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Zusammenhänge zwischen Fütterung, Haltung sowie Managementaspekten und der Tiergesundheit in Milchviehbetrieben

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Academic year: 2022

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Aus der Klinik für Rinder

der Tierärztlichen Hochschule Hannover

Zusammenhänge zwischen Fütterung, Haltung sowie Managementaspekten und der Tiergesundheit in Milchviehbetrieben

(eine statistische Erhebung in Schleswig-Holstein)

INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin

(Dr. med. vet.)

durch die Tierärztliche Hochschule Hannover

vorgelegt von

Birte Hellerich, geb. Wiebensohn aus Wilster

Hannover 2008

(2)

Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. M. Hoedemaker, Ph. D.

1. Gutachter: Prof. Dr. M. Hoedemaker, Ph. D.

2. Gutachter: Prof. Dr. J. Hamann

Tag der mündlichen Prüfung: 17.11.2008

(3)

INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung ...1

2. Literatur...3

2.1 Allgemein ...3

2.1.1 Milchleistung...3

2.1.1.1 Allgemein ... 3

2.1.1.2 Milchleistung und Herdengesundheit ... 4

2.1.1.3 Milchleistung und Fütterung... 6

2.1.2 Kalbeverlauf und verschiedene Erkrankungen bei Milchkühen ...9

2.1.2.1 Erkrankungshäufigkeiten ... 9

2.1.2.2 Kalbeverlauf... 10

2.1.2.3 Retentio secundinarum (Ret. sec.)... 11

2.1.2.4 Milchfieber... 11

2.1.2.5 Endometritis/Metritis ... 13

2.1.2.6 Ketose... 14

2.1.2.7 Mastitis... 15

2.1.2.8 Labmagenverlagerung (links- und rechtsseitig) (LMV)... 16

2.1.2.9 Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen ... 17

2.1.3 Abgänge ...18

2.2 Fütterung der Milchkühe im Zusammenhang mit Milchleistung, ...21

Kalbeverläufen, Tiergesundheit und Abgängen in Milchviehbetrieben...21

2.2.1 Allgemein...21

2.2.1.1 Anforderungen an die Fütterung für die Tiergesundheit... 21

2.2.2 Milchleistung...25

2.2.3 Kalbeverlauf und Tiergesundheit...27

2.2.3.1 Schwergeburten... 27

2.2.3.2 Retentio secundinarum ... 28

2.2.3.3 Milchfieber... 29

2.2.3.4 Endometritis/Metritis ... 30

2.2.3.5 Ketose... 31

2.2.3.6 Mastitis... 32

(4)

2.2.3.7 Labmagenverlagerung ... 33

2.2.3.8 Lahmheiten ... 35

2.2.4 Abgänge ...36

2.3 Haltung der Milchkühe im Zusammenhang mit Milchleistung, ...37

Kalbeverläufen, Tiergesundheit und Abgängen in Milchviehbetrieben...37

2.3.1 Allgemein...37

2.3.1.1 Anforderung an die Haltung für die Tiergesundheit... 37

2.3.1.2 Haltungssysteme ... 38

2.3.2 Milchleistung...41

2.3.3 Kalbeverlauf und Tiergesundheit...42

2.3.3.1 Schwergeburten, Retentio secundinarum und Endometritis/Metritis.. 42

2.3.3.2 Milchfieber... 43

2.3.3.3 Ketose... 44

2.3.3.4 Mastitis... 44

2.3.3.5 Labmagenverlagerung ... 46

2.3.3.6 Lahmheiten ... 46

2.3.4 Abgänge ...49

2.4 Managementfaktoren im Zusammenhang mit Milchleistung,...50

Kalbeverläufen, Tiergesundheit und Abgängen in Milchviehbetrieben...50

2.4.1 Milchfieberprophylaxe...50

2.4.1.1 Allgemein ... 50

2.4.1.2 Milchleistung ... 50

2.4.1.3 Tiergesundheit ... 51

2.4.2 Ketoseprophylaxe...52

2.4.2.1 Allgemein ... 52

2.4.2.2 Milchleistung ... 52

2.4.2.3 Tiergesundheit und Abgänge... 53

2.4.3 Maschinelles Melken ...54

2.4.3.1 Melkstände... 54

2.4.3.2 Zitzendesinfektion ... 56

2.4.4 Klauenpflege ...57

2.4.4.1 Allgemeines ... 57

(5)

2.4.4.2 Milchleistung ... 58

2.4.4.3 Tiergesundheit ... 58

3 Eigene Untersuchungen ...59

3.1 Material und Methoden...59

3.1.1 Datenerhebung...59

3.1.2 Allgemeine Betriebsdaten...59

3.1.3 Patientengut und Milchleistung...60

3.1.4 Kalbungen, Erkrankungen und Abgänge...61

3.1.5 Fütterung, Haltung und Managementfaktoren ...63

3.1.5.1 Fütterung der trockenstehenden Kühe... 63

3.1.5.2 Fütterung der laktierenden Kühe... 64

3.1.5.3 Haltung der trockenstehenden und laktierenden Kühe ... 64

3.1.5.4 Managementfaktoren ... 65

3.1.6 Statistische Auswertung der Daten...66

3.2 Ergebnisse ...67

3.2.1 Krankheitsinzidenzen in den Betrieben ...67

3.2.2 Fütterung ...69

3.2.2.1 Fütterung der trockenstehenden Kühe... 70

3.2.2.2 Fütterung der laktierenden Kühe... 75

3.2.3 Haltung ...78

3.2.3.1 Haltung der trockenstehenden Kühe... 78

3.2.3.2 Haltung der laktierenden Kühe... 83

3.2.4 Management ...87

3.2.4.1 Milchfieberprophylaxe ... 87

3.2.4.2 Ketoseprophylaxe ... 88

3.3.4.3 Maschinelles Melken... 90

3.2.4.4 Klauenpflege... 91

3.2.5 Milchleistung im Zusammenhang mit Fütterungs- und Haltungsbeding- ...92

ungen sowie Managementfaktoren der Milchviehbetriebe...92

3.2.5.1 Milchleistung und Fütterung der trockenstehenden Kühe ... 93

3.2.5.2 Milchleistung und Fütterung der laktierenden Kühe... 101

3.2.5.3 Milchleistung und Haltung der trockenstehenden Kühe ... 106

(6)

3.2.5.4 Milchleistung und Haltung der laktierenden Kühe... 109

3.2.5.5 Milchleistung und Management ... 111

3.2.6 Mittlere Inzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen ...115

im Zusammenhang mit Fütterungs- und Haltungsbedingungen sowie...115

Managementfaktoren der Milchviehbetriebe...115

3.2.6.1 Fütterung ... 115

3.2.6.2 Haltung ... 143

3.2.6.3 Management... 167

3.2.7 Zusammenfassende Darstellung der statistisch signifikanten Effekte ...178

durch Fütterungs- und Haltungsbedingungen sowie Managementfaktoren ...178

auf die mittleren Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten...178

und Abgängen in Milchviehbetrieben...178

4 Diskussion ...191

4.1 Allgemein ...191

4.2 Fütterungsbedingungen ...193

4.2.1 Trockenstehende Kühe ...193

4.2.2 Laktierende Kühe ...199

4.3 Haltungsbedingungen...202

4.3.1 Trockenstehende Kühe ...202

4.3.2 Laktierende Kühe ...204

4.4 Managementfaktoren...205

4.4.1 Milchfieberprophylaxe...205

4.4.2 Ketoseprophylaxe...206

4.4.3 Maschinelles Melken ...206

4.4.4 Klauenpflege ...207

5. Schlussfolgerung ...209

6. Zusammenfassung...210

7. Summary ...214

8. Literaturverzeichnis ...217

9. Anhang ...248

10. Danksagung ...260

(7)

