmtsind. Beide Schranken sind abersehr elastischerNatur underlauben den grössten Spielraum.

So findenwir Arbeitstage von 8, 10,12, 14,18 Stunden, also von der verschiedensten Länge“. Ueber die Festsetzung der Maximalgrenze entscheidet nach Marx der Kampf.

„Und

so stelltsichin der GeschichtederkapitalistischenProduktionsweise die NormierungdesArbeitstagesals

Kampf um

die Schranken des Arbeitstagesdar, ein

Kampf

zwischen

dem

Gesamtkapit'ilisten, d. h.derKlassederKapitalistenmit

dem

Gesamtarbeiter oder

[ derArbeiterklasse.“*)

I Der Achtstundentagwurdein den Kulturstaaten zuerst in

1 Deutschland eingeführt durch Verordnung

vom

23. November

1918. In folgendemseiendie Staaten angeführt die bis jetzt

; '

einen gesetzlichenAchtstundentag haben.

Mexikoseit 1907 Uraguayseit 1907

Russland: Gesetz

vom

29. Oktober/11.Nov.17 Deutschland 23. November 18

Deutsch-Oesterreich19.Dezember 18 Tschecho-Slowakischer Staat 19. Dezember 18 Jugo-Slawischer Staat8.Januar 19

Norwegen: NachGesetz

vom

14. August 18 darfdie all- gemeine ArbeitszeiteinesArbeiters8^/2 Stunden

am

Tage und 48 Stunden in der

Woche

nicht übersteigen. Das Gesetzhat Gültigkeitbis12 Monate nach Abschluss eines allgemeinen Friedens.

I

0

Marx;Kapital. Bd.1,S.184,Stuttgart1914.

Derselbe.

(19)

30

Luxemburg: Hat den Achtstundentag auf Grund eines Gesetzes

vom

14.Dezember 19, der anwendbar ist auf Bergwerke, Erzgruben, Steinbrüche,Werkplätze, Hütten- werke, Fabriken undsolcheAnstalten, die zuden gefähr- lichenund gesundheitsschädlichen und unbequemen Be- triebenzählen, sowieauchdie Betriebsanlagen,die bei der ArbeitDampfkessel oder mechanische Motore verwenden.

Ausgenommen

istderEisenbahnbetrieb.

Schweden:

Am

4. März 19 wurde ein Gesetz mit der Massnahmegenehmigt, dass der Achtstundentag

am

1. Juli 20 in Krafttreteund zunächstbis31.Dez.23geltensoll.

Polen: Gesetz

vom

28. Nov. 18. Eshat denreinenAcht- stundentag und6 Stunden Samstagsarbeit. Die Gesamt- arbeitsdauer darf46 Stunden nicht überschreiten.

Dänemark: Ergänzung

zum

Gesotz

vom

29. April1913 bestimmt,dassinkontinuierlichenBetrieben die Arbeitszeit 8 Stunden betragen soll. Bei Schichtwechsel ist 16- stündigeArbeitszeiterlaubt. Indrei auteinanderfolgenden Wochen darfdie Arbeitszeit160 Stundennicht überschreiten.

Frankreich: Gesetzesvorlage über den Achtstundentagwurde von

Kammer

und Senat

angenomman

(Journal officiel 25. April 19). Dies erlassene Gesetz fand nach zehn- monatlicher Geltung nur eine beschränkte Anwendung.

Namentlichfehlten nochdie Erlasse desStaatsrats für die Ausführung in den einzelnen Gewerbezweigen, was eine

:i ii 1

31

Sammlung des Materials vorliegender Arbeit und Methodik der Untersuchung,

Vor Eintritt in die Untersuchung über die Wirkungder achtstündigen Arbeitszeit ist es notwendig, sich überdiebeste Methode unddie exaktesteBeweisführungKlarheitzu beschaffen.

DasWirtschaftslebenistderartigvielgestaltig, dieProduk- tionsmethoden sind in jedem Betrieb so verschieden, dass die deduktive Methode bei einem solchen Problem versagen muss.

Hiermitistkeine Beweisführungmöglich. Mit Hilfe derinduk- tiven Methode muss Tatsachenmaterial herbeigeschafftwerden.

Dieskannauf schriftlichem oderaufmündlichem

Wege

erfolgen.

