—
40-von
20—
25*/oeia^). Allerdings war die Ausbeute anChrom
aus den Erzenetwaszuröckgegangen. Deswegen und wegen der geringerenLeistungder Oefeninnerhalb 24 Stunden ergabsich trotzKompensation durch den ersparten Lohn des7. und8.Arbeitersein geringfügiges finanzielles Minus für den Betrieb, wasjedochfür die Gesamtrentabilität des Werkes unbedeutend war. Volkswirtschaftlich ist die A(;hstundenschicht auf jeden Fall zubegrüssen. Die 12stündige Arbeitszeit derOfenarbeiter hatte, dadie Arbeitallgemein alszulangeund schädigend em-pfundenwurde,ein häufiges Wechseln der Arbeiter zurholge.
Nun
sinddieArbeiter, die längere Zeit in einem Chrombetrieb arbeiten, gegenChromvergiftungen in gewissem Grade immun.Da
die 8ständige Arbeitszeit mit zur Sesshaftmachung des Arbeitersbeiträgt,müssen sich Chromvprgiftungen uud gesund-heitlicheSchädigungenvermindern. DerLeiterdes betreffenden Betriebesbetonte deshalbsehr,dassman
nicht den Augenblicks-erfolg sondern dieDauerwirkungbetrachtenmüsse. Als Dauer-wirkungzeigt sich,dassdie 8ständigeArbeitszeit Oekonomiein derAusnutzung der menschlichen Arbeitskraft ist, denn eine 12ständigeArbeitszeitbei der Friedensintensitätmehrere Jahre hindurch war Ueberarbeit, die frühzeitig die Arbeitskraft des Arbeiters untergrub. Die Oekonomie in der Ausnutzung der menschlichen Arbeitskraftistbesonders für eine Volkswirtschaft wiedie deutsche notwendig, die vordem
Kriege chronischen Arbeitermangel hatte.Neben dieserglattenreibungslosen Teilung des Produktions-prozessesgibtes eineunglatteTeilungdesGesamtprozessesbei
Anwendung
von achtstündigen Schichten.Ausder obengeschildertenProduktion vonNaphtolorange
istersichtlich,dass derTurnusder Produktion genaueingehalten werdenmuss, wenn
man
grössereArbeitspausen und das Brach-liegen von Maschinen undApparaten vermeiden will.Lassen sichdie Prozessenicht in der verkürzten Schicht ausführen,danntrittbeiDurchführungdes Achtstundentageseine bedeutendeMinderung der Produktivitätgemessen an der
Kopf-0
Vgl.Fromont: Une Experience Industrielle dereduction delajourn^e deTravail,Brüssel1906.zahlderArbeiterschaftein.
Um
denTurnus der Fabrikation einzubalten, istdasEinstellen weiterer Arbeiternotwendig. Dasistvielfachder Fall. So dauert das Fuchsinschmelzen von 4
Uhr
nachmittags bis2—
3Uhr
nachmittags des folgenden Tages Die Arbeitszeitohne Pausenbeträgt somit18—
19 Stun-den. Der Prozess konnte bei einer Zehnstundenschicht durch 2 Arbeiter ausgeführtwerden. Bei Achtstundenschicht sind für diesen Prozess 3 Arbeiter notwendig. Bei gleicher Lohnhöhe trotz Achtstunden Schicht trittsomit durchErhöhung der Lohn-kostenum
33®/o eine Verteuerung des Produktes ein. Der Sulfanilsäureprozess dauert 10 Stunden.Um
bei Achtstunden-schichtdenProzess durchführenzu können, ist es notwendig, dass ein Arbeiteranstatt 7Uhr
morgens seineArbeitum
9Uhr
beginnt, und so 2 Stunden länger arbeitetalsdie übrigen Ar-beiter,um
denProzesszuendeführen zu können. Derspäter-kommende
Arbeiterkannjedoch von 7—
9nicht einfachausfallen.Ermussdurch eineHilfskraft, meistens einen ungelernten Ar-beiter, ersetztwerden. DieserHilfsarbeiter findet nichtinden weiteren6 Stunden der Schichtvolle Beschäftigung.
