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Archiv "Arzneimittelkommission: Vorsicht bei Gabe von Zyban" (22.02.2002)

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Arzneimittelkommission

Vorsicht bei Gabe von Zyban

Risiko-Profil des Raucher- entwöhnungsmittels soll neu überprüft werden.

D

ie Arzneimittelkommissi- on der deutschen Ärzte- schaft (AkdÄ) hat vor schwe- ren Nebenwirkungen des Raucherentwöhnungs- mittels Zyban gewarnt.

Es könne zu schweren allergischen Reak- tionen sowie zu Störungen des zen- tralen und periphe- ren Nervensystems kommen, sagte Prof. Dr.

med. Knut-Olaf Hau- stein, Experte für Niko- tinentwöhnung der AdkÄ.

Dazu zählten Depressionen, Suizide, psychotische Reak- tionen, Krampfanfälle, Zit- tern und Schlaflosigkeit. Bei Patienten mit entsprechen- den Vorerkrankungen und Begleitmedikation sei die Ge- fahr von Nebenwirkungen noch größer. Sie hätten in der Regel ein erhöhtes Risiko für

Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Herzinfarkt. Wegen the- rapeutischer Alternativen bei der Nikotinentwöhnung emp- fiehlt die Arzneimittelkom- mission, Zyban als „Mittel der zweiten Wahl“ zu be- trachten. Sie appellierte zu- gleich an die Ärzte, Neben- wirkungen oder Unverträg- lichkeiten zu melden.

Nach den Daten des Bun- desinstituts für Arzneimit- tel und Medizinprodukte (BfArM) und der AkdÄ sind in Deutschland bislang fünf

Patienten gestorben, die Zy- ban eingenommen haben. Ein ursächlicher Zusammenhang sei jedoch nicht gesichert.

Weitere Todesfälle werden aus anderen Ländern berich- tet. Das BfArM hat inzwi- schen die europäische Zulas- sungsbehörde aufgefordert, das Nutzen/Risiko-Profil von Zyban neu zu bewerten.

A K T U E L L

A

A464 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 8½½½½22. Februar 2002

D

ie Tarifverhandlungen zur Neuregelung der Bereit- schaftsdienste am Helios Kli- nikum Erfurt wurden einge- stellt. Damit ist die erstmalige Umsetzung des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 3. Oktober 2000 zur Arbeitszeit und zum Be- reitschaftsdienst von Klinikärz- ten vorerst gescheitert. Das Modell wurde von den Ärzten der Helios Klinik abgelehnt, weil das Unternehmen ledig- lich bereit war, 70 bis 80 Pro- zent der finanziellen Einbußen durch den Wegfall von Bereit- schaftsdiensten zu tragen.

Die Tarifpartner einigten sich darauf, das so genannte Erfurter Modell nicht ohne Zustimmung der Ärzte einzu- führen. Vielmehr müsse man abwarten, bis der Gesetzge- ber notwendige Rahmenbe-

dingungen schafft, um größe- re Akzeptanz neuer Dienst- zeitmodelle bei den Betroffe- nen zu erreichen. Gelinge dies nicht, könnten sich im- mer mehr junge Ärzte gegen eine Tätigkeit in deutschen Kliniken entscheiden, be- fürchten die Tarifpartner.

Nach dem Urteil des EuGH sollen Bereitschafts- dienste grundsätzlich als Ar- beitszeit bewertet werden.

Bei einer Einigung zwischen der Geschäftsführung des He- lios Klinikum und den Ge- werkschaften ver.di und Mar- burger Bund wäre es zu einer weitgehenden Umsetzung des EuGH-Urteils gekommen.

Das Modell sah eine 12-Stun- den-Schicht am Wochenende und an Feiertagen sowie fachübergreifende Hausdien- ste vor.

KV Nord-Württemberg

„Pharmako-Check-Up“

Ersatzkassen und Vertragsärzte vereinbaren Arzneimittelberatung.

D

ie Kassenärztliche Vereinigung Nord-Württemberg und die Ersatzkassen des Landes haben eine Zusatzvereinba- rung zur Arzneimittelberatung unterzeichnet. Den „Phar- mako-Check-Up“ können chronisch kranke Versicherte der nordwürttembergischen Ersatzkassen in Anspruch nehmen oder multimorbide Patienten, die das 65. Lebensjahr vollen- det haben. Dabei prüfen Allgemeinärzte, Internisten oder – in Ausnahmefällen – Kinderärzte sämtliche Arzneimittel, die ein Patient einnimmt. Dazu gehören auch Präparate zur Selbstmedikation. Geprüft werden die Notwendigkeit der Verordnung, Wirksamkeit und Verträglichkeit der Medika- mente sowie Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder Ge- genanzeigen. Für die ausführliche Beratung haben KV und Kassen eine gesonderte pauschale Vergütung vereinbart.

Der Vorsitzende der KV Nord-Württemberg, Dr. med.

Werner Baumgärtner, und der Leiter der Landesvertre- tung der Ersatzkassenverbände, Roger Jaeckel, verspre- chen sich vom „Pharmako-Check-Up“ sowohl eine Ver- besserung der Versorgungsqualität als auch eine Senkung der Arzneimittelkosten.

Bei der Behandlung der HIV-Infektion sind in den letzten Jahren zwar Fortschritte bei der Verzögerung des Krankheitsverlaufs erzielt worden, eine Aussicht auf Heilung gibt es aber bisher nicht. In Deutschland lebten Ende 2001 etwa 38 000 Menschen mit einer HIV-Infektion, davon 29 500 Männer, 8 300 Frauen und weniger als 400 Kinder. Ungeschützter Ge- schlechtsverkehr bei Homosexuellen ist nach wie vor Hauptübertra- gungsweg der HI-Viren.

Klinik-Arbeitszeit

Erfurter Modell gescheitert

Tarifpartner konnten sich nicht auf die Umsetzung des EuGH-Urteils einigen.

Foto: dpa

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