Die mündliche Enquete ist aus den verschiedenstenGründen vorzuziehen. Eine mündliche Enquete ist zweckmässig,

um

manchen Unternehmer überhauptfür dieFrage der achtstündigen Arbeitszeitzugänglich zumachen. EinUnternehmer sagte mir,

„Sie können sichrvochenlangdietechnischenund kaufmännischen Betriebsorganisationen ansehen, aber die Frage der achtstün- digen Arbeitszeitistfürmich undiskutabel“.

Auch kann bei mündlicher Enquete eine bessere Ausein- andersetzung mitdenbetreffenden Fachleuten über den Zweck derUntersuchungund dasProblemerfolgen. Vielfach ist mir vorgekommen,dass Unternehmerden „Achtstundentag'*verurteil- Unzufriedenheitdes Arbeiterbundeszur Folgehatte. Nach

derK.Z.Nr. 2421920 würde

„Wenn

esheute aufeine Abstimmung ankäme, dasGesetz in der neuen

Kammer

zweifellos nicht durchgehen*'. DieK.Z.schreibt: DieRe- gierungwird esdeshalbmitdenAusführungsbestimmungen nichteilighaben.

Amerika: 6 amerikanischeEinzelstaaten besitzen den ge- setzlichenAchtstundentag für Frauen.

Die Einführung einesallgemeinen Achtstundentages istvon deramerikanischen Regierungoffiziellabgelehntworden.

UerdingerEcho

vom

6.Mai1920.

ten, aberin Wirklichkeit unter „Achtstundentag“ Arbeitsunlust verstanden, wie sich im LaufedesGesprächs herausstellte. Ein Unternehmer sagte mir, „Ja,wenndie Arbeiter richtig arbeiten wollen, dann könnensiemeinetwegenden Sechsstundentag haben“.

Auch Voreingenommenheitwirddurchmündliche Aussprache beseitigt. Die vorgefasste Meinung besteht vielfach, da die Frageder8stündigen Arbeitszeitinden leidenschaftlichen Partei- kampfhineingezogenwordenist. Allein die Tatsache, dass die Frageder 8 stündigen Arbeitszeit von der Sozialdemokratie in Fluss gebracht wurde,bestimmt manchen Unternehmer reinge- fühlsmässig, ohnesich überhaupt in eine nähere Untersuchung

(20)

32

einzulassen dazu den Achtstundentag abzulehnen. Teilweise werden infolgedieserVoreingenommenheitfalsche Resultate an- gegeben. Ichkonstatiere dies, ohne diesen Unternehmern die bonafides abzusprechen. Siestehen eben zu sehrmitteninden Dingenund sind durch den Radikalismus mancher Arbeiter zu sehr erbittert. Diese Voreingenommenheit besteht auch in Arbeiterkreisen. Als ich mit

dem

Mitglied einesBetriebsrates (M.S.)einerZuckerraffinerieüber dieWirkung des Achtstunden- tages sprach, sagte mir der betr. Herr; „Sehen Siesichdie neutralenTagesberichte überdie Produktion an. Sie werden dannsehen, dassheuteinfolge grössererFrischedes Arbeiters mehrgeleistetwird. Ich weisses, ichsteckemittenimBetrieb.“

Ich untersuchtedieTagesberichte,

nahm

einengenügendenZeit-

raum

inBetracht,

um

die verschiedenen Qualitäten des Roh- stoffes auszugleichen 2), wählte Tage aus, an denen keine StockungenimBetriebentstanden,wieungenügendeDampf- und Rohstoffzufuhr, Maschinendetekte usw. und fand, dass in der produktivsten Abteilung dieses Betriebes die absoluteLeistung pro Stunde

um 12%

(von51Sack auf45Sack inder Stunde) zurückgegangen war,obwohl das Personal

um

50°/o vermehrt worden war. DieArbeitsintensitätvorEinführung der8 Stunden- Schicht(es bestanden vorher10stündigeSchichten) zurIntensität bei 8ständigerArbeitszeit verhältsich somitwie 100:55. Ein RückgangderIntensität von

45%

warsomiteingetreten.

