• Keine Ergebnisse gefunden

BIBLIOGRAPHIC MiCROFORM TARGET

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "BIBLIOGRAPHIC MiCROFORM TARGET"

Copied!
46
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)
(2)

MASTER NEGATIVE

#

COLUMBIA UNIVERSITY LIBRARIES PRESERVATION DIVISION

BIBLIOGRAPHIC MiCROFORM TARGET

ORIGINAL MATERIAL AS FILMED

-

EXISTING BIBLIOGRAPHIC RECORD

Li-.«*

Bo:-: 61

GutzuloGcu, Aloxandei’ J 1383-

Die ge1(1“ und IcroditInstitute in Rumänien, QBei’lin, Lonys^1914?-j

81 p# 22 cn.

Thesi:;, Berlin, 1914

v,y

.... .

RESl RICTIONS ON USE:

Reproductionsmaynotbemadewithoutpermission fromColumbiaUniversityLibraries.

TECHNICAL MICROFORM DATA

FILM SIZE; REDUCTION RATIO: /0:l IMAGE PLACEMENT:

lA IIB

DATE FILMED: INITIALS:

TRACKING #

:

FILMED BY PRESERVATION RESOURCES, BETHLEHEM, PA.

(3)

.

JAN.

^8

Die Geld- und Kreditinstitute in Rumänien.

Inaugural

-

Dissertation

Erlangung der Doktorwürde

Genehmigt

von

der Philosophischen Fakultät der

Friedrich -

W

ilhelms - Universität Berlin

.

Von

Alexander

].

Gutzulescu

aus Bukarest.

TagderPromotion: 19 April1914

(4)

Refere

nten

:

ProfessorDr. von ScbmoUer.

Professor Dr. Sering.

Meiner Mutter!

Dem Andenken meines Vaters!

VeRLAG H. LONYS

BERLIN W.

57,

BÜLOWSTRASSE

84

(5)

Inhaltsverzeichnis.

Einleitung. Die Entwicklung der Geld- und Handelswirtschait in

Rumänien seitdem 12. Jahrhundert.

Die Geld- und Kreditzustände bis Mitte des19.Jahrhunderts.

Die Aera der Schiffahrtsfreiheit (von 1829 an).

DerwirtschaftlicheAufschwung.

Diebäuerlichewachsende Ver- schuldungundihre Ursachen.

Die erstenstaatlichen ländlichen Kredit- institute von 1881 an,

Die ländlichen Volksbanken seit 1893,

Die Ruralkasse,

Die Verschuldungdes Großgrundbesitzes,

Der ländliche Credit foncier 1872.

Diepolitisch-wirtschaftlicheVerfassung Rumäniens biszur Gründung der Notenbank (Nationalbank 1880).

Die Argumente fürund gegen die Bank.

DieGeld- und Kreditzustände vor und nach 1880.

S,7.

TeilI- DieNationalbank,

Gründung(1880).

Folgender Doppel- währung.

Einführungder Goldwährung (1890),

Aenderung im Bank- gesetzund Rücktritt des Staatsvon der Assoziation.

(1900) Prolon- gierungdes Privilegs bis31, 12,1930und Ermäßigungder Bardeckungvon 40 auf 33

%

mit Beginnvom1. 1, 1913,

Diskonto1889

1912,

Noten- umlaufunddieBardeckung. Metallbestand,

Devisen,

DieLombard- darlehen auf öffentliche Effekten 1881

1912.

Depositen 1881

1912.

Reservefondsi. d.J, 1881

1912,

Reingewinne1881

1912,

Dividende pro 1910.

Ueberblick (dieBank unddieKrisen),

S, 15.

Teil II. Der ländlicheCredit foncier,

Projekte,

Veranlassung zur Gründung,

Die Organisation,

Pfandbriefe (die von 1873—1911 emittierten),

DasGesellschafts- und Amortisationskapital,

Reserve- fonds,

Die von 1873—1911 gewährtenDarlehen.

Die größeren Zah- lungsrückstände der früheren Zeitund ihre Ursachen,

Die gute Orga- nisationdesCredit foncier.

Kurseder 5-prozentigen Pfandbriefe,

S, 31, TeilIII. Die städtischeBodenkreditanstalt zu Bukarest. Organisa- tion und Tätigkeit,

Die emittierten Pfandbriefe und der Reservefonds 1909,

KrisisvomJahre1909,

Die Zahlungsrückstände,

Diekonkur- rierenden PrivatbaugesellschafteninBukarest,

GemeinnützigeBaugesell- schaftenund andere Maßregeln zurSchaffung billiger und gesunderWoh- nungen,

Derstädtische Credit foncier zu JassyundseineTätigkeit 1881 bis1908.

S.37.

Teil IV. Die landwirtschaftlichenKreditkassen 1881,

Der Credit Agricol1892,

DieGründungder landwirtschaftlichen Kreditkassendurch den Staat,

Möglichkeit derAneignungder AktiendurchPrivate, Orga- nisation,

Geschäftsbereich,

Funktionierung der Kassen von 1881 bis

(6)

1892.

Liquidation,

Der Credit Agricol.

~

DasSystem der Zentrali- sation.

Verwaltung desCredit Agricolundseiner Filialen.

Diezwei Abteilungen desCredit Agricol,

Seine Rolle alsZentralgenossenschafts- kasse (1903).

Tätigkeit.

S. 39.

Teil V. Die Agricolbank (1894). Gewährung von Betriebskredit, besoi dersanPächter,

IhrAktienprinzip,

OrganisationundGeschäfte.

Earlehen gegen Pfand auf landwirtschaftliche Produkte. Geschäfte (1894—1905).

Depositen zurVerzinsung

Bruttoreingewinne

sowie Rese vefondsv.1894—1905,

DieBilanzpro1910.

S. 44.

Teil VI. Die ländlichenVolksbanken,

Ihre Entstehung (1893),

Das jesetzvom28.März 1903,

Die dreiSysteme,wonachsie gegrün- det werden dürfen.

Die Entwicklung der ländlichen Volksbanken,

Das jesellschaftskapital

dieDepositen

unddie beimCredit Agricol angenommenenDarlehen(1910). Mitgliedernach Berufenabgestuft(1909).

Ihr Verhältniszu den eingezahltenKapitalien,

Tätigkeit,

Spezifizie- rung der gewährten Darlehen und ihre Verwendung (1909). Das übrige Genossenschaftswesen.

DieZentralkasse,

S, 48,

Teil VII. Die Kreditorganisation für Arbeiter und Kleingewerbe- treib :nde.

Die bestehenden zwei Institute.

Propaganda und das Regi(rungsgesetzvon1910.

DarlegungdesGesetzentwurfsfürZustande- komnen derbetreffenden Kreditkassen,

Mitglieder-Kapital-Verwaltung- Operitionen,

S,56,

TeilVIII. Die Ruralkasse (1908).

Allgemeines,

Gründung auf Aktien,

Anteildes Staats,

Organisation,

Ausgabe vonaufNamen

lauteiden 5-prozentigen Ruralbons,

Ankauf von LandgüternaufRechnung der dauern und sonstige Operationen,

Tätigkeit (1909—1911),

Die Käufer.

Unteilbarkeit der5haLose,

S.58.

TeilIX. DiestaatlicheSpar-und Depositenkasse(1876),

Verwal- tung,

DieSituation derKasse am31. 12.1911,

DieDepositenhinter- legurgenvon 1901—1911.

Die Spareinlagen von 1882—1911.

Die Art der Sparerundihreprozentuelle Beteiligung,

Die anStaatundöffent- lichenKörperschaftengewährten Darlehen 1885-1907.

S,70,

TeilX. Dierumänischen Handelsbanken,

Dierumänische Kredit- bank.

Die allgemeinerumänische Bank,

DieBankMarmorosch, Blank

&

Cc.

Die rumänische Handelsbank.

Banca romaneasca,

Die Kre- ditzui.tändevor 1880undheute,

DieHöhedersämtlichen Bankkapitalien,

D:positen.

Reservefonds,

Gesetzliche Bestimmungen über Grün- dungund Verwaltung.