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Grundfutterkombinationen bei laktierenden Kühen in 98 Milchviehbetrieben ...75 Abbildung 2: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Darreichungsformen von Kraftfutter bei laktierenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...76 Abbildung 3: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Darreichungsformen von Mineralfutter bei laktierenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...77 Abbildung 4: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Stallformen bei trockenstehenden Kühen in 98 Milchviehbetrieben...78 Abbildung 5: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Laufflächen in Boxenlaufställen bei trockenstehenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...79 Abbildung 6: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Liegeboxen in Boxenlaufställen bei trockenstehenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...79 Abbildung 7: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Liegeboxenbeläge in Boxenlaufställen bei trockenstehenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...80 Abbildung 8: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Liegeboxeneinstreu in Boxenlaufställen bei trockenstehenden Kühen in 98 Milchviehbetrieben ...80 Abbildung 9: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Standtypen in Anbindeställen bei trockenstehenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...81 Abbildung 10: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Bodenbeläge der Anbindestände bei trockenstehenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...81 Abbildung 11: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Entmistungsformen in Anbindeställen bei trockenstehenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...82 Abbildung 12: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung der Weidehaltung im

Sommer bei trockenstehenden Kühen in 98 Milchviehbetrieben ...82

(8)

Abbildung 13: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung der Nutzung von

Abkalbeboxen in 98 Milchviehbetrieben ...83 Abbildung 14: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Stallformen bei laktierenden Kühen in 98 Milchviehbetrieben...83 Abbildung 15: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Laufflächen in Boxenlaufställen bei laktierenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...84 Abbildung 16: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Liegeboxen in Boxenlaufställen bei laktierenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...84 Abbildung 17: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Liegeboxenbeläge in Boxenlaufställen bei laktierenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...85 Abbildung 18: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Liegeboxeneinstreu in Boxenlaufställen bei laktierenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...85 Abbildung 19: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung der Verwendung von

Einstreu in Anbindeställen bei laktierenden Kühen in 98 Milchviehbetrieben ...86 Abbildung 20: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Entmistungsformen in Anbindeställen bei laktierenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben ...86 Abbildung 21: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher Formen

der Weidehaltung bei laktierenden Kühen in 98 Milchviehbetrieben...87 Abbildung 22: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Melkstandtypen in 98 Milchviehbetrieben ...90 Abbildung 23: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher Formen

der Zitzendesinfektion in 98 Milchviehbetrieben...91 Abbildung 24: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Ausführungen der Klauenpflege in 98 Milchviehbetrieben ...91

(9)

TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1: Mittlere Betriebsinzidenzen (%) mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der mittleren 305-Tageleistung (PRIEN 2006) ...4 Tabelle 2: Durchschnittliche Betriebsinzidenzen (%) von verschiedenen Krankheiten in 400

britischen Milchviehbetrieben über 3 Jahre (WHITAKER et al. 2002)...9 Tabelle 3: Abgangsursachen und durchschnittliche Abgangsraten (%) in 400 britischen

Milchviehbetrieben über 3 Jahre (WHITAKER et al. 2002)...19 Tabelle 4: Mittlere Milchleistungsdaten der monatlichen Milchleistungsprüfungen der Jahre

2000 bis 2002 ...60 Tabelle 5: Mittelwerte der Krankheitsinzidenzen für die Gesamtheit der Betriebe (n = 98) mit

Standardabweichung, Minimum und Maximum (%) ...68 Tabelle 6: Mittlere Krankheitsinzidenzen (%) mit Standardabweichung in Abhängigkeit von

der Herdengröße ...68 Tabelle 7: Verteilung der Betriebe in Abhängigkeit von den Krankheitsinzidenzen eingeteilt in

7 Gruppen...69 Tabelle 8: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Fütterungstechniken bei trockenstehenden Kühen in 98 Milchviehbetrieben ...70 Tabelle 9: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Grundfutterkombinationen im Winter bei trockenstehenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben...71 Tabelle 10: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung einer unterschiedlichen

Verfütterung von Weidegras im Sommer bei trockenstehenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben...72 Tabelle 11: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung unterschiedlicher

Grundfutterkombinationen im Sommer bei trockenstehenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben...72 Tabelle 12: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung einer unterschiedlichen

Verfütterung von Kraftfutter bei trockenstehenden Kühen in 98 Milchviehbetrieben ..73 Tabelle 13: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung einer unterschiedlichen

Verfütterung von anderen Futtermitteln bei trockenstehenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben...74 Tabelle 14: Absolute (n) und relative (%) Häufigkeitsverteilung einer unterschiedlichen

Verfütterung von Mineralfutter bei trockenstehenden Kühen in 98

Milchviehbetrieben...75 Tabelle 15: Verteilung der Betriebe nach der Milchfieberprophylaxe...88

(10)

Tabelle 16: Verteilung der Betriebe nach der Ketoseprophylaxe ...89 Tabelle 17: Mittlere 305-Tageleistung und die ein- oder zweiphasige Fütterung der

trockenstehenden Kühe...93 Tabelle 18: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der trockenstehenden

Kühe/Fütterungstechnik...94 Tabelle 19: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der trockenstehenden

Kühe/Grundfutter im Winter...95 Tabelle 20: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der trockenstehenden

Kühe/Weidegras als alleiniges Grundfutter im Sommer ...96 Tabelle 21: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der trockenstehenden

Kühe/Grundfutter im Sommer...97 Tabelle 22: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der trockenstehenden

Kühe/Kraftfutter...98 Tabelle 23: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der trockenstehenden Kühe/andere

Futtermittel...99 Tabelle 24: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der trockenstehenden Kühe/

Mineralfutter...100 Tabelle 25: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der laktierenden

Kühe/Fütterungstechnik...101 Tabelle 26: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der laktierenden Kühe/Grundfutter im

Winter...102 Tabelle 27: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der laktierenden Kühe/Weidegras als

alleiniges Grundfutter im Sommer...103 Tabelle 28: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der laktierenden Kühe/Grundfutter im

Sommer ...104 Tabelle 29: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der laktierenden Kühe/Kraftfutter ...104 Tabelle 30: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der laktierenden Kühe/andere

Futtermittel...105 Tabelle 31: Mittlere 305-Tageleistung und die Fütterung der laktierenden Kühe/Mineralfutter ...105 Tabelle 32: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/Stallform...106 Tabelle 33: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/

Weidegang...108 Tabelle 34: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/

Abkalbebucht ...108 Tabelle 35: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der laktierenden Kühe/Stallform ...109 Tabelle 36: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der laktierenden Kühe/Weidegang...110

(11)

Tabelle 37: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der laktierenden Kühe/Varianten des

Weideganges...111

Tabelle 38: Mittlere 305-Tageleistung und die Milchfieberprophylaxe ...112

Tabelle 39: Mittlere 305-Tageleistung und die Ketoseprophylaxe...112

Tabelle 40: Mittlere 305-Tageleistung und die Zitzendesinfektion ...113

Tabelle 41: Mittlere 305-Tageleistung und die Klauenpflege ...114

Tabelle 42: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der trockenstehenden Kühe...115

Tabelle 43: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der trockenstehenden Kühe/Fütterungstechnik...118

Tabelle 44: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der trockenstehenden Kühe/Grundfutter im Winter...121

Tabelle 45: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der trockenstehenden Kühe/Weidegras im Sommer...123

Tabelle 46: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der trockenstehenden Kühe/Grundfutter im Sommer...126

Tabelle 47: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der trockenstehenden Kühe/Kraftfutter...128

Tabelle 48: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der trockenstehenden Kühe/andere Futtermittel ...130

Tabelle 49: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der trockenstehenden Kühe/Mineralfutter ...132

Tabelle 50: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der laktierenden Kühe/Fütterungstechnik...133

Tabelle 51: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der laktierenden Kühe/Grundfutter im Winter...134

(12)

Tabelle 52: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der laktierenden

Kühe/Weidegras im Sommer...135 Tabelle 53: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der laktierenden

Kühe/Grundfutter im Sommer...136 Tabelle 54: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der laktierenden

Kühe/Kraftfutterverteilung...138 Tabelle 55: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der laktierenden

Kühe/andere Futtermittel ...139 Tabelle 56: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der laktierenden

Kühe/Mineralfutter ...140 Tabelle 57: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Fütterung der laktierenden

