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551

Bibliographische Anzeigen.

Ghronologie orientalischer Völker von Albirüni. Im Auftrage

der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft herausge¬

geben von G. Ed. Sachau. Erste Hälfte. Leipzig 1870.

VII u. IIa SS. 4.

Byrüny wurde im Jahre der Fl. 360 = 970 n. Chr. geboren

und starb in 430 = 1038—9. Sein Leben ist von Reinaud und

Sir H. Elliot, Indian Hist. B. 2, S. 1. besprochen worden. Für

uns hat er vorzüglich desswegen Interesse weil er zuverlässige Be¬

richte über die damaligen Zustände Indiens hinterlassen hat; aus

dem vorliegenden Buche wie auch aus seinen uns bereits bekannten

Forschungen über die Länge und Breite der vorzüglichsten Städte

des Orients ersehen wir dass seine Leistungen auch in der Geschichte,

der Mathematik, der Astronomie und andern Wissenschaften eine

bedeutende Lücke ausfüllen. In der Astronomie gehörte er der

Schule an die sich die der Empiriker (^^Lscoo;^! <J^\ wörtl.

Männer des Prüfens) nannte. Die Aufgabe welche sie sich stellten

und die Methode welche sie befolgten lassen sich aus folgender

Aeusserung Byrnny's S. 9 ermessen: „Die Unterschiede, welche

die astronomischen Beobachtungen in der Bestimmung der Länge

des Jahres ergeben haben, sind klein und in kurzen Zeit¬

räumen unbemerkbar, in langen Zeitabschnitten hingegen, wenn sie

sich vervielfachen und anhäufen, stellen sich schlimme Fehler her¬

aus und desswegen haben uns die Weisen die Mahnung hinterlassen

die astronomischen Beobachtungen fortzusetzen und achtsam über

Dinge zu wachen, wo sich Irrthümer einschleichen können". Wci-

dieser Richtung unter den Muslimen Eingang verschafft habe lässt

sich nicht bestimmen, so viel ist aber gewiss, dass Habasch, der

unter den Cbalyfen Mämün blühte, ihr zugethan war. Nachdem er

sein astronomisches Werk ji^JcUJt, worin er vorzüglich die

Theorien der Hindus berücksichtigt, veröffentlicht hatte, schrieb er

sein ^-c\v,,tj kritisches (empirisches) Buch, worin er sich auf die

neuern und eigenen Beobachtungen stützt. Diese Schule beschäftigte

Bd. XXXI. 3ü

3 9 *

(2)

sich zwar lebhaft mit Astrologie, war im Autoritätsglauben (be¬

sonders an Ptolemäus und seinen Commentator Theon) versunken

und machte sich, wie ich in meinen Bemerkungen über die arabische

Gradmessnng (im „Ausland") gezeigt habe, verschiedener Mystifi-

cationen schuldig, doch war sie immerhiu ein erfreuliches Zeichen

einer Zeit in der alle wissenschaftlichen Bestrebungen in der Schul¬

weisheit zu erstarren anfingen. Das geht am klarsten aus einem

Vergleich zwischen Byrüny nnd seinem Zeitgenossen Avicenna her¬

vor. Letzterer hat die medizinischen Wissenschaften in dialeetische

Schablonen gezwängt in denen sie auch in Europa für die nächsten

sechshundert Jahre mit Hintenansetzung der Beobachtung und Er¬

fahrung gebannt blieb, ersterer hingegen zeigt Sinn für die Erhebung

und Prüfung neuer Thatsachen. Während sich die Christenheit

bis in die Mitte des XVL Jahrhunderts gläubig von Avicenna leiten

liess zeigte sie wenig Geschmack für die Methode der Empiriker.

So ist z. B. ein astrologisches Werk des gedachten Habasch (Alcha-

bitii libellus isagogicus) im zwölften Jahrhundert ins Lateinische

übersetzt und im sechszehnten gedruckt worden ; von dessen Mom-

tahan aber bat Europa keine Notiz genommen. Immerhin ist an¬

zuerkennen dass Battani, der auch dieser Schule angehörte, den

Gelehrten Europas durch eine Uehersetzung zugänglich gemacht

wnrde.

Dass das makkanische Pilgerfest ein Frühlings- oder Osterfest

war ist ansser Zweifel; ich habe nnn zum wiederholten Male die

Ueberzeugung ausgesprochen, dass die Araber das Mondjahr mit

dem Sonnenjahr des Festkalenders nicht durch vorherberechnete

sondern durch den Anblick des Himmels gebotene Intercalation

in Uebereinstimmung brachten (vgl. Leben des Mob. B. 3, S. 530).