Geschäfte,

EinigeBankoperationen: Depositen

Kontokorrent

Lombarddarlehen

Saldo des Portefeuilleam31, 12.

1911.

Reingewinne 1910/11. Die Situation der Banken von 1901—1911.

— De

Aktienkurse einiger Banken sowieder Wechselkurs für die Jahre 1905/ 907/1909/1912.

S.72.

Einleitung.

Die Entwicklung des Geld-und Kreditwesens in Rumänien.

Zum

ersten Male wirdin Rumänien im 12. Jahrhundert Handel großen Stils von den Genuesen, welche sich an der Küste des Schwarzen Meeresniedergelassen hatten, getrieben.

Im14.Jahrhundert entstandeninderMoldauzahlreicheMärkte, welche mit Polen und Schlesien Handelsbeziehungen anknüpf- ten^). Mit der Ausbreitung des Söldnerheeres,

dem

Uebergang von der Eigen-zurMarktwirtschaft,vonder Natural- zur Geld- wirtschaftundder Einführung der Geldentlohnung der Verwal- tungsbeamten griff mehr und mehrdie reine Geldwirtschaft im LandePlatz, Die Zahlungen geschahen teilweise in natura,teil- weise in Geld. Damals

kam

es vor, daß z. B. zwei Landgüter, w'^elche dieselben Erträge und dieselbe Größe hatten, direkt gegeneinander ausgetauscht wurden.

Wie

wenig die damalige Münzverfassung zur Ausbreitung des Geld- und Kreditwesens beitrug, ersieht

man

daraus, daß demselben eine sehr kleine

Münze

(1Banu

V120Lei) alsEinheitzuGrunde gelegtwurde.

MitfortschreitenderEntwicklung der Volkswirtschaft erwiessich dieselbe alszuklein. Im XV,Jahrhundertbildete die türkische Silbermünze Aspru (3 bani) die Einheit, In beiden Fürsten- tümerngabesdamals überhauptnochgar keineKreditinstitute“), Durchdie EinfällederTürkeninder Mitte des16,Jahrhunderts wurdenauchdiebescheidenenAnfängeder Geld-undHandels- wirtschaft stark beeinträchtigt. Das schwarze

Meer

war zu

1) Handelsgeschichte des Erdballs. Rumänien. 1908. S. 4f, 2)

Traian M

ihai, Politica monetaraa Romaniei Buk. 1907.

Vol. I, Kap.II.

7

(7)

einentürkischenGewässergeworden,welches fremde Handels- schif:enichtbefahrendurften. DieAusfuhrgingfastganznach der Türkei. Erst mit der

Abnahme

der Macht der türkischen Suitene konnten dieFremden ihre Handelsbeziehungen wieder ankcüpfen.

Nun

siedelten auch die Juden nach der Moldau über

An

Reichtümem fehlte es nicht, aber sie waren zu un- glcic1verteiltundcs fehlteanOrdnung undöffentlicher Sicher- heit im Innern des Landes. Das Geld wurde entweder tesau- riert oder nach

dem

Auslande in Verwahrung gegeben. Die Fürs enundReichenbesaßen dort ungeheureSchätze. DasGeld- kapial war getrennt von der produktiven Arbeit. Kredit- geschäfte wurden äußerst selten abgeschlossen und sogar die Haneelsbezichungcn

zum

übrigen Europa wurden durch Bar- verkijhr erledigt.

Außerdem

fehlte es auch noch an einer ge- ordmden Münzpolitik.

Während

der ganzen Zeitder Sultanen- herrschaft über Rumänien verschlechterten sich die Münzen.

UnterAndrohung von Todesstrafenerreichte man, daß die um- laufeiden

Münzen

eingezogen und durch minderwertigere er- setztwurden,wobei derWertunterschiedbiszu 25 Prozent be- trug. DieZahlungssummenließen sichdaher sehr schwierigund ungeiauberechnen. Diese mißlichenMünz- undKreditzustände daue-nbis ins19.Jahrhunderthinein. Bis 1867besaßRumänien noch keine eigene Währung. Erstin diesem Jahre ersetzte es diebestehendeMünzunklarheit durchdieDoppelwährung. Hatte bisher dieVerschiedenheit der

Münzen

im LandeallenHandels- verk(ihr behindert, so hoffte

man

jetzt mit Hilfe der Doppel- währung zu gesünderen Zuständen zu kommen^).

Ein großer wirtschaftlicher Aufschwung Rumäniens hatte aberbereits nach

dem

Frieden zu Adrianopel im Jahre 1829, durcl.den

dem

Landedie Schiffahrtsfreiheit gesichertwurde,ein- gesetzt. Rußland, mit dessenHilfedieselbe erreichtwurde,ver- halt

dem

LandezueinerneuenVerfassung, genannt „organisches Reglement“^).

Während

aber durch dieselbe der Großgrund- besit::er

zum

Großunternehmer gemachtwurde, derfür denEx-

3) Traian, a.a. O., S.26f.

4)

Xe

nopol, „Domnialui Cusa-Voda“. Bd.I, S.439 u- ff.

8

portproduzierte,wurdedieLage derBauern

um

sodrückender.

Wegen

des Mangels einer Kreditorganisation und wachsender Verschuldung verlorensiebaldnachder Agrarreform

vom

Jahre 1864ihrenLandbesitz, SchoneinGesetz

vom

Jahre 1879wandte sichgegen das wucherische Verpachtungssystem^). Der Vorzug der Agrarreform

vom

Jahre 1908, die dazu bestimmt war, den Bauern den Besitz wiederzugeben, den sie infolge von Kredit- mangelundfehlerhaften Verwaltungsmaßregeln verlorenhatten, liegt darin, daß neben der Bestimmung, mittelst der zu grün- denden Ruralbank eine Anzahl Reformgesetze geschaffen wurden,z.B, betreff, VerpachtungvonLand undlandwirtschaft- licheArbeitsverträge,

Versuche, Kreditinstitute für den Kleingrundbesitz zu schaffen, datieren

vom

Jahre 1881, Die

Summen,

welche die- selben gewährten, wurden fast ausschließlich von den Groß- pächtern in Anspruch genommen, weil für die Anleihen kein

Maximum

festgesetzt war. Die Zinshöhe war nicht unter 17 Prozent'*). Derländliche Mobiliarkreditdes Staates

vom

Jahre 1892, welcher die Zinshöhe auf 10 Prozent normierte, und das

Maximum

jederAnleihe auf 1000Fres.beschränkte,war wegen seines zu geringen Kapitals von nur 20Mill, Lei durchaus un- zureichend.

Auch

gewährteer nur Kreditin

Höhe

von minde- stens50 Lei.

Wenn

die Bauern kleinere

Summen

als 50Fres.

entleihen wollten auf Personalkredit, so waren sie gezwungen, sich an private Kreditgeber zuwenden. Aber der Zinsfuß für Personalkredit stand gewöhnlich nicht unter 24 Prozent. Es herrschten geradezu wucherische Zustände,

Man

bezahlte 60 bis 120Prozentund

man

hat sogarfestgestellt,daß Bauern 250 bis 365, ja sogarbis zu 500 Prozent bezahlen mußten"). Die

Summe

der auf Personalkredit entliehenen Beträge läßt sich überhauptnichtfeststellen,

DerHypothekarkredit derBauern

5)

Creanga,

Qrundbesitzverteilungund Bauernfrage in Rumänien,

II,Teil Staats-undsozialw.Forsch. Heft140,S, 144.

6)

Lucian

Boltus- Creditul agricol,S,53,

7)Fischer, Die landwirtschaftlichen Verhältnisse in Rumänien, Weida i,Thür. 1904, S>63f.

9

(8)

bisi.umJahre1904, d. h.bis

zum Aufkommen

der Volksbanken, betrag5,5Mill.®).

Später werdennähere Angabenüber Bestand und Tätig- keit der Bauemagrarbank (Ruralbank, gegr. 1908) gemacht werfen. Nebendieser entwickelten sich die ländlichenVolks- ban] cen zu hoher Blüte. Erst dadurch hat

man

mitErfolgden

Wucher

bekämpft.

