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Untersuchungen zur Charakterisierung von Einflussfaktoren auf die Zufriedenheit von Tierärzten und Tierhaltern mit der Impfung Ingelvac CircoFLEX® gegen das PCV-2

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Academic year: 2022

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Tierärztliche Hochschule Hannover

Untersuchungen zur Charakterisierung von Einflussfaktoren auf die Zufriedenheit von Tierärzten und Tierhaltern mit der Impfung

Ingelvac CircoFLEX® gegen das PCV-2

INAUGURAL - DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin - Doctor medicinae veterinariae -

(Dr. med. vet.)

vorgelegt von Johanna Meyer-Hamme

Sulingen

Hannover 2010

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Wissenschaftliche Betreuung: Apl. Prof. Dr. E. große Beilage

Außenstelle für Epidemiologie (Bakum)

1. Gutachterin: Apl. Prof. Dr. Elisabeth große Beilage

2. Gutachter: Prof. Dr. Ludwig Haas

Tag der mündlichen Prüfung: 26. April 2010

Die Arbeit wurde gefördert von: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH

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meinen Eltern

(4)
(5)

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ... 11

2. Literatur... 13

2.1 Das porzine Circovirus ... 13

2.1.1 Erregereigenschaften... 13

2.1.2 Verbreitung des Erregers ... 13

2.1.3 Erregerpersistenz im Tier und Verlauf der Infektion in Herden ... 14

2.1.4 Erregerausscheidung ... 15

2.1.5 Erregerübertragung (Routen) ... 16

2.1.6 Einfluss der Immunreaktion auf den Verlauf der Infektion... 16

2.1.7 Überlebensfähigkeit des Erregers in der Tierumgebung ... 18

2.1.8 Offene Fragen ... 18

2.2 Krankheitsbilder... 19

2.2.1 Krankheitsterminologie... 19

2.2.2 Krankheitsbilder und pathologische Veränderungen... 20

2.2.2.1 PCV-2 associated systemic infection respektive PMWS... 20

2.2.2.2 PCV-2 associated respiratory disease... 21

2.2.2.3 PCV-2 associated enteritis... 21

2.2.2.4 PCV-2 assoziierte Reproduktionsstörungen ... 22

2.2.2.5 Krankheitsbild und Pathogenese des PCV-2 assoziierten PDNS 22 2.3 Diagnostik ... 24

2.3.1 Untersuchungsverfahren... 24

2.3.2 Krankheitsdiagnostik Einzeltier ... 26

2.3.2.1 Diagnostik PMWS ... 26

2.3.2.2 Diagnostik PCV-2 assoziierter Reproduktionsstörungen ... 27

2.3.2.3 Diagnostik der PCV-2 associated enteritis... 27

2.3.2.4 Diagnostik PDNS ... 28

2.3.3 Krankheitsdiagnostik Herde ... 28

2.4 Bekämpfungsmaßnahmen ... 28

2.4.1 Einflussfaktoren auf den Verlauf der Infektion... 29

2.4.2 Management und Hygiene ... 31

(6)

2.4.3 Impfung ... 32

2.4.3.1 Impfstoffe und Adjuvantien... 32

2.4.3.2 Studienergebnisse zur Effektivität und Verträglichkeit kommerziell verfügbarer Impfstoffe... 37

2.5 Untersuchungen anhand von Umfragen... 47

2.5.1 Die Befragung als Datenerhebungsinstrument... 47

2.5.2 Die Planung eines Fragebogens ... 49

2.5.3 Die Durchführung des Interviews ... 50

2.5.4 Der Pretest ... 51

2.5.5 Die telefonische Befragung ... 52

2.5.6 Überprüfung erhobener Daten ... 53

3. Material und Methoden ... 54

3.1 Datenerhebung ... 54

3.1.1 Herden ... 54

3.1.2 Fragebogen... 55

3.1.3 Validierung des Fragebogens ... 58

3.1.4 Kodierung... 58

3.1.5 Vorbereitung der Befragung ... 59

3.1.6 Durchführung der Befragung... 59

3.1.7 Erstellung einer Datenbank... 60

3.2 Vorbereitung der Auswertung/ Datenstruktur ... 62

3.2.1 Variablen... 62

3.2.2 Definition von Analysegruppen... 65

3.3 Auswertung ... 65

3.3.1 Deskriptive Auswertung ... 65

3.3.2 Statistische Auswertung... 66

4. Ergebnisse ... 73

4.1 Datenerhebung ... 73

4.1.1 Response... 73

4.1.2 Dateneingabe... 74

4.2 Deskriptive Auswertung... 76

(7)

4.2.1 X-Variablen ... 76

4.2.2 Y-Variablen ... 83

4.3 Statistische Auswertung ... 87

4.3.1 Hauptkomponentenanalyse ... 87

4.3.2 Clusteranalyse ... 91

4.3.3 Selektion relevanter X-Variablen... 93

4.3.4 Bewertung des Einflusses der selektierten X-Variablen (Datensatz ohne missing values)... 101

4.3.5 Korrespondenzanalyse ... 105

4.3.6 Modellierung... 108

5. Diskussion ... 113

5.1 Material und Methode... 113

5.1.1 Untersuchungsansatz ... 113

5.1.2 Telefonische Befragung als Untersuchungsinstrument ... 114

5.1.3 Einschätzung der Zufriedenheit... 118

5.1.4 Auswertung ... 120

5.1.4.1 Hauptkomponentenanalyse und Clusteranalyse... 121

5.1.4.2 Identifizierung von Einflussfaktoren ... 123

5.2 Ergebnisse ... 125

5.2.1 Y-Variablen (Response)... 125

5.2.2 X- Variablen ... 127

5.2.2.1 X-Variablen mit Einfluss auf die Zufriedenheit ... 128

5.2.2.2 X- Variablen ohne Einfluss auf die Zufriedenheit ... 137

5.3 Schlussfolgerungen... 145

6. Zusammenfassung... 148

7. Summary ... 150

8. Literaturverzeichnis ... 152

9. Anhang ... 178

(8)

Abkürzungsverzeichnis

ADG average daily gain (durchschnittlicher täglicher Gewichtszuwachs)

Ak Antikörper

a. p. ante partum

BP Blutprobe

d. h. das heißt

ELISA enzyme-linked immunosorbent assay et al. et alii

etc. et cetera

IHC Immunhistochemie ISH In situ Hybridisierung Kat. Kategorie

k. A. keine Angabe mat. maternal mind. mindestens ml milliliter Inj. Injektion

LT Lebenstag

LW Lebenswoche

PBMC peripheral blood mononuclear cells

PCR polymerase chain reaction (Polymerasekettenreaktion) PCV-2 porcine