• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Hausärzte: Gute Noten von Patienten" (30.01.1998)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Hausärzte: Gute Noten von Patienten" (30.01.1998)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

ine Mitte 1997 im Anschluß an die in Kraft getretene dritte Stufe zur Gesundheitsreform durchgeführte repräsentative Umfra- ge bei 50 000 Patienten und eine Ver- gleichsbefragung des Hausarzt-Pra- xisteams ergab: 93 Prozent schätzen die hausärztlichen Leistungen, das Service-Angebot und die Kompetenz der Hausärzte „gut“

oder „sehr gut“ ein.

Prof. Dr. rer.

pol. Gerhard F.

Riegl, Institut für Management im Gesundheitsdienst GmbH in Augsburg, berichtete vor dem 20. Deutschen Haus- ärztetag über ein dif- ferenziertes Beurtei- lungsspektrum bei den rund 50 000 be- fragten Patienten von 500 Hausarzt- praxen:

– 71 Prozent der Patienten mei- nen, die Hausärzte hätten im Ver- gleich zu Fachärzten einen „besseren Überblick“.

– 66 Prozent schätzen die direk- ten Hilfen und die Vermittlung des

„richtigen Spezialisten“ durch den erstkonsultierten Hausarzt.

– Von 53 Prozent der Patienten werden die Hausärzte als Kenner des familiären und des betrieblichen Um- feldes besonders geschätzt.

– Geringfügige Unterschiede in der Beurteilung der sogenannten Gatekeeper-Funktion der Hausärzte gibt es, je nachdem, ob der Patient in den neuen oder in den alten Bundes- ländern den Hausarzt konsultiert.

Von der Vermittlung der richtigen Spezialärzte durch Hausärzte sind in den neuen Ländern 70 Prozent der befragten Patienten überzeugt, 65 Prozent in den alten Ländern. Ältere Ärzte (älter als 50 Jahre) glauben we- niger an diese Kompetenz aus der Sicht ihrer Patienten (60 Prozent) als jüngere Ärzte (66 Prozent).

36 Prozent der Patienten gaben an, daß bei einer Konsultation der Hausärzte unnötige Untersuchungen und Behandlungen nachhaltiger ver- mieden werden können als bei einer ausschließlichen oder direkten Kon- sultation der Fachärzte. In Praxen von Internisten schlägt diese Bewer- tung mit 42 Prozent noch stärker bei den Patienten zu Buche als in allge- meinärztlichen Praxen (35 Prozent).

Morbide und multimorbide Pati- enten hören meistens vorbehaltlos auf ihren Hausarzt und schätzen des- sen Kompetenz und Leistungsqua- lität. Ältere Patienten (70 Jahre und älter) attestieren den Hausärzten besondere „Glaubwürdigkeit“ (den

Fachärzten lediglich zu 36 Prozent), wohingegen jüngere Patienten (30 bis 39 Jahre) nur zu 18 Prozent eine

„Glaubwürdigkeit“ attestieren.

Langzeiterkrankte sind von der Glaubwürdigkeit und der Kompetenz des Hausarztes zu 35 Prozent mehr überzeugt als Kurzzeitkranke (24 Prozent). Die Arzthelferinnen stehen hingegen mit 19 Prozent Vermutung von Glaubwürdigkeitsvorteilen skep- tischer oder zurückhaltender da als ihre Arbeitgeber mit 33 Prozent.

Lediglich vier Prozent der Pati- enten gehen ohne das Wissen ihrer Hausärzte „heimlich“ zu Fachärzten, wenn sie befürchten, daß dies ihren Hausärzten, falls sie Kenntnis davon erhielten, nicht recht sein könnte.

Die Neigung der Patienten, Fachärzte direkt zu besuchen, wird vom Praxisteam des Hausarztes ins- gesamt überschätzt. In Notfällen ge- hen allerdings 37 Prozent aller Pa- tienten direkt zum Facharzt; dies

sind mehr, als es die Hausärzteteams mutmaßen (27 Pro- zent).

