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Diabetes: Weniger kardio-vaskuläre Komplikationen

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Academic year: 2022

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3 1 2 A R S M E D I C I 72 0 0 5

S T U D I E É T U D E

JO U R N A L O F T H E AM E R I C A N

ME D I C A L AS S O C I AT I O N

Die kardiovaskuläre Morta- lität geht in den Industrielän- dern zurück. Gilt das aber auch für Diabetiker? Diese Frage beantwortet eine Stu- die, die Ende vergangenen Jahres im JAMA erschien.

Kardiovaskuläre Erkrankungen sind in den Industrieländern immer noch die Todes- ursache Nummer eins. Allerdings zeigt die Mortalität in den letzten Jahrzehnten ein- deutig rückläufige Tendenz. Doch wie ver- hält es sich bei Diabetikern, die aufgrund ihrer Stoffwechselkrankheit ein bis zu vier- fach erhöhtes Risiko aufweisen, kardio- vaskuläre Erkrankungen zu erleiden? Bei ihnen wird das Risiko, frühzeitig zu ver- sterben, im Vergleich mit Nichtdiabetikern um etwa 60 Prozent höher veranschlagt.

Unklar ist allerdings geblieben, inwieweit auch Diabetiker im allgemeinen Trend zu geringerer kardiovaskulärer Sterblichkeit einbegriffen sind. Zwar gibt es zu dieser Frage einige aktuelle Untersuchungen; es mangelt ihnen aber aus methodischen Gründen letztlich an Zuverlässigkeit.

50 Prozent Risikoreduktion

Einen genaueren Blick auf die Entwick- lung erlaubt die JAMA-Studie, die sich der Daten der Famingham Heart Study be-

dient. Hier lässt sich der Langzeitverlauf gut beurteilen; hinzu kommt, dass die Diagnosen und die Risikofaktoren der Population gut dokumentiert sind. Um die Entwicklung beurteilen zu können, vergli- chen die Autoren den Zeitraum von 1950 bis 1966 mit dem von 1975 bis 1995. In der frühen Phase kamen 4005 Nichtdia- betiker und 113 Diabetiker zur Auswer- tung, in der späten Phase 3746 Nichtdia- betiker und 317 Diabetiker.

Die Auswertung zeigte, dass die Inzidenz kardiovaskulärer Erkrankungen – KHK, Herzinfarkt und Schlaganfall – bei Diabe- tikern um knapp 50 Prozent zurückging.

In exakten Zahlen: Bei den Diabetikern be- trug die kardiovaskuläre Inzidenzrate 268 pro 10 000 Personenjahre in der ersten Untersuchungsphase, 150 pro 10 000 Per- sonenjahre in der späten Phase. Unter den Nichtdiabetikern sanken die alters- und geschlechtsbereinigten Inizidenzraten von 85 auf 54 pro 10 000 Patientenjahre. Das bedeutet, dass kardiovaskuläre Komplika- tionen bei Diabetikern mit fast 50 Prozent rückläufig waren, bei den Nichtdiabe- tikern dagegen «nur» um 35 Prozent.

Trotz dieser positiven Bilanz weisen die Autoren darauf hin, dass Diabetiker damit immer noch ein zweifach erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse aufweisen.

Immerhin zeigt sich aber, dass die Bekämpfung der Risikofaktoren bei den Diabetikern mindestens so positiv zu Bu- che schlägt wie bei Nichtdiabetikern. In der Tat gelang es, wie die Framingham- Daten ausweisen, über die Zeit den Blut- druck und die Cholesterinwerte bei Dia- betikern besser einzustellen. Dennoch, so die Autoren, sei kein Grund für eine nach- lässige Therapie gegeben. Es komme wei- terhin darauf an, Risikofaktoren bei Dia- betikern besonders aggressiv und konsequent anzugehen, vor allem vor

dem Hintergrund, dass die Behandlung der Diabetiker, wie andere Studien zeigen, keinesfalls optimal ist und die Diabetes- prävalenz in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Im Third National Health and Nutrition Examination Survey zeigte sich, dass fast jeder fünfte Diabe- tiker eine schlechte Blutzuckereinstellung aufwies, jeder Dritte einen Bluthochdruck und 60 Prozent LDL-Cholesterinwerte

über 130 mg/dl. ●

Uwe Beise

Caroline S. Fox et al.: Trends in cardiovas- cular complications of diabetes. JAMA 2004; 292: 2495–2499.

Interessenkonflikte: Die Studie wurde von den National Heart, Lung, and Blood Institutes gesponsert.

Diabetes: Weniger kardio- vaskuläre Komplikationen

Ergebnisse einer JAMA-Studie

M M M

M e e e e r r r r k k k k -- --

s ä t z e s ä t z e

●Auch bei Diabetikern sind in den letzten Jahrzehnten die kardio- vaskulären Komplikationen deut- lich rückläufig.

●Allerdings ist das Risiko für Dia- betiker immer noch doppelt so hoch wie für Nichtdiabetiker, weshalb eine konsequentere Be- handlung die Situation weiter verbessern könnte.

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