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Archiv "Operative Endoskopie" (30.11.1989)

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sundheitsamt Hannover), frei von Nebenwirkungen ist. Dr.

Plentz hatte mit einem Team im Januar/Februar 1989 in Kenia Touristen-Daten erho- ben. Von 1 500 ausgegebenen Fragebögen konnten 1362 ausgewertet werden: 401 Ur-

lauber hatten Prophylaxe mit Tannacomp® betrieben, 88,1 Prozent von ihnen blieben von Durchfällen verschont.

Von 961 Reisenden, die den Rat nicht befolgt hatten, lit- ten dagegen 50,5 Prozent an Durchfällen. pe

Orale Immuntherapie bei

rezidivierenden Atemwegsinfekten

E

in neuer Ansatz zur Therapie infektiöser und allergischer Er- krankungen der Atemwege ist der Versuch, durch orale Ap- plikation entsprechender An- tigene beziehungsweise Aller- gene das Immunsystem ge- zielt vor Ort — im Bronchial- system — zu aktivieren. Was allergische Atemwegserkran- kungen anbelangt, so befin- det sich dieser Therapiean- satz derzeit noch in der expe- rimentellen Phase. Lediglich bei der Birkenpollen-Allergie konnte bislang in kontrollier- ten Studien eine klinische Wirksamkeit dokumentiert werden. Die orale Applika- tion bakterieller Antigene da- gegen hat bereits Eingang in die Therapie rezidivierender Atemwegsinfekte gefunden, wie bei einem von Byk Gul- den, Konstanz, veranstalteten Symposium im Rahmen des 8.

Kongresses der Europäischen Gesellschaft für Pneumologie Mitte September in Freiburg

zu erfahren war. Chairmen waren K. C. Bergmann, Bad Lippspringe, und H. Herzog, Basel.

Unter anderem von Byk Gulden unterstützt, hatte kurz zuvor Ende Juli in Bad Lippspringe das internationa- le Symposium „Mucosal Im- munity of the Respiratory Tract" stattgefunden, bei dem die physiologischen Hinter- gründe für den Therapiean- satz der oralen Immunstimu- lation erörtert wurden. Wieso läßt sich auf oralem Wege ge- zielt eine Immunstimulation im Bronchialsystem bewir- ken? Dies gelingt deshalb, weil nach Kontakt mit den oral aufgenommenen Antige- nen im Darm B-Lymphozyten aktiviert werden, die dann über das Blut in die verschie- denen Schleimhäute des „mu-

cosa associated lymphoid tis- sue" (MALT) einwandern.

Hierzu zählt auch die Bron- chialschleimhaut. Erst wenn sich die aktivierten Lympho- zyten in den MALT-Gewe- ben angesiedelt haben, begin- nen sie, Antikörper zu produ- zieren. Zur oralen Immunsti- mulation steht von Byk Gul- den das Präparat Broncho- Vaxom® zur Verfügung, wel- ches gefriergetrocknete Bak- terienfraktionen der folgen- den Spezies enthält: Haemo- philus influenzae, Diplococ- cus pneumoniae, Klebsiella pneumoniae und ozaenae, Staphylococcus aureus, Strep- tococcus pyogenes und viri- dans sowie Neisseria catar- rhalis. Broncho-Vaxome wird in zwei verschiedenen Dosen für Erwachsene und Kinder — als 7-mg- beziehungsweise

3,5-mg-Kapsel — angeboten.

Das orale Immunstimulans ist zugelassen zur Therapie rezi- divierender Infektionen der oberen und unteren Atemwe- ge, besonders infolge chroni- scher Atemwegserkrankun- gen. Die klinische Wirksam- keit von Broncho-Vaxome ist in kontrollierten Studien belegt: Anzahl und Dauer von Rezidivinfekten lassen sich auf diesem Wege redu- zieren.

Nach wie vor nicht geklärt ist die Frage, inwieweit rezi- divierende Infekte den Boden für eine allergische Atem- wegserkrankung bereiten können. In diesem Zusam- menhang wäre auch zu prü- fen, ob es mittels oraler Im- munstimulation — durch Re- duktion wiederholter infekt- bedingter Schleimhaut-Läsio- nen — gelingt, der Entwick- lung einer bronchialen Hy- perreagibilität als Grund für das allergische Asthma entge- genzuwirken. vi

Erfolgreiche Diarrhoe-Prophylaxe der Urlauber in Kenia

Bei einem Workshop „Ein Antidiarrhoikum auf dem Prüfstand" im Juli in Ham- burg wurden neue Studiener- gebnisse über die Wirksam- keit eines sogenannten Alt- produkts vorgestellt: des Tan- nacomp® (Nordmark, Ueter- sen). Ein älteres relativ be- kanntes Präparat erbringt, so resümierte Moderator Pro- fessor Winfried Kurtz (Klini- ken der Seestadt Bremerha- ven), die gleichen Wirksam- keitsnachweise, die denjeni- gen modernster Stoffe, z.B.

Loperamid, entsprechen. In der von Priv.-Doz. Dr. med.

Richard Raedsch (Kliniken der Universität Heidelberg) vorgestellten prospektiv kon- trollierten Studie bei Patien- ten mit akuter Durchfallser- krankung wurde dies bestä- tigt. Wie Dr. Raedsch berich- tete, wurden auch keine Ne- benwirkungen unter Tanna- comp® (Tanninalbuminat und Ethacridinlactat) und

Loperamid beobachtet. Auch in der Behandlung rezidivie- render Diarrhoen beim Mor- bus Crohn waren die Ergeb- nisse mit Tannacomp® gut.

Der Effekt auf Stuhlfrequenz, Stuhlkonsistenz und abdomi- nelle Beschwerden war be- sonders günstig beim aus- schließlichen Dickdarmbefall oder beim kombinierten Be- fall von Dick- und Dünn- darm. Bei ausschließlichem Dünndarmbefall konnte kei- ne eindeutige Wirkung nach- gewiesen werden. Die Ursa- che dafür, so Professor Jür- gen Hotz (Allgemeines Kran- kenhaus Celle), könnte in der unterschiedlichen Pathogene- se der Diarrhoe beim Morbus Crohn des Dünndarms und derjenigen des Dickdarms lie- gen.

Seit Jahren werde Tanna- comp® z.B. bei Auslandsrei- sen zur Prophylaxe der Diar- rhoe empfohlen, weil es, so Dr. med. Klaus Plentz (Ge-

Die operative Endoskopie hat sich in den letzten fünfzehn Jahren sprunghaft weiterentwickelt. Hierüber berichtete Professor Dr. med.

Lothar Witzel, DRK-Krankenhaus Mark Brandenburg, Berlin, auf ei- nem vom Unternehmen Frosst Pharma, München, gesponserten Gastroenterologen-Seminar in Berlin. Das Foto zeigt eine endosko- pisch aus dem Magen entfernte Rasierklinge. Foto: Lothar Witzel A-3738 (92) Dt. Ärztebl. 86, Heft 48, 30. November 1989

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