DerTrocknungsprozess von 700 kg Goldorange dauert 10 Stunden. Bei lOstündigerSchichtkannervon 1Arbeiter aus-geführtwerden, bei 8stündiger Schicht sind hierzu2Arbeiter notwendig. Der 2. Arbeiter findet evtl, nureine Beschäftigung von 2 Stunden
am
Tage. EineBeschleunigung des Trocknens ist beidem
heutigenStand derTechnik nicht möglich. Wirdder Prozessbeschleunigt,sowirddie Farbe nichtgenügend getrock-netund verschmiert.Die schädlichen Wirkungen der 8ständigen Arbeitszeit suchte
man
zu kompensieren durch Gegenmittel. Als erstes Gegenmittelkommt
die Vergrösserung des Quantums, dasin einemProduktionsprozess verarbeitetwird, in Betracht. Grund-sächlich gehtdie Chemie heutevon der Ansicht aus, dass dasQuantum
beliebigvermehrt werden kann. Die Möglichkeit der IntensivierungderArbeitdurch Vergrösserung desQuantumsist abhängig von derGrösse dervorhandenenBotticheundApparate, die augenblicklich nicht durch grössere Dimensionen ersetzt werden können, undvon der Produktionskonkurrenz (nicht Ab-tsI
42
—
satzkonkurrenz) der einzelnen deutschen Farbwerke. Schonin Friedenszeiten warbei einzelnen Produkten eine Vergrösserung desQuantums technischmöglich, aber ökonomisch nicht durch-führbar,wegen der Produktionskonkurrenz. Die Möglichkeit einer zukünftigen dauernden Intensivierung der Arbeit durch Ver-grösserungdes in einemProzess verarbeitetenQuantums ist be-dingtdurchdie Organisation der chemischen Industrie. Esist deshalbnotwendig,
um
die Möglichkeit einer Intensivierung zu prüfen, sich überdieOrganisation derchemischenIndustrie Klar-heitzuverschaffen. Vor 1905 zerfieldie chemische Industriein eineZahl von Kartellen. 1905 schlossen sichdrei dergrössten Änilinfabriken, nämlichdie Badische A.nilin- und Sodafabrik in Ludwigshafen, dieFarbfabrik vorm. Bayer&
Co. und die Akt.-Ges. fürAnilinfabrikation zu einer Interessengemeinschaft zu-sammen. Siebildeten einenPool, je43°/odesGesamtgewinnskam
andie beidenersteren Werke,14%
an das letztereWerk
zurVerteilung. Bald darauf syndizierten sichunter ähnlichen Bedingungendie Farbwerke vorm, Meister Lucius&
Brünningin Hoechst und dieFirmaLeopold Casella&
Co. in Mainkur bei Frankfurt. Diesebeiden Firmen erwarbengemeinschaftlich eine dritte Firma Kalle&
Co.A.-G. in Biebrich. Zwischen diesen beiden Interessengemeinschaftenentbrannte, soweitnichtKartelle dieshinderten, der Konkurrenzkampf. DerWeltkrieg, der die deutscheKonkurrenz ausschaltete und die ausländische Fabri-kationwegen derhohenFarbpreise erstarken liess, zwang die beidenI.-G. sich 1916 zu einer einzigenI.-G. zu vereinigen.DieI.-G. istauf die Dauer von 50Jahren abgeschlossen; sie hatebenfallseinen Pool. Ihr traten dieChemischeFabrik Gries-heimA.-G. und dieChemische FabrikvormalsWeiler terMeer A.-G.in Uerdingen bei. DieI.-G.sucht dieKonkurrenzfähigkeit durchAustauschvon Direktoren und Austausch technischer Er-fahrungenzuerhöhen. JedochsinddieeinzelnenWerkeinihrer technischen Tätigkeit,ebensoimErwei'bvonPatenten selbständig.
