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Archiv "Medizinstudium: Ethiker fordern Kommunikationskurse" (18.07.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 28

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18. Juli 2011 [91]

B E R U F

MEDIZINSTUDIUM

Ethiker fordern Kommunikationskurse

Kurse zu Ethik und Kommunika - tion verbessern ärztliche Kompe- tenzen signifikant. Das konnten Wissenschaftler des Bochumer In- stituts für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin in zwei Evaluationsstudien nachwei- sen. „Solche Kurse müssen für alle Medizinstudierenden verpflichtend sein“, fordert daher der Direktor des Instituts, Prof. Dr. med. Dr.

phil. Jochen Vollmann. Therapie- entscheidungen und die Aufklärung von Patienten und Angehörigen stellten Ärzte häufig vor ethische und kommunikative Herausforde- rungen. Beispiele seien die Über- mittlung einer Krebsdiagnose oder das Gespräch über die Begren- zung nicht länger wirksamer Maß- nahmen.

Eine Befragung der Forscher un- ter 182 Ärzten, die an einem Kurs zur Arzt-Patienten-Kommunikation teilnahmen, zeigte, dass die Mehr- heit der Befragten mindestens ein- mal pro Woche eine schlechte Nachricht überbringen muss. Nur 40 Prozent der Teilnehmer hatten jedoch jemals eine Aus- oder Fort- bildungsveranstaltung zum Thema besucht. Die Einschätzung der eige-

nen Kompetenz bei der Übermitt- lung einer schlechten Nachricht verbesserte sich nach der Veranstal- tung deutlich. „Besonders interes- sant ist dieses positive Ergebnis, weil es sich bei dem Kurs nicht um eine freiwillige, sondern eine ver- pflichtende Fortbildung für die Ärz- te der beteiligten Krankenhäuser handelte“, erklärt Projektleiter Dr.

med. Jan Schildmann.

Darüber hinaus konnten die For- scher belegen, dass Kommunika - tion und Ethik schon im Medizin- studium wirkungsvoll vermittelt werden können. Die Forscher zeich- neten knapp 40 Medizinstudie - rende vor und nach einer Lehr - veranstaltung zur professionellen Patientenaufklärung beim Patien- tengespräch auf Video auf. Die Aufgabe im Gespräch mit standar- disierten Simulationspatienten be- stand in der Übermittlung einer Krebsdiagnose. Die Auswertung der Videos erfolgte mit einem spe- ziellen Testinstrument durch unab- hängige Beobachter. Nach der Teil- nahme an der Lehrveranstaltung hatte sich das professionelle Ver- halten der Studierenden statistisch signifikant verbessert. hil

MEDIZINSTUDIUM

95-prozentige Erfolgsquote

Wer einmal sein Medizinstudium aufnimmt, der schließt es in den meisten Fällen erfolgreich ab. Das zeigt eine neue Untersuchung des Statistischen Bundesamtes, nach der fast 95 Prozent der Medizinstu- dierenden mit Studienbeginn im Jahr 2000 ihren Abschluss erreich- ten. Die Unterschiede zwischen Studenten und Studentinnen sind dabei marginal: 95,1 Prozent der Männer schafften den Abschluss und 94,6 Prozent der Frauen.

Auch in den Fächergruppen Vete- rinärmedizin mit einer Erfolgsquote von 89 Prozent, Kunst/ Kunst wis -

senschaften mit 87 Prozent und Sport mit 82 Prozent schließen laut der Untersuchung viele Studierende ihr Studium erfolgreich ab.

Diesen Fächergruppen ist gemein, dass es sich um Studiengänge mit starken Zulassungsbeschränkungen handelt, wie einem Numerus clau- sus oder einer Begabtenprüfung. Die niedrigsten Erfolgsquoten wurden in den Fächergruppen Sprach- und Kul- turwissenschaften mit 69 Prozent und Mathematik/Naturwissenschaf- ten mit 66 Prozent erreicht.

Erfolg definierte das Bundesamt als den Erwerb eines ersten Hoch-

NACHWUCHSWISSENSCHAFTLER

80 Prozent waren im Ausland

Sich aktiv an internationalen wis- senschaftlichen Diskursen zu betei- ligen, sich mit ausländischen Wis- senschaftlern auszutauschen oder selbst im Ausland zu forschen ist für viele junge Wissenschaftler fes- ter Bestandteil ihrer Tätigkeit. Das zeigen die Ergebnisse einer Be - fragung im Auftrag des Bundesmi- nisteriums für Bildung und For- schung. Die Studie wertet die Ant- worten von 5 500 Studienteilneh- mern aus Hochschulen mit Promo- tionsrecht und außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus.

Mehr als 80 Prozent der Nach- wuchswissenschaftler waren dem- nach bereits im Ausland. Von denje- nigen, die bis dato nicht for- schungsbezogen im Ausland waren, äußert die Mehrzahl generell Inter- esse an einem Aufenthalt im Aus- land. Haupthürden dafür sind die Finanzierung, Bürokratie, fehlende Beratungsangebote und die Tren- nung vom privaten Umfeld. Fast 40 Prozent der Befragten gaben aller- dings an, keinerlei Probleme dabei zu haben, einen Auslandaufenthalt zu planen und zu gestalten. hil

schulabschlusses in Deutschland.

Unberücksichtigt blieb, wie viel Zeit der Studierende für den erfolg- reichen Abschluss benötigte und mit welcher Note er das Studium beendete.

Laut dem Statistischen Bundes- amt ist die Fächergruppe Human- medizin/Gesundheitswissenschaften die mit Abstand personalinten- sivste. Eine Lehrkraft betreut hier im Durchschnitt drei Studierende.

In den übrigen Fächern betreute 2009 eine Lehrkraft an Universi- täten durchschnittlich 13 Studie-

rende. hil

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