Während

die erstenVolksbanken imJahre 189o gegründet wurden, gab es im Jahre 1902 deren 700 mit 599 14 Mitgliedern und einem Kapital von 4,25 Mill. Lei. Bis 190*' betrug die Zahl der Gesellschaften 3198 mit 464 499 Mit- gliedernund einem eingezahlten Kapitalvonca. 52Millionen^).

Ein Beweis für die Intensität des Genossenschaftsbewußtseins derBauernistderEifer,mit

dem

sie

vom

Gesetz

vom

Jahre 1881 Gebrauch machten. Dieses gewährte die Erleichterung, daß nur1/4des Kaufpreisessofortbar eingezahltundder Restinner- halt 24Jahrengetilgtwerdenmußte. DieBauernschlossen sich gemäß

dem

Gesetz zu Genossenschaften

zusammen

undkauften von1881bis 1889 33 Güter mit einem Gesamt-Flächeninhaltvon

830(1 ha^o).

Was

den Großgrundbesitz anbetrifft, so befand er sich bis zurGründungdes CreditfonciersimJahre 1872inrecht schwie- rigerLage. Es fehlteihman Betriebs-undMeliorationskapital.

Dalei war er mit Hypothekenschulden überlastet. Der Ab- geordnete

Manolaki Kostaki

schätzte seiner Zeit die Ver- schuldung des Großgrundbesitzes auf 200 Mill. Francs^^). Die ein2ige

Bank

zurGewährung vonHypothekenkreditwar damals die Bank von Moldau. Siegewährte Hypothekenkredit mit und ohn> Amortisation. Die Anuitäten für eine 17jährige Amorti- satim

war

auf 10Prozentim Vorausbestimmt(7Prozent Zinsen und3 Prozent Amortisationsquote). Das warenfür diedamalige Zeil sehrgünstige Bedingungen. Die Bank, welche alsAktien-

8)

Nenitzescu,

Sarcinilepropr. rurale, S.10.

9) Christ. D. Staicovici. Stat. anuala a Rom. 1911. S. 33.

10) Agric01a, Asociatiunisatanesti. Buk. 1903.p.27.

11)M.Kostaki, Berichtüber denam 16.Mai 1872 der Kammer vorgelegten Entwurf eines Bodenkredits (Vorbereit. -Arbeiten) Bd. 1, S.

118-135.

10

gesellschaftvondeutschenKapitalisteni.J. 1856 gegründetund privilegiertwar, mußte schon im Jahre 1858 liquidieren. Die hoheVerschuldung des Großgrundbesitzes (von 200haaufwärts) brachte ein SinkenseinerRente mit sich. Allerdings fälltdies auch mit den billigen Getreidepreisen zusammen. Der Groß- grundbesitz verlor selbst an Wert.

Man

suchte Abhilfe zu schaffen, indem

man

im Jahre 1872 die Pfandbriefkreditbank (Credit foncier) schuf. DieGründungdieserAnstaltwarmitden größten Schwierigkeiten verbunden. Es handelte sich

um

die Bildimg einer Gesellschaft auf der Basis gegenseitiger Haft- pflicht der ländlichen Grundbesitzer nach

dem

Muster der preußischen Landschaften. Die Sonderinteressen der ausländi- schenKapitalisten wurden dadurch ausgeschlossen^“). Die von 1872

1910 gewährten Darlehen betrugen über 500 Millionen

Davon

waren

am

31. Dezember 1910noch 350,2 Millionen im Verkehr. In der Periode 1884

1894 betrugen die Zahlungs- rückständenoch81

82Prozent,habenaberseit1893bedeutend abgenommen^^). Die Großgrundbesitzer, welche ihr Land fast durchweg mit Hypothekarkredit belasteten, hatten früher das- selbe mit ganz geringen

Ausnahmen

an Großunternehmerver- pachtet.Daher

kam

das Pfandbriefkapital weniger oderfast nicht

dem

landwirtschaftlichen Betriebs- und Meliorationskredit zu- gute. Ein erheblicherTeil floßsogaralswerbendesKapital

dem

städtischen Grundbesitz zu. Die ländlichen Pachtpreise waren hoch und wurden von den Großpächtem auf die Bauern ab- gewälzt. Mißwirtschaft undRaubbauwarüberall die Folge da- von.

Auch

hierschuf dieAgrarreformvon 1908wirksame

Ab-

hilfe.Nacheiner Statistik

vom

Jahre 1902waren vondenGütern von 50

100ha Größe 24Prozent, von 100

500ha 50 Prozent, von500

1000ha58Prozent,von 1000

3000ha58 Prozent,von 3000

5000ha 73 Prozentund von mehrals5000ha73 Prozent verpachtet.

Um

dieseZustände zu ändern, enthieltdasReform- gesetz von 1907 Bestimmungen über Maximalpachtpreise.

12) G.Vu11ure sc u, Despre Societati decredit funciar p. 13-14.

13)Nenitze s cu, a. a. 0. p. 10f.

11

(9)

Daher

kam

es,daßinfolgederUnrentabilitätderoben er-

wähltenAnleihendie GroßgrundbesitzerihreGüternochoben- dreii mit Privathypotheken belasteten, und zwar bis

zum

Gesamtbeträge von 133 Mill. Lei im Jahre 1904 bis zu einem Zinsfußvon8

— 18%.

Nenitzescu

schätzte in jener Zeit die auf den Groß- gruEdbesitz entfallendeHypothekenlastauf 34,02

%

desgesamten

Ver] Laufswertes,den er mit 1115 Millionen angibt.

Eine höhere Verschuldunghätteder Großgrundbesitz

kaum

trag inkönnen.

Im ganzen sind die sozial-wirtschaftlichen Zustände in

Runänien bis zur Gründung der Nationalbank (1880) sehr mangelhaft. Rumänien war bis

zum

Jahre 1879 politisch noch nich; ganz unabhängig. Politische Freiheit wäre aber erste Von.ussetzungwirtschaftlicher Fortschrittegewesen. Der Bauer

war

zwarjuristisch frei, faktisch aber in strengster wirtschaft- lich« r Gebundenheit. Die Steuerveranlagung und -einziehung

war

mitvielenMißbräuchen undUnregelmäßigkeitenverbunden unddasVerkehrswesen nochsehr unentwickelt. Dazu kam,daß der Handelsvertrag mit Oesterreich

vom

Jahre 1875 für Ru- mänien ungünstig war. Auf

dem

Geldmarkt herrschte viel

Wu<

her, ungesunde Spekulation und Preistreiberei.

Auf dieserGrundlage nun solltedie Nationalbank (Noten- bank) gegründet werden, wasaberim Parlamentauf lebhaften Widerstand stieß. Die Gegnerführten an, daß derwirtschaft- lich«: Fortschritt der Bankgründung vorangehen müsse^^). Für dieGründungsprachen außer anderen auchdieStaatsinteressen,

We|en

des Ausbruchs des Krieges v. J. 1877 war der Staat genctigt,hypothekarische Scheine von 30 Mil.Lei zu emitieren.

Dieselben lauteten auf Inhaber, hatten Z^^angskursund mußten bei allen Staatskassen in Zahlung

genommen

werden. Sie sollten inunbestimmterZeitaus

dem

Verkehrgezogen undmit 109? über ihrem Nominalwert eingelöst werden. Nach den- selben bestand außerdem großes Bedürfnis, Sie entwerteten sichdahernicht. DiesesGeld warweiternichtsalseine Mobili-

14)

R

ose11i: Senat25. April1880.

12

sierungdes Staatsdomänialbesitzes,besaß abernichtdenwahren Charakter des Geldes, da ihm die Fähigkeit, leicht in Gold umgewandelt zu werden,fehlte. Daher mußte der Staat dafür sorgen, es nicht fürimmer im Verkehrzu belassen. Der Staat hatte seit 1864 die Domänen, welche damals

%

des Landes

ausmachten, an die Bauern verkauft. Dadurch wollte

man

die Agrarreform

vom

Jahre 1864 verwirklichen, so daß der kleine Bauer, welcher keinen oder nicht genügenden Boden besaß, Gelegenheithatte, sich wirtschaftlich zustärken. Jenach

dem

Erlös aus

dem

Domänenverkauf sollten die Scheine eingelöst werden.