Der selbständige Patenterwerbist imallgemeinen zubegrüssen.
D
Vondem
Bruttogewinn der einzelnen Gesellschaften wird abgezogen die Tantieme für den Vorstand. Derübrigbleibende GewinnfliesstindenPool.—
43—
Erfördert eine Spezialisation der Fabrikation und verhindert eine Produktionszersplitterung,i) die die Selbstkosten erhöhen würde. Patente dagegen, die nichtauf eine Spezialisation der Fabrikation hindrängen, die allgemein angewandte chemische Prozesseverbessern, würden zweckmässig durchdie I.-G,erworben.
Der technische Fortschrittwürde hierdurch nicht erlahmen, denn die Erfindungen inder chemischen Industrie sind
mehr
ein Aus-fluss stillerGelehrtenarbeit, eine Folge desWissensdranges, als eineFolgedes Gewinnstrebens.Zudem
würdedie ausländische Konkurrenz ein Drücken des von der I.-G. an den Er-finderzuzahlenden Entgeltesverhindern.Auch
aufdem
Gebiet der Betriebsvereinheitlichung ist die I.-G. ausbaufähig. Trotz, allerDifferenzierunginder Produktion, bestehteineZersplitterung’Sowird Naphtolgelb, eine standardisierte Handelsware, haupt-sächlich von zwei amerikanischen, zwei französischen,drei schwei-zerischen und den 8 deutschenFirmen: Badische Anilin- und Sodafabrik, Gesellschaft für Aniliufabrikation, Farbwerk vorm.
Meister Lucius
&
Brünning. Leopold Casella&
Co., Frankfurt, Leipziger AnilinfabrikBayer&
Kegel,Bayer, Leverkusen, Gries-heim-Electron unddem
FarbwerkMülheim vorm.A. Leonhard hergestellt.2) Hier liegtün
Wirtschaftlichkeit vor. Nach jahr-zehntelangerErfahrunggeht dieChemie, wieschonobengesagt, heute von der Voraussetzungaus,dassdasQuantum,welchesin einemProzessverarbeitet wird, beliebig vermehrtwerden kann.Wo
dieses Prinzip nochtechnisch unmöglich ist, sucht sie es durch technischen Fortschrittzu ermöglichen. Bei vergrössertemQuantum
sind die Betriebskosten stark degressiert, somitsind die Betriebskosten proProduktionseinheitgeringer.Wegen
der Pro-duktionszersplitterungkonnte vordem
Kriege (und in dieser Hinsicht hatdie I.-G.nichtsgeändert) mitunter nichtdas tech-nisch mögliche Maximalquantum verarbeitetwerden, obwohldie Ausmasse derFabrikanlagen eserlaubt hätten.EineZusammen-‘)Die Differenzierung wird erleichtertdurchdiezahlreichen harbnuancen. Schulze: Farbtabellen: zähltetwa 1000im Handel befindliche Standardfarbenauf.DieFirmaMeister Lucius<6Brünning stellte 1913 e'wa 11000 Farbstoffe her. (Festschriftder Firma)
“*)Naphtolgrün,ebenfallsein Standardfarbstoff,wirddagegen nur von Weiler ter Meer hauptsächlich hergestellt. Schulze:
r arbtabellen.
r< .
