• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Weniger Zinsen —mehr Ertrag: Der Charme der Restläufer" (01.11.1990)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Weniger Zinsen —mehr Ertrag: Der Charme der Restläufer" (01.11.1990)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DIE ZUKUNFT IHRES VERMÖGENS HÄNGT VON DER BETREUUNG AB.

NICHT VON DER ZUKUNFT. •

BANK SARASIN & CIE

Basel /Zürich

Ihr Partner für individuelle Vermögensberatung

Bank Sarasin &Cie, Freie Str.107 4002 Basel Herr C. Fuchs, Tel, 0041/61 45 72 56 Bank Sarasin & Cie, Talstr. 66, 8022 Zürich Herr P. Schulz von Siemens, Tel. 0041/1 213 93 40

Weniger Zinsen —mehr Ertrag

L Der Charme der Restläufer

D

ie Zinsen steigen"

frohlocken renditebe- wußte Anleger. „Die Zinsen steigen" stöhnen Häuslebauer und andere Kre- ditnehmer. Immerhin: die jüngste Anleihe des Bundes (Emission vom 8. Oktober) ist bereits mit einem Nominal- zins von 9 Prozent ausgestat- tet. Das bedeutet bei einem Ausgabekurs von 100,60 Pro- zent eine Rendite von 8,91 Prozent. Nicht schlecht für ein so stocksolides Papier.

Wer da zugreift, kann kaum etwas falsch machen. Oder vielleicht doch? Bei genauem Nachrechnen und Verglei- chen verblaßt der Glanz ein ganz klein wenig. Denn um- laufende Papiere mit niedri- geren Nominalzinsen bringen unterm Strich mehr.

Marktgerechter Zins plus „Extra"

Die Marktentwicklung der letzten Zeit hat die Kurse börsennotierter Titel aus den vergangenen Jahren (also niedriger verzinster Anlei- hen, Pfandbriefe und Obliga- tionen) so weit gedrückt, daß ihre Renditen, das heißt ihre Effektivverzinsung, denen hö- herverzinslicher mit ver- gleichbarer Laufzeit nicht nachstehen. Wer jetzt zu Kur- sen, die deutlich unter 100 Prozent liegen, einsteigt, si- chert sich in jedem Laufzeit- bereich einen marktgerech- ten Ertrag und darüber hin- aus — wenn er den Fälligkeits- termin abwartet — ein ange- nehmes Extra, den nicht zu versteuernden Tilgungsge- winn. Das ist die Differenz zwischen Kaufkurs und Nennwert.

Auch ein Kursgewinn muß nicht versteuert werden, also das Plus, das anfällt, wenn vor der Fälligkeit zu einem höhe- ren als dem Einstiegskurs ver- kauft wird.

Der Einkommensteuer unterliegen nur die reinen Zinseinkünfte, bei einer 6,00-Prozent-Anleihe zum Beispiel sechs DM pro 100 DM Nennbetrag, bei einem Siebenprozenter sieben DM.

Beispiel

Für die 6,75-Prozent-An- leihe der Bundesrepublik Deutschland von Oktober 1987, fällig Ende September 1997, zahlt der Käufer für no- minal 50 000 DM bei einem Tageskurs von 87 Prozent ins- gesamt 43 500 DM. Für die Restlaufzeit von sieben Jah- ren sieht die Ertragsrechnung so aus:

Zinsen

(7 x 3375 DM) 23 625 DM Tilgungsgewinn 6 500 DM insgesamt 30 125 DM Zu versteuern sind davon lediglich die Zinsen unter Be- rücksichtigung von Sparer- freibetrag und Werbungsko- stenpauschale, die für einen Alleinstehenden jährlich 600 DM + 100 DM ausmachen, für ein zusammenveranlagtes Ehepaar 1200 + 200 DM.

Ein Ehepaar müßte in die- sem Fall von den 30 125 DM insgesamt 13 825 DM ver- steuern (30 125 DM / 6500 DM / 9800 DM). Bei einem Satz von 35 Prozent sind an das Finanzamt 4838 DM zu zahlen. Das bedeutet einen Nettogewinn von 25 287 DM.