Kühe/Formen der Mineralfutterverteilung...142 Tabelle 58: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Stallform ...143 Tabelle 59: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Liegeboxenlaufstall/Lauffläche...145 Tabelle 60: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Liegeboxenlaufstall/Boxentyp ...146 Tabelle 61: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Liegeboxenlaufstall/Boxenbelag ...147 Tabelle 62: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Liegeboxenlaufstall/Einstreu ...148 Tabelle 63: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Liegeboxenlaufstall/Einstreumaterialien ...149

(13)

Tabelle 64: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Anbindestall/Standtyp ...150 Tabelle 65: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Anbindestall/Bodenbeläge der Stände ...151 Tabelle 66: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Anbindestall/Einstreu ...152 Tabelle 67: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Anbindestall/Entmistung...153 Tabelle 68: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Weidegang ...154 Tabelle 69: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der trockenstehenden

Kühe/Zugang zum Stall bei Weidehaltung ...155 Tabelle 70: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Nutzung der Abkalbebucht...156 Tabelle 71: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der laktierenden

Kühe/Stallform ...157 Tabelle 72: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der laktierenden

Kühe/Liegeboxenlaufstall/Lauffläche...158 Tabelle 73: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der laktierenden

Kühe/Liegeboxenlaufstall/Boxentyp ...159 Tabelle 74: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der laktierenden

Kühe/Liegeboxenlaufstall/Boxenbelag ...160 Tabelle 75: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der laktierenden

Kühe/Liegeboxenlaufstall/Einstreu ...161

(14)

Tabelle 76: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der laktierenden

Kühe/Liegeboxenlaufstall/Einstreumaterialien ...162 Tabelle 77: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der laktierenden

Kühe/Anbindestall/Einstreu der Stände...163 Tabelle 78: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der laktierenden

Kühe/Anbindestall/Entmistung...164 Tabelle 79: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der laktierenden

Kühe/Weidegang ...165 Tabelle 80: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Haltung der laktierenden

Kühe/Formen des Weideganges...166 Tabelle 81: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Durchführung einer

Milchfieberprophylaxe...167 Tabelle 82: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Art der Milchfieberprophylaxe ...169 Tabelle 83: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Ketoseprophylaxe...170 Tabelle 84: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Form der Ketoseprophylaxe...171 Tabelle 85: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Melkstandtypen ..172 Tabelle 86: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Zitzendesinfektion ...173 Tabelle 87: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von den Formen der Zitzendesinfektion...174 Tabelle 88: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Klauenpflege ...175 Tabelle 89: Mittlere Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen mit

Standardabweichung in Abhängigkeit von der Klauenpflege (ohne/Formen) ...177

(15)

Tabelle 90: Zusammenfassende Darstellung der statistisch signifikanten Effekte der Fütterungsbedingungen der trockenstehenden Kühe auf die mittleren

Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen...179 Tabelle 91: Zusammenfassende Darstellung der statistisch signifikanten Effekte der

Fütterungsbedingungen der laktierenden Kühe auf die mittleren Inzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen. ...182 Tabelle 92: Zusammenfassende Darstellung der statistisch signifikante Effekte der

Haltungsbedingungen der trockenstehenden Kühe auf die mittleren

Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen...184 Tabelle 93: Zusammenfassende Darstellung der statistisch signifikanten Effekte der

Haltungsbedingungen der laktierenden Kühe auf die mittleren Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen ...187 Tabelle 94: Zusammenfassende Darstellung der statistisch signifikante Effekte der

Managementfaktoren auf die mittleren Betriebsinzidenzen von Schwergeburten, Krankheiten und Abgängen...189 Tabelle A1: Beispiel einer monatlichen Tabelle zur Datenerfassung im Betrieb...248 Tabelle B1.1: Anzahl der erkrankten Kühe (n) und der Prozentanteil an der Gesamtherde (%)

in den einzelnen Milchviehbetrieben zu den Kalbungen, den einzelnen

Erkrankungen und den Abgängen...249 Tabelle B1.2: Anzahl der erkrankten Kühe (n) und der Prozentanteil an der Gesamtherde (%)

in den einzelnen Milchviehbetrieben zu den Kalbungen, den einzelnen

Erkrankungen und den Abgängen...252 Tabelle C1: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/

Liegeboxenlaufstall/Lauffläche ...255 Tabelle C2: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/

Liegeboxenlaufstall/Boxentyp...255 Tabelle C3: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/

Liegeboxenlaufstall/Bodenbeläge ...255 Tabelle C4: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/

Liegeboxenlaufstall/Einstreu...256 Tabelle C5: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/

Anbindestall/Standtyp...256 Tabelle C6: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/

Anbindestall/Bodenbeläge...256 Tabelle C7: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/

Anbindestall/Einstreu...257

(16)

Tabelle C8: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/

Anbindestall/Entmistung ...257 Tabelle C9: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der trockenstehenden Kühe/Zugang

zum Stall bei Weidegang...257 Tabelle C10: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der laktierenden Kühe/Boxen-

laufstall/Lauffläche...257 Tabelle C11: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der laktierenden Kühe/Boxen-

laufstall/Boxentyp...258 Tabelle C12: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der laktierenden Kühe/Boxen-

laufstall/Bodenbeläge ...258 Tabelle C13: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der laktierenden Kühe/Boxen-

laufstall/Einstreu ...258 Tabelle C14: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der laktierenden Kühe/

Anbindestall/Einstreu...259 Tabelle C15: Mittlere 305-Tageleistung und die Haltung der laktierenden Kühe/Anbindestall/

Entmistung...259 Tabelle C16: Mittlere 305-Tageleistung und die Melkstandtypen...259 Tabelle C17: Mittlere 305-Tageleistung und die Formen der Zitzendesinfektion...259

(17)

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

a.p. ante partum (vor der Geburt)

AMR Aufgewertete Mischration

Aufl. Auflage

BL Bestandsleistungsgruppe

BL I Bestandsleistungsgruppe I (<6.500 kg Milch) BL II Bestandsleistungsgruppe I (6.500-7.500 kg Milch) BL III Bestandsleistungsgruppe I (7.501-8.500 kg Milch) BL IV Bestandsleistungsgruppe I (>8.500 kg Milch)

bzw. beziehungsweise

d Tag

d.h. das heißt

DVG Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft et al. et alii (und andere)

i.d.R. in der Regel

I.U. International unit (internationale Einheit)

Kg Kilogramm

konv. Fue konventionelle Fütterung

LMV Labmagenverlagerung

Mio Million

MJ Megajoule

N Anzahl

p.p. post partum (nach der Geburt)

Ppm parts per million

% Prozent

Ret. sec. Retentio secundinarum Staphylococcus spp. Staphylococcus species

TMR Totale Mischration

u. a. und andere

VIT Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung

vs. versus

z. B. zum Beispiel

(18)

1. Einleitung

Der sich in den letzten Jahrzehnten vollziehende Strukturwandel in der Land- wirtschaft ist zum einen durch eine drastische Reduzierung der landwirtschaftlichen Betriebe mit gleichzeitiger Zunahme der Tierzahlen pro Betrieb und zum anderen durch eine aufgrund der Optimierung von Fütterung und Zucht gesteigerten Leistungsfähigkeit der Tiere charakterisiert (STRIEZEL 2005). Aufgrund des momentan (2008) noch gültigen Milchquotensystems und sinkender Erzeugerpreise bei steigenden Kosten (Kraftfutter-, Düngemittel- und Kraftstoffkosten) wird es für den Milcherzeuger immer wichtiger, kostengünstig zu produzieren. Die wichtigsten Voraussetzungen hierfür sind eine gute Leistungsbereitschaft und Gesundheit der Kühe.

Trotz Verbesserung von Management, Haltung und Fütterung wird in den letzten Jahren eine Abnahme der Nutzungsdauer bei steigenden Abgangsraten verzeichnet (WEBER 2004). Die mittlere Nutzungsdauer in der deutschen Holstein-Friesian- Population liegt bei 2,4 Laktationen. Die höchste Leistung erreicht eine Kuh jedoch erst in der 4. Laktation (RESZLER u. NEUMANN 2007), so dass das wirtschaftliche Optimum einer Milchkuh oft nicht erreicht wird.