Byrüny gibt einen andern Bericht. Er sagt S. 11: die Israeliten

und ebenso die Harränier und Qäbier entnahmen ihre Jahre dem

Laufe der Sonne, ihre Monate aber dem Laufe des Mondes. Sie

bezweckten dadurch ihre Feste nnd Fasten mit dem Mondkalender

in Uebereinstimmung zn bringen, zugleich aber die Jahreszeit inne

zu halten. Dasselbe haben die Araber im Heidenthum gethan. Sie

fassten die Differenz zwischen dem Sonnenjahre und dem Mondjahre,

welche nach exacter Rechnung 10 Tage 21V5 Stunden beträgt, ins

Auge, nahmen sie aber in der Praxis blos zu 10 Tagen nnd 20

Stunden an. So oft sie sich nun zu einem Monat angehäuft hatte

fügten sie zu dem Mondesjahr eine Lunation hinzu, Sie hatten

diese Intercalationsmethode beinahe 200 Jahr ehe der Prophet das

reine Mondjahr wieder einführte, den Juden entnommen. S. 62

fährt er fort : Nach Beendigung der Festceremonien verkündete der

Qalammas, so oft es nöthig war, die Intercalation. Sie hiessen sie

r.

Vernachlässigung, Uebergehung weil sie je nach Umständen

alle zwei oder drei Jahre einen Monat übergingen (nicht zählten).

Das erstemal betraf die Uebergehung den Moharram (ersten Monat

3 9 *

(3)

Bibliographische Anzeigen. 563

des Mondesjahres); die Lunation, welche sie hätten so heissen sollen,

hiessen sie nicht Moharram sondern die zweite, nnd sie gaben dann

dem dritten Monat den Namen womit früher der zweite hezeichnet

worden war u. s. w. Im zweiten Schaltjahr wurde die Lunation

die, wenn nie intercalirt worden wäre, der zweite Monat gewesen

sein würde übergangen und es erhielt daher der dritte den Namen

Moharram u. s. w. So fuhr man fort bis nach der Intercalation

von elf Lunationen im zwölften Schaltjahr der Moharram wieder in

seine Stelle (den Anfang des reinen Mondesjahres) kam. Sie zählten

die Intercalationen und bestimmten mittelst derselben die Zeit, in¬

dem sie sagten, von jenem Zeitpunkt bis zu diesem ist ein Cyclus

abgelaufen. Wenn sich nnn herausstellte, dass ungeachtet dieses

Verfahrens ein gegebener Monat der Jahreszeit in die er hätte

fallen sollen vorauseilte, nahmen sie im betreffenden Jahre eine

zweite Einschaltung vor. Der Grund dieses Vorauseilens ist,

dass die Brucbtheile des Sonnenjahres, d. h. die vernachlässigten

Cl^ ü -

Theile der Differenz (lies Jw^as für J^^as) zwischen dem Sonnen- und

Mondjahr, welche zu letzterem hinzugefügt wird, sich anhänfen.

Gewahr wurden die Araber dieser Verschiebung der Monate durch

die Beobachtung des hellsehen Anf- und Unterganges der Mond¬

stationen.

Was Byrüny hier über den Kalender der alten Araber be¬

richtet, besteht fast ausschliesslich aus astronomischen Speculationen,

die iu möglichst unklarer Form vorgetragen werden. Dessen können

wir sicher sein, dass die Astronomen nicht mehr historische Nach¬

richten über diesen Gegenstand besassen als wir. Die überaus künst¬

liche Auffassung des Begriffes Cyclus ist ein Commentar znr Tra¬

dition die sich im Leben des Mob. 3, S. 535 befiudet und iu welcher

behauptet wird, der Cyclus habe in 632 n. Chr. geendet. Wenn

nun die Astronomen annahmen, es sei dies der sechste Cyclus ge¬

wesen, so musste der erste 198 Jahre früher augefangen haben.

Eine mit dieser Voraussetzung im Widerspruch stehende Klügelei

ist die Behauptung, die alten Araher haben wenn sich die vernach¬

lässigten Brucbtheile (die sich nach Byrüny's Berechnung auf 1%

Stunde belaufen) zu einem Monat aufhäuften eine zweite Einschaltung

vorgenommen, denn dieser Fall wäre erst in 600 Jahren vor¬

gekommen und ihr Sonnenjahr hätte im Jahre 632 n. Chr. nicht

einmal volle zehn Tage verloren gehabt. Wenn die Araber sich

überhaupt von den Mondstationen leiten liessen wie auch Byrüny

zugibt, so wird wohl meine Behauptung, dass ihr Kalender nicht

vorher berechnet, sondern von Jahr zu Jahr aus den Mondstafionen abgelesen wurde, richtig sein.