-- 44
~
fassungder zersplittertenProduktiondurch die I.-G.und Ueber-Weisung der einzelnen Produktionen an dieeinzelnen
Werke
auf GrundeinervorherigenVereinbarungwirddieSelbstkostensenken-Hemmend
aufdieBetriebsvereinheitlichungwirktderWiderstand des in denApparaten und Maschinen steckenden Kapitals. Die Betriebsvereinheitlichungist deshalbnichtvon heute aufmorgen durchführbar. EinweitereshemmendesMoment
für die Betriebs-vereinheitlichungistdie ausländischeKonkurrenz. Die Betriebs-Vereinheitlichung lässtsicham
vorteilhaftestenbei Standardtarb-stofFen,bei Massenproduktion,herstellen. Gerade in diesen Farb-stoffen erstarkte die ausländische Konkurrenz. Die deutsche Farbenindustrie tendiert deshalbzur Fabrikationfeinerer Farben-nuancen. Beidiesen feinerenFarbennuancen istjedoch die Be-triebsvereinheitlichungnicht sogut durchführbar.Die Betriebsvereinheitlichung, die heute schon teilweise durchführbarwäre, wirdnichtin die Tat umgesetzt, weil
man
hierdurch dieLage der Beamten(C^hemiker) undArbeiterunter Umständen erschüttern würde,denndieBetriebsvereinheitlichung erspartArbeitskräfteund würde einUeberangebot von Arbeits-kräftenfür diechemische Industrie hervorrufen.Nicht allein weltwirtschaftliche und soziale Momente
hemmen
die Betriebsvereinheitlichung, sondern auch tech-nische Momentekommen
hier in Betracht. Infolgen-dem
mögen einigehemmende
Momente erwähntwerden. Bei Sulfierungvon^sitrobenzol wirdOleum
unterKühlungvorgelegt.Hierbei entwickelt sicheinelebhafte Wärme, die wiederholt in
dem
untersuchtenBetriebzu Eiplo.sionen führte. BeiErhöhung des Oleumsauf das dreifacheQuantum
sind nicht nur ausser-ordentliche Kühlvorrichtungen notwendig, die die Selbstkosten progressivsteigern, sondernausserdem vergrössert sich die Ex-plosionsgefahr. Die Wirkung der Explosion ist naturgemäss stärker, jegrösser dasQuantum
ist. Aehnlich liegen die Ver-hältnisse bei denAutoklaven, d.s. Qefässe dieunterDruck er-hitztwerden. In jahrzehntelangem technischen Fortschrittist)Autoklavensindnach derDefinitionder Berufsgenossen-schaft.DruckgefassefürDruckeüber16Atm. DieDrucke können wiebeim Haber-Ammoniak-Prozessbis 100Atm.betragen.
—
45esgelungen,den RauminhaltderAutoklaven von3
cbm
auf das Sfacheauf24cbm
zusteigern. Die Herstellung grösserer Auto-klaven istbeidem
heutigenStand derTechnikunmöglich.Auch
beimanchenOxydationsprozessenistbeiden heutigen Produktions-methodennichtimmereineVergrösserung desQuantumsmöglich.
Wenn
dasMaterialnichtineinerbestimmtenZeit indenBottich gelangt, entstehenNebenoxydationen, die entwederdenFarbstoff vernichten, indem z.B. dasMaterial, das durch Oxydationineine leuchtendgrüne Farbe verwandeltwerdensoll, eine schmutzige schwärzlicheFärbung erhält,oder aber dieQualität des Produkts beeinträchtigen. Nachdem
Waffenstillstand 1918hatman, als die Welt nachFarben hungerte,als alle Läger derWelt leer waren,vielfachversucht, dasQuantum
zu verdoppelnundhierbei diese Erfahrungengemacht. Bei Produkten,beidenen nureine Verschlechterung der Qualität eintrat, hatman
trotzdem die Verdoppelung desQuantums
durchgeführt. Der Konsumentsah wenigeraufQualität,erverlangte nurFarbe.Bei der IntensivierungderArbeitdurchVergrösserung des Quantums liegen somit noch grosse Entwicklungsmöglichkeiten vor, die beider Intensivierung durch Parallelisierung von Prozessen nichtbestehen. Die Vorbereitungsarbeiten unddie Einfüllungs-arbeiten beanspruchendie ganzeAufmerksamkeiteines Arbeiters.
Er kann nichtzugleicherZeit einen Bottich füllen und einen anderen Prozess kontrollieren.