Die Abgangsursachen sind vielseitig, jedoch nehmen die unfreiwilligen, verfrühten Abgänge infolge gesundheitlicher Probleme mit mehr als 50 % den größten Anteil ein (GRÖHN et al. 1998, FRERKING 1999, RAJALA-SCHULTZ u. GRÖHN 1999, WHITAKER et al. 2002, PABST 2005, RESZLER u. NEUMANN 2007). Hohe Kosten treten auf, da eine Kuh vor ihrer maximalen Milchleistung häufig bereits abgeht und die Aufzuchtkosten nicht amortisiert hat. Zum anderen erhöhen sich die Remontierungskosten bezogen auf die Herde, da die Aufzucht jeder Färse „teuer“ ist (WEBER 2004, MAHLKOW-NERGE u. WANGLER 2008).

Die Tiergesundheit einer Milchkuh steht mit einer Vielzahl von Faktoren im Zusammenhang: Milchleistung, Laktationsstadium, Laktationsnummer, Abkalbe- bedingungen und Kalbeverläufe, Anzahl der Kalbungen, Krankheitsstatus in der vorherigen Laktation, Interaktionen zwischen verschiedenen Krankheiten, Genetik und Alter des Tieres, Jahreszeit und Klima (CURTIS et al. 1984, ERB u. GRÖHN

(19)

1988, ERB u. MARTIN 1980b, ERB et al. 1981, GRÖHN et al. 1994, RAJALA u.

GRÖHN 1998a+b, LOTTHAMMER 1999, WOLF et al. 2001). Weiterhin korreliert die Tiergesundheit mit Fütterungs- und Haltungsbedingungen sowie dem Betriebsmanagement der Milchviehbetriebe.

Eine Verbesserung des Gesundheitsstatus der Milchkühe, die Verlängerung ihrer Nutzungsdauer und die Ausnutzung ihres Leistungspotentials gehören zu den Hauptzielen einer ökonomischen Milchproduktion. Hier sind eine effektive Prophylaxe, eine rechtzeitige Erkennung von Krankheitssymptomen mit schnellem und wirkungsvollem Eingriff sowie ein gutes Management (Haltung und Fütterung) in Verbindung mit optimaler Bestandsbetreuung durch Tierärzte und landwirtschaftliche Beratungsinstitutionen notwendig.

In der vorliegenden Studie wurden die Zusammenhänge zwischen Kalbeverläufen, Tiergesundheit sowie Abgängen in Milchviehbetrieben und verschiedenen Fütterungs- und Haltungsbedingungen sowie einigen Managementaspekten unter Berücksichtigung der Betriebsmilchleistungen untersucht. Hierzu wurden Daten in 98 Milchviehbetrieben in Schleswig-Holstein über einen Zeitraum von 2 Jahren erhoben.

Eine verbesserte Kenntnis der Zusammenhänge zwischen Tiergesundheit und Management soll dazu beitragen, Problembereiche leichter zu erkennen und Lösungen zu finden.

(20)

2. Literatur 2.1 Allgemein

2.1.1 Milchleistung

2.1.1.1 Allgemein

In Milchviehbetrieben wird die Milchleistung mittels der Milchleistungsprüfungen über Organisationen wie die Landeskontrollverbände der Bundesländer erfasst.

Dabei ist es wichtig, die Milchmenge, die Milchinhaltsstoffe sowie Daten zur Milchqualität und den Stand der Hygiene zu erheben. Eine Datenermittlung zur Fütterung und zur Haltung, die Abschätzung der Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung und die Beurteilung des Hygienestandes in einem Betrieb ist dadurch möglich (DE KRUIF et al. 1998). Bei der Milchleistung unterscheidet man zwischen folgenden Begriffen und Kennzahlen (DE KRUIF et al. 1998):

Jahresleistung: Leistung in einem Prüfungsjahr (1. Okt. bis 30. Sept.),

Laktationsleistung: Leistung 1. Tag post partum bis zum Ende des letzten Prüfungszeitraumes dieser Laktation,

305-Tage-Leistung: Leistung 1. Tag post partum bis zum Ende des letzten Prüfungszeitraumes dieser Laktation, längstens jedoch bis zum Ablauf des 305. Laktationstages,

Durchschnittliche 305-Tage-Leistung: Durchschnitt mehrerer 305-Tage- Leistungen,

Lebensleistung: Leistung vom Tage nach dem ersten Kalben bis zum Ende des letzten abgeschlossenen Prüfungsjahres, bei abgegangenen Kühen bis zum Abgangszeitpunkt,

Durchschnittliche Lebensleistung: Lebensleistung der Kuh geteilt durch die Anzahl der Leistungsjahre,

Bestandsdurchschnittsleistung: Gesamtleistung der Herde im Prüfungsjahr, geteilt durch die durchschnittliche Kuhzahl.

(21)

2.1.1.2 Milchleistung und Herdengesundheit

Die Herdenleistung stellt ein Charakteristikum für das Herdenmanagement dar und ist mit entscheidend für den Gesundheitsstatus der Herden (EMANUELSON u.

OLTENACU 1998). Die physiologische Leistungsgrenze liegt nach JONES et al.

(1994) bei 9.000 bis 10.000 kg Milch pro Kuh und Jahr.

Anhand der Basisdaten, die in der vorliegenden Arbeit verwendet wurden, ergaben die Untersuchungen von PRIEN (2006) die in Tabelle 1 dargestellten Ergebnisse zu den Zusammenhängen zwischen den Bestandsmilchleistungen und den mittleren Betriebsinzidenzen der Krankheiten, der Kalbeverläufe und der Abgänge.

Tabelle 1: Mittlere Betriebsinzidenzen (%) mit Standardabweichung in Abhängigkeit von der mittleren 305-Tageleistung (PRIEN 2006)

Mittelwerte mit verschiedenen Buchstabenindizes in einer Zeile unterscheiden sich statistisch signifikant (P<0,05).

<6.500 kg Herden- leistung

6.500-7.500 kg Herden- leistung

7.500-8.500 kg Herden- leistung

>8.500 kg Herden- leistung Kalbung mit

Komplikationen

16,4±16,5

(a) 11,8±8,9

(a) 14,7±9,5

(a) 11,3±11,0 (a) Hypokalzämie 2,6±2,4

(a) 3,6±3,9

(a) 6,3±4,6

(b) 11,7±7,3

(c) Retentio

secundinarum 6,6±4,4

(a, b) 6,0±4,5

(a) 7,7±6,6

(a, b) 9,8±4,3 (b) Endometritis/

Metritis

1,2±1,7

(a) 4,4±7,2

(b) 5,4±4,7

(b) 10,8±8,8

(c)

Mastitis 13,0±9,1

(a) 15,0±9,9

(a) 17,8±10,7

(a) 19,4±10,2 (a)

Ketose 0,3±0,7

(a) 1,1±2,2

(a, c) 2,2±3,3

(b, c) 2,8±3,1 (b) Labmagen-

verlagerung

0,0±0,0

(a) 0,3±0,9

(a) 1,1±1,5

(b) 2,6±3,2

(c )

Lahmheit 12,4±14,3

(a) 12,4±8,8

(a, b) 18,1±13,2

(b) 19,3±13,3 (a, b) Klauen-

Behandlung 5,9±10,5

(a) 7,6±8,3

(a, c) 12,5±9,2

(b) 13,9±11,9 (b, c) Sonstige

Erkrankungen

2,7±2,5

(a) 4,2±3,6

(a, b) 4,7±4,8

(a, b) 5,7±3,4 (b) Abgangsrate 31,1±17,8

(a) 32,7±14,4

(a, b) 31,3±11,8

(a, b) 37,8±12,1 (b)

(22)

Weiterhin stellten GRÖHN et al. (1990) fest, dass mit steigender Herdenmilchleistung in der aktuellen und vorherigen Laktation das Risiko für Schwergeburten, Nachgeburtsverhaltungen, Milchfieber, frühe Metritiden und Mastitiden anstieg.

