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Archiv "Klinische Studien: Anfang ist gemacht" (08.01.2001)

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Psychotherapie

Zu dem Beitrag „Die Kassenart be- stimmt die Behandlung“ von Petra Bühring in Heft 43/2000:

Ein Skandal

Gesundheitsministerin An- drea Fischer wird es wohl noch schaffen, dass die ärztliche Psychotherapie vollends rui- niert wird. Je besser ein Arzt ausgebildet ist, desto schlech- ter wird er bezahlt! Psycholo- gen, die aufgrund ihrer Aus- bildung nur Psychotherapie leisten können, werden jetzt besser gestellt als Fachärzte für Kinder- und Jugendpsych- iatrie oder andere Fachärz- te, die außer Psychotherapie noch vieles andere gelernt haben. Es ist ein Skandal, der zum Himmel schreit. Wann endlich werden sich die Spit- zenvertreter der KV und die zuständigen Politiker darum bemühen, dass die ärztliche Psychotherapie und Psycho- somatik erhalten bleibt?

Vielleicht wird man bei uns die gleichen Fehler nachma- chen, die in den USA ge- macht wurden. Dort hat man die Psychotherapie praktisch nicht mehr bezahlt und dann festgestellt, dass die Gesund- heitskosten explodierten. In- zwischen wird Psychothera- pie dort wieder entsprechend honoriert. Müssen wir alle diese Fehler erst einmal nachmachen und viele Exi- stenzen ruinieren, bis die Verantwortlichen reagieren?

Dr. med. Gerhard Gutscher, Anheggerstraße 4 a, 88131 Lindau

Ein Phänomen

. . . Ich beobachte seit Beginn meiner (fast ausschließlich psychotherapeutisch ausge- richteten) ärztlichen Tätigkeit im Jahre 1991 das Phänomen, dass sich das Verhältnis von bei Primärkassen versicher- ten Patienten zu allen übrigen fast durchgängig auf 30 zu 70 beläuft. Die Gründe hierfür bleiben der Spekulation überlassen. Ich darf dabei aber reinen Gewissens be- haupten, absolut keine Selek- tion vorgenommen zu haben.

Meine Daten ähneln somit denen der im Artikel erwähn- ten Erhebung. Da ich fast ausschließlich Langzeitthera- pie anbiete, überträgt sich die ungleiche Relation auch auf dieses Item. Eine Schlussfol- gerung auf kapitalistische Motive halte ich daher aus meiner unmittelbaren Sicht für abwegig beziehungsweise gewollt kriegerisch.

Dr. med. Hans-Peter Utikal, Am Bahnhof 4, 82205 Gilching

Klinische Studien

Zu dem Beitrag „Hilfe aus dem Inter- net“ von Prof. Dr. Ernst Habermann und Dr. Hans-Joachim Krämer in Heft 41/2000:

Anfang ist gemacht

Die Autoren des Beitrags fordern ein Zentralregister klinischer Studien. Ein An- fang wurde in Deutschland mit dem „Deutschen Krebs- studienregister“ des Studien- hauses Onkologie der Deut- schen Krebsgesellschaft e.V.

in Kooperation mit der Deut- schen Krebshilfe e.V. ge- macht. In dieser internetba- sierten Datenbank (www.stu dien.de) werden von den Stu- dienleitern Daten der laufen- den Studie abgelegt.

Ziel ist es, alle deutschen Studien (Therapie-, Diagno- stik-, Screeningstudien) im Bereich Onkologie in einer Datenbank zu erfassen. Zur- zeit befinden sich etwa 170 Studien in der Datenbank.

Dokumentiert werden studi- enbezogene Daten wie Titel, Studiendesign und Rekrutie- rung sowie Adressen von Studienleitern und anderen Ansprechpartnern. Diese In- formationen können über das Internet abgerufen wer- den und dienen dazu, Dop- pelstudien zu vermeiden, den Kontakt zwischen den Wis- senschaftlern zu erleichtern und Patienten gezielt in ent- sprechende Studien einzu- bringen . . .