Nebender üeberwindungdes Standpunktes „der Undisku- tierbarkeitdesThemas“ und derBeseitigung derVoreingenommen- heit,istesnotwendig durch persönlicheFühlungsnahmemit den Unternehmern und Arbeitern ein gewissesVertrauensverhältnis zuschaffen. Auf Grund dieses Vertrauensverhältnisses ist es möglich, den Unternehmer und den Arbeiterfür dasProblemzu interessierenund kritischzustimmen- Ein solches engesVer- hältnis bahnt auch der

Anwendung

des diktalischenPrinzips einen besserenW^eg. Tatsachen,die von einemArbeitgeber vor- gebracht wurden,können

dem

anderen Unternehmer unterbreitet

D

Sosteht esim Parteiprogramm.

GrobkörnigeWareschleudertsich besseralsfeinkörnige.

Hierdurch

kommen

SchwankungeninderProduktionbiszu300“/ovor.

l

33

werden. Die widersprechendenAnsichtensowohl derArbeitgeber als auch der Arbeitnehmer müssen allen Beteiligten bekannt werden.

Man

muss versuchen, aus den widersprechendenAn- sichteneine Harmonie der Meinungen zuschaffen,

um

so der Wirklichkeit näher zukommen. Diese scharfangewandte dikta- tischeMethodeistbei schriftlicher Enquete

kaum

möglich.

Der „ruhende Pol in derErscheinungen Flucht“ ist der Werkmeister, der früher praktisch mitgearbeitet hat. Er hat Erfahrung,kenntdieAnforderung der Arbeit an dieKörper-und Geisteskraft, kennt die Ermüdungserscheinungen beiArbeitsver- richtungenin der betreffendenBrancheundstehtdenProblemen meistens

am

kühlstengegenüber.

Nebendiesen mehroder mindergenerellwirkenden psycho- logischeEinstellungengibt esaberauch nochsingulär wirkende psychologische Faktoren, die beiSchriftlichkeit derEnqueteüber- hauptnichtbewertet odereliminiert werdenkönnnen.

Soistvon Einfluss auf die Stellungnahme

zum

Achtstun- dentagvielfach die persönliche finanzielle Lage. Der Inhaber einer Exportfirma, der grosse Exportgewinne gemachthat, ist leichtgeneigt,

dem

Arbeiter den Achtsundentag zu„gönnen“.

SolcheUnternehmerführen an

: „Der Achtstundentag habe sich ganzgut bewährt; aus sozialen Gründen seierzu begrüssen.

Der Arbeiter sei auch Mensch. Die Rentabilität sei nicht‘im geringsten beeinträchtigt worden“ (sie denken dabei an ihren Export-Valutagewinn, ohnejedochdieZukunftzu berücksichtigen, wenndie Valutaverhältnisse sichstabilisiert haben,derdeutsche Unternehmer beim Exportnicht

mehr

mit wesentlich geringeren Löhnen,gemessenan der Valuta, alsdieausländischeKonkurrenz zu rechnenhat, und wieder ein chronischerArbeitermangel wie vor

dem

Kriegebesteht, verstärktdurchdie achtstündige Arbeits- zeit). Soistesmöglich, dass der Unternehmer unter Umstän- den den Achtstundentag gutheisst, obwohl die achtstündige Arbeitszeit die Produktivität wesentlich gemindert hatundin normalen Zeiten dieRentabiltät beeinträchtigenwird.

Anderseits wird ein Unternehmer, der gerade grössere Verluste erlitten hat, die achtstündige Arbeitszeit übeitrieben

(21)

INTEI 'JTIONAL SECOND EXPOSURE

32

einzulassen dazu den Achtstundentag abzulehnen. Teilweise werdeninfolge dieserVoreingenommenheitfalscheResultate an- gegeben. Ichkonstatiere dies, ohne diesen Unternehmern die bonafidesahzusprechen. Siestehen eben zu sehrmitteninden Dingenund sinddurch den Radikalismus mancher Arbeiter zu sehr erbittert. Diese Voreingenommenheit besteht auch in Arbeiterkreisen. Als ich mit

dem

MitgliedeinesBetriebsrates (M. S.)einerZuckerraffinerieüber dieWirkung des Achtstunden- tages sprach, sagte mir der betr. Herr; „SehenSiesich die neutralenTagesberichte über die Produktion an. Sie werden ^

dannsehen, dass heuteinfolgegrösserer Frischedes Arbeitersi) mehrgeleistetwird. Ichweisses,ichstecke mittenimBetrieb.“