Auch nach DOHOO et al. (1984) nahm das Risiko für Milchfieber mit der Milchleistung zu. Die Häufigkeiten für Endometritis/Metritis erhöhten sich nach OLTENACU et al. (1990) und GRÖHN et al. (1994) ebenfalls mit zunehmender Milchleistung. Für Mastitis ergaben Berechnungen von FLEISCHER et al. (2001) für Kühe mit einer 305-Tageleistung von 12.000 kg Milch in der 3. Laktation ein um 26,3

% höheres Risiko in der Folgelaktation gegenüber Kühen mit 6.000 kg Milch.

Bei weiteren Erkrankungen wie der Ketose wurde nach GRÖHN et al. (1986) eine Tendenz für ein erhöhtes Risiko bei hochleistenden Herden deutlich. Und auch das Auftreten von Labmagenverlagerungen stieg nach LOTTHAMMER (1999) mit der Herdenleistung an.

Andere Berichte wie von RAJALA und GRÖHN (1998b) machten deutlich, dass Schwergeburten, Retentio secundinarum und frühe Metritiden einen signifikanten Effekt (P≤0,05) auf die Milchleistung, insbesondere in der frühen Laktation, hatten.

Dabei ergaben sich bei Kühen mit hoher Milchleistung bei Auftreten dieser Erkrankungen die größten Verluste. Auch LUCEY et al. (1986) hatten festgestellt, dass die Milchleistung vor Erkrankungen wie Ketose, Mastitis oder Lahmheiten signifikant (P<0,001) höher waren als nach den Erkrankungen. Kalbungen mit Nachgeburtsverhaltungen hatten einen negativen Einfluss auf die Milchleistung (LUCEY et al. 1986).

Dagegen ergaben Untersuchungen von WANGLER et al. (2006), dass Kühe mit hohen Laktationsleistungen nicht häufiger erkrankten als Tiere mit geringerer Leistung. Bei insgesamt 3.325 abgeschlossenen Laktationsleistungen wurden für die Erkrankungsgruppen (Euter-, Stoffwechsel-, Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen, LMV) keine signifikanten Unterschiede in der Behandlungshäufigkeit zwischen den Leistungsklassen (4000 – 12.000 kg Milch; 305-Tagesleistung) festgestellt.

Neben den Erkrankungen berichteten verschiedene Autoren über den Zusammenhang zwischen der Milchleistung und den Abgangshäufigkeiten. BATRA

(23)

et al. (1971) und SMITH et al. (2000) beschrieben, dass in niedrig leistenden Herden geringere Abgangsraten auftraten als in hochleistenden Herden.

Dagegen beschrieben GRÖHN et al. (1998), dass die Landwirte sich bei niedrig leistenden Kühen eher zum Abgang entschieden als bei höher leistenden Kühen.

Ebenso stellten BOOTH et al. (2004) bei der Analyse der Auswirkungen von Lahmheiten auf die Merzung in Milchviehherden fest, dass niedrigleistende Kühe im Vergleich zu hochleistenden Tieren deutlich häufiger (frühzeitiger) abgingen.

2.1.1.3 Milchleistung und Fütterung

Laktierende Kühe müssen aufgrund ihrer Milchleistung über einen intensiven Stoffwechsel verfügen. Für 1 kg Milch werden ungefähr 400 l Blut, die das Euter durchströmen, benötigt, was bei einer Hochleistungskuh mehr als 12.000 l Blut täglich erforderlich machen. Somit ergibt sich eine hohe physiologische Belastung der Kuh und folgend eine besondere Anforderung an die Fütterung (KIRCHGESSNER 2004).

Neben einer wiederkäuergerechten ist eine leistungsorientierte Fütterung der Milchkühe notwendig. Bei der Energie- und Nährstoffversorgung der Milchkuh wird zwischen dem Erhaltungs- und Leistungsbedarf unterschieden. Der Erhaltungsbedarf beinhaltet die Energie- und Nährstoffmenge, die das Tier für die lebensnotwendigen Stoffwechselprozesse benötigt. Diesem Bedarf wird das Körpergewicht und die Futteraufnahme zugrunde gelegt (WEISS 2005). Der Energiebedarf der laktierenden Kuh zur Erhaltung beträgt im Mittel 0,488 MJ ME/kg Lebendmasse0,75 und Tag (KIRCHGESSNER 2004).

Der Leistungsbedarf wird durch die Milchmenge und die Milchinhaltsstoffe (Fett und Eiweiß) bestimmt, d.h. er ist im Gegensatz zum Erhaltungsbedarf von der produzierten Leistung abhängig. Der Energiebedarf für die Milchproduktion ist nach dem Bewertungssystem Nettoenergie-Laktation gleich dem Energiegehalt der Milch.

Er beträgt bei 4 % Fett und 12,8 % Trockenmasse 3,2 MJ/kg Milch (KIRCHGESSNER 2004).

Der Milchfettgehalt hat einen großen Einfluss auf den Leistungsbedarf, da durch den eigenen hohen Energiewert mehr als die Hälfte der Energie des Leistungsfutters

(24)

verbraucht wird. Mit steigendem Fettgehalt steigt in der Regel auch der Eiweißgehalt und dessen Energieanspruch (WEISS 2005).

Um Aufschluss über die tatsächliche Nährstoffversorgung der Milchkühe zu erhalten, reicht eine Überprüfung der Futterration allein nicht aus. Es kommt zu Abweichungen von der kalkulierten Ration durch Fehler bei der Rationszuteilung, durch wechselnde Futterzusammensetzung, mangelnde Akzeptanz, Überschätzung der insgesamt aufgenommenen Trockenmasse und durch eine suboptimale Nährstoffverwertung.

Im Gegensatz zum Erhaltungsbedarf ist der Leistungsbedarf der Milchkuh variabel und hauptsächlich abhängig von der Milchmenge und den Milchinhaltsstoffen (HEUER et al. 1995).

Die Milchinhaltsstoffe werden oft durch verschiedene Futterfaktoren beeinflusst. Der Gehalt an Milchfett ergibt sich aus der Essigsäureproduktion im Pansen. Fällt bei einem intensiven Celluloseabbau eine große Menge Essigsäure an, werden entsprechend Acetyl-CoenzymA als Baustein der Fettsäuresynthese und anschließend unter Anbindung von Glycerinphophat Triglyceride gebildet. Eine große Menge Propionsäure, z.B. bei stärkereicher Fütterung, wirkt dagegen eher hemmend auf die Fettsäuresynthese (JEROCH et al. 1999).

Neben der Bildung der Milchfettsäuren aus den genannten kurzkettigen Fettsäuren des Kohlenhydratstoffwechsels im Pansen wird ein weiterer Teil der Milchfettsäuren direkt aus dem Futter- und Depotfett in die Milchdrüse transferiert (KIRCHGESSNER 2004). Futterfette senken den Fettgehalt, da sie die Menge von Essigsäure im Pansen verringern und selbst als meist langkettige, ungesättigte Fettsäuren hydriert und zu Transfettsäuren umgewandelt werden. Deren Einbau ins Milchfett ist gering (JEROCH et al. 1999).

Der Milchproteingehalt ist genetisch determiniert. Durch die Fütterung wird versucht, die genetischen Grenzen auszuschöpfen. Ein optimales Energieangebot zur mikrobiellen Proteinsynthese bei genügend Eiweiß bzw. Stickstoff ist notwendig (JEROCH et al. 1999).

Im Proteinstoffwechsel wird das Futterprotein zu 65 % bis 85 % bereits im Pansen in Aminosäuren, Ammoniak sowie Kohlendioxid und flüchtige Fettsäuren durch proteolytische Enzyme von Mikroorganismen in Abhängigkeit von der physikalischen Struktur und der Löslichkeit der Proteine abgebaut. Auch nichteiweißartige

(25)

Stickstoffverbindungen, wie z.B. Harnstoff, werden im Pansen zu Ammoniak und Kohlendioxid umgewandelt. Diese Abbauprodukte werden von den Pansenmikro- organismen zum Aufbau von mikrobiellem Eiweiß verwendet (KIRCHGESSNER 2004).

