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Archiv "Neuland in der Medizintechnik: Operative Endoskopie" (25.03.1976)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Ein Neuland der Medizintechnik hat die sogenannte „operative En- doskopie" erschlossen, über deren Ergebnisse Professor Dr. Ludwig Demling, Direktor der Medizini- schen Universitätsklinik Erlangen, am ersten Tag des diesjährigen In- ternationalen Fortbildungskongres- ses der Bundesärztekammer und der Österreichischen Ärztekammer in Badgastein einen sehr beachte- ten Erfahrungsbericht gab. Profes- sor Demling, an dessen Klinik die- ses Verfahren seit 1971 entwickelt wurde, berichtete über den von seiner Arbeitsgruppe in Erlangen beschrittenen Weg von der vielfälti- gen endoskopischen Diagnostik zur Therapie: vom bloßen Be- schauen oder Fotografieren, von der blinden oder gezielten Biopsie bis hin zu therapeutischen operati- ven Maßnahmen mit Hilfe des En- doskops im Magen-Darm-Bereich.

In Erlangen begann die „operative Endoskopie" der Internisten 1971 mit der Entfernung von Polypen aus dem Magen und ein halbes Jahr später auch aus dem Kolon.

Dem Patienten bleiben bei diesem Verfahren der Endoskopiker, die mit einer Diathermieschlinge arbei- ten, größere Operationen und län- gere Krankenhausaufenthalte er- spart. Es ist zudem einfach, zu spä- teren Terminen die Entnahmestel- len regelmäßig durch direkte Inau- genscheinnahme zu kontrollieren.

Polypen sind potentielle Karzinom- Quellen, betonte Professor Dem- ling in Badgastein. Es hat sich ge- zeigt, daß bei der endoskopischen Biopsie nur in 50 Prozent der Fälle fokale maligne Bereiche von Poly- pen erfaßt werden können. Mit der endoskopischen Polypektomie, ei- ner wenig belastenden kurativen Maßnahme, wird dagegen das Ma- lignitätsrisiko weitgehend ausge- schaltet.

Ein anderes wichtiges Anwen- dungsgebiet der „operativen Endo-

skopie" ist die in Erlangen entwik- kelte Papillotomie zur Entfernung von Konkrementen im Ductus cho- ledochus oder von zirkumskripten Papillenstenosen. Die Eröffnung der Papilla Vateri mittels eines ei- gens dafür konstruierten Papilla- toms hat sich inzwischen bewährt bei Patienten mit erhöhtem Opera- tionsrisiko, bei Steinrezidiven im Choledochus nach Cholezystekto- mie und als leichte „endoskopi- sche Voroperation" vor der kon- ventionellen chirurgischen Entfer- nung einer mit Steinen gefüllten Gallenblase, wobei es dem Patien- ten erspart bleibt, daß auch der Choledochus chirurgisch eröffnet werden muß.

Ein weiteres therapeutisches An- wendungsgebiet des Endoskops ist die Blutstillung im Magen-Darm- Bereich mit Hilfe von Laser-Licht, die Fotokoagulation, die wahr- scheinlich in Zukunft noch an Be- deutung gewinnen wird. Wie Pro- fessor Demling während des Fort- bildungskongresses der Bundes- ärztekammer in Badgastein mitteil- te, wird zur Zeit im Tierexperiment eine endoskopische Methode zur Verödung von Ösophagusvarizen entwickelt, die einen weiteren wichtigen Therapiebeitrag durch die Endoskopie erwarten läßt.

Das Referat, das Professor Dem- ling beim Internationalen Fortbil- dungskongreß der Bundesärzte- kammer in Badgastein gehalten hat, kann im März-Heft der „Mo- natskurse für die ärztliche Fortbil- dung" nachgelesen werden: „En- doskopische Diagnostik und Thera- pie gastrointestinaler Erkrankun- gen", Heft 3, Seite 7-16; die Zeit- schrift erscheint im Deutschen Ärzte-Verlag, 5000 Köln 40, Diesel- straße 2. Ein Aufsatz von Profes- sor Demling über operative Endo- skopie wird demnächst auch im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT veröf- fentlicht. r-h Streß und Herzinfarkt

ten Ambivalenz beziehungsweise Ambitendenzkonflikte sowie der mehr von außen bestimmten Fru- strationskonflikte.

Der mehrdimensionale, interdiszi- plinäre Zugang zum Problem

„Streß und Herzinfarkt" hat also mehrfache Quellen der Evidenz, Plausibilität und Validierung. Insbe- sondere muß man dieses für die in detaillierter Kasuistik und Verlaufs- studien gewonnenen Erkenntnisse feststellen: Die in auffallender Über- einstimmung beschriebenen Per- sönlichkeitsmerkmale bestehen in der Kovarianz psychosomatisch er- arbeiteter, testpsychologisch opera- tionalisierter und epidemiologisch eruierter Faktoren und ergeben so etwas wie einen „risikoreichen Le- bensstil", der den Weg zum Herz- infarkt vorzeichnen kann.

Literatur

(1) Carlson, L. A., Levi, L., Orö, L.: Stress and distress in response to psychosocial Stimuli, Pergamon Press, Oxford 1972 (2) Grotjahn, M., Mensen, H.: Epidemiolo- gie des psychosozialen Streß. Therapie- woche 43 (1972) 3678 — (3) Grünberg, W.:

Umwelteinflüsse auf die Pathogenese dege- nerativer Arteriopathien beim Tier, In: Verh.

dtsch. Ges. Kreisl. Forsch. Bd. 32, S. 12, Darmstadt 1966 — (4) Hahn, P.: Der Herzin- farkt in psychosomatischer Sicht. Analyse und Darstellung der Grundlagen mit psy- chosozialen Untersuchungen an 50 männli- chen Herzinfarktpatienten, Vandenhoeck &

Ruprecht, Göttingen 1971 — (5) Schettler, G., Nüssel, E.: Neuere Resultate aus der epidemiologischen Herzinfarktforschung in Heidelberg, Dtsch. Med. Wschr. 99 (1974) 2003.

Anschriften der Verfasser:

Professor Dr. med. Paul Christian, Professor Dr. med. Peter Hahn Medizinische Universitätsklinik (Ludolf-Krehl-Klinik),

Institut und Abteilung

für Allgemeine Klinische Medizin

— Ordinariat für Innere Medizin II — Bergheimer Straße 58

6900 Heidelberg

Professor Dr. med. Egbert Nüssel Institut für Sozial- und Arbeits- medizin der Universität Heidelberg Sozialmedizinisch-klinische

Abteilung Thibautstraße 3 6900 Heidelberg

NOTIZEN

Neuland in der Medizintechnik:

Operative Endoskopie

880 'Heft 13 vom 25. März 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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