Dr. med. Birthe Schmitt-Thomas, MPH, Studienhaus Onkologie, Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Hanauer Land- straße 194, 60314 Frankfurt

Neue Länder

Zu dem Beitrag „Hart an der Grenze“

von Norbert Jachertz in Heft 48/2000:

Hervorragender Artikel

Für Ihren Artikel möchte ich mich bedanken. Solche Artikel werden leider zu sel- ten geschrieben. Sonst wür- den nicht so viele unkundige Zeitgenossen fragen, warum in den östlich gelegenen Ländern PDS und NPD ge- wählt werden. Mit Verboten der einen oder anderen Par- tei wird nämlich nichts zu gewinnen sein, solange die Ursachen dafür nicht besei- tigt sind. Allenfalls kann man „Verbotene“ dazu brin- gen, aus dem Untergrund zu agieren, Steine auf die Auto- bahnen zu werfen oder Züge zu blockieren oder gar Bom- ben zu basteln. Ob das dann den Osten attraktiver macht, darf ja wohl bezweifelt wer- den. Die frühere Bundesre- publik hatte ein Zonenrand- gebiet-Förderprogramm auf- gelegt, das ganz gut gegrif- fen hat. Jetzt investieren un- sere nicht sonderlich patrio- tischen Wirtschaftsmagnaten gleich mal lieber jenseits der Neiße. Mag sich ja vielleicht kurzfristig rechnen! Ob es langfristig dem deutschen Ansehen nutzt, wenn fru- strierte Menschen, vor allem junge, aus im wahrsten Sinne des Wortes verlassenen Ge-

genden entweder ganz rechts oder ganz links wählen oder Schlimmeres zulassen, wird trotz aller ri- tualen „Aufstände der An- ständigen“ noch gefragt wer- den dürfen. Gute Taten und Argumente sind sicher bes- ser als Verdrängungsverbo- te. Das könnte man, wenn man könnte, zum Beispiel auch aus Ihrem hervorra- genden Artikel lernen.

Dr. med. H. W. Pollack, Schillerstraße 51, 78713 Schramberg

Neonazismus

Bittere Erfahrungen:

Wir sind auch was wert

Die braune Pest in Form von Neonazismus verbreitet sich in Deutschland . . . Selbst die . . . Ärzteschaft ist zur Zeit in Deutschland nach meiner Erfahrung fremdenfeindlich gestimmt. Ich als Wolga- Deutscher erlebe es an mei- ner eigenen Haut immer wieder. Ein Beispiel: Ich wurde auf eine Intensivstati- on zum Übersetzen gerufen.

Ein Russe, der kein Deutsch sprechen konnte, erzählte auf Anfrage bei der Visite, dass er in einer Diskothek mit einem Messer angesto- chen worden sei. Nachdem ich es übersetzte, fragte mich der Chefarzt einer ope- rativen Abteilung, ob ich auch bei diesem Geschehen dabei war. Und solche mehr oder weniger eindeutige Seitenhiebe erlebt man im- mer wieder. Besonders bitter ist das für Wolga-Deutsche, die in Russland im Zweifels- fall immer schuld waren, weil sie eben mit den Urhe- bern von zwei Weltkriegen verwandt sind. Hier in Deutschland bekommen sie Prügel, weil sie aus Russland kommen.

Keiner von uns will hier Sonderrechte . . . Wir wollen bloß nicht, dass wir von oben herab behandelt wer- den.

Dr. med. Waldemar Ramig, Berthold- Dege-Weg 19, 38644 Goslar

A

A30 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 1–2½½½½8. Januar 2001

B R I E F E

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, wer- den aufmerksam gelesen.

Sie können indessen nicht veröffentlicht werden, es sei denn, sie würden aus- drücklich als „Leserbrief“

bezeichnet. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail- Adresse). Die Redaktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E-Mail- Nachrichten, die als Leser- brief erscheinen sollen,

zu kürzen.

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