Der Ammoniak wird teilweise durch die Pansenmikroorganismen direkt genutzt oder über die Pansen- und Darmwand resorbiert und in der Leber zu Harnstoff umgewandelt, welcher dann wieder in die Vormägen und den Dickdarm gelangt (ruminohepatischer Kreislauf; gastroenterohepatischer Kreislauf) (KIRCHGESSNER 2004).

Im Weiteren werden die Futterproteine im Labmagen und im Darm mittels Proteasen zu Aminosäuren zerlegt. Dieses Futterprotein und das Mikrobenprotein, das ebenfalls in den Dünndarm gelangt, stellen das nutzbare Protein im Duodenum dar.

Die daraus entstehenden Aminosäuren werden unter anderem zu Milcheiweiß umgewandelt (KIRCHGESSNER 2004).

Mittels der Milchmenge und der Milchinhaltsstoffe können somit Rückschlüsse auf die Qualität und Quantität des Futters und somit auf die tatsächliche Nährstoffversorgung der Milchkuh wie auch auf Stoffwechselbelastungen der Einzeltiere bzw. der Herden insgesamt getroffen werden (HEUER et al. 1995).

Z.B. deutet ein sinkender Milchfettgehalt zu Beginn der Weidesaison auf einen geringeren Rohfasergehalt des frischen Weidegrases hin. Es kommt dadurch zu Veränderungen der Verhältnisse der flüchtigen Fettsäuren im Pansen.

Weiterhin weist ein temporärer Anstieg des Fettgehalts bei hohen Milchleistungen auf Energiedefizite hin. Der Wiederkäuerorganismus versucht, die zur Milchbildung erforderliche Energie durch Einschmelzen von Depotfett sicherzustellen, wodurch sich die Konzentration der dabei frei werdenden Fettsäuren im Blut und in der Milch erhöht. Dies wird besonders deutlich bei Kühen mit großen Fettreserven vor der Kalbung. Die Lipomobilisation und die damit verbundene verringerte Futteraufnahme nach der Kalbung haben einen Anstieg des Milchfettgehaltes zur Folge.

Stoffwechselentgleisungen führen zu Ketonkörperbildung und zur fettigen Degeneration der Leber (Lipomobilisationssyndrom). Der Blutglukosespiegel sinkt.

Damit nimmt die Laktosesynthese im Euter und weiterhin die Milchmenge sowie die Konzentration der Inhaltsstoffe ab (HEUER et al. 1995).

(26)

Sinkt der Milcheiweißgehalt, kann ein Energiemangel und folgend eine reduzierte mikrobielle Proteinsynthese die Ursache sein. Neben dem Energiedefizit kann auch ein Proteindefizit als Futtermangel zur Senkung des Proteingehaltes führen (JEROCH et al. 1999).

Neben den monatlichen Milchleistungsprüfungen der Einzeltiere werden mehrmals monatlich Tankmilchuntersuchungen durchgeführt. Diese können Fütterungs- einflüsse nur bedingt darstellen, da die Schwankungen der Herdenzusammen- setzungen und die Altersstrukturen der Herde ebenfalls Einfluss nehmen (HEUER et al. 1995).

2.1.2 Kalbeverlauf und verschiedene Erkrankungen bei Milchkühen

2.1.2.1 Erkrankungshäufigkeiten

Eine Erfassung von Daten in 400 britischen Milchviehbetrieben über einen Zeitraum von 3 Jahren ergab folgende Betriebsinzidenzen verschiedener Krankheiten (Tab. 2) (WHITAKER et al. 2002):

Tabelle 2: Durchschnittliche Betriebsinzidenzen (%) von verschiedenen Krankheiten in 400 britischen Milchviehbetrieben über 3 Jahre (WHITAKER et al. 2002)

Anzahl d. Kühe/Herden 48.000/431 67.900/475 39.000/301 Monat/Jahr 04/98 - 03/99 04/99 - 03/00 04/00 - 03/01 Erkrankungshäufigkeiten in %

Fruchtbarkeitsstörungen 27,0 22,9 20,5

Schwergeburten 8,5 7,8 7,8

Mastitiden 36,0 37,0 40,9

Lahmheiten 23,3 20,9 20,7

Erkrankungen d. Ver-

dauungsapparates 1,4 1,4 1,1

Ketose 0,4 0,6 0,5

Hypokalzämie 5,3 4,9 4,8

Hypomagnesämie 0,6 0,5 0,4

Verletzungen 0,9 0,8 0,8

Mastitis wurde mit Abstand als häufigste Krankheit festgestellt. Die Inzidenzen von Stoffwechselstörungen waren relativ gering, traten aber oft zeitlich gehäuft in

(27)

Erscheinung. Fruchtbarkeitsstörungen mit einem vielfältigen Ursachenspektrum, wie z.B. mangelhafte Brunstbeobachtung, traten am zweithäufigsten auf (WHITAKER et al. 2002).

2.1.2.2 Kalbeverlauf

Ein Eingriff in den Kalbeverlauf sollte erst erfolgen, wenn etwa 6 Stunden nach Feststellen von Geburtsanzeichen die Frucht noch nicht geboren, bzw. wenn das Allgemeinbefinden des Muttertieres gestört ist, sowie bei übelriechendem Vaginalausfluss (GRUNERT u. ANDRESEN 1996a).

Beim Muttertier treten folgende Geburtsstörungen auf: Störungen der Wehentätigkeit, Störungen von Seiten des knöchernen (juveniles Becken) und weichen (Scham- und Scheidenenge, Enge des Zervikalkanals) Geburtsweges, Scheidenvorfälle kurz vor der Geburt oder eine Torsio uteri. Von Seiten der Früchte hingegen liegen folgende Geburtsstörungen vor: Missbildungen, zu große Früchte, abgestorbene und emphysematöse Früchte sowie fehlerhafte Lagen, Stellungen und Haltungen (GRUNERT u. ANDRESEN 1996a).

Bei Geburtsstörungen oder Befürchtungen einer Schwergeburt sollte eine Geburtshilfe durch den Tierarzt erfolgen. Nach sorgfältig gestellter Diagnose werden, falls möglich, ein Auszug der Frucht bzw. mit Indikation geburtshilfliche Operationen wie ein Kaiserschnitt (Sectio caesarea) oder eine Fetotomie durchgeführt (GRUNERT u. ANDRESEN 1996a).

Untersuchungen von BENDIXEN et al. (1986b) machten deutlich, dass Erstkalbinnen ein höheres Risiko für Schwergeburten trugen als ältere Kühe. Nach GRÖHN et al.

(1990) dagegen erhöhte sich das Risiko für Schwergeburten ab der 2. Kalbung mit steigender Laktationsnummer.

Unter Berücksichtigung der Ursachen für Schwergeburten wie das Erstkalbealter der Kuh, die Anzahl der Abkalbungen und auch die Rasse ergaben sich nach BENDIXEN et al. (1986b) Inzidenzen für Schwergeburten zwischen 3 % und 9 % in schwedischen Milchviehherden. Frühere Untersuchungen von ERB und MARTIN (1980a) ergaben Laktationsinzidenzen von 5 %.

(28)

2.1.2.3 Retentio secundinarum (Ret. sec.)

Nachgeburtsverhaltungen kamen bei ISHAK et al. (1983) bei über 10 % der Milchkühe vor, wobei Unterschiede von Jahr zu Jahr und zwischen den Herden von bis zu 50 % beobachtet wurden. Auch bei FAYE und LESCOURRET (1989) lagen die jährlichen Inzidenzen für Ret. sec. bei 12,6 %. Untersuchungen von ERB und MARTIN (1980a) dagegen ergaben Laktationsinzidenzen für Ret. sec. von 7,1 %.

Die Nachgeburt geht beim Rind innerhalb von 6 bis 12 Stunden post partum (p.p.) ab. Findet ein Abgang erst nach mehr als 12 Stunden p.p. statt, wird von einer Nachgeburtsverhaltung, Retentio der Eihäute oder Retentio secundinarum gesprochen (GRUNERT 1985, GRUNERT u. ANDRESEN 1996b).