An

dieseEinlösung knüpft auchdieIdeederGründung der Notenbank^^),

Man

versprachsichdavondieBesserung der durch den Krieg geschwächten Finanzen und die Abschaffung der regelmäßig wiederkehrenden Defiziten der Staatskasse, die durch die ungünstigen Bedingungen derOppenheim-Anleihenur nochvergrößert wurden.

DieEntwertung desSilbers inEuropawar von1867

1879,

wo

es 1879 auf 1:18 sank, eine allgemeine.

Gemäß

derMünz- konvention mit Rußland

vom

10. Mai 1877 waren damals für 30 Millionen LeirussischeRubel im Umlauf. Die Regierung be- trachtetedieselbenalsnotwendig fürden rumänischen Verkehr und verlieh ihnen den legalen Kurs; die

Münzen

mußten nach dererwähnten Konventionbei allen öffentlichen Kassenwieim privatenVerkehr nacheiner gesetzlich festgesetzten Relationin Zahlung

genommen

werden. Vorher hatte der Rubel einen Preis von3,80, der legale Kurs

war

nun 4 Lei. Entsprechend der Ueberfüllung des Verkehrs mit entwerteten russischen Rubeln, verschwanddasGoldfastganz aus

dem

Verkehr. Der Wechselkurs

kam

überalpari zu stehen. Unter den Aufgaben der neu zu gründenden Emissionsbank war auch die Regelung der Wechselkurse eine der bedeutendsten^*^).

Wir könnendaran schließend sagen, dieNationalbank hat unseren Geld-undKreditmarktmodernisiert. Siehatdie Gold- währungeingeführt. VorihrerGründungwarbeständigerMangel

15) Mo.Of, 4.Febr. 1886. Vgl. auchArt,30des Bankgesetzes, 16) D.Sturd za, Kammerbericht, 1880. Mo, Ot.

13

(10)

an(jeld undKredit. Niemandkonnteernsthaftan große Unter- nehmungendenken. Siehat

dem

Verkehr bedeutendeGeldmittel zug< führt. Die Bilanz hat sich innerhalb der letzten 10Jahre reicilichverdoppelt.

Wenn

esheute 180

dem

HandelimdVer- keh:- dienende Banken gibt, soist das hauptsächlich der rich- tigenGeld-imdDiskontopolitikderNationalbank zu verdanken.

Sie [latdieMünz- imdKreditzuständeinRumänienkonsolidiert, denZinssatzvon15

20auf 5

7

%

ermäßigt^’^j.

17) 0Serbareamuncidela7.Junie 1913.

14

I.

Dierumänische Nationalbank.

Gründun

g-

Die Gründung einer privilegierten Nationalbank wurde durch folgende

Momente

bestimmt: ErstensdieFinanzinteressen des Staates sowie seinepekuniäre Bedrängnis

vom

Jcihre 1877, welcheihnzwang, Papiergeld mitZwangskursauszugeben,lassen das Bedürfnis nach einer Emissionsbank hervortreten, welche nichtnur die

Währung

zu regulieren, sondern zugleich als ein MittelderKreditorgcinisationimallgemeinenundvor allem eine Hilfe füretwaige Finanzkrisen zu schaffen habe. DerStaatfängt erst jetzt an, die großeBedeutung einzusehen, die eine geord- nete Finanzlage auch für die privaten und staatlichen Wirt- schaftszustände besitzt. Eine innerlich unvollkommene Wirt- schaftsorganisation hat eine Schwächung des staatlichen Aus- landskredits zur Folge. Als Beispiel dafür kann die oben- erwähnte Oppenheim-Anleihedienen.

Man

hattevonAnfangan mitRechtgezweifelt,obsich die neuezugründende Nationalbank gesund entwickeln würde.

Wahr

ist,daß die Landwirtschaft nochprimitiv, Handel undIndustrie noch wenig fortgeschritten, das Kapital teuer und schwer auf- zubringen war. Nur eine

vom

Staat privilegierte, kontrollierte und subventionierte Nationalbank war im Stande, das Kapital zu mobilisieren und das Kreditwesen neu zu ordnen^*). Die Meinungenüber das zu wählende Banksystemgingen weit aus-

18) Ca nti1i, 18,März 1880. Mo.Of.

15

(11)

I

einender. Einige glaubten, daß eine öffentliche Staatsbank für die bestehenden Verhältnisse

am

angemessensten sei, andere daß der Einfluß der Politik auf Bankgeschäfte ungünstig und auc1diebureaukratische LeitungfürdieLeitungeinerEmissions- bankweniggeeignetsei^®). Rumänienentschiedsich schließlich für das belgischeSystem, welchesdarin besteht,daßdas Kapital von beiden Teilen

Staat und Private

aufgebracht wird.

Dcirlitdie

Bank

inderLagesei,mehrKapitalansichzuziehen, wuide ihreKonzessionauf20Jahre festgesetztmit Beginn

vom

1.Juli 1880.

Von dem

Bankkapital, bestehend aus 30 Millionen Lei,sollten

vom

Staat10und von denPrivatendurchöffentliche Subskription 20 Millionen aufgebracht werden.

Davon

waren bei der Gründung sofort 12 Millionenbar einzuzahlen. Damit abe die

Bank

nicht zu einem bloßenDepartementdesFinanz- m:nsteiiums herabsinke,wurde durchArt.5 bestimmt,daß der Bestzvon4Aktien dasRechtaufeineStimmeinder allgemeinen Versammlung involviereund keinerüber mehr als 10Stimmen verJügen dürfe. Art. 5 und 6 bestimmen, daß die Bank eine Res^jve von 20

%

des 6

%

übersteigenden Reingewinns an- samtnelnsoll. Bis1880waren Wechselauf

dem

Privatmarkt zu 12,!4u.16

%

diskontiert. DurchArt,8warbestimmt, daßdieden Dislontosatzvon7

%

übersteigendenGewinne

dem

Staatzufallen soll,en. Dadurch wurdedie

Bank

veranlaßt,den Kredit zuver- billigen und ihren Gewinnchancen selbst Schranken zu setzen.

Durchweitere gesetzliche Bestimmungen der Art. 1,686, 1,687 und 1,689wurde der Bankdas Recht eingeräumt, nachAblauf desTerminsderauf Effekten gewährten Vorschüsse, überdiese zu /erfügen,

um

sich für etwaige Verluste schadlos zu halten.

DurchArt. 11 wurde die

Bank

beauftragt, fürden Staat Kassa- dierste zu leisten, ohne weitere Ansprüche auf Gebühren, der Art, 12 des Gesetzes und 35 der Statuten bevollmächtigt die Bank, Noten auf den Inhaber lautend zu emittieren, die durch leicht realisierbare Werte gedeckt sein sollen. Die

Bank

ist ver]iflichtet,eineMetallreservein

Höhe

von

%

derausgegebenen Notin zu halten. Art, 13 setzt den Mindestbetrag der Bank-

19)

Jonescu

delaBrad,„Creditul“, 16

notenauf20fest. DieBanknoten werden imBetragevonje20, 100,500und1000 Lei ausgegeben. Die

Menge

aller20-Lei-Bank- noten wird nicht20

%

der ganzen Emissionübersteigen. Nach Art. 14müßtendieBanknotenaufVerlangeninnationaler Silber-

münze

ausbezahlt werden. Die

Bank

beruhte auf der Tatsache derDoppelwährung. Diese Bestimmung hatteden Vorzug, daß das Depositen- sowie das Aktienkapital nicht nur von den großen, sondern auchvonden kleinerenSilberbesitzenden Kapi- talisten aufgebracht wurde. Ferner hätte eine größere Nach- frage nach Gold, dessen Agio noch gesteigert, und die Aktien wären besondersin die Hände der ausländischen Großkapita- listengefallen. Schon währendder Entstehung des Gesetzes be- stand ein Goldagio von

2%;

aus diesem Grunde sowie infolge

der Bestimmung, daß

dem

Silber dieMöglichkeitgegebenwurde, sichaufderBankanzuhäufen,warvorauszusehen,daßdasGold abströmen würde. Nach Art. 16 konnte die

Bank

rumänische öffentliche Fonds ankaufen, aber nurbis zur halben

Höhe

des eigenen Bankkapitals.

