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Archiv "Rentenmarkt: anständiger Realzins" (26.12.1988)

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Wirkstoff: Pentoxifyllin

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Bei peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen

Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 400 mg Pentoxifyllin. Anwendungsgebiete: Periphere arterielle Durchblutungsstörungen im Stadium II nach Fontaine. Gegenanzeigen: Frischer Herzinfarkt, Massenblutungen, Schwangerschaft. Treten Netzhautblutungen auf, Präparat absetzen. Nebenwirkungen:

Gelegentlich gastrointestinale Beschwerden, Schwindel, Kopfschmerzen. Therapieunterbrechung nur in Ausnahmefällen erforderlich. Vereinzelt Uberemp- find I ichkeitsreaktionen der Haut.

Wechselwirkungen: Die Wirkung von Antihypertensiva kann verstärkt werden (Blutdruckkontrolle, ggf. Dosisanpassung des Antihypertensivums). Bei Diabeti- kern evtl. Insulindosis reduzieren. Dosierung und Anwendungsweise: 3 x täglich 1 Filmtablette nach dem Essen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Bei deutlich verminderter Nierenfunktion individuelle Dosierungsanpassung. Therapiedauer individuell festlegen. Handelsformen: Claudicat® retard 20 Filmtabl.

(N1) DM11,80; 50 Filmtabl. (N2) DM 29,10;100 Filmtabl. (N3) DM 49,10. (Stand 6/88). Promonte, Hamburg

Rentenmarkt:

anständiger Realzins

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

A

m deutschen Renten- markt werden seit nunmehr über drei Jahren relativ niedrige Nomi- nalzinsen geboten. Als Mitte 1985 die Umlaufrendite in- ländischer Rentenwerte un- ter sieben Prozent fiel, stell- ten viele Beobachter die Fra- ge, ob ein Ende des Zins- rückgangs nicht bald erreicht sei. Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte hatten schließlich gezeigt, daß sich Preise und Zinsen stets in großen Wellen bewegen und einem Abschwung schon nach kurzer Zeit ein Wieder- anstieg folgt. Doch diesmal sollte es ganz anders kom- men.

Die konjunkturelle Ent- wicklung, die früher von ei- nem ständigen Wechsel zwi- schen Überhitzung und Un- terkühlung gekennzeichnet war, verlief in den letzten Jahren in wesentlich ruhi- geren Bahnen. 1985 betrug die Steigerungsrate des rea- len Bruttosozialprodukts 1,9 Prozent, 1986 waren es 2,3 Prozent und im vergangenen Jahr 1,8 Prozent. Dieser kontinuierliche Wachstums- prozeß bot ideale Vorausset- zungen für eine nachhaltige Stabilisierung des Preisni- veaus. Der Preisindex für die Lebenshaltung aller pri- vaten Haushalte lag im Ok- tober 1988 nur um 1,3 Pro- zent höher als drei Jahre zu- vor.

Die Stabilität der wirt- schaftlichen Lage in der Bun- desrepublik blieb auch aus- ländischen Investoren nicht verborgen. Auf der Suche nach rentablen Anlagemög- lichkeiten legten sie zeitweise hohe Beträge am deutschen Rentenmarkt an. Insgesamt erreichten die Rentenkäufe des Auslands von Anfang 1985 bis Ende 1987 per saldo ein Volumen von 125,5 Mil- liarden DM, das entspricht knapp der Hälfte des Netto- absatzes deutscher Renten- werte in diesem Zeitraum.

Ausländische Anleger leiste-

ten damit einen wesentlichen Beitrag zum Zinsabbau in der Bundesrepublik.

Das hohe Engagement des Auslands am deutschen Rentenmarkt hat freilich auch zu Zinsschwankungen geführt, wie sie früher in so kurzer Zeit und in so ausge- prägtem Maße nicht zu beob- achten waren. Schränkten diese Anleger ihre Renten- käufe ein oder standen sie gar auf der Verkäuferseite, so stiegen bei uns die Zinsen, während umgekehrt bei wie- der wachsendem Interesse an deutschen Titeln ein schnel- ler Zinsrückgang zu beobach- ten war. So ist die Umlauf- rendite inländischer Renten- werte von ihrem Tiefststand im Mai bis Oktober 1987 von 5,4 Prozent auf 6,5 Prozent gestiegen. Bis März dieses Jahres fiel sie auf 5,6 Pro- zent, und im August hatte sie bereits wieder 6,5 Prozent er- reicht. Seit dieser Zeit gehen die Zinsen erneut zurück.

Um diese Schwankungen zu verstehen, ist ein Blick auf

das Anlageverhalten der Ausländer hilfreich. Für sie setzt sich der Ertrag nicht al- lein aus Zinszahlungen und eventuellen Kursgewinnen am Rentenmarkt zusammen, vielmehr spielen bei flexiblen Wechselkursen Währungsge- winne und -verluste eine un- gleich größere Rolle. Wer beispielsweise bei einem Kurs von 2 DM pro US-$

100 000 US-$ in deutschen Schuldverschreibungen zu 6 Prozent anlegt und diese ein Jahr später bei unveränder- ten Wertpapierkursen wieder abgibt, erhält 212 000 DM.