Wohl
kann, wenn der eigne Prozess in dasStadium der Betriebskontrolleangekommen
ist, mitunter die Kontrolle eines anderen Prozesses übernommen werden. Dies ist aber meistens nicht nötig,da zur Betriebs-kontrolle dieArbeiter, diean diesemProzessbeteiligt sind, vor-handen sind und nicht anderweitig beschäftigt werden können.Wo
eine üebernahmederBetriebskontrolle möglich und zweck-mässig war, bestand sie meistens schon vor Einführung des Achtstundentages.Ein weiteres Gegenmittel besteht in einer derartigen An-ordnungder Produktion,dass,wenneinProzess nichtdieganze Schicht ausfüllt, die übrigbleibende ZeitdurchAnreihungeineskürzeren Prozesses ausgefüllt wird. Beieinzelnen Prozessen ist nämlich gleichzeitig mit Einführung des Achtstundentages (aber nicht
—
46-hierdurch verursacht) einSenken derDaue^erfolgt. Die Arbeiter verzögerten vielfachdieArbeiten,
um
gut bezahlte TJeberstunden machen zukönnen. Arbeiten, die früher in 10—
12 Stunden erledigtwurden, werdenheute vielfachin 8 Stundenausgeführt.Der Arbeiterhat heute kein starkes Interesse
mehr
aneiner Verzögerung derArbeit, wodiegewerkschaftlicheMacht undder politische Einflussdes Arbeitersmehr
die Lohnhöhe bestimmen als die geleisteten Arbeitstunden. Der Lohn tendiert heute stärkerals früherdahin,eine FunktionderRentabilität der Be-triebezu werden. DeshalbliegteineVerzögerung der Prozesse, besonders wennzuTJeberstunden dieArbeiter abwechselnd her-angezogenwerden, nichtmehr
im InteressedesArbeiters.Die Möglichkeit der Aneinanderreihung eines kürzeren undeineslängeren Prozessesistin nichtkontinuierlichenBetrieben geringer alsin kontinuierlichenBetrieben. Ueberhaupt hat der kontinuierliche Betrieb mehr Kompensationsmöglichkeiten, er nutztdie Arbeiterkraftund dasinden Maschinen und Anlagen steckendeKapital besser aus*).
Die Unvereinbarkeit derDauerder Prozessemit der acht-stündigen Arbeitszeit besteht auch in anderen Zweigen der chemischenIndustrie, selbstwenndie einzelnen Prozesseweniger als8 Stunden dauern. „Soerfordertein Arbeitsgang zur Her-stellung einer besonderen Massenfabrikation 3 Stunden. Bei 12stündiger ArbeitszeitwarmithindieLeistung von4 Produktions-einheitenmöglich.
Da
bei8stündiger Arbeitszeitfürdie Fertig-stellung einer dritten Produktion die letzte Stunde fehlt, so kanndieser dritteArbeitsgang nicht angefangen werden. Hierdurch sindnurzweiFertigstellungen in6 Stunden möglich. In den 2 restlichen Stunden kann die Arbeitskraft des Personalsnur ungenügendausgenutztwerden.2)“ BeieinerSchichtverkürzung Die Ueberlegenheil des kontinuierlichen Betriebes gegen-überdem
nichtkontinuierlichen zeigt sich intypischerWeise beimNaphtolorangeprozess. Die Intensivierung der Arbeit durch Senkung derDauerder einzelnen Prozesse von10auf8Stunden, bringtdem
nichtkontinuierlichenWerk kaum
ein finanziellns Plus.Andersdagegeninkontinuierlichen Betrieben. Diesekönnen an-statt zweimal, dreimal innerhalb 24Stunden die Apparate
zum
Naphtolorangeprozess benutzen,waseineVerbilligung der Selbst-kosten zurFolgehat.*)AuswärtigesAmt:Au&senhandelsstelle .Die weltwirtschaft-licheLage“BlattNr. 1383.
fr»
—
47—
von 33
V
3 ®/o^rat somiteineProduktionsverminderung von50®/o ein. Eine bedeutendeVerteuerung derWare
istunausbleiblich.Im
Facitistsomitfestzustellen:Innicht-kontinuieilichen Betrieben hat derAchtstundentag fast immer eine überproportionaleMinderungder Produktionzur Folge, im ungünstigsten Fall bis 50®/o derProduktion. Bei mechanisierten Prozessen (Mühlen) sindneue Kapitalaufwendungen notwendig.