Da

aber derKursderWertpapieresehr schwankend war, erhob sich gegen diese Bestimmung starker Widerspruch. Ferner war die

Bank

nach Art. 30 verpflichtet, binnen 4 Jahrendie kraftdes Gesetzes

vom

12.Juni 1877 emit- tierten hypothek. Scheine einzuziehen. Damit war einerseits jede Entwertung vermieden, andererseits den Banknoten allein derUmlaufgesichert. DieselbeBestimmungschloß in sich,daß die

Bank

keine Darlehen aufHypotheken gewährendurfte. Die Bank darf nichtDarlehenauf industrielleAktien gewähren. Sie darf weder Kredit auf eigene Aktien geben, noch dieselben zurückkaufen. Ebensodarf siesichwederdirektnochindirekt an industriellen oder anderen kommerziellen Unternehmungen beteiligen, als durch das Gesetz bestimmt ist. Die

Bank

wird von einem Gouverneur und 7 Direktoren verwaltet und von 7Zensoren überwacht.

Da man

keine

Maßnahmen

getroffen hatte, das Gold zu- rückzuhalten,soberuhtedieganze Emissionvon 1882ausschließ- lichauf

dem

Silber.

2 17

(12)

ff

ff

„ aufderBanklagen

,, im Umlauf. Daneben zirkii-

Am

dl, Dezember 1880 betrug die Emission 69 889 530 Lei DieReserveaus beiden Metallen 21336 342 Lei

Am

dl.Dezember 1882wardie Emission 96 968 310 Lei

dieF.eserve 23 838163 Lei

bestehend zumeist aus Silber,

Am

31,Dezember 1883 stand

derImmissionvon 104854 230 Lei

eine Reserve von 34 519 945 Lei ausschließlich Silber gege:iüber. Rumänienhatte jetzt de facto eine Silberwährung.

Inden Jahren von1879

84 gabesüberhaupt 78 Millionen LeiSilber,

wov(>n 33

und 45 ##

lierttn noch 130 ,, Banknoten, welche eine Bardeckung von Silber hatten, somit im ganzen

175MillionenSilber.

An

Goldgab esnur

etwa 15 Lei,

1884zirkulieren nur entwertete Banknoten^®). Diese Ent- werting

nahm

bis

zum

Jahre 1888 zuund erwies sich für das ganz}Kreditwesenalssehrverderblich.

Folgen der Doppelwährung.

DasDisagiozeigte sich

am

schlimmstenimJahre 1884und hat vernichtende Resultate für Handel und Landwirtschaftge- habt

Denn

in der Tatzahlte der Landwirt die Pacht in Gold und licht in Silber. DieMaschinenundGerätewarenfast alle

im uslande gekauftund mußtendaherinGoldbezahlt werden.

Die Lage des bäuerlichen Besitzes war keine bessere, da er Krecitnur zu 18

25

%

erhalten konnte. Industrie und Handel

hattennichtweniger unter der Kreditteuerung zuleiden-^).

An

allendiesenMißständenkonntenicht dieNationalbank allein schuld sein. Mit

dem

Uebergang zur Zollpolitiksah sich Ruminiengezwungen, die altenFreimärkte (Braila, Galatz) auf- zugebenundsich mittels der Eisenbahnen neue Getreidemärkte

(z. L, Jassy) zu erschließen. Die wirtschaftlichen Interessen 20)Traian

M

ih ai,a.a. O,, Bd.I, S. 137.

21)Traian

M

iliai,a- a.O.I. p.220,233ff.

18

I OesterreichsundDeutschlandswaren denunserigenso ziemlich entgegengesetzt. DiealtenFreimärkte dienten durch das Ueber- wiegen der Ausfuhr rumänischer

Waren

der Vermehrung des Edelmetallbestandes im Lande^^).

Demnach war

die Ab- schaffung dieser Freihäfen die Ursache der Münzkrisen von 1884—88.

Einführung der Goldwährung, Aenderung im Bankgesetz und Rücktritt des Staats von der

Association,

Man

sah bald ein, daß

man

mit der Doppelwährung nicht

auskommen

konnte.

Da

aber bis 1888 die Bimetallisten die führende Parteiim Lande waren, konntedieGoldwährung noch nicht eingeführt werden.

Nachdem

sich aber 1884 und 88 die schlechtenFolgen derDoppelwährungoffenbart hatten,verloren die Liberalenihre führendeStelle in derRegierung, Die ihren Platz einnehmenden Konservativen setzten die Einführung der Goldwährungauf ihrProgramm,insbesondereerwarben sich die MinisterCarp und Menelas

Germany

darumVerdienste,

ImJahre 1888 gabesnochhypothekarische Scheinein

Höhe

von26 MillionenLei,

Am

3.Dezemberer.befandensichdavon 25741300 Lei in den Bankdepots, aber die

Bank

hattevorher Noten imselbenBetrageinVerkehrgebracht.

Da

aber anderer- seits der Staat die

Domänen

veräußert hatte, ohne mit

dem

Betragediehypothek. Scheineeinzulösen, so bildeten diese eine fiktiveDeckungdafür.

Minister

Germany

kontrahierteeine4prozentigeAnleihevon 26 Millionen Lei. Die hypothek. Scheine wurden nachher ver- nichtet, ImselbenJahrewurdeeineneue Anleihe von14Milli-

onen im Ausland begeben, womit die Annuitäten in Paris und Berlinvorher bezahltwurden.InfolgeeinerreichenErnte

kamen

nochweitere 53 Millionen LeiinsLand, DasDisagiosank 1888 auf4, 1889auf 0,15

%

und verschwand 1890fastganz. Die im Umlauf befindlichen 47 Millionen

nahm

er sich vor mit 30

%

SpeseninGold umzuwandeln. Dazu machte er eineAnleihe in 22)

M,Co g a1niceanu, Mo. Of, 1885.

19

(13)

Berlii.

zum

Kurse von 89^. 7 Millionen Silberwurden als für den liandel notwendig im Umlauf belassen. In den Winter- monaten des Jahres 1890 betrug der Metallstock 65 Millionen, davon 40 Millionen Gold und 25 Millionen Goldtratten.

Dem

entsprach eineNotenemission von 100 Millionen Lei^^).

Am

18.

M

ai1890wurde imParlamenteinGesetzentwurf zurAende- rung der §§ 8, 12, 13 und 14 des Bankgesetzes eingebracht.

Fernerwurde der Regierung das Recht eingeräumt, die Bank- operztionenzukontrollierenunddie Interessendes Staateswahr- zunelimen. Durch die oben erwähnten Aenderungen der Sta- tuten warfür die Einführung der Goldwährung die Grundlage geschaffen. Es wurden nämlich folgende Bestimmungen ge- troffen:

1. der Metallbestand wird auf 40

%

der Noten-Emission er- höht,

2. die

Menge

der 20-Lei-Banknoten darf 20

%

nicht über-

steigen.

Man

überließ diese aber S])äter

dem

jeweiligen schwankendenBedarf.

3. die Noten müssen auf Verlangen von der

Bank

in befrei- enderNationalmünze oderin ausländischer

Münze

mitge- setzlichemKursausbezahlt werden.

Was

dieBardeckung von

40%

anbetrifft, so sah

man

bald ein, laß ein Teil davon mit Vorteil im Ankauf von Wechseln auf (las Ausland anzulegen sei. Die Bank erlangte

vom

Staat das Recht,

30%

des Metallbestandes auf diese Weisezu mobi- lisieren.

Während

der Ausfuhrmonate: August, September,Oktober kaufle die

Bank

solche Tratten auf London, Paris und Berlin an, und während der Einfuhrmonate wurde der kostspielige Transport von Gold durch den von Tratten und Remisen er- setzt Die Münzeinheitistder Gold-Leiund zwarstellt1kgFein- gold ^/lo des Wertes

3100 Lei dar. Die Goldmünzen be- steh«n aus10-und20-Leistücken. Die 20-Lei-Goldstückehaben

23)C. P.