Ich untersuchtedie Tagesberichte,

nahm

einengenügendenZeit-

raum

in Betracht,

um

die verschiedenen Qualitäten desRoh- stoffes auszugleichen 2), wählte Tage aus, an denen keine StockungenimBetriebentstanden, wie ungenügendeDampf- und Rohstoffzufuhr, Maschinendetekte usw. und fand, dass in der produktivstenAbteilung dieses Betriebes die absoluteLeistung proStunde

um

12°/o(von51Sack auf45 Sack inder Stunde) zurückgegangen war,obwohl das Personal

um

50°/o vermehrt wordenwar. DieArbeitsintensitätvorEinführung der 8Stunden- Schicht(esbestanden vorher10stündigeSchichten) zurIntensität bei8stündigerArbeitszeit verhältsichsomit wie 100:55. Ein Rückgangder Intensitätvon

45%

warsomiteingetreten.

Nebender üeberwindungdes Standpunktes „derUndisku- ' tierbarkeitdesThemas“ und derBeseitigung derVoreingenommen- heit,istesnotwendig durchpersönlicheFühlungsnahmemitden Unternehmern und Arbeitern ein gewissesVertrauensverhältnis zuschaffen. Auf Grund dieses Vertrauensverhältnisses ist es möglich,den Unternehmer und den ArbeiterfürdasProblemzu interessierenundkritischzustimmen. Ein solches engesVer- hältnis bahnt auch der

Anwendung

des diktalischenPrinzips einenbesserenWeg. Tatsachen, dievon einemArbeitgeber vor- gebrachtwurden,können

dem

anderen Unternehmer unterbreitet

0

Sosteht esim Parteiprogramm.

“)GrobkörnigeWareschleudertsich besseralsfeinkörnige.

Hierdurch

kommen

SchwankungeninderProduktionbiszu300®/ovor.

33

werden. Diewidersprechenden Ansichten sowohlderArbeitgeber als auch der Arbeitnehmer müssen allen Beteiligtenbekannt werden.

Man

muss versuchen, aus den widersprechenden An- sichteneine Harmonie der Meinungen zu schaffen,

um

soder Wirklichkeit näher zu kommen. Diese scharfangewandtedikta- tischeMethodeist bei schriftlicherEnquete

kaum

möglich.

Der „ruhende Pol in derErscheinungen Flucht“ ist der Werkmeister, der früher praktisch mitgearbeitet hat. Erhat Erfahrung,kennt dieAnforderung der Arbeit andieKörper-und Geisteskraft, kenntdie Ermüdungserscheinungen bei Arbeitsver- richtungeninder betreffenden BrancheundstehtdenProblemen meistens

am

kühlstengegenüber.

Neben diesenmehroder mindergenerellwirkenden psycho- logischeEinstellungen gibtesaber auch nochsingulärwirkende psychologische Faktoren,die beiSchriftlichkeit derEnqueteüber- hauptnichtbewertet odereliminiertwerdenkönnnen.

Soist von Einfluss aufdie Stellungnahme

zum

Achtstun- dentagvielfach die persönliche finanzielle Lage. Der Inhaber einer Exportfirma, der grosse Exportgewinne gemacht hat,ist leichtgeneigt,

dem

Arbeiter den Achtsundentagzu „gönnen“.

Solche Unternehmerführen an: „DerAchtstundentag habesich ganz gut bewährt; aus sozialen Gründen sei erzubegrüssen.

DerArbeiter sei auch Mensch. Die Rentabilität sei nicht*im geringsten beeinträchtigt worden“ (sie denken dabei an ihren Export-Valutagewinn,ohnejedochdieZukunftzu berücksichtigen, wenndieValutaverhältnisse sichstabilisiert haben, derdeutsche Unternehmer heim Exportnicht

mehr

mit wesentlich geringeren Löhnen,gemessen an der Valuta,alsdieausländischeKonkurrenz zurechnenhat,und wieder ein chronischerArbeitermangelwie vor

dem

Kriegebesteht, verstärktdurchdie achtstündige Arbeits- zeit). Soistesmöglich, dass der Unternehmer unter Umstän- den den Achtstundentag gutheisst, obwohl die achtstündige Arbeitszeit die Produktivität wesentlich gemindert hatundin normalen Zeitendie Rentabiltätbeeinträchtigen wird.

Anderseits wird ein Unternehmer, der gerade grössere Verluste erlitten hat, die achtstündige Arbeitszeit übeitrieben

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