Ihrem letzten Leserbriefsatz
„Wir leben in der Bundesre- publik Deutschland und ha- ben nicht Verhältnisse wie in der DDR“ kann ich aufgrund meiner langjährigen ärztli- chen Tätigkeit (25 Jahre in der DDR, 13 Jahre in der Bundes- republik) – sowohl Positives als auch Negatives betrach- tend – voll zustimmen.
Herbert Kreibich,R.-Breitscheid- Straße 8, 15732 Schulzendorf
Aids in Afrika
Zu dem Beitrag „Jede Hilfe zählt“
von Dr. med. Barbara Hunten-Kirsch et al. in Heft 12/2003:
Fragen zu HIV-Test
Der anschauliche und authentische Bericht der Kol- legen über die HlV-infizierte Mutter macht betroffen und nachdenklich, aber jeder, der selbst einmal mit Aids-Kran- ken zu tun hatte – und zwar nicht in Afrika, sondern hier in Europa – kennt solche Si- tuationen. Trotz Versuche mit antiviralen Medikamenten
stehen wir Ärzte doch macht- los vor HlV-infizierten Pati- enten, die früher oder später an Aids erkranken und qual- voll sterben. Das Projekt in Nairobi gefällt mir gut, „Prä- vention weiterer HIV-Infek- tionen“ (nicht Infizierte sollen ihren HIV-negativen Status erhalten, Infizierte das Virus nicht weitergeben). Erreicht wird dieses Ziel durch einen HIV-Test (HIV-Rapid-Test) und eine entsprechende Auf- klärung nach Erhalt des Test- ergebnisses, welches nach 30 Minuten vorliegt. Da fragt man sich schon, „Warum nur in Afrika“? Wäre es nicht sinnvoll und vor allem wün- schenswert, ein solches Pro- gramm auch hier in Europa respektive weltweit zu star- ten? Warum ist dieser Bed- side-Test, der übrigens von der FDA zugelassen ist, in Afrika erhältlich, aber in Deutschland nicht, obwohl dieser für Afrika sogar in Deutschland hergestellt wird (laut Presseberichten dort so- gar für nur fünf DM)? . . . Dr. med. Tanja Wörner, Rehpfad 8 a, 65428 Rüsselsheim
A
A1670 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2413. Juni 2003 B R I E F E
Tabaksteuer
Zur geplanten Erhöhung der Tabaksteuer:
Lecker-Schmecker
Ein kleiner runder Punkt auf dem Röntgenbild, es folgt ein CT der Lungen, dann die OP.
Danach wochenlange Nach- behandlung mit immensen Kosten des Intensivaufent- halts. Endlich geschafft, geht’s in die Rehaklinik in erholsa- mer Umgebung mit guter Luft – das kennt Raucher ja.
Oder die Gefäße und das Herz: Beinarterien kann man vom Kalk operativ befreien, die Herzkranzgefäße nach oder noch kurz vor dem In- farkt bypassen, selbstver- ständlich auch immer mit der nachfolgenden Reha in guter Luft mit cholesterinarmer Kost auf Krankenschein.
Vielleicht noch nicht so be- kannt wie „die Angst des Tor- manns beim Elfmeter“ ist die
des Anästhesisten, wenn auf dem Narkosevorbereitungs- bogen unter der Spalte Niko- tin 20 bis 30 Zigaretten/Tag steht. Nach Einbringen des Beatmungstubus findet man häufig eine spastische Reakti- on der durch das Nikotin überreizten Luftwege, die al- lerdings durch den Einsatz teurer Medikamente zu be- herrschen ist. Das Aufwachen und die Entfernung des Beat- mungstubus jedoch – ist im- mer für alle Beteiligten ein saftiges Spektakel.Aus den Tiefen der Raucherlunge ent- leeren sich ungeahnte Mengen zähen bräunlich-gelblichen Schleims, ein starker Husten- reiz verteilt dieses Aerosol in alle Himmelsrichtungen und lässt das Anästhesiepersonal unter Absaugen und stetigem Abwischen intensivst daran teilhaben.Das Rauchen sollte meines Erachtens nochmals und nochmals teurer werden.
Dr. med. Johannes Babl, Barbarastraße 13, 92284 Poppenricht