Die Tiere zeigen oft ein gestörtes Allgemeinbefinden, Eihautteile hängen aus der Vulva, und es folgt eine Zersetzung der Eihäute mit übelriechendem Ausfluss (Endometritis puerperalis). Das Zurückhalten der Eihäute hat seine unmittelbare Ursache in einer Störung der Lockerungsvorgänge in den Plazentomen.

Bedingt wird dieses durch verschiedene Faktoren (GRUNERT 1985):

• hormonelle Störungen,

• Haltungsmängel wie dauernde Stallhaltung (Anbindung), Bewegungsmangel,

• einseitige, nicht wiederkäuergerechte Fütterung ante partum,

• Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementmangel,

• toxische Faktoren (wie Futtervergiftungen, Arzneimittel, Pflanzenschutzmittel),

• Stressfaktoren (wie Managementfehler, Transport, zu kurze Trockensteh- phase, hohe Milchleistung),

• verkürzte oder verlängerte Trächtigkeitsdauer,

• Uterusatonie (GRUNERT u. ANDRESEN 1996b).

2.1.2.4 Milchfieber

Verschiedene epidemiologische Studien (JONSSON 1978, DOHOO et al. 1984, KUSUMANTI et al. 1993, RAJALA u. GRÖHN 1998a, GRÖHN et al. 1998,

(29)

OSTERGAARD u. GRÖHN 1999, STEVENSON 2000) zeigten Krankheitsinzidenzen für Milchfieber von 5 % bis 10 %. Individuell variierten die Inzidenzen zwischen den einzelnen Herden von 0 % bis über 30 %. Andere Autoren berichteten von Laktationsinzidenzen für Milchfieber von 1,2 % bis 14,1 %. In den meisten Untersuchungen lagen sie unter 7 % (BENDIXEN et al. 1987a, CURTIS et al. 1985, DOHOO et al. 1983, ERB et al. 1985).

Neben den Studien zu klinischem Milchfieber ergaben Untersuchungen über subklinische Hypokalzämien höhere Inzidenzen von 23 % bis 39 % (HOUE et al.

2001).

Milchfieber (hypokalzämische Gebärparese) ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der akut verlaufende Regulationsstörungen des Kalzium-Phosphor-Haushaltes nach der Abkalbung und mit Einschießen der Milch auftreten (HOFMANN 1992).

Die Kalzium-, Phosphor- und Magnesiumgehalte sind in vielen Fällen von Milchfieber erniedrigt (KIRCHGESSNER 2004).

Meist tritt Milchfieber 12 Stunden post partum auf. Jedoch auch vor, während und Tage nach der Abkalbung kann es zum Festliegen infolge der hypokalzämischen Gebärparese kommen. Tritt Milchfieber während der Kalbung auf, führt eine durch den Kalziummangel auftretende Uterusatonie zu einer Wehenschwäche und somit zu verzögerten Abkalbung bzw. Nachgeburtsverhaltungen. Milchfieber in der Nachgeburtsphase hat häufig eine Retentio secundinarum zur Folge (CORREA et al.

1990, CURTIS et al. 1985, GRUNERT 1985). Als Symptome werden zunächst Inappetenz, Trippeln, schwankender Gang wie auch Muskelzittern und 3 bis 6 Stunden später Festliegen und Somnolenz beobachtet. Die Körpertemperatur ist subnormal, die Pansenmotorik ist herabgesetzt und der Kotabsatz sistiert. Ohne Behandlung kommt es zum Koma und schließlich zum Tod (GRUNERT u.

ANDRESEN 1996b).

Zu den Ursachen gehören eine übermäßige Kalziumaufnahme in der Trockenstehphase, eine Überversorgung mit Nährstoffen und eine peripartal herabgesetzte Futteraufnahme, ein ungünstiges Kation-Anion-Verhältnis, eine unzureichende Magnesiumversorgung sowie eine Futterumstellung kurz vor der Abkalbung (DE KRUIF et al. 1998).

(30)

2.1.2.5 Endometritis/Metritis

Die Endometritis/Metritis stellt ein Problem in allen Milchviehbetrieben dar und hat beachtliche negative wirtschaftliche Effekte (KANEENE u. MILLER 1995).

Endometritiden wirken sich nachteilig auf die Fruchtbarkeit (ERB et al. 1981, BARTLETT et al. 1986, FOURICHON et al. 2000) und die Milchleistung (COLEMAN et al. 1985) aus.

Aus der Literatur ist zu entnehmen, dass die Krankheitsinzidenzen von Endometritis/Metritis von 0,2 % nach einer finnischen Studie von ROINE und SALONIEMI (1978) bis zu 39 % nach einer Studie der Franzosen MARTINEZ und THIBIER (1984) variieren. Inzidenzen von 56,5 % bei Kombinationen von Endometritis/Metritis und Ret. sec. waren dem Bericht von MARKUSFELD (1985) zu entnehmen.

Weiterhin wurden von ERB und MARTIN (1980a) Inzidenzen von 13,8 %, von FAYE und LESCOURRET (1989) Inzidenzen für Endometritis/Metritis von 10,7 % und von BRUUN et al. (2002) mit 2144 Herden von 1 % bis 21 % beschrieben.

Die Endometritis ist eine Entzündung des Endometriums durch Infektionserreger, die über die Vagina und über die Zervix den Uterus erreichen. Oft liegt auch noch eine Zervizitis und Vaginitis vor, so dass insbesondere nach Ablauf des Puerperiums von einem Genitalkatarrh gesprochen wird (AURICH et al. 1996).

Bei den Erregern der Genitalinfektionen handelt es sich um unspezifische Keime wie Streptokokken, Staphylokokken, coliforme Keime, Pseudomonaden, Chlamydien, Mykoplasmen und weitere Keime (unspezifische Genitalinfektionen). Neben diesen gibt es die spezifischen Deckinfektionen durch das Virus der infektiösen pustulösen Vaginitis (IPV), durch Trichomonaden und durch Campylobacter (AURICH et al.

1996).

Endometritiden und auch erst nach dem Puerperium diagnostizierte Genitalkatarrhe entstehen meist als Folge von Infektionen im Zusammenhang mit der Kalbung. Lang anhaltende Geburten mit menschlichem Eingriff können ernsthafte Infektionen zur Folge haben. Weiterhin ist der Abgang der Nachgeburt entscheidend. Nachgeburts- verhaltungen führen immer zu einer Endometritis. Es wird zwischen einer akuten

(31)

Endometritis (4 bis 14 Tage p.p.) und einer chronischen Endometritis (> 14 Tage p.p.) unterschieden (DE KRUIF et al. 1998).

Eng verbunden mit der Endometritis ist in einigen Fällen die Metritis, die Entzündung des Myometriums und somit der tieferen Schichten der Gebärmutter (AURICH et al.

1996).

2.1.2.6 Ketose

Die Azetonämie oder Ketose ist eine Stoffwechselstörung. Der Glukosegehalt im Blut ist erniedrigt und der Gehalt an Ketonkörpern ist erhöht. Eine „physiologische“

Ketose kann zum Zeitpunkt der höchsten Milchproduktion auftreten (DE KRUIF et al.

1998).

Die Inzidenzen für Ketose liegen nach verschiedenen Autoren zwischen 1,1 % bis 9,2 % (EKESBO 1966, DOHOO et al. 1983, CURTIS et al. 1985, BENDIXEN et al.

1987b, RAJALA u. GRÖHN 1998a).

Die Ketose tritt vorwiegend bei Hochleistungskühen nach dem Kalben auf und zeigt sich durch Symptome wie Appetitlosigkeit, Milchleistungsabfall, Abmagerung und apfelähnlichem Geruch der Atemluft (SPIEKERS u. POTTHAST 2004).

51 % bis 55 % der Ketosefälle treten zwischen der 3. und 5. Woche post partum auf (GRÖHN et al. 1984).