O

1a ne scu. „Apparition etDisparition del’agio

Roumanie'*. Buk.1900Pag, 25. Vgl. ferner Ghermani Camera. 19.Dez.

1888. Mo.Of.

20

einGewicht von6,452g. DurchdiePrägungisteineAbweichung

vom

Gewicht von 1:1000 in plus oder minus zulässig. Die Silbermünzen zu 5 Lei enthalteneine Mischung von 900 Teilen Feinsilberund100 Teilen Legierungrmd habenein Gewicht von 25g,währenddieSilbermünzen zu2, 1Leiund50 bani835Teile Feinsilberund165TeileLegierungenthalten. Die Silbermünzen müssenbiszu 50 LeiunddieNickelmünzenbiszu 5 Leiin Zah- lung

genommen

werden.

Von

größterTragweitefürdiegesamteVolkswirtschaftund die Notenbank wardie Agrarkrisis von 1899.

Aus

dieser ent- wickeltesich die Finanzkrisis. Infolge derallgemeinen Absatz- stockungwurde es den Händlern unmöglich, ihre Gläubiger zu befriedigen. Die wachsende Nachfrage nach Kredit und die herrschende Geschäftsunsicherheit verteuerte den Kredit oder reduzierte ihn gänzlich;sämtlicheWertpapiere sankenimWert.

Die Nationalbank benutztewährenddieser Zeit dieGelegenheit, einegroße Dividende zu gewinnen. In demselben Jahre (1900)

nahm

derNotenumlauf im Vergleich

zum

Vorjahre

um

56 Mill.

Leiab;derWechselkursaufParis stiegschon Juni 1899von101 auf105.ErstimJahre 1900 sankerwieder auf 101. Der Kurs aufBerlin stiegDezember1899auf126undsankim Februar1900 auf125 Lei. Die

Bank

wiesden Vorwurfwegenzu hohenDis- kontsatzes mit der Begründung zurück, daß sie denselben nur successivevon5bisauf6,9und 10

%

erhöht habe. Sie hoffte, dadurchdas äusländische KapitalinsLandzu ziehen,

was

aber nicht eintrat. Jedenfalls ist sicher, daß die

Bank

mit einer Diskonthöhevon9und einem Lombardzins von10

%

den Kredit- suchenden keine große Hilfe gebracht hat.

Dem

plötzlichen Ausgang der zur Einlösung präsentierten Banknoten wußte sie durch verschiedeneZahlungsmethodenzu entgehen. DasDisagio erschien wieder. Infolge des hohen Privatdiskontosatzes von 15

19

%

begannendieAgio-Spekulanten dasselbe

Manöver

mit dendreiUnterschriften enthaltenden Wechseln.

DasKrisenjahr 1899warauchfür dieganzen Staatsfinanzen sehrverhängnisvoll. DieSteuererträge, dieMonopol- undEisen- bahneinkünfte, sowiedie Pachtraten der Staatsdomänen gingen 21

(14)

starkzurück. DerStaat sahsichdaher gezwungen,

am

11,April 1900eineneueKonvention folgendenInhalts abzuschließen^*):

Art, 1: DerStaattrittvonder Assoziation mit der

Bank

zurück;

Art. 2: Seine gesamten Aktiva und Passiva bei der

Bank

gehenauf die Gesellschaft über;

Art. 3: Er verzichtet auf seinen bisherigen Anteil und erhält dafür14800 000Lei;

Art. 4:

Von

dieser

Summe

erhielt er nach Inkrafttreten des Gesetzessofort 10 Millionen,denRestvon4 800 000

am

1.April 1901;

Art.5; Diese letzteren sollen bis dahin der

Bank

mit 6prozen- tigerVerzinsungverbleiben,

Art. 6: Seinbisheriger Anteil wird demnach in Aktien a 500 geteilt;

Art.7; Die Aktienwerdenzudemselben Kursemittiertwiesie gekauft wurden, nämlich zu 1850 Lei;

Art. 8: Der

Bank

wird dasPrivileg bis

zum

31.Dezember1930 verlängert;

Art. 9: Der Gewinnanteil des Staates an den Geschäften der

Bank

wird mit Beginn

vom

1.Januar 1913auf30

%

er-

höht;

Art,10: Trattenund Rimessen auf diebelgischen Plätze dürfen gleichfalls biszu der durch Art. 12 Abs. 3 normierten

Höhe

zur Bardeckungbenutzt werden;

Art.11: DieGrenzederBardeckungdarfmit Beginnv.1.Januar 1913auf 33

%

der Emission herabgesetzt werden. Die der Regierung verfügbaren Beträge sollen von jeder Verpflichtung zurBardeckungbefreitsein.

Der Staat hatte injenem Jahre 34 Millionen Lei an das Ausland zuzahlen. Seine Zahlungsunfähigkeit hätte in jedem Fall; seinen Kredit auf längere Zeitgeschwächt. Der einzige

Ausweg

war die erwähnteKonvention mit der Bank, durch die deren Rechte so stark vermehrt wurden. Als Entgelt dafür sich;rtesichder Staatdie Hilfeder Bank.

24)Vgl. darüber D. Sthrda a:Kammer,2.April1900.

22

Die Bardeckung von 33%, wie sie durch die Konvention festgesetzt war, ist zu klein.

Denn

es fehlt ein Chek- und Clearingsystem als Mittel

um

einer wachsenden Nachfrage im Kompensationswege zu genügen. Also könnte

man

annehmen, daß die Depotinhaber in Krisenjahren dazu beitragen würden, die

Bank

inVerlegenheitzubringen.

Von

denselbenpolitischen Erwägungen sind die Bestimmungen betreffs der Prolongation desPrivilegs bis

zum

Dezember 1930 diktiert.

Tätigkeit der Bank. Diskonto,

Der Diskontsatz schwankte in der Periode der Doppel- währung von 1880

1890 zwischen 4 und

9%.

Seit der Ein- führung derGoldwährung stand der Diskontosatzauf der

Höhe

von5

6

%.

InderPeriodevon1889

1899hältder Diskontauf der

Höhe

von 5

6%, Die Masse der diskontierten Effekten nimmtzuundwirddiskontiertwiefolgt;

Jahr Zahl der Effekten^^)

Wert

1889 18241 40 777 982

1891 34 567 65 817 386

1893 53 304 100 209 341

1895 65454 88 942 556

1897 99526 149050 992

1899 127525 21146596326).

Von

1899,

wo

dieKrise hereinbrach,folgt eineVerminde- rung der Notenemission in den folgenden Jahren und die Dis- kontierung

nahm

ab:

Präsentierte Acceptierte

Jahr Effekten

Wert

Effekten

Wert

1900 93374 183973 628 86121 170 918 378 1901 80 478 185297 790 75978 150509 139 1902 83848 143050 852 79 398 135117647 1903 100 142 149312 265 95 411 1414979742').

25)Meist Wechsel.

26)Anural statistic 1912p- 451- 27)An. st.1912p.451.

23

(15)

10

%

Diskontsatz hat

dem

Kredit nicht geholfen, trotz-

dem

stiegder Gewinnaus

dem

Skonto füi'die

Bank

folgender-

maß

*n;

1897 1405 433 1899 2577 522 1900 290644928).

Von

1908

1911standder Diskont aufderselben

Höhe

von 5

6

%

und die

Summe

diskontierter Effekten stellte sich in diesi;rZeit auf:

1904 132 016 155 429 433 1907 144 641 235 176 996 1910 210185 339 858 603 1911 308 356 415 8692712»).