Eine aufmerksame Lektüre des Byrüny kann nicht verfehlen

uns den chronologischen Theorien der Orientalen gegenüber sehr

skeptisch zu machen. Er hat das Verdienst manchen Schwindel

36*

(4)

aufzudecken; so hat er gezeigt dass die persischen Regentenlisten, welche Mobede überlieferten, selbst für die Periode der Säsäniden

weit auseinander gehen und alle unzuverlässig sind, nnd dass das

Buch des Mani das älteste persische Dokument ist, welches ein

zuverlässiges Datnm enthält. Auch die Materialien betreffend der

Regierungsdauer der Könige der Israeliten, welche ihm zu Gebote

standen, stimmten nicht miteinander überein. Am Schlüsse (S. 78)

erinnert er an die harten Schicksale und Zersplitterung des Volkes

Israel und macht die sehr vernünftige Bemerkung : ihre öffentlichen

yerhältnisse waren nicht so geordnet und in ihrem Königthume

und in ihrer Regierung herrschte nicht jene Regelmässigkeit, welche

sie zu ermuntern geeignet gewesen wären die Zeit des Regierungs¬

antrittes und die Regierungsdauer eines jeden Herrschers anders

als ungefähr (lies ^^.^^suJLj für J^JL^b) zu registriren. Mit der¬

selben Besonnenheit beurtheilt er andere Mystificationen, so z. B.

fällt er S. 41 dasselbe Urtheil über die Reise des Salläm zur Mauer

des Gog und Magog, welches ich in den Post- und Reiserouten

ausgesprochen habe. Seite 17 äussert er sich über die zum jüdischen

Messiasglauben gehörige Dichtung vora Räs al-Galüt, welches ge¬

waltsam rait Regiment der Verbannung erklärt wird : „in Bezug anf

die Behauptuug der Israeliten, das Königtbum daure in der Familie

des Juda fort und auf ihre Uebertragung desselben (lies iaJlj>.(

E " S

für »^i5>-t) auf das mythische Regiment der Verbannung ist zn

bemerken, dass wenn man ein solches Regiment Königthum heisst,

die Parsis, Qäbier nnd andere Völker ähnliches behaupten können."

Amüsant ist die reductio ad absurdum der kabbalistischen Deutungen

der Wochen des Daniel womit sich die Juden und Christen eiuander

bekämpfen und anderer messianischer Weissagungen; Byrüny zeigt

nämlich dass sie rait eben so viel, ja mit mehr Recht auf den

Propheten Mohamraad angewendet werden können. Die Skepsis,

welche Byrüny durch die Analyse solcher Thatsachen wachruft,

kann aber auch auf Berichte angewendet werden die er für be¬

gründet hält, so ist z. B. nach raeiner Ueberzeugung alles was er

über die technische Chronologie der Perser, naraentlich über ihre

Intercalationsweise berichtet eine müssige Theorie derselben Mobeds,

welche die unzuverlässigen Regentenlisten aufstellten. Zwar steht

Byrüny's Chronologie auf derselben Höhe wie die des Petavius, doch

scheint rair das Hauptinteresse derselben dariu zu liegen, dass

wir raanche Aufschlüsse über das phantastische geistige Treiben

1) Es wäre interessant das was er bei dieser Gelegenheit aus dem oLXi' entnimmt mit dem in Berlin befindlichen Fragment der Geschichte des Abli 'Ysii Yahja b. Moli. Monaggim zu vergleichen.

(5)

Bibliographische Anzeigen, 55Ö

Vorderasiens zwischen dem Untergange der römisch - griechischen

nnd dem Auftreten der muslimischen Kultur finden.

Chronologie ist eine trockene Wissenschaft, üm sein Bnch

anziehend zu machen bespricht Birüni, geleitet durch das Sprich¬

wort hSJ JsA> verschiedene Dinge die streng genommen

nicht dahin gehören, wie z. B. die Apocrypha des neuen Testa¬

mentes, die Fälschung der Stammbäume dynastischer Familien u.

dgl. m. Auch im Vorbeigehen erwähnt er bisweilen recht interes¬

sante Thatsachen, so erzählt er, dass in 352 d. Fl. fünf nnd zwanzig¬

jährige Zwillingsbrüder die durch den Magen mit einander verbunden

waren — eine ältere Ausgabe der siamesischen Zwillinge — an

Nägiru-ddanla geschickt wurden. Von grosser Wichtigkeit für Ar¬

chäologie dürfte ein Bericht sein der S. 24 vorkommt: „In nnserer

Zeit hat man zu Dschajj, der Stadt Ispahans Hügel gefnnden, die

sich von darin vergrabenen Kammern abschälten. Die Kammern

waren mit vielen Bündeln von Baumbast, ähnlich dem Baste wo¬

mit man Bogen und Schilde bekleidet und den man gewöhnlich

Tüz heisst gefüllt, und der Banmbast war mit einer unbekannten

Schrift bedeckt". Es kommen jedoch auch Erweiterungen vor, welche überflüssig und störend sind wie S. 13 die Aufzählung aller erdenk¬

lichen Ereignisse welche epochemachend sein können, oder S. 37

die Recapitulation der Geschichte Alexanders des Grossen. Im

letztern Falle (und in vielen andern) verleitet ihn seine Weitschweifig¬

keit zum Bau von Perioden die im Persischen, der Sprache in der

Byrüny dachte, ganz gut gehen würden, dem Geiste des Arabischen

aber widerstreben. Gar oft verfällt er in den Styl des Quartaners

Miesnick und hüpft in seinen unzusammenhängenden langen Sätzen

. £ o

auf ^\ und yo wie auf Stelzen weiter.