Hinsichtlich der Ätiologie wird in eine primäre Ketose wie die Energiemangel-Ketose (Hungerketose, Laktationsketose und Fütterungsketose), eine hepatogene Ketose (gestörte Glykogensynthese), ein Lipomobilisationssyndrom (vermehrter Fettabbau) und eine sekundäre Ketose (durch andere Grundkrankheiten, wie Labmagen- verlagerung und Lahmheiten, hervorgerufene Inappetenz und Indigestion und somit Hungerzustand) unterteilt (HOFMANN 1992, DE KRUIF et al. 1998).

Weiterhin wird zwischen einer subklinischen (latenten) Ketose und einer klinisch manifesten und hier wiederum in eine digestive und eine nervöse Ketose unterschieden (HOFMANN 1992).

Als Folge treten Störungen im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel insbesondere im Zitratzyklus auf (KIRCHGESSNER 2004).

(32)

2.1.2.7 Mastitis

Die Entzündung des Euters (Mastitis) gehört zu den wirtschaftlich verlustreichsten Erkrankungen der Milchkuh. Niederländische Untersuchungen berichteten von 17,9 Fällen Klinischer Mastitis pro Jahr auf 100 Kühe (SCHUKKEN et al. 1991) bzw. 12,7 Fällen pro Jahr auf 100 Kühe (ELBERS et al. 1998). Nach RAJALA und GRÖHN (1998a) sowie FAYE und LESCOURRET (1989) lagen die jährlichen Inzidenzen für Klinische Mastitis bei 17,0 % und 20,4 %.

Prädisponierende Faktoren für das Auftreten sind: kuhassoziierte Faktoren wie anatomische und funktionelle Mängel (Euter- und Zitzenformfehler, Zitzenkanal- stenosen, Zitzenverletzungen), herabgesetzte spezifische und unspezifische Resistenz, Allgemeinerkrankungen (Schwächung der Immunabwehr durch Verdauungs- und Stoffwechselstörungen), Alter und Genetik (Beschaffenheit der Haut als äußere Barriere, Euter- und Zitzenform, Länge und Verschluss des Zitzenkanals); erregerassoziierte Faktoren wie Keimzahl und Pathogenität;

umweltassoziierte Faktoren wie hygienische und technische Mängel, Mängel in Haltung und Fütterung sowie Witterungseinflüsse. Mastitis ist eine typische Faktorenkrankheit (GRANZ 2005, GRUNERT et al. 1996).

Die Krankheitserreger der Mastitis sind Streptokokken, Staphylokokken sowie andere Bakterien oder Mykoplasmen, Viren und Pilze (GRANZ 2005).

Es wird unterschieden zwischen subklinischer und klinischer Mastitis. Bei der subklinischen Mastitis liegen ein erhöhter Milchzellgehalt und positiver Erregernachweis ohne eine sinnfällige Veränderung des Milchsekrets und einen pathognomonischen Palpationsbefund vor. Die klinische Mastitis unterteilt sich in die Mastitis catarrhalis, Mastitis apostematosa, Mastitis phlegmonosa und die Mastitis granulomatosa sowie die Mykoplasmenmastitis. Es treten Entzündungen des Milch- drüsengewebes und des ableitenden Milchkanalsystems unter Miterfassung der Drüsen- und Zitzenzisternenschleimhaut auf. Die erkrankten Euterviertel zeigen perakute, akute, subakute bis chronische Entzündungszeichen auf und haben ein mehr oder weniger verändertes Milchsekret. Die Mastitis kann mit oder ohne Störungen des Allgemeinbefindens verlaufen (GRUNERT et al. 1996).

(33)

2.1.2.8 Labmagenverlagerung (links- und rechtsseitig) (LMV)

Schätzungen von durchschnittlich jährlichen Inzidenzen für Labmagenverlagerungen (LMV) lagen zwischen 0,1 % bis 5,8 % (COPPOCK 1973, DOHOO et al. 1983, ERB et al. 1984, MARKUSFELD 1986, ROBB et al. 1987, ERB u. GRÖHN 1988, JOURDAN u. FOURDRAINE 1993, MARKUSFELD 1987). Dabei traten Schwankungen zwischen den untersuchten Herden zwischen 0 % bis 21 % Inzidenzen für LMV auf.

Die LMV nach links findet sich vor allem bei Hochleistungskühen nach dem Kalben.

Hierbei vergrößert sich der Labmagen (Gas- und Flüssigkeitsfüllung), steigt zunächst unter den Pansen und darauf folgend zwischen Pansen und Bauchwand dorsal auf.

Das klinische Bild zeigt sich in reduzierter Futteraufnahme, vermindertem Wieder- kauen und reduzierter Pansenmotorik. Weiterhin sinkt der Kotabsatz, es kommt zu Durchfällen und eine Ketose kann auftreten. Die Milchleistung geht zurück (HOFMANN 1992).

Zu den Ursachen gehören die Fütterung von großen Mengen leicht verdaulichen, rohfaserarmen Futtermitteln, veränderte räumliche Verhältnisse im Zusammenhang mit der Geburt, eine herabgesetzte Labmagenwandspannung p.p. sowie begünstigend Erschöpfungszustände, Stresssituationen und Stoffwechselstörungen (HOFMANN 1992).

Neben den linksseitigen Labmagenverlagerungen, die nach SHAVER (1997) 80 % bis 90 % aller LMV ausmachen, kann auch eine LMV nach rechts auftreten. Hierbei kommt es zu einer Dilatation des Labmagens und zum Aufsteigen des Pylorusbereichs mit oder ohne Drehung um die eigene Achse nach links oder rechts.

Blutgefäße im Gekröse werden dabei abgeschnürt, Kreislaufstörungen sind die Folge.

Das klinische Bild entspricht dem der linksseitigen Verlagerung mit zusätzlichen Symptomen wie Tachykardie, injizierten und verwaschenen Episkleralgefäßen, Kolik- und Ileussymptomen (HOFMANN 1992).

(34)

2.1.2.9 Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen

Lahmheiten traten nach FRANKENA et al. (1992) als eine Haupterkrankung, die mit Beeinträchtigung des allgemeinen Wohlergehens einhergeht, in Milchviehherden auf.

Klauenerkrankungen wurden als eine multifaktorielle Krankheit betrachtet (LOGUE et al. 1993, MORTENSEN 1993, SOMERS et al. 2003). Sie werden klinisch in Form von Lahmheiten und subklinisch bei der Klauenpflege erkannt. Sie sind ein Produkt aus dem Zusammenspiel von kuh- und umweltbezogenen Faktoren wie Haltung, Fütterung und Management.

Die Inzidenzen von Lahmheiten bei Milchkühen lagen zwischen 6,6 (KANEENE u.

HURD 1990) und 54,6 Fällen auf 100 Kühe (CLARKSON et al. 1996), wenn die Diagnosen der Tierärzte, Landwirte und weiterer Angestellter auf den Milchviehbetrieben berücksichtigt wurden.

Unter Berücksichtigung aller infektiösen und nicht infektiösen, traumatisch bedingten Klauenerkrankungen ergaben sich nach FAYE und LESCOURRET (1989) jährliche Inzidenzen von 22,5 %.

EDDY und SCOTT (1980), PINSENT (1981) und WHITAKER et al. (1983) beschrieben durchschnittliche jährliche Inzidenzen von Lahmheiten mit hohen Schwankungen zwischen 4,7 % und 60,0 %. Eine durchschnittliche Herdeninzidenz für Lahmheiten lag in den Untersuchungen von HARRIS et al. (1988) bei 7,0 % (0,0 - 30,9 %).

Die häufigsten Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen werden im Folgenden kurz aufgeführt (FELDMANN et al. 2007):

• Klauenrehe (Laminitis, Pododermatitis aseptica diffusa) (akut, subakut, chronisch/chronisch rezidivierend),

• Ballenhornerosionen,

• Dermatitis interdigitalis (Fäuleveränderung mit Beteiligung des Zwischen- klauenspalts),

• Phlegmona interdigitalis (Zwischenzehenphlegmone, Zwischenklauen- nekrose),

• Dermatitis digitalis (Mortellaro´sche Krankheit, „Erdbeerkrankheit“),

Referenzen

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