A 1540 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 106|
Heft 31–32|
3. August 2009 Ärzte in Bremen und Niedersach-sen verordnen deutlich weniger teu- re Originalpräparate als ihre Kolle- gen in den neuen Bundesländern.
Auch mengenmäßig ist der Ver- brauch von Arzneimitteln zwischen den Regionen in Deutschland unter- ARZNEIMITTEL
Moderater Anstieg der Ausgaben
schiedlich. Beispielsweise gaben die Krankenkassen in Mecklenburg- Vorpommern je gesetzlich Versi- cherten rund 112 Euro mehr für Medikamente aus als die Kosten - träger in Bayern. Dies ergab der vom Gesundheitsforschungsinstitut
„IGES“ im Auftrag des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) erstellte Arzneimittel-Atlas 2009.
Daraus geht außerdem hervor, dass die Kassen im letzten Jahr 29,2 Milliarden Euro für Arzneimittel und Impfstoffe ausgegeben haben.
Das waren 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr. IGES-Chef Prof. Dr. Bert- ram Häussler nannte es „bemer- kenswert“, dass in den Bundeslän- dern, welche die Verordnung von neuen Arzneimitteln stärker be- grenzten, der Verbrauch deutlich an-
Zahl der Woche
Millionen Euro gaben die gesetzlichen Krankenkassen 2008 340
für Prävention aus – einen Großteil für Präventionskurse.
Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland ist weiter rückläufig.
Im Jahr 2008 gab es 9,5 Prozent weniger Unfalltote als 2007, teilte das Statistische Bundesamt Anfang Juli in Berlin mit. Mit 4 477 Todes- opfern sei die Zahl „so gering wie noch nie seit 1950“, sagte Präsident Roderich Egeler. Auch die Zahl der Verletzten sei gesunken. Damit ha- be sich eine langfristig positive Ent- wicklung fortgesetzt. Dennoch: Täg- lich kommen in Deutschland zwölf Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Insgesamt erfasste die Poli- zei 2,29 Millionen Unfälle (1,8 Pro- zent weniger als 2007).
Erstmals seit vielen Jahren ist überhöhte Geschwindigkeit nicht mehr die Ursache Nummer eins bei Unfällen mit Verletzten. Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rück- wärtsfahren sowie dem Ein- und Ausfahren in fließendem Verkehr waren im vergangenen Jahr die häufigste Unfallursache. Danach folgte das Missachten der Vorfahrt.
Ein besonders deutlicher Rück- gang ist bei Unfällen mit alkoholisier- UNFALLBILANZ
Zahl der Verkehrstoten auf Rekordtief
Täglich sterben zwölf Menschen auf Deutschlands Straßen. Die Zahl der Toten und Verletzten ist aber seit Jahren rückläufig.
Foto: dpa
steige, sobald sie generisch gewor- den seien. „Das zeigt, dass Ärzte diese neuen Arzneimittel keines- falls für verzichtbar halten, sie aber aus Kostengründen zeitlich verzö- gert den Patienten zugutekommen“, so der Autor der Studie.
Der Vorsitzende des VFA, Dr.
Wolfgang Plischke, plädierte dafür, Ärzte sollten bei der Verordnung al- lein der Wirksamkeit und der Si- cherheit verpflichtet sein. Entspre- chend müsste eine Freistellung des Arztes von der Wirtschaftlichkeits- prüfung erfolgen.
Auch Dr. med. Carl-Heinz Mül- ler, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, hatte kürzlich gefordert, die niedergelassenen Ärzte sollten sich an medizinischen Aspekten orientieren und nur noch Wirkstoffe verordnen. SR Ärzte in Ost-
deutschlandver- ordnen mehr und teurer als ihre Kol-
legen in den alten Bundesländern.
ten Fahranfängern zu verzeichnen. In der Gruppe der 18- bis 20-Jährigen wurden 8,6 Prozent weniger Unfälle registriert, bei den 15 bis 17 Jahre al- ten Fahrern waren es 19 Prozent we- niger. Das Statistische Bundesamt führt diese Entwicklung auf das am 1. August 2007 eingeführte Alkohol- verbot für Fahranfänger zurück.
Allerdings sind junge Fahrer wei- terhin besonders unfallanfällig: Die 18- bis 24-Jährigen zählen zu der mit Abstand gefährdetsten Alters- gruppe im Straßenverkehr: Jeder fünfte Verletzte oder Getötete ge- hörte im Jahr 2008 dieser Gruppie-
rung an. nos
Foto: Keystone