Die Herausgabe der Werke des Byrüny ist eine der schwie¬

rigsten Aufgaben die ein Orientalist unternehmen kann; denn zu

1) Im Qriechischen beisst man eine solche Kammer Tholos oder auch Thesauros und in Makran, wo letzthin Major Mockler sehr viele entdeckt bat, Bahmany d. h. von Babman (Artaxerxes) stammend. Ein solcher Bau besteht aus einer Kuppel ohne Bogen. Man construirt sie indem man engere und engere Lagen von Steinplatten auf einander häuft, so dass jede Lage einen gescblossenen Ring bildet. Man verwendet diese Arctiitectur nicht nur für Schatzkammern sondern auch für andere Zwecke und findet sie über den ganzen Orient zer¬

streut; so sind z B. die Kuppeln eines alten Dschaintempels beim Qotb-minär eilf englische Meilen von Dehli so erbaut, und in ganz bolzarmen Gegenden Mesopotamiens dienen aus Lehm erbaute Bienenkörbe dieser Art als Wohnungen.

Die Basis derselben ist rund und hat selten mehr als zehn Fuss im Dwch- messer , darüber erhebt sich ein zugespitzter Kegel der etwa ebenso hoch ist.

Ein Bauernhof besteht je nach der Grösse der Familie aus mehreren solchen Kegeln die in einem Kreis stehen , einen Hofraum einschliessen und sich in denselben öffnen. Selbst in Maydiln , einer Vorstadt von Damascus, gibt es solche Bauten.

(6)

den angedeuteten Mängeln in Sprache nnd Styl kommt die Neuheit

der Gegenstände, welche der Verfasser behandelt, und die vielen

fremden, besonders indischen Wörter, deren er sich bedient nnd die

er erklärt, und die Beschaffenheit der Handschriften. Herr Prof.

Sachau hat diese Schwierigkeiten auf eine bewunderungswürdige

Weise überwunden-, namentlich zengen seine Conjectnren von einem

tiefen Verständnisse des -Inhaltes und grosser Meisterhaftigkeit in

der Sprache. Er hat den Text fast durchgängig vokalisirt und

dafür wird ihm jeder Leser dankbar sein, denn das Verständniss

wird dadurch sehr erleichtert. Manche Stelle, welche uns dnrch

dieses Hilfsmittel sogleich klar wird, müssten wir zwei dreimal

mit gespannter Aufmerksamkeit lesen, wenn die Vokale fehlten.

Ich erlanbe mir dem Herrn Professor Sachau den Rath zu geben,

in der englischen Uebersetzung, die er uns verspricht, alle Aus¬

wüchse des Styles weg zu lassen und blos den Sinn wiederzugeben.

Hält er sich zu eng an den Wortlaut des Textes, so wird die

Uebersetzung ebenso ungeniessbar wie das Original ist, und er wird

schwerlich Leser dafür finden, beschränkt er sich aber darauf in

einer klaren Paraphrase die wesentlichen Thatsachen wiederzugeben,

werden Fachmänner und Geschichtsforscher das Buch mit Freuden

begrüssen. Professor Sachau beurkundet ein so vollständiges Ver¬

ständniss des Textes, dass ich seine Uebersetzung, wenn sie anch

noch so frei wäre, mit derselben Zuversicht benützen würde wie

das Original.

A. Sprenger.

Parthava und Pahlav , Mdda und Mäh. Ein Votum von

J. Olshausen. Separatabdruck aus den Monatsber. d.

Kgl. Akad. d. W. in Berlin. Berlin 1877. (61 S. in Oct.)

Diese Schrift setzt weniger durch Beibringung neuer Ent¬

deckungen als durch sorgsame Discussion des Materials und me¬

thodische Benutzung der Vorgänger verschiedene dunkle Punkte in

der politischen und Sprachgeschichte des alten Asiens in ein rich¬

tiges Licht. Da der Verf sich auch an Nichtorientalisten wendet,

so ist er oft etwas ausführlicher, als es für Orientalisten nöthig

gewesen wäre. Hier und da hätte allerdings wohl noch eine Frage er¬

örtert werden können. So konnte er mindestens die Thatsache

deutlich hervorheben , dass Parthyene bei Isidor v. Charax •), der

selbst dort war, nur einen verhältnissmässig kleinen und noch dazu

seBr abgelegenen Theil des Landes der Parther bedeutet, während

es doch fest steht, dass in den Inschriften des Darius wie bei

1) Auch Ptolem. VI, 5 ist von ihm abhängig.