InkontinuierlichenBetrieben tendiert die Produktionsmin-derungaufProportionalität.
Bei der
C
bromofenarbeitleistendieArbeiterin8 Stunden20—
25°/oDißhr alsvorher in 12 Stunden. Allerdings ist die Qualität der Arbeit gesunken, da dieAusbeute anChrom
aus den Erzengesunkenist,obwohlvom
privatwirtschaftlichen Stand-punktaus,alsAugenblickswirkung,die Rentabilitätdes Betriebes infolgegeringererAusbeute anChrom
ausden Erzen unbedeutend beinflusstwird.Brauerei.
Die Arbeit in einer Brauerei beim Brauprozessistteils tatsächlicheArbeit, teils Betriebskontrolle. Die Arbeit istvon Ruhepausenunterbrochen. Die Art der Arbeitistnatürlich bei jederBrauart verschieden.
InFolgendem sei die Arbeitszeiteines Brauers angeführt.
Um
6Uhr
morgens müssen dieOefen angemacht unddasMalz eingemaischt werden. Das Einmaischenistum
V28Uhr
beendet.Von
7*8bis7*10Uhr
entstehteinePausedieetwa jede Viertel-stundedurch das NachheizenderOefen unterbrochen wird.Eine weiterePausevon 20 Minuten entsteht, wenndas Malz sich ab-setzenmuss. Eine zweistündige Pause verursachtdasHeraut-pumpen
derFlüssigkeitzum
Kühlschiff unddas Kühlen durch denKühlapparat. Nachdiesen 2 StundenmussdasProduktin den Keller geschafft werden. Der ganzeBrauprozess dauert 13 Stunden.Von
diesen 13 Stundensind4 Stunden 20 Minuten Pause (abgesehen von den 2Stunden während denenjede Viertel-stundenachgeheiztwerdenmuss.) Es ergibt sichsoeinetat-—
48—
sächlicheArbeitszeit von 8 Stunden
40
Minuten,während denen einTeil der Schicht noch Betriebskontrolleist. Die Arbeitsver-richtungen sind leicht, wenn der Betriebmechanisiertist. In diesemFallistder Brauer gewissermassen das Bindeglied zwischen deneinzelnenOefen undApparaten. Deshalb ist die Leistungvom
Brauerunabhängig. BeiEinführungvon8stündigen Schichten müssen in Betrieben, die nur beiTag arbeiten100%
Brauer mehreingestelltwerden. In Betrieben,dieununterbrochenarbeiten, sind50%
Brauermehrnotwendig.Beim
Schichtwechsel inner-halb einesBrauprozesses,was beivielen Brauarten'nichtzu ver-meidenist, haben sich schädigende Wirkungen ergeben. Der BraueristMeisterundArbeiterineinerPerson, Die Orientierung des Brauers der 2. Schichtüber den Stand derProzesse, die sich in anderen Betrieben durch eine derartige Verlegungder ArbeitszeitdesMeisters, dass der Meister während derersten und zweiten Schicht arbeitet (sogen. Einschachtelungssjstem) vermieden werden kann, ist beim Brauprozess ohne weiteres nichtmöglich, da beiBeibehaltung deraltenArbeitsweisekein„Meister“ vorhanden ist. Schwierigkeiten im Schichtwechsel lassen sich deshalb nur beseitigen durch Neueinstellung von Braumeistern, der«nHauptaufgabeesist,dieBrauerder folgenden Schicht überdenStand des Brauenszuorientieren.