Ist der Kurs der amerikani- schen Währung inzwischen auf 1,80 DM gefallen, so er- rechnet sich daraus ein Ge- genwert von 117 778 US-$

(212 000:1,8). Das entspricht einer Gesamtrendite von 17,8 Prozent, die sich zu fast zwei Dritteln aus Währungsgewin- nen und zu nur einem Drittel aus der eigentlichen Wertpa- pierrendite zusammensetzt.

Der Anleger kann davon ausgehen, daß seine Gewinn- chancen um so größer sind, je mehr Investoren ihm folgen und auf D-Mark lautende Ti- tel vorziehen. Mit der wach- senden Nachfrage nach D-

Mark steigt tendenziell der Kurs der deutschen Währung am Devisenmarkt, während am Rentenmarkt ebenfalls dank hoher Nachfrage mit Kursgewinnen zu rechnen ist.

Der Trend verstärkt sich also selbst — was freilich auch für den umgekehrten Fall eines Ausstiegs aus deutschen Ren- tenwerten gilt.

Das gleichgerichtete Ver- halten ausländischer Anle- ger, die zudem mit hohen Be- trägen operieren, hat am deutschen Rentenmarkt dazu geführt, daß die Zinsschwan- kungen mehr und mehr die Entwicklung des Dollarkur- ses widerspiegeln. Mit einer Änderung des zugrundelie- genden Zinstrends haben die- se Ausschläge primär nichts zu tun.

Stärkere Ausschläge des Zinspendels sind auch in Zu- kunft nicht auszuschließen.

Dabei dürfte das Niveau der Nominalzinsen insgesamt recht niedrig bleiben und eher weiter sinken als stei- gen. Die D-Mark ist trotz ge- legentlicher Schwächephasen als eine stabile Währung ein- zustufen, die auf längere Sicht international gefragt bleibt, während der US-$ an-

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I

Stabilisierung des Preisniveaus

I

Die Rolle der

ausländischen Anleger

I

Warten auf höhere Zinsen?

Dt. Ärztebl. 85, Heft 51/52, 26. Dezember 1988 (59) A-3691

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Jean-Ren6 Fourtou (49), seit 1986 in der Spitze des größten französischen Che- mie- und Pharmakonzerns Rhöne-Poulenc, hat vor al- lem durch spektakuläre Un- ternehmenskäufe von sich re- den gemacht. Spektakulär- ster Einkauf in der Bundesre- publik: das Kölner Phar- maunternehmen Natter- mann. Laut Fourtou war es geradezu „ein Wunder, daß wir Nattermann haben kau- fen können".

Rhöne-Poulenc dürfte in diesem Jahr 60 Milliarden Franc umsetzen, davon 6 Mil- liarden in der Bundesrepu- blik. Das entspricht 2 Milliar- den DM; davon entfallen et- wa 340 Millionen auf Natter- mann. Insgesamt nimmt die Pharmasparte am Konzern- umsatz einen Anteil von 25 Prozent ein.

Trotz Gesundheits-Re- formgesetz ist der Leiter der Pharmasparte Igor Landau (43) für das deutsche Phar- mageschäft optimistisch, vor allem weil drei Präparate, die bereits in Frankreich einge- führt sind, 1989 auch auf den deutschen Markt kommen sollen: ein Schlafmittel („das die üblichen Nebenwirkun- gen der Benzodiazepine nicht aufweist"), ein Antithrom- bose-Präparat und ein Anti- infektivum. Für 1990 sind die Einführung eines Mittels ge- gen Herzrhythmusstörungen (eine Entwicklung von Nat- termann) sowie eines Gyrase- hemmers gegen Harnwegs- infektionen (Landau:. „abso- lut safe") vorgesehen — im- mer vorausgesetzt, daß das Bundesgesundheitsamt mit- macht. NJ

Börsebius: amerikanische Aktien

gesichts nach wie vor hoher Haushalts- und Leistungsbi- lanzdefizite in den USA stän- digen Schwankungen unter- liegen dürfte.

Was die binnenwirtschaft- liche Lage in der Bundesre- publik betrifft, so wird für das kommende Jahr zwar ei- ne Beschleunigung des Preis- auftriebs auf Werte um 2,5 Prozent erwartet, doch ist dies nicht als Beginn einer neuen Preisrunde zu werten.

Unter diesen Umständen sollten Anlageentscheidun- gen nicht hinausgezögert werden. Schließlich ist bei der Geldanlage das Sprich- wort „Zeit ist Geld" wörtlich zu nehmen. Wer beispiels- weise seit drei Jahren auf hö- here Zinsen wartet, hat be- reits erhebliche Beträge ver- schenkt. Pro 10 000 DM und Jahr fallen bei einer Rendite von 6 Prozent am Renten- markt Zinsen in Höhe von 600 DM an. Das sind Sum- men, die selbst bei einem stärkeren Anstieg der Rendi- te später nicht mehr wettzu- machen sind.