(7)

Bibliographische Anzeigen. 557

Herodot, ferner bei Arrian n. s. w. „Parthien" nngefähr der ganzen

Provinz Choräsän entspricht, so weit dieselbe hentigen Tags znm

Königreich Persien gehört (also ohne Herät, Merw , Balch nnd mit

Einsehluss von Kümis). Wahrscheinlich beanspruchte jener Bezirk

als Heimath der Arsaciden (darauf deuten die ßaaihxal racpai

bei Isidor) ') diesen Namen ganz speciell. Rücksichtlich der (irä¬

nischen) Nationalität der Partber wie der Ausdehnung und Umwand¬

lung des parthischen Namens kann ich den klaren Darlegungen

Olshausen's nur beistimmen. Im höchsten Grade bedenklich ist

aber die Annahme, dass schon im Rgveda Parther oder (resp. und)

Perser vorkämen. Grosse historische und fast noch grössere sprach¬

liche Schwierigkeiten stehen dieser Auffassung des Wortes Prthu-

par(}awth entgegen *), nnd die besten Vedenkenner erklären die

Stelle ganz anders. Die Barsua oder Parana der Assyrer wird

man zweckmässig einstweilen noch in Quarantäne halten.

o ,

Die zuerst von Oppert aufgestellte Gleichung _jJL^ = Par¬

thava war mir schon lange so gut wie sicher; besonders erfreute

es mich deshalb, als ich in dem auf eine ausserordentlich alte und

gute Quelle zurückgehenden Bericht des Tabari über Ardaäir I. den

letzten Partherkönig als i^^J^iJ! o'i^' „Ardawän den Pahlawi"

fand. Olshausen scheint mir diesen Ausdruck, anf welchen ich mir

ihn damals aufmerksam zu machen erlaubte, nicht genügend hervor¬

gehoben zu haben. Ich denke, jetzt wird auch Lagarde, welcher

zur richtigen Auffassung von Pahlaw, von Pahlawän als Bezeichnung

des parthischen hohen Adels u. s. w. so viel beigetragen hat,

die sprachliche Identität der beiden Formen anerkennen. Im Per¬

sischen ist rh , Ih aus rth (wofür in der Avestasprache ') be¬

kanntlich oft i eintritt) und rt mehrfach zu belegen ; so phi. im-iD

(sprich „frawahr^') ans *frawarthi {frawadi)\ 2ibnt< (desseu

a nach Z. D. M. G. XXXI, 150 zu beurtheilen) aus *ar-

fJiawa {adawa) ; iDEDlüMN (wie mit West zu lesen) *) = ameda-

1) Als König trat der erste Arsaces nach §.11 auf in 'AoTavrjvrj d. h.

in dem Bezirk von ty^v! , welcher ungefähr das heutige choräsänische „Kur¬

distän" ist.

2) „Parther" müsste doch wohl Pdrthaioa , Perser Pärsa heissen.

3) Gegen meine sonstige Gewohnheit wage ich es hier, einige, allerdings ganz sichere Fälle aus einer Sprache zu verwenden, mit welcher ich mich nie ernstlich abgegeben habe.

4) Von der angeblichen Verwandlung des r in n weiss kein irän. Dialect (vgl. u. A. Hübschmann in dieser Ztschr. XXX, 138). Das gewöhnliche phi. Zei¬

chen für r ist eigentlich ein b ; grade das seltnere , graphisch dem n und w gleiche, ist das ursprüngliche "I, welches in den älteren Schriftgattungen schon mit dem T zusammenfällt. Wenn z. B. der Name des Ardastr im Pahlawibnche

(8)

spenta; DibMNB pahlum „eximius" aus *parthama (eigentlich

identisch mit Dir-iD fratum „primns" = fratema); bmo puhl

np. JJ*) = peretu (dialectisch oo) n. a. m.

Mit sehr umsichtiger Benutzung der von Rückert nachgewie¬

senen Bedeutung „Burg" (resp. „Herrensitz") fttr und der An¬

gaben arahischer Schriftsteller über yip als Benennung ausgedehnter

Bezirke in Medien ») weist uns Olshausen dann nach , wie sich der

Name des parthischen Herrschervolks in verschiedenen Theilen des

Reichs erhalten hat, vor Allem aber in Grossmedien, welches

wenigstens von den Iräniern als der eigentliche Sitz der Herrschaft

zur Partberzeit angesehen ward. Im Einzelnen bleibt uns hier

freilich Manches unklar, namentlich, wie weit hier etwa in den

Namen ein Gegensatz des hohen Adels zu dem regierenden Zweige

der Arsaciden angedeutet war. Auch kann man tragen, ob Olshausen

nicht hie und da rein zufällige Anklänge ausbeutet ; so möchte ich

für den y^ jUa* bj/ die sich ganz natürlich ergebende Deutung

des Augenzeugen Rawlinson „seventy -sided hill, to denote its infi¬

nite ramifications" als die einzig angemessene ansehen.

Auch als Name von Sprache und Schrift hedeutet, wie Ols¬

hausen ausführt, pahlawi eigeutlich „parthisch". Pahlawi nennen

nnn aber - in Uebereinstimmung mit Firdausi — sehr gut unter¬

richtete, arabisch schreibende Perser der ersten islamischen Jahr¬

hunderte die Sprache, in welcher damals noch die altgläubigen

Priester schrieben »); dies ist unzweifelhaft die uns in den Pärsen-

schriften vorliegende Pahlawisprache. Wir sind nun aber gewiss

berechtigt, diese bequeme Bezeichnung auch aut die in den Zügen,

im Schriftprincip , wie im rein Sprachlichen auf's engste mit ihr

von seinen Tlniton l)ald ein b, Ijald das fragliclie Zeiclien als zweiten Bucli¬

staben bat (l-'CnnbN und l'^IBnnnN) , so soll doch in beiden FäUeii Ar- tachsir (resp. Ardasir) gesprochen werden u. s. w.

