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Archiv "Blähbauch nach bikarbonat-haltigen Antazida" (12.07.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Diabetes mellitus FÜR SIE GELESEN

3.2 Ärztliche Kontrollen

Die Verantwortung für die richtige Diabetestheapie trägt der Arzt.

Deswegen muß jeder Diabetiker zusätzlich zu den Stoffwechsel- Selbstkontrollen regelmäßig ärzt- lich überwacht werden. Dazu sind mit exakten Meßmethoden durch- geführte mehrfache Blutglukose- bestimmungen sowie Kontrollen des HbA, erforderlich. Die Bestim- mung der Glukosurie im Sammel- harn oder in einzelnen Harnpor- tionen kann zusätzliche Informa- tionen vermitteln. Zur Aufdeckung stärkerer Blutg lu koseschwan ku n- gen und bei Diskrepanzen zwi- schen HbA,- und Blutglukosewer- ten sind Tagesprofile der Blutglu- kose indiziert. Dafür genügen bei Diabetikern mit stabiler Stoff- wechsellage, unabhängig von der Art der Therapie, meistens 3 bis 4 Werte. Die Blutproben werden zweckmäßig morgens nüchtern, 60 bis 90 Minuten nach dem er- sten Frühstück, vor dem Abendes- sen sowie 60 bis 90 Minuten nach dem Abendessen entnommen.

Bei instabilem Diabetes und unter

„intensivierter" Insulintherapie geben zusätzliche Blutentnah- men, zum Beispiel vor dem Mit- tagessen, vor dem Schlafengehen und in der Nacht, häufig wertvolle Informationen.

Die Häufigkeit ärztlicher Diabetes- kontrollen richtet sich nach der in- dividuellen Situation, weniger nach der Art der Therapie. Bei Pa- tienten mit stabilem Diabetes sind ärztliche Kontrollen mit Blutglu- kose-Bestimmungen in vier- bis achtwöchigen Intervallen zweck- mäßig. Kontrollen des HbA, sollen mindestens vierteljährlich erfol- gen. Bei Diabetikern mit instabiler Stoffwechsellage sind, vor allem unter „intensivierter" Insulin- therapie, nicht selten mehrere Ta- gesprofile pro Monat erforderlich.

In Problemsituationen können noch häufigere Kontrollen der Blutglukose, unter Umständen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen, notwendig werden. Be-

stimmungen des HbA, erfolgen zweckmäßig in vier- bis achtwö- chigen Abständen.

4. Schlußbemerkungen

In dieser Stellungnahme sind die derzeitigen Vorstellungen über die Zielsetzung der Diabetesthe-

rapie sowie über Art und Umfang von Stoffwechselkontrollen durch Patient und Arzt zusammenge- faßt. Ein ergänzender Kommentar dazu ist in Vorbereitung.

Generelle oder spezielle Hinweise zur praktischen Durchführung der Diabetestherapie sind nicht Ge- genstand dieser Stellungnahme.

Es ist auch selbstverständlich, daß sich die Diabetestherapie nicht auf die Korrektur der Hyperglyk- ämie beschränkt, sondern die Er- kennung und Behandlung beglei- tender Störungen und Krank- heiten — Hyperlipoproteinämie, Übergewicht, Hypertonie und dia- betische Spätschäden — einbezie- hen muß.

Literatur

(1) Die ärztliche Führung der graviden Diabeti- kerin. Stellungnahme der Deutschen Diabe- tes-Gesellschaft. Deutsches Ärzteblatt 79, Heft 40 (1982) 31 — (2) Stellungnahme der Deut- schen Diabetes-Gesellschaft, Ausschuß Lai- enarbeit, zur Stoffwechsel-Selbstkontrolle des Diabetikers. Pharmakotherapie 3 (1980) 242 — (3) Stellungnahme zu Indikation und Konse- quenzen der Blutzuckerselbstkontrollen bei Diabetikern. Diabetologie-Informationen 3 Heft 1 (1981) 7 — (4) Kommentar zu den Richtli- nien der Deutschen-Diabetes-Gesellschaft

Therapie des Diabetes mellitus: Einstellungs- kriterien und Erfolgskontrollen" Deutsche Me- dizinische Wochenschrift (in Vorbereitung)

Deutsche Diabetes-Gesellschaft Der Vorstand

i. A. Professor Dr. med. J. Beyer Vorsitzender

Ausschuß für dieses Statement: P.

Dieterle, F. A. Gries, K. D. Hepp, H.

Otto (federführend), K. Schöffling Korrespondenzadresse:

Professor Dr. med. H. Otto Klinikum für Innere Medizin Zentralkrankenhaus

Bremen-Nord

Hammersbecker Straße 228 2820 Bremen 70

Blähbauch nach bikarbonat-haltigen Antazida

Natriumbikarbonat, in einer Reihe gängiger Antazida enthalten, rea- giert mit Salzsäure unter Freiset- zung von Kohlensäure, das zum Teil in Lösung geht (H 2CO 3), zum Teil als Gas freigesetzt wird.

Die Gegenwart von Nahrung, Al- kohol und Carboanhydrase hat kaum Einfluß auf die Gasfreiset- zung, die Einnahme von einem halben Teelöffel Soda führt nach den Messungen der Autorenau ei- nem Gasvolumen von 250 Millili- tern. Nach drei Stunden werden aus 1,8 Gramm Natriumbikarbo- nat maximal 425 Milliliter CO 2 frei- gesetzt.

Allerdings nehmen viele Patien- ten mit Oberbauchbeschwerden wesentlich größere Mengen an Bi- karbonat (bis zu 8,4 Gramm als Einzeldosis) ein, so daß innerhalb von drei Minuten bis zu 500 Millili- ter Gas freigesetzt werden.

Diese großen Gasmengen können nach Ansicht der Autoren bei ei- nem Patienten, der zuvor reich- lich gegessen hat, zu einer spon- tanen Magenruptur führen. Daß dies jedoch sehr selten eintritt, wird auf eine rezeptive Akkomo- dation des Hohlorgans zurückge- führt.

Trotzdem wird vor hohen Dosen von Natriumbikarbonat bei post- prandialen Beschwerden („acid indigestion") gewarnt, da viele Pa- tienten zu hohe Dosen eines Ant- azidums, das Soda enthält, ein- nehmen.

Fordtran, J. S., S. C. Morawski, C. A. Santa Ana, F. C. Rector: Gas production after reaction of sodium bicarbonat and hydrochloric acid. Ga- stroenterology 87: 1014-1021, 1984 Department of Medicine, Baylor University Me- dical Center, 3500 Gaston Avenue, Dallas Te- xas 75246

Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 28/29 vom 12. Juli 1985 (57) 2113

Referenzen

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