Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 44½½½½2. November 2001 AA2875 freien. Dann mag in des Dik-
tators Kim Yong Il Privatkino zwar das Licht ausgehen, nicht aber in den Kranken- häusern von Pyongyang.
Dr. med. Wolfgang Ermes,Vorm Kleekamp 4–6, 58840 Plettenberg-Ohle
Tabaksteuer
Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Vage Hoffnung“ von Prof. Dr. med. Fritz Beske in Heft 40/2001:
Bravo!
Sie haben mir mit Ihrem Ar- tikel so richtig aus der Seele gesprochen. Es ist schon längst nicht mehr für den Bürger verständlich, welche Steuer für welche Ausgaben verwendet wird. Warum soll- ten also ausgerechnet der Raucher und der Versiche- rungsnehmer für die innere Sicherheit geradestehen?
Wurde nicht erst vor kurzer Zeit von unseren Politikern verlangt, der Bürger müsse für seine Rente zusätzlich et- was tun? Warum nun ausge- rechnet eine Erhöhung der Versicherungssteuer?
Die Steuerschraube wird im- mer mehr angezogen, und die Stellen, an denen dies ge- schieht, sind scheinbar dem Zufall überlassen, nach dem Motto: Heute drehen wir hier und morgen da, der Bür- ger wird schon zahlen. War- um regt uns Ärzte das noch auf? Da ich nun seit neun Jahren Kassenarzt bin, sollte ich eine hohe Frustrationsto- leranzgrenze erreicht haben.
Da wir Ärzte aber fast jeden Tag in der Presse lesen kön- nen, an welchen Stellen des Gesundheitswesens wir Gel- der angeblich „verschwen- den“ und „kluge Vorschläge“
gemacht werden, wie wir das ändern sollen, regt sich doch immer mehr Widerstand in mir, und somit begrüße ich Ihren Artikel, Herr Kollege Beske. Wir sollten nicht nachlassen, immer wieder sachliche und vernünftige Vorschläge zu machen:
✁ Erhöhung der Tabak- und Alkoholsteuer um einen spürbaren Betrag und diese
Gelder ausschließlich dem Gesundheitswesen zukom- men lassen.
✁ Halbierung des Mehrwert- steuersatzes auf Arzneimit- tel.✁ Alle versicherungsfrem- den Leistungen, die zurzeit aus den Krankenversiche- rungsbeiträgen mitfinanziert werden, wie Mutterschafts- geld etc. – es handelt sich um zehn Milliarden Mark pro Jahr –, über den allgemeinen
„Steuertopf“ von allen Bür- gern unseres Landes bezah- len lassen.
Zusatzidee: Wie wäre es, wenn in der nächsten Bun- desregierung ausnahmsweise ein Arzt/eine Ärztin Gesund- heitsminister werden würde?
Was spricht eigentlich dage- gen, dass ein(e) Minister(in) Sachverstand mit einbringen kann? Und wenn das funk- tioniert, könnte man auch ei- nen Banker zum Finanzmini- ster machen usw. Utopie?
Warum eigentlich? Die Welt wird immer komplizierter, die Schlüsselpositionen aber sollten auch entsprechend besetzt werden.
Dr. med. Matthias Fuhrmann, Ludwig-Jahn-Straße 12–16, 72250 Freudenstadt
Ötzis Leben
Zu dem Beitrag „Zehn Jahre For- schungen am Mann im Eis“ von Prof.
Dr. Konrad Spindler in Heft 41/2001:
Überholt
Der Bericht ist zwar interes- sant, aber leider überholt.
Dass über die Todesursache, wie in Ihrem Bericht geschrie- ben, nur spekuliert werden kann, ist falsch. Neuere Un- tersuchungen haben ergeben, dass Ötzi an den Folgen einer Verwundung, verursacht durch einen Pfeil in der linken Achselhöhle, verstorben ist.
Soviel ich weiß, ist diese Er- kenntnis auch nicht neu, der Artikel dürfte deshalb schon älteren Datums sein.
Dr. med. Fritz Vogt, Theresienplatz 26, 94315 Straubing
B R I E F E