1) Mit Verdrängung des h wie in aus *inihr, neben . —

o - Die umgekehrte Versetzung eines r vor ein h oder ch tindet sich in ^j^,,

o , o > o o - I

(dialectisch ,.^_v«^, und so wagt Firdausi im Keime sogar ^^iao!

^ o,,o

statt des sonst auch bei ihm üblichen _i^Ui«a! (resp. _S\Llo! ) zu setzen.

s s

Für die Umsetzung vgl. auch phi. pahrechtan = yl.i^'wr^.j .

2) Ich könnte die ziemlich variierenden Angaben noch etwas vermehren;

jetzt vgl. namentlich Muqaddasi S. 386, 7 ff.

3) Die unklartn Ideen, welche die Sp.'iteicn vielfach mit „Pahlawi" ver¬

banden, sind für diese Frage ohne Bedeutung.

(9)

BihUograplmcke Anzeigen. 559

verwandten Schriftgattnngen der säsänidischen Mttnzen nnd In¬

schriften auszudehnen, wenngleich mindestens eine derselhen ihre

eigentliche Heimath grade in der Persis hat. Rücksichtlich des

Wesens dieser Schriften neigt sich auch Olshausen der Ansicht zu,

dass die darin vorkommenden aram. Wörter (natürlich mit Aus¬

nahme wirklicher Lehnwörter) lediglich als Ideogramme anzusehen

sind und im Lesen durch ihre iränischen Aequivalente ersetzt

wurden; ich hätte nnr gewünscht, dass er diese Auffassung auch

consequent auf die Inschriften ausgedehnt hätte. Ist schon •]iob73

sobn, huchstählich ausgesprochen, ein Monstrum, so ist gar "jisb?^

NDbn der andern Inschriftgattung nach seinem Buchstahenlantwerthe

ganz undenkhar. Man überlege sich: ein aramäischer Dialect —

das besagte das N von tob» — stellt ohne Andeutung des Geni-

tivverbältnisses das im Genitiv stehende Wort voran und gebraucht dabei den Stat. absol. statt des emph., sagte also höchstens „e i u i - ger Köuige König" statt „König der Könige". Wie ganz einfach

ist aber Alles, wenn man sich vorstellt, dass die Leute statt däk

(oder etwa einer noch ein wenig alterthümlicheren Lautform) als

Ideogramm das entsprechende iobn, statt des Plurals dähän (an

dem die Perser keine determinierte und indeterminierte Form unter¬

scheiden) für alle Fälle eine aram. Pluralform T>sbn setzten. Wollte

man aber nun einen Augenblick annehmen, dass die Iränier das

semit. NDbM wirklich in ihre Sprache aufgenomraen hätten, dann

bitte ich ura Aufschluss darüber, wie sie daraus wohl einen irän.

PInral T'Sbn hätten bilden können. Dieser Titel genügt aber im

Grnnde schon, die ganze Frage zn entscheiden, zumal die sehr

alte Tradition') und die ganze innere Beschaffenheit durchans

dazu stimraen.

Der zweite, kürzere Theil der Schrift behandelt den Namen der

Meder. Lagarde hat nach dem Vorgange Hyde's darauf hingewiesen,

dass »Lo der Araber in Bedeutung und Forra dem alten Mäda ent¬

spricht. Belege für »U in diesem Sinn könnte ich noch manche

nachliefern ; den lautlichen Uebergang hat Lagarde naraentlich durch

bLj-*- = späda erwiesen (vgl. auch ^.,Ljl-~l = ' AandSava;

^ö = dadämi xx. s. w.). Die Sache hat aber dennoch einige

Bedenken. »Lo findet sich in Zusammensetzung mit Namen, bei

1) Mit Reclit ligt Haug grossen Werth darauf, dass die bekannte Angabo des Fihrist über die Ausspraclie der aram. Wöiter im Palilawi durch das von Hoshangji und ihm herausgegebene Glossar bestätigt wird, ja dieses schon ge¬

radezu im Auge hat. Ich begreife nicht, wie Lagarde (Symmicta 39) jene Au¬

gabe fiir einen schlechten Scherz halten kann Nachdem ich einen grossen Theil der arab. Ueberlieferung über die Geschichte der Säsäniden durchgear¬

beitet habe, denke ich überhaupt sehr günstig von dieser (ganz anders als Lagarde, Ueiträge 77).