Überraschend viel Verständnis haben die Patienten der Hausärzte für not- wendige Sparmaß- nahmen und gesetz- liche Zuzahlungs- auflagen. So emp- fiehlt jeder vierte Patient seinem Haus- arzt, er solle ko- stengünstigere statt teure Arzneimittel aufschreiben. Bei den jungen Pa- tienten (bis 29 Jahre) sind dies so- gar 34 Prozent aller Befragten – gegenüber 17 Prozent bei den Pa- tienten im höheren Lebensalter (70 Jahre und älter).

Kleinere Arzneimengen wün- schen sich 18 Prozent der Hausarztpa- tienten, für weniger Krankschreibun- gen plädieren neun Prozent. Kuren wollen acht Prozent der Befragten ein- geschränkt wissen. Dr. Harald Clade

A-186 (14) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 5, 30. Januar 1998

P O L I T I K AKTUELL

Hausärzte

Gute Noten von Patienten

Die Allgemeinärzte, hausärztlich tätige Internisten und die Kinderärzte („Hausärzte“) werden von den Patienten, die regelmäßig einen Hausarzt konsultieren, als

gut bis sehr gut „benotet“. Das Praxisteam schätzt das hausärztliche Leistungsspektrum zurückhaltender ein.

Besserer Überblick für Patienten Direkthilfe/Spezialistenvermittlung Familienkenner Hausbesuche-Option Vermeiden von Untersuchungen Schnellerer Termin Glaubwürdiger Vorteile bei Folgerezepten Überweisungen/Bescheinigungen Hausmittel-Experte

71 53

36 32 20 12

44

28

10

66 Hausarztvorteile gegenüber Fachärzten aus Patientensicht

% 0 10 20 30 40 50 60 70 68 60 34 50 38 17 63 61

24

10 Team-Vermutungen in %

Grafik

E

Quelle: „Hausärztestudie“, durchgeführt von Prof. Dr. rer. pol. Gerhard F. Riegl, Fachhoch- schule Augsburg, Prof. Riegl & Partner GmbH, Institut für Management im Gesund- heitsdienst (Provinostraße 47, 86153 Augs- burg). September 1997

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Auch, dass die ärztlichen Aktionen schon lange und bundes- weit andauern, dass Zehntausende mitmachen, besagt für sich genom- men nicht viel.. Fast jeden Tag erhebt irgendeine

„Hausärzte" ein Gegengewicht zu den berufspolitischen Aktivitäten des BPA Verband Deutscher Haus- ärzte (früher: Berufsverband der Praktischen Ärzte und Ärzte für

Weil Fluggesellschaf- ten trotz Reiseboom immer wieder einmal Überkapazitä- ten haben und auch in den schönsten Sonnenhotels nicht selten Zimmer leer stehen, sinken kurz vor

Einer Umfrage des Berufs- verbandes der Arzt-, Zahn- arzt- und Tierarzthelferinnen (BdA) zufolge hat sich die Beschäftigtenstruktur in den Arztpraxen „alarmierend ent- wickelt“:

Die Hausärzte (General Practitioners) im Staatlichen Gesundheits- dienst erhalten für das im April 1993 begonnene Fi- nanzjahr eine Erhöhung ihrer Bezüge um nur 1,5 Prozent auf

Nachdem sich BPI und Barmer bereits auf ge- meinsame Kriterien für die Qualität und Deklaration von pflanzlichen Arzneimitteln im Leistungskatalog der Krankenkassen geeinigt

Nachdem er sich selbst röntgendurchleuch- tete, was er mit Hilfe eines gro- ßen Spiegels zuwege brachte, und nach Durchforschen ein- schlägiger Literatur, kam er auf einen

Die Kopf- pauschale für die auf der Liste des niedergelassenen Arztes eingetragenen Pa- tienten erhöht sich auf 7,05 Pfund, für 65- bis 74jährige Patienten auf 9,15 und für..