Zudem fährt der Sparer bei einer Anlage am Renten- markt trotz der niedrigen No- minalzinsen nicht schlecht.

Schließlich kann er bei relativ stabilen Preisen fast den ge- samten Zinsertrag als echten Wertzuwachs betrachten und braucht sich um die Kauf- kraft seiner Ersparnisse keine Sorgen zu machen. Aller- dings werden ab 1989 bei in- ländischen Rentenwerten die Zinsen nicht mehr brutto aus- bezahlt, sondern nach Abzug von 10 Prozent Quellen- steuer. Der Besitzer eines Pfandbriefes über 1000 DM zu 6 Prozent beispielsweise bekommt dann nicht mehr 60 DM pro Jahr, sondern nur 54 DM. Die einbehaltenen 6 DM sind freilich nicht verlo- ren. Sie sind als Vorauszah- lung auf die künftige Steuer- schuld gedacht und werden bei der späteren Veranlagung angerechnet. Zinseinnahmen zählen schon heute zum steu- erpflichtigen Einkommen, geändert wird nur die Erhe- bungsmethode.

Dr. Hermann Rischow

Amerika ist immer noch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten —, mit allen Chancen und Risiken, ver- steht sich. Das gilt auch und besonders für die New York Stock Exchance, dem Um- schlagplatz für Aktien bör- sennotierter Gesellschaften.

Viele Anleger haben in den letzten Jahren lernen müssen, daß Verluste im Wertpapiergeschäft nicht nur im Lehrbuch vorkommen, sondern auch zum harten Börsenalltag zählen. Stich- worte wie Crash, Dollarsturz oder Goldbaisse dokumentie- ren schmerzhafte Vermö- gensverluste. Nur folgerich- tig, daß die Anleger vorsich- tiger geworden sind, und das ist auch gut so.

Die Strategie

Auch wenn es um die ak- tuelle Einschätzung des US- Aktienmarktes geht, sind die meisten Experten pessimi- stisch und raten zu einer vor- sichtigen Strategie. Die im- mer noch gigantische Schul- denlast der Amerikaner, der labile Dollar und die ange- spannte Zinssituation sind belastende Faktoren, die der Börse erheblich zu schaffen machen. Und da ist ja auch noch der neue Präsident George Bush, dem die Fi- nanzexperten nicht allzuviel zutrauen, wie die Entwick- lung der US-Währung nach der Wahl deutlich bewies.

Aber genau hier könnte der Ansatz zur Wende liegen.

Wenn Bush Stärke zeigt, dann könnte sich diese von den Börsen nicht erwartete

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Schreiben Sie an Diplom- Ökonom Reinhold Rom- bach, Rudolfweg 3, 5000 Köln 50

Eigenschaft schnell in klin- gende Münze sprich steigen- de Kurse ummünzen lassen.

Die Aussichten dazu sind so schlecht nicht. Erste ermuti- gende Signale setzte der so- wjetische Generalsekretär Gorbatschow nach seiner jüngsten Abrüstungsinitiative vor den Vereinten Nationen.

Falls Bush mitzieht, dürfte das dem amerikanischen Ver- teidigungshaushalt eine er- hebliche Entlastung bringen.

Wenn dann noch einige muti- ge Schritte in Richtung Defi- zitabbau getan würden, könnte darauf die Börse mit Überschwang reagieren.

Für den, der ein wenig Mut hat, kommt es nur noch auf die richtige Auswahl der Aktien an, und da gibt es durchaus gute Papiere mit Aussicht auf ordentliche Kursgewinne. Recht attraktiv ist zum Beispiel die US- Bankaktie Manufacturers Hanvover Trust. Mit einer at- traktiven Dividendenrendite von knapp elf Prozent und ei- ner sehr niedrigen Bewertung (Kurs/Gewinnverhältnis 2,6) ist der Wert nach unten ziem- lich abgesichert, hat nach oben aber noch einigen Spiel- raum.

Seltene Chance

Reizvoll ist auch die Im- mobilienaktie Fairfield Com- munities. Eine seltene Chan- ce, billig an Grundbesitz in den USA zu kommen, meint Hartmut Bergmann, Vor- standsmitglied des Düssel- dorfer Brokerhauses Horn- blower & Fischer. Bei einem Buchwert von 12 US-Dollar und einem etwa doppelt so hohen Liquidationswert ist die derzeit mit 5 3/8 Dollar ge- handelte Fairfield ein klarer Kaufkandidat.

Selbst wenn sich das be- schriebene Szenario nicht einstellen wird, dürfte der Anleger mit diesen Werten nicht schief liegen.

Börsebius A-3692 (60) Dt. Ärztebl. 85, Heft 51/52, 26. Dezember 1988

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