(10)

denen an die Meder nicht gedacht werden kann. ^^J> »U soll Me¬

sopotamien sein; dieses hat nie den Medern gehört, und die

zweite Hälfte ist die armenische, aber auch die Pahlawi - Schreib¬

weise des Namens der Römer. Was mag darnnter stecken? Auf

o »

^^!y»Lo, die angebliche Grundform von ^ty^i lege ich keinen

Werth ; es ist gewiss eine von einem Gelehrten falsch constrnierte

Form, wie sich deren von geographischen Namen bei Hamza (na¬

mentlich in den Bruchstücken ans seinen Werken bei Jäqüt) und

schon bei seinen Vorgängern gar manche finden; man hatte einmal

die falsche oder richtige Ansicht, »U bedente KA>a«H '), und brauchte

das Wort daher unbedenklich zur Erklärung eines dunklen Eigen¬

namen. So könnte auch ^bCjwU (das nicht im eigentlichen Sakastän

zu liegen scheint) durch ^bC«« »Lo falsch gedeutet sein. Was

- 1-; »Lo ist, weiss Hamza (bei Jäqüt) selbst nicht; es liegt eben

so nahe, - > ^ ...; (^Wistahm) hier als Personen- wie als Ortsnamen

zn fassen. Ein solcher wird auch stecken in ^löLp »Lo, worin Jäqüt

ziemlich unwahrscheinlich ^üU! (yji Ass. HI, i, 128 b) am Tigris

vermuthet. So viel ist gewiss : alle die sicher mit »U zusammenge¬

setzten geographischen Namen, welche wir genau localisieren können,

sowohl die nur in solchen gelehrten Notizen wie bei Jäqüt

IV, 406, als auch die öfter vorkommenden, liegen in Medien, und

es bleibt daher sehr wahrscheinlich, dass »U vor einem Genitiv hier

überall heisst „Medien von ..." „der Theil Mediens, welcher dem ...

zugehört". Die Bedeutung j^j^ beruht dann anf einer falschen

Annahme. Man hätte also auch nicht nöthig. die immerhin bedenkliche

Ableitung vom aram. mdthä (resp. „sumerischen" mada) in Er¬

wägung zu ziehen. Nrn kommt ja im Phi. als Ideogramm für „e?jÄ"

(Dorf) vor. Noch weniger wäre es verstattet, mäh in ähnlicher

Weise zu erklären wie pahlaw „Sitz eines Meders" „Edelsitz".

Denn nach Allem, was wir wissen, haben die Meder (und die Per¬

ser) nicht als Ritterstand über den unterworfenen Völkern gestan¬

den wie der parthische Adel ; ferner hat das medische (irossreich

viel zu kurze Zeit bestanden, als dass es nach mehr als einem

1) Olshausen's Verbesserung zu Jaq. IV, 104, 23 (S. 48) halte ieli durch-

> )

aus nicht für unentbehrlich. Im Sahäh steht ^/^^ ^.^.>.z2j und im

JJJ, j j

QämOs .äJ! *jj.=»-5 s*^^' " " ' ^^y-?" 6"'"' - ^f*^' Ja*.» .

(11)

Bibliographische Anzeigen. 561

vollen Tahrtansend noch in solchen Namen eine Spnr hätte hinter¬

lassen sollen. Von einer Verwechselnng des Namens der Perser

mit dem der Meder, wie bei den Griechen, kann übrigens bei den

Iräniern selbst nicht die Rede sein. Schliesslich erklärte sich bei

der Bedeutung „Sitz eines medischen Ritters" die Anwendung dieses

Namens grade in Medien selbst am wenigsten.

Uebrigens hat man bei der Erörternng dieser Frage von

einigen zufälligen Anklängen abzusehen; so z. B. von ^-jl^U in Ker¬

män nnd selbst von Mäsabadhän, welches, wie auch .»ZiQDioX,*

Acta Mart. I, 136, 3; Wright 1134b zeigt, kein h enthält —

Nicht ohne Interesse wäre es gewesen, wenn der Verf. auch das

armen. Mar in den Kreis seiner Erörterungen gezogen hätte.

Ein Anhang „Mazdoran nnd Mäzanderän'^ belegt zunächst

die von Dorn angedeutete Identität des MaaäioQavov ogog bei

Ptolemäus mit ^.jt^Oyvo. Inzwischen hat sich für diesen Namen

noch eine gute alte Autorität gefunden. Moqaddasi 333 Anm. f.

und besonders 351, 9 (vergl. 352 Anm. n) erwähnt ^^^^\J^,Oy genau

an derselben Stelle, wo es nnsere Karten nach den Angaben neuerer

Reisender haben. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Ausdeh¬

nung dieses Namens auf eine lange Gebirgskette nicht dem ein¬

heimischen Gebrauche entspricht; der Zusammenstellung mit dem

viel weiter nach Westen gelegenen ^.^t^jujU wird schon dadurch

eine Stütze entzogen. Die von Olshausen selbst mit grosser Re¬

serve vorgetragenen Etymologien dieser Namen sind alle mehr oder

weniger bedenklich; namentlich gilt dies von dem Versuche, in

i^.j!^J>JjLo den Namen Indra's zu finden. Ich kann übrigens nicht

leugnen, dass ich anch sehr zweifle, ob der Name des Kermä-

nischen Vorgebirges "Agfio^a, "Aqixol.ov u. s. w. der Gottesname

ist. Spätere, welche an die Zusammensetzung mit dem Königs¬

namen Hormizd zur Benennung von Städten gewöhnt waren,

mögen allerdings auch in diesem y,S> oder vielmehr -^y^^^ einen

solchen gesehen haben. Die Bezeichnnng des Ortes durch den

nackten Gottesnamen will mir nicht in den Sinn; das A der alten

Formeu ist auffällig; und dazu ist noch sebr fraglich, ob diese

Gegend in alten Zeiten von Iräniern bewohnt war.