Das kommt unter dem Strich raus

Für eine 8,75-Prozent-An- leihe im Nominalwert von 50 000 DM ergibt sich bei ei- nem Kurs von 100 Prozent kein Tilgungsgewinn. Die Jahreszinsen in Höhe von 4375 DM sind nach Abzug der Freibeträge voll zu ver- steuern. In diesem Fall heißt das:

Zinsen für 7 Jahre

30 625 DM / Steuerfreibeträge

für 7 Jahre 9 800 DM zu versteuern 20 825 DM Steuerschuld (35 %)

7 289 DM Nettogewinn 23 336 DM Gegenüber dem Gesamt- ertrag aus der Restläufer-An-

lage ist das ein Minus von 1951 DM.

Anders gerechnet: Wir ge- hen bei der Berechnung nicht von den gleichen Nominal- werten aus (50 000 DM), son- dern vom gleichen Kapital- einsatz. Wer für 50 000 DM Papiere zum Kurs von 87 Pro- zent kauft, bekommt dafür ei- nen Nominalwert von 57 400 DM. Bei einem Zinssatz von 6,75 Prozent ergibt sich ein Gesamtertrag von 27 121 DM. Dazu kommt auch hier ein Tilgungsgewinn. Er be- trägt 7400 DM, insgesamt al- so 34 521 DM. Zu versteuern sind dann die Zinsen in Höhe von 27 121 DM, minus Steu-

erfreibeträge von 9800 DM, ergeben 17 321 DM. Bei ei- nem Satz von 35 Prozent blie- ben für das Finanzamt 6062 DM und dem Anleger immer- hin 34 521 DM, minus 6062 DM, also 28 459 DM. Die Differenz zu dem Nettoertrag aus der höherverzinslichen Anleihe beträgt also 5123 DM.

Das bedeutet nun nicht, daß man grundsätzlich nied- rigverzinsliche Restläufer den höher rentierlichen Neuemis- sionen vorziehen muß. Für Anleger, die keine Steuern zu bedenken haben, bedeutet ei- ne 8,75-Prozent-Anleihe eben doch die ertragreichere Mög- lichkeit. In diesem Beispiel bringt sie immerhin 500 DM mehr als der 6,75-Prozent-Ti- tel aus dem Jahr 1987. Fallen die Rentenkurse, ist auch mit diesen Papieren ein (steuer- freier!) Kursgewinn möglich.

Hannelore Hölbüng

Dt. Ärztebl. 87, Heft 44, 1. November 1990 (97) A-3457

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Bewertung der Vermögensgegenstände des Sondervermögens, die zum Handel an einer Börse oder an einem anderen organisierten Markt zugelassen oder in diesen einbezogen sind,

Verkaufe Stroh geschnitten, gehäck- selt oder gemahlen, sowie Heu, Grum- met, Luzerne, Silageballen und Mais- ballen, alles auch in BIO erhältlich mit

Im Jahr der organischen Einfuhr sowie in den Folgejahren erhöhen der Mist und die Gülle den Ertrag der Kulturen im Vergleich zur Kontrolle ohne organischen Dünger, während ihn

Prognostizieren Meteorologen für den kommenden Tag beispielsweise für die Stunde zwischen 11 und 12 Uhr einen bundesweiten Solarertrag von 20 GWh, dann liegt der tatsächliche

Es zeigt sich, dass die Erträge der jeweiligen Sensorvarianten gegenüber den konstanten N-Gaben geringere Spannweiten.. Die Stickstoffdüngung im Getrei- debau wird zunehmend mit

Average protein content of the areas ferti- lised with sensor are around 0.2 to 0.3 % ab- solutely higher than those of the constantly fertilised variants (Table 2, right), which is

Diese bodenbedingten Unter- schiede im Niveau von Protein und Ertrag sollen durch eine angepasste Düngung aus- geglichen werden, die in Höhe, Termin und Applikation auf den

Here the good developed plants (in the flowering stage) are supplied deliberate- ly with more nitrogen to achieve the quality in- crease by a higher pro- tein content in the