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Rosiglitazon und kardio- vaskuläres Risiko

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ARS MEDICI 24 2007 S T U D I E

Nach kurzer Zeit ist eine wei- tere Metaanalyse erschienen, die den Einfluss von Rosiglita- zon auf das kardiovaskuläre Risiko bei gestörter Glukose- toleranz oder Typ-2-Diabetes untersucht, diesmal mit einer Beschränkung auf Studien mit längerer Dauer und mit nach- vollziehbar strengem Monito- ring der Nebenwirkungen.

J A M A

Das erste Thiazolidindion, Troglitazon, wurde sehr rasch wegen Lebertoxizität vom Markt genommen. Die beiden nächsten Vertreter Rosiglitazon (Avan- dia®) und Pioglitazon (Actos®) erhielten jedoch 1999 die Zulassung in den USA (und vielen weiteren Ländern) und konnten für sich in Anspruch nehmen, eine Reihe kardiovaskulärer Risikofakto- ren wie Insulinresistenz, Blutdruck und Mikroalbuminurie sowie Surrogatmar- ker wie Serumspiegel des C-reaktiven Proteins (CRP) oder die Karotis-intima- Dicke günstig zu beeinflussen. Die Pro- duktinformationen enthalten allerdings auch Hinweise, dass Thiazolidindione zu Wasserretention und Herzinsuffi- zienz führen können.

Vor einem halben Jahr erregte eine Metaanalyse einiges Aufsehen, die für Rosiglitazon anstatt des postulierten Nutzens eine signifikante Erhöhung des Myokardinfarktrisikos errechnete (ARS

MEDICI 12/07, S. 572). Die vorliegende Metaanalyse wollte mit strengeren Aus- wahlkriterien das Ausmass der Risiko- steigerung für schwere Herzkreislauf- komplikationen unter Rosiglitazon untersuchen.

Methodik

Für die Autoren war wichtig, dass in den berücksichtigten Studien die Überwa- chung von kardiovaskulären Nebenwir- kungen als Ziel klar deklariert war und die unerwünschen Ereignisse einzeln klar ausgewiesen wurden. Weiteres Kri- terium bei den randomisierten, mittels Plazebo oder Vergleichstherapie kontrol- lierten Studien war eine Mindestdauer von 12 Monaten.

Ergebnisse

Aus 140 gescreenten Studien berücksich- tigten die Autoren für ihre Metaanalyse lediglich 4 Studien an 14 291 Patienten mit einer Beobachtungszeit zwischen 1 und 4 Jahren.

Rosiglitazon erhöhte das Risiko für Myo- kardinfarkt signifikant: Das relative Ri- siko (RR) betrug 1,42 mit einem 95%- Konfidenzintervall (KI) von 1,06 bis 1,91 (p = 0,02).

Für Herzinsuffizienz ergab sich eine Risi- koverdoppelung mit einem RR von 2,0 (95%-KI 1,52–2,88; p < 0,001). Dem- gegenüber war kein signifikanter Anstieg der kardiovaskulären Mortalität nach- weisbar (RR = 0,90, 95%-KI 0,63–1,26;

p = 0,53). Für diese Endpunkte bestand keine substanzielle Heterogenität unter den berücksichtigten Studien.

Schlussfolgerung

Die Autoren kommen zum Schluss, dass die Anwendung von Rosiglitazon für

mindestens 12 Monate bei Patienten mit beeinträchtigter Glukosetoleranz oder Typ-2-Diabetes mit einem signifikant er- höhten Risiko für Myokardinfarkt und Herzinsuffizienz assoziiert ist, ein signi- fikant erhöhtes kardiovaskuläres Morta- litätsrisiko aber nicht nachweisbar ist.

Angesichts ihrer eigenen Berechnungen und weiterer Untersuchungen, die eine Umkehr der Nutzen-Risiko-Balance für Rosiglitazon nahelegen, sehen sie eigentlich auch ein Umdenken bei der Zulassungsbehörde als unumgänglich.

Ärzten, die darauf nicht warten wollen, raten sie, bei Patienten mit Diabetes und Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse an- gesichts sicherer Behandlungsalternati- ven von Rosiglitazon abzusehen.

Sonal Singh et al.: Long-term risk of cardiovascular events with rosiglitazone. JAMA 2007; 298(10):

1189–1195.

Interessenlage: Die Autoren deklarieren frühe- re Forschungsgelder von GlaxoSmithKline, aber keine finanziellen Interessen im Zusammenhang mit der vorliegenden Studie.

Halid Bas

Rosiglitazon und kardio- vaskuläres Risiko

Eine weitere Metaanalyse

■ In einer Metaanalyse von 4 randomisierten, kontrollierten Studien war Rosiglitazon nach mindestens 12-monatiger Ver- abreichung bei Prädiabetes oder etabliertem Typ-2-Diabetes mit einem signifikant höheren Risiko für Herzinfarkt und Herz- insuffizienz assoziiert, aller- dings ohne signifikante Beein- flussung des kardiovaskulären Mortalitätsrisikos.

M M M

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