1) Den Namen mit Olsliausen (S. 51) von späda „Heer" abzuleiten, ist unzulässig; nicht nur sichern die griech. und latein. Formen (s. Z. D. M. G.

XXVin, 102) das b und zwar mit einem Vocale davor, sondern vor Allem

müsste S2>äda das lange d bewahren. D:iss der Vocal vor dem aus d ent- c -

standenen auslautenden h verkürzt werden darf (N-y« == »b-wj , ist etwas ganz Anderes.

(12)

Ich schliesse mit dem Wunsche, dass die Schrift des jugend¬

lich rüstigen Forschers recht Vielen eine Quelle der Belehrung

und Anregung werden möge.

Strassburg i. E.

Th. Nöldeke.

Nachschrift.

Dass Mäh wirklich Mäda ist, hat sich mir inzwischen durch

die Auffindung der Pahlaviform mit d bestätigt. Das Kärnd-

mak-t- Artachdir erzählt, wie Ardasir gegen den Kurdenkönig

Mädig (wäre np. ^^b) kämpft und nennt nachher dessen Lente

Mädigän (wäre ^.JL^Lo). Freilich Hesse die Vieldeutigkeit der

Pahlavischrift noch manche andre Auffassung zu, aber ich halte

diese Aussprache für sicher. Es sind die Kurden von Grossmedien,

Mäh. Beiläufig bemerkt, scheinen der fabelhaften Erzählnng dieses

Krieges mit den Kurden (die aucb das Schähnäme giebt) sehr

historische Thatsachen zn Grunde zu liegen, nämlich die Kämpfe

Ardasir's nm die Eroberung von Medien, von denen Dio Cassius,

armenische und arabische Schriftsteller erzählen.

Th. N.

(13)

563

Zu Rückerts Grammatik, Poetik und Rhetorik

der Perser.

Von Prof. H. L. Fleischer.

Herr Professor Pertsch hätte seinem „unvergesslichen Meister"

kein würdigeres Denkmal errichten und zugleich seiner eigenen

„pietätsvollen Dankbarkeit" kein besseres Aechtheitszeugniss aus¬

stellen können, als es durch die neue Ausgabe des vorgenannten

Werkes geschehen ist. Schon Andere haben erkannt und ausge¬

sprochen, welche Schätze die geniale Forschungskraft und Gestaltungs¬

kunst unsers Rückert hier aus den dunkeln und klippenreichen

Tiefen des „Siebenmeers" an das Licht gezogen und in gefälliger

Form zu Gebrauch und Genuss dargeboten, aber auch, mit welcher

Sachkenntniss und Sorgfalt der neue Bearbeiter das Vorgefundene

gesichtet, berichtigt und vervollkommnet hat. Für mich lag in dem

hohen Werthe dieses Lehrbuchs eiu durch die Zueignung noch ver¬

stärkter Antrieb zum eifrigen Studium seines Inhaltes. Die dabei

entstandene Nachlese von Bemerkungen legte ich Herrn Professor

Pertsch vor, modificirte uud verbesserte sie nach seinen Gegenbe¬

merkungen, und veröffentliche nun mit seiner Zustimmung das Er¬

gebniss dieser kritischen Verhandlungen in der Weise, dass All¬

gemeines, Grundsätzliches und Wichtigeres vorangeht. Einzelnes und

minder Bedentendes nachfolgt, — Alles zu dem Zwecke, das

unschätzbare Buch iu einer dritten Auflage zu noch grösserer

Correctheit und Zuverlässigkeit zu erheben.

I.

S. 11 Z. 22—24 mit Anm. 2 und S. XVII Z. 7—9. Hier

und an anderu Stellen sind vocativisch eingeleitete Anreden, —

nach unserem Sprachgebrauche durch 0 — oder 0 du mit folgen¬

dem Relativsatze wiederzugeben, — zum Theil als einfache Vocative

aufgefasst, meistens aber von dem Vocativ abgelöst und in selhst¬

ständige Sätze verwandelt: „0 Fürst! auf deinem Pfade ist

Bd. .\x.\i. 37

t, S

Referenzen

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betisch aneinander gereiht sind , sowie in den Gedichten auf solche , deren Stichen nach dieser Folge geordnet siud. Auch darauf dass sich darunter einige mit Akrostichen befiuden,