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Aus für den Hafenlohrtalspeicher

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Pressemitteilung

Landesfach- geschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg

Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Nürnberg, 10. September 2008 PM 092/08/LFGS

Aus für den Hafenlohrtalspeicher

30 jähriger Kampf von AGH und BN erfolgreich

Der BN freut sich zusammen mit der Aktionsgemeinschaft Hafenlohrtal (AGH) darüber, dass der in einem der wertvollsten Täler Bayerns geplante 15 km lange Trinkwasserspeicher von der Bayerischen Staatsregierung endlich aufgegeben worden ist.

In dieser überfälligen Entscheidung sehen wir einen großartigen Erfolg des gemeinsamen 30 jährigen Widerstandes der Aktionsgemeinschaft Hafenlohr- tal (AGH), der 4 betroffenen Gemeinden und des Bundes Naturschutz, so Hubert Weiger, der Landesvorsitzende des BN.

Nach Auffassung von Sebastian Schönauer, dem Mitbegründer und langjäh- rigen Vorsitzenden der AGH sind mit dieser Entscheidung endlich die Konse- quenzen daraus gezogen worden, dass nicht zuletzt auf Grund der zwischen- zeitlich zu ungunsten der Speicherplanung veränderten Rahmenbedingungen dieses Natur und Heimat zerstörenden Projekt gar nicht mehr hätte geneh- migt werden können/dürfen:

• Die Stauseeplanung wurde im Aschaffenburger Bereich gestrichen – vom Ahlmichdamm bis Lichtenau wurden 70 Hektar zum Naturschutz- gebiet „Oberes Hafenlohrtal“.

• Der wertvolle Erlenbruchwald bei Erlenfurt wurde Naturschutzgebiet

„Auenwald bei Erlenfurt“.

• Das Hafenlohrtal wurde in die Flora – Fauna Habitat – und in die Vogel- schutz – Richtlinie der EU aufgenommen und ist somit FFH –

geschützt.

• Der Kreistag des Landkreises Main – Spessart sprach sich – wie die Regionalversammlung – mehrheitlich gegen den Bau eines Trinkwas- serspeichers im Hafenlohrtal aus.

Zum Aus für den Hafenlohrtalspeicher hat sicherlich auch beigetragen, dass die Zahlen und Prognosen, mit denen Regierung und Wasserwirtschaft über viele Jahre versucht hatten, die Zerstörung eines der schönsten und ökolo- gisch wertvollsten Täler Unterfrankens zu rechtfertigen, längst widerlegt wor- den sind.

Falsch waren und sind:

die Bedarfsprognosen der Wasserwirtschaft – der Trinkwasser- verbrauch sollte bis zum Jahr 2000 auf 200 bis 250 Liter pro Kopf stei- gen! Der echte Bedarf aber ging auf 123 l / Tag / Einwohner zurück.

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Diese Pressemitteilung ist im Internet unter:

http://www.bund-naturschutz.de/presse/mitteilungen.html abrufbar.

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die pessimistischen Voraussagen der Regierung von Unterfranken.

Die Trinkwasserqualität hat sich nicht verschlechtert, Grundwasser wurde saniert, auch die Menge des verfügbaren Trinkwassers reicht aus.

die „wasserwirtschaftlichen Gründe“. Statt der geforderten „Auflas- sung kleiner und kleinster Erschließungen oder aber besonders gefähr- deter Gewinnungen“ im Hinblick auf die „Gefährdung der Versorgungssi- cherheit“ bzw. wegen „mangelnder Wirtschaftlichkeit“ bedeutet Kleinräu- migkeit erhöhte Versorgungssicherheit ( 1986 wurde dazu die Interes- sengemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung Bayern – IKT – gegründet).

BN und AGH bedanken sich bei allen Gemeinden und Mitgliedern, die sich 30 Jahre lang nicht haben einschüchtern und entmutigen lassen, sondern enga- giert für die Rettung eines der wertvollsten Teile bayerischer Heimatnatur gekämpft haben, aber auch bei den Landkreisen Aschaffenburg und Main- Spessart, bei der Landtagsopposition von SPD und GRÜNEn und schließlich auch bei Staatsminister Eberhard Sinner und Umweltminister Bernhard für ihre Unterstützung.

Der BN erwartet, dass diese Entscheidung jetzt auch konsequent umgesetzt wird, dass v.a. die Ziele des Landesentwicklungsprogramms entsprechend angepasst werden und das Hafenlohrtal in ganzer Fläche als FFH – Gebiet nachgemeldet und als Naturschutzgebiet ausgewiesen wird.

Nach Überzeugung von Hubert Weiger und Sebastian Schönauer ist diese Entscheidung auch ein erstes positives Ergebnis der machtvollen Demonstra- tion am vergangenen Samstag, bei der in München fast 10 000 Bürgerinnen und Bürger gegen Heimat und Natur zerstörende Großprojekte der bayeri- schen Staatsregierung protestiert hatten.

Auch in Bayern können also staatliche Planungen gestoppt werden – zumal vor Landtagswahlen – und lohnt sich der Einsatz von Heimat – und Natur- freunden für die Erhaltung ihrer Lebensqualität vor Ort – auch wenn dafür manchmal ein sehr langer Atem erforderlich ist.

Auf dem 31. Hafenlohrtalfest am 14. September wird dieser großartige und ermutigende Erfolg gebührend gefeiert werden.

AGH und BN laden dazu alle Freunde des Hafenlohrtals nach Rothenbuch ein.

gez. gez.

Sebastian Schönauer Helmut Schultheiß

Stellvertretender Landesvorsitzender (BN) Regionalreferent

Für Rückfragen: Tel. 0911/81 87 8-13, Fax 0911/86 95 68

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