Imletzten Jahr

nahm

das Diskontgeschäft trotz des Bal- kanlrieges großen

Umfang

an. Der

Wert

der im Jahre 1912 accepticrten Effekten hat im Vergleich

zum

vorigen

um

295 Millionen

zugenommen

undder Saldowar

am

31,Dezember1912

um

^:2Millionen größerals191120), d^sbeweist,welchegroßen

Summen

die

Bank

in dieser Kriegszeit

dem

Verkehr zur Ver- füguagstellte. Indiesem Jahre(1913) wardie Politikder

Bank

darauf gerichtet, die Leistungsfähigkeit der wirtschaftlichen Unternehmungen aufrecht zu erhalten. Der Skontosatz betrug während der kritischen Zeit Ende 1912 bis Anfang 1913

6%,

nachdem imJahre vorhereretwaauf5

%

gestandenhatte.

Von

1881

1912sind3 381 042Wechselusw,im Werte von 5 272 125 571 zur Diskontierung präsentiert worden, von denen abei die

Bank

249 287im Werte von43 110 821 zurückwies,weil diesdbennicht genügende Garantie boten. Es bleiben diskon- tier! eEffekten 3131755im Werte von4 840 014 740Lei, Inder letzicn Zeit ist die Zahl der zur Diskontierung präsentierten undzurückgewiesenenWechselgeringer"'^). DerReinertrag aus

28)An,st.1912p.451.

29)An.st. 1912p.451.

30)Banca Nationala: Raporturile consiliului de administratiune, 17.Febr, 1913,p.36.

31)BancaNationala: Raport. consil. 17.Febr, 1913p. 36,37.

24

dem

Skonto während derselben Zeit von 1881

1913stellt sich

auf 55,6 Mill. LeP~).

Notenumlauf,

Das durchschnittliche Verhältnis zwischen den in Umlauf befindlichen Noten undihrer Deckungergibt sich aus folgender Tabelle (in Millionen):

Jahr Gold hyp. Scheine Goldtratten Total

Durchschnitt derim Umlauf befindl.Banknot.

1881 14,49 4,60

19,09 34,19

1884 34,47 25,69

60,16 88,80

1888 33,60 25,73

59,33 112,98

1892 51,83

3,24 55,08 114,02

1896 63,17

10,52 73,70 132,65

1900 35,83

13,36 49,20 116,97

1904 67,09

28,14 95,16 178,96

1908 91,34 37,67 129,01 263,05

1911 135,24

54,40 189,64 382,36

1912 157,24

63,05 220,13 463,24^3),

Der Unterschied zwischen denKrisenjahren 1899/1900und

dem

ertragsreichen Jahr 1911 weistbishernoch nicht erreichte Posten auf. Das Portefeuille zeigte 1910 die Ziffer von 106,6 Millionen gegenüber 62,7 in 1908, von 62,1 Millionen in 1907.

Am

31,Dezember1910waren BanknoteninUmlauf:

zu 20 Lei das Stück

ff

ff

100 1000

ff ff

ff ff

ff

ff

Stückzahl

Wert

derselben 4 216 766 84335 330 2865 057 286 505 650 27 747 27 747 500 7109 570 398 5884802^).

32)BancaNationala: Raport, consil, 17.Febr.1913p, 38,39, 33)BancaNationala:Raport,consil.17,Febr.1913p,82.

34)

Creanga,

FinanzenRumäniens 1911. S.241.

25

(16)

Der Metallbestand.

Die

Bank

hat niemalsNoten inder

Höhe

emittiert, zu der sie berechtigtwar. So repräsentieren die von der Bank emit- lie;ten Notennur:

188] 71,1 Proz.T.Kecht zuemitierena.42,4 Proz.geeenüb.d.disp. Metals!

1884 68,8 « n «• , 38,8 9* 99 99 99

188{ 89,3 , n w 99 91 . 29,7 99 99 ^ 99

1895 72,7 , m y* 91 91 , 48,1 99 99 99 99 99

189< 94,9 n n 91 91 , 56,4 99 99 99 91 99

190( 94,9 , « n 99 99 , 42,2 99 99 99 91 99

190^ 76,2 , 91 H 99 99 « 63,2 91 99 99 99 99

190J 81,6 , n n 99 91 » 49,0 99 99 99 99 99

191] 80,8 n « 99 49,8 99 99 99 ^ 99

191S 84,19 91 91 99 99 47,5 99 99 99 99 99

36) 86) Die auswärtigen Handelsbeziehungen Rumäniens erkennt

ma

1aus der

Zunahme

der Devisengemäßfolgender Uebersicht:

Mark

Jalir Saldo Eing. Total Ausg. Saldo

am

31. Dezember

00

10,9 10,9 10,4 0,5

18<'2 10,1 16,4 26,1 18,3 7,7

19(4 19,2 102,6 121,9 107,9 14,0

19;1 48,6 443,7 492,3 422,5 62,7

19:2 69,7 386,6 456,4 413,7 42,6

F

rancs

18M —

11,5 11,5 10,5 1,0

18^2

15,3 15,4 15,1

19(4 12,7 21,2 34,0 33,5 0,5

1911 10,4 92,8 103,2 82,0 21,1

1912 21,1 75,4 96,6 84,0 12,6

35)fürdiegesamteNotenzirkulation. Die Staatsschuldander Bank betug nochca.13Mill. Bil.p.82.

36)Banca Nat. Rap. cons.p.82.

26

1881 0,31

Pfun

0,31

d

Gold

0,27 0,04

1892 0,97 1,23 1,30 1,13 0,17

1904 1,15 5,12 6,27 5,41 0,86

1911 0,41 3,05 3,47 2,93 0,54

1912 0,54 2,64 3,18 2,74 0,403").

Die größte

Zunahme

zeigen dieDevisen inMark.

Das Jahr 1912 zeichnet sichdurcheine enormeNachfrage nach De- visen aus.

Der in Braila angebotene Pariser Wechsel erreichte die Höhe von 102,50%. DerTotalbetrag der beider

Bank

im No- vember 1912 befindlichen Devisen war 210 Millionen.

Aus

diesem verkauftedie

Bank

für79 Mill,Leiundnebenbeistellte sie

dem

Verkehr 17Millionen inGold zur Verfügung. Somit deckte sie eine gesamte Nachfrage von 96 Mill, Lei unter Be- folgungdergesetzlichenBestimmungenfür dieBardeckung. Der Kurs, zu

dem

siedie Devisen auf Paris verkaufte, stand 16./30,

November

auf 101,30

%

und Ende Dezemberauf 103,50

%.

Die Kurssteigerung begründet die

Bank

mit der allzugroßen Nach- frage gegenüber

dem

geringen Devisenangebot. Die zu große Nachfrage und das kleine Angebot verursachte einen großen Zulauf zur Bank, ein Umstand, welcher den glatten Absatz er- schwerte^®).

Die auf öffentlichen Effekten gewährten Darlehen

betragen i. J. 1881 75,2Mill,, 190594,8, 191091,8, 1911 79,2und 1912106,3Mill.Lei. Der Ge- winnder

Bank

aus diesen Geschäftenerreichtefolgende Höhe: 5,55Mül.in 1881, 1,55 Mill.in 1910und 1,02 in 1912. Die Totalgewinne aus diesen Operationen von 1881

1912 betrugen39,30 Millionen.

Die Depositen

steigenvon 15,2 (1881) auf90 Mill. in 1909

und 1911 auf109Millionen. Im ganzen wurdebis 1912 2,7 Milliardendeponiert. DerSaldo der Depositen be- trug

am

31.Dezember1912 110Millionen.

37)BancaNat. Rap.cons. 17.Febr. 1913p. W.

38)BancaNat.Rap.cons.17.Febr. 1913p.3, h

(17)

Der Reservefonds

betrug

am

31,Dezember1911 32,05 Mill. Der Zuwachs in 1912 erhellt aus folgender Tabelle:

DerReservefonds

am

31.Dezember1911 Mill.32,05

Verzinsung 0,79

Abzug vom

Reingewinn

20%

„ 1,36

Mill. 34,20

Die Schwankungen des Reingewinnes von

1881

1912warenfolgende^*):

1881 2,16 1885 2,82 1890 3,15 1895 3,22 1900 4,67 1905 5,66 1910 6,81 1912 7,55.

Die Dividende für 1910

betrug 170 auf 500, d,h.

34%.

Der Kurs der Aktie ist neuerdings auf rund 5000 ge- stiegen.