Resultat: DieDauer des Brauprozesses istobjektiv fest-gelegt,z. B.beiobigemProzess 13 Stunden. Etwa Vs derZeit die
zum
Brauennotwendigist, istreineAnwesenheit imBetrieb.Ein weitererTeil derübrigbleibenden Zeit ist Betriebskontrolle, Bei
Anwendung
der Achtstundenschicht sindin nicht-kontinuier- ’ liehen Betrieben100%
Brauer, in kontinuierlichen Betrieben 507o Brauermehr einstellen.Färberei.
Ebenfallsunvereinbaristdie 8stündigeArbeitszeitmit der DauerdereinzelnenFärbungsprozesse. Bei manchen Färbungen hängt die Qualität sehr
vom
Arbeiter ab.Um
eine gute Qualität zu erzielen, istes notwendig, den ganzen Verlauf des Färbungsprozesses zukennen. Beobachtungen,die während der—
49—
erstenAchtstundenschichtgemacht wurden undals unwesentlich
dem
Färber der 2. Schicht nicht mitgeteiltwurden, ergeben mitunter inZusammenhang
mit Beobachtungen während der zweiten Schicht einenwichtigen Faktor,der die Qualität beein-trächtigenkann. DurchEinstellungvonMeistern, deren Arbeits-zeitvon der 1.Schichtindie 2.Schicht hinüberreicht, ist eben-falls nichtvielzu erwarten,oderman
müsste jedemFärber einen Meister zugeben.Auch in anderen Zweigen, die derFärbereinahestehen, tretenbei Chargenarbeitend. s. „gewisse Arbeiten dieim Laufe desTagesangefangen werdenund soohnePausehintereinander fertiggestelltwerden müssen, Minderungen in der Qualität des Produktes auf. Solche Chargenarbeiten mitden oben geschilder-ten Folgen bestehenz. B.in derLackindustrie beim Schmelzen derKopale und Harze, beiderHerstellung vonFirnis und Oel-sikkativ und bei der Präparationvon Oelen usw.
Auch
beider Herstellung vonBleichromat, Zink-,Berliner-, Stahlblaumachen sich solcheSchädigungenbemerkbar, ebenfalls beider Herstellung von Trockenmitteln infesterForm
*.‘)Hafenbetrieb, Silo-
und
Fuhrbetrieb.Es wurde der Hafenbetrieb einer niederrheinischen Stadt untersucht.
Der Hafenbetrieb weist in der
Höhe
derUmlademengen
Saison-Charakterauf. Dasistvorallem bedingtdurchdie An-fuhrvon organischen Produkten. Die Verteilung derAnfuhr vonRohzucker und Gerste aufdie einzelnen MonatedesJahres 1913 warfolgende:Gerstein1000 Tonnen und Rohzuckerin1000 Tonnen
Januar 1,8 1,2
Februar 0,7 0,5
März 2,0 1,4
April 4,1 9,4
0
Zeitschrift fürHandelswissenschaftundHandelspraxis1919, Heft10-12,S.230.(4
—
50 Auchin derGesamtumschlagzifferspiegelt sichder Saison-charakter wieder:somitalsReservoire die Rohstoffe
^ au uie raoriKen ab, die gleichmässm verarbeiten. Hierdurch
kommen
die gleichbleibenden Abgangs-mengenzustande. DieserSaison-Charakter machte früher die Arbeit der Rheinarbeiter allgemein zur Saisonarbeit. Durch Ele-vatorenund SaugheberistdieserSaison-Charakter
zum
grössten Teil verschwunden. Aberbei Produkten, dieinSackform trans-portiertwerden,besteht heute noch eineSaisonarbeit. Dies istSaison-Charakter machte früher die Arbeit der Rheinarbeiter allgemein zur Saisonarbeit. Durch Ele-vatorenund SaugheberistdieserSaison-Charakter