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Archiv "Wie häufig werden COX-2-Hemmer verordnet?" (14.02.2003)

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Zur Therapie rheumatischer Erkrankungen ist Methotre- xat (MTX) das weltweit am häufigsten eingesetzte krank- heitsmodifizierende Basisthe- rapeutikum. Es ist nicht neu, dass die klinische Wirksam- keit nach vier bis sechs Wo- chen messbar wird und dann eine verminderte – radiolo- gisch nachgewiesene – Pro- gression der Gelenkzerstö- rung zeigt. Auch der Über- lebensvorteil für die Patien- ten, die MTX erhalten haben, wurde bereits von namhaften Autoren diskutiert.

Gute Verträglichkeit

Prof. Jürgen Braun (Herne) sagte, MTX biete ebenfalls im Hinblick auf die Verträglich- keit keinen Ansatzpunkt für Kritik. Die zum Teil auftreten- den Transaminasen-Anstiege könne man zum Beispiel mit der Gabe einer kleinen Dosis Folsäure – 24 Stunden nach der MTX-Applikation – ver- hindern. Dieser Griff in die pharmakologische „Trickki-

ste“ könne noch um die sub- kutane Applikationsform von MTX ergänzt werden: Weil die Bioverfügbarkeit des oral verabreichten MTX gering ist, führen parenterale Applika- tionen zu einer verstärkten Wirksamkeit von MTX.

Ergebnisse einer multizen- trischen Phase-II-Studie, die Dr. Franz Niehoff (Herne) vorstellte, können dies nur unterstützen: Patienten mit rheumatoider Arthritis er- hielten mindestens 15 mg oral intramuskulär (i. m.) oder in- travenös (i. v.) MTX über drei Monate. Man testete dabei Metex®-Fertigspritzen. Dazu wurden subkutane MTX-In- jektionen in der Bauchre- gion durchgeführt, die ersten beiden Injektionen erfolgten durch den Prüfarzt, die weite- ren nahm der Patient selbst unter Beobachtung des Arz- tes vor.

Der Nachbeobachtungs- zeitraum betrug zwei Wo- chen. Für die 69 von 70 aus- wertbaren Patienten war die lokale Verträglichkeit – das

primäre Studienziel – sehr gut. An den Injektionstagen reagierten zwischen 17,4 und 31,9 Prozent der Patienten mit milden Hautreaktionen an der Einstichstelle, an den Folgetagen zwischen 7,5 und 26,1 Prozent. Eine Woche nach der letzten Injektion wa- ren sämtliche Hautreaktionen verschwunden.

58 Prozent der Patienten waren mit der Handhabbar- keit der Fertigspritzen sehr zu- frieden, und 87 Prozent würden

eine subkutane Selbstappli- kation auch weiterhin bevor- zugen. Dr. Helge Körber aus Elmshorn berichtete, in seiner Praxis seien von 350 Patienten 65 Prozent auf die subkutane Selbstinjektion eingestellt, 26 Prozent erhalten das Medika- ment intramuskulär oder in- travenös. Dr. med. Nana Mosler

medac-Mittagsgespräch „Methotrexat – aktuelle Therapie-Optionen“ anlässlich des 31. Kongresses der Deutschen Ge- sellschaft für Rheumatologie in Berlin V A R I A

A

A422 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 714. Februar 2003

Methotrexat

Fertigspritze ermöglicht subkutane Selbstinjektion

Unternehmen

Die gelbe Farbe spielt bei der Anwendung einer Substanz- gruppe in der Rheumatherapie keine Rolle. So berichtete Prof. Angela Gause (Lübeck) bei dem Mittagsgespräch der Firma Essex Pharma GmbH über die Effektivität von In- fliximab. Der TNF-␣-Blocker kann deutliche Verbesserun- gen der Lebensqualität und Funktionalität bei Rheuma- kranken erreichen. Das zeigt besonders die ATTRACT-Stu- die (Anti-TNF-Trial in Rheu- matoid Arthritis with Conco- mitant Therapy), in der Inflixi- mab (Remicade®) über zwei Jahre in allen Gruppen eine Verbesserung des HAQ-Sco- res erzielte. Dieser Behand- lungserfolg lässt sich auch noch nach zwei Jahren nachweisen.

Auch die Daten der COP- QoL-Erhebung (Cooperative on Quality of Life in Rheuma- toid Diseases) belegen das.

Mehr als 6 000 Patienten aus elf europäischen Ländern mit rheumatoider Arthritis (RA) und etwa 600 Patienten mit Spondylitis ankylosans (SpA) nahmen daran teil. Al- lein in Deutschland gaben mehr als 2 000 Patienten im Rahmen eines Routinebe- suchs bei ihrem Rheumatolo- gen Auskunft über ihren Ge- sundheitszustand sowie über

krankheitsbedingte Einschrän- kungen im privaten und be- ruflichen Bereich. Bei den Ärzten war die Erhebung ein- facher: Die behandelnden Rheumatologen informierten in einem kurzen anonymen Fragebogen über die Krank- heitsgeschichte und die aktu- elle Behandlung des Patien- ten sowie den Gelenkstatus.

Dabei zeigte sich, wie weit Arzt und Patient bei diesem Krankheitsbild voneinander entfernt sind: Während bei- spielsweise 60 Prozent der Pa- tienten mit RA ihren Gesund- heitsstatus auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 10 (sehr schlecht) mit 5 oder schlechter angaben, beurteilten die be- handelnden Ärzte nur bei 36 Prozent der Patienten den Ge- sundheitsstatus als so schlecht.

Eine vergleichbare Diskre- panz war auch bei Patienten mit Spondylitis ankylosans festzustellen. Damit bestätigt sich die in der COP QoL for- mulierte Hypothese, dass die ärztliche Einschätzung des Ge- sundheitszustandes des Pati- enten nicht mit der subjektiven Empfindung des Betroffenen

übereinstimmt. NM

Mittagsgespräch der Essex Pharma GmbH anlässlich des DGRh-Kongresses 2002 im September in Berlin

TNF--Blocker verbessern

Lebensqualität des Rheumakranken

Wie häufig werden COX-2- Hemmer verordnet?

Um einen Einblick in die Therapie von Rheumatikern zu bekommen, wurden bundesweit mehr als 2 000 niederge- lassene Ärzte befragt und die Daten von fast 10 000 Patien- ten erfasst. Daraus resultierte, dass 85 Prozent der mit Diclofenac behandelten Patienten die Kriterien des Na- tional Institute for Clinical Excellence (einer Abteilung des englischen National Health Service) erfüllen – also mit ei- nem COX-2-Hemmer behandelt werden sollten. Die Rea- lität sieht jedoch anders aus: Während in der Gruppe der Privatversicherten 19 Prozent ein Präparat dieser Arznei- mittelgruppe verordnet bekämen, seien es bei Versicherten der Gesetzlichen Krankenkassen nur acht Prozent, berich- tete der Rheumatologe Prof. Henning Zeidler (Medizini-

sche Hochschule Hannover). NM

Pressekonferenz der Firmen Pharmacia und Pfizer anlässlich des 31. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in Berlin

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