An

Dividenden gelangten zur Verteilung 108,9 in 1908, 162in 1908und 176in1911 (aufje500). Für das Jahr 1912 ist die

Summe

der Dividenden 4,65 Millionen,

was

194 pro 500 Leibedeutet.

Ein Ueberblick über die 33jährige Tätig- keit der Nationalbank

zeigt,daßdieselbevon größterTragweite für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes war. Seitihrem Bestehenwurdenwieder- holtgegensieverschiedeneVorwürfeerhobenund zwar

1.

wegen

des zu kleinen Bankkapitals, welches von Anfang dasselbe geblieben ist, 2. wegen der zu ge- ringen Bardeckung von nur 33%. In dieser Zeit hat ihre Tätigkeit einen sehr großen LFmfang angenommen,

39)BancaNat.Rap.cons.17.Febr-1913p.94.

28

was die jährlichen Berichte bezeugen.

Von

einem be- scheidenen Notenumlauf von anfänglich 34,19 ist sie

Ende 1912bis zu einer solchen von 463,24 Millionen durchschnittlich gelangt.

Außerordentlich groß sind die Dienste, die die Bank

dem

Handel undder Industriein dieser Zeit ge- leistethat. Infolge der Besserung der Währungs- und Kreditverhältnisse entstanden in jedemDistrikt zahl- reiche Banken, welche

dem

Publikum den Kredit er- leicherteund esdamit vonder Herrschaft des

Wuchers

befreite.

Die Krisen,welche die Bankglücklich überstand, habenihre solide Konstitutionbewiesen. Die Mißernte von 1884tmd derZusammenbruch von zwei der wich- tigsten englischen Bankfirmen haben mehrere inlän- discheBanken schwerbedroht,sodaßdieNationalbank ihnen Hilfe bringen mußte, indem sie das Gold

vom

Auslande beschaffte und es in den Verkehr brachte.

Eineähnliche Krisiswurde soauch imJahre 1893ver- hütet.

Dann kam

die Krisisvon 1899. Die lOmonat- liche Dürre von diesem Jahr hat die Nachfrage nach Remissen enormgesteigert.

Da

brachte die

Bank

mit Hilfe

vom

ausländischen Kredit Gold und Tratten im Betrage von 105 Mill. in den Verkehr. Die National- bankhatsomitvielenHandelshäusern eineLiquidation ohne Erschütterung ermöglicht. Im Jahre 1912 be- schränkten die ausländischen Bankhäuser den rumäni- schen den Kredit,diese aber ihrerseitswiederumihren eigenen Kunden. Zeitweise war derGeldmangel über- ausgroß. DerNationalbankselbstmachtedie Zurück- ziehung der Depositen große Schwierigkeiten. Siegriff jetzt wieder energisch ein und stellte

dem

Verkehr große Beträge von Remisen und Gold zur Verfügung.

I

29

(18)

Dierumänische Nationalbank.

Die Bilanz

am

31. Dezember 1911.

Aktiva,

Milk Lei,

1. Kassabestand:

in Gold 158337 810

in Tratten 61366 717

in Banknoten 66 239 220 858 943 747

2, Einzukassierende Effekten 6758 685

3. Portefeuille 161418738

4, Coupons 247363

5, Staatspapiere 11952 624

6. Statutenmäßiger Reservefonds 17636 577

7. Fonds zurInstandhaltung des Mobiliars 4216 577

8, DarlehenaufStaatspapiere 7557621 9. Darlehen auf Effektenim Konto Korrent 6 444 284

10, Immobilien 6 084 858

11. Mobiliarund Maschinen 790 929

12. Zinsen fürDarlehen auf Staatspapiere 147702

13. Depositen 116908 686

14. Konto Korrent 67065075

15. Konto derWerte 17503 730

16, Diverse Kontis 59 178896

Total 769 885 320

Passiva.

Mill, Lei,

1, Kapital 12000000

2. Reservefonds 32 057 360

Amortisierung des Mobiliars 4 682 522

4. Emittierte Noten 509 597110

5, 2500 400

6. 1123533

7. Depositen 116908 686

8. Kontokorrent

9. Diverse Kontis 91015 708

Total 769 885 320 30

IL

Derländliche Credit foncier.

Nach den Bestimmungen der Akte der

Bank

von Moldau

vom

7. Mai 1856durfte diese Hypothekenkredit mit oder ohne Amortisation gewähren. Die Annuitätfür eine 17 jährigeAmor- tisationwarauf

10%

im Vorausfestgesetzt(7

%

fürZinsen und

3

%

für Amortisation). Unter diesen für damalige Zeit leichten Bedingungen,

nahm

der ländlicheGrundbesitz bald Anleihen in

Höhe

von850 000Dukatenauf. Nachder Liquidation der

Bank

erkannte

man

dieUrsache des Verfalls darin, daß sienicht ge- eignet war, den Grundbesitz zu entlasten und sein Aufblühen für die Zukunft zuermöglichen'^'^).

Denn

für dieLandwirtschaft

istdasaufAssociationberuhende Banksystem nach

dem

Muster der preußischen Landschaften

am

passendsten'^^). Die Pfand- briefinstitute sind ihrer Naturnachnurfürden Großgrundbesitz geeignetundgeradeinRumänienwardiese

Form

der ländlichen Besitzverteilung vorherrschend. Bei guter Organisation sollten siesichdie Mitwirkungderfremden Kapitalisten,besonders der deutschen,sichern,beidenendie SicherheitderländlichenHypo- thekenanerkanntundgeschätztgewesenv/äre.

Vom

Standpunkt der zu erwählenden Systeme war es eine Streitfrage, welcher vonbeiden Assoziationen, ob der derfremden Kapitalistenoder der der inländischen Grundbesitzer der Vorzug zu geben sei.

Denn

die Erteilungder Konzession an fremdeKapitalisten hätte eineschwer zu beseitigende Gefahr herbeiführen können. Solche Konzession würde sich der Unterstützung aller interessierten Grundbesitzer erfreuenund zu einem Machtfaktor werden. Es wurden damals vieleEntwürfe zur Gründung von Bodenkredit- anstalten seitens Gesellscbaften von fremden Kapitalisten der Regierung unterbreitet; so z, B. die von Adolf de Herz 1869;

40)G.

Vulturescu,

DespreSocietati de crediti'unciar p, 7.

41)Hutter,Rapport dela BanquedeMoldavie. Jassi1860.

31

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

nicht ber fDcagftab jnr ®rfenntni§, mo bie relatiu befferen ©arantieu für bie Seiftunggfähigfeit gegeben finb iinb idd nicht, ©inen oberfläd}tid)en ©ntfdjeib mag in biefer

ist folgendes hervorzuheben: Sofern eine Bahn nicht ganz aus privaten Mitteln gebaut wird, war die alte Regel für den Beitrag des Staates für Privatbahnen, daß der Staat Zuschüsse

Ich führe diesen Spruch Göthe's nicht deshalb an, damit man mich für einen Meister halte, denn als solcher bin ich dem mathematischen Publikum durch meine Schriften schon

maßen selbst, indem er zugibt, daß eine Beeinflussung der Preisbildung gar nicht unterbleiben könne, wenn der Handelsverkehr durch zahllose Glieder einer Kette

Die Unvereinbarkeit der Dauer der Prozesse mit der acht- stündigen Arbeitszeit besteht auch in anderen Zweigen der chemischen Industrie, selbst wenn die einzelnen Prozesse weniger als

Nun könnte man uns den Einwurf machen, daß wir diesem Ueberschuß deutschen Weizens dadurch abhelfen könnten, daß wir den Weizenbau zugunsten des Roggen- baus einschränkten. Man

Als Argument, dass man kein Unterscheidungsmerkmal kennt, führ man oft gern in’s Feld, dass der synthetische Edelstein nacf Indien eingeführt wird, und wenn der edelsteinkundige

Erklârung. Dièse Grenze soll Summe der Reihe heissen. Im entgegengesetzten Falle soll die Reihe divergent heissen, sie hat alsdann keine Summe. -f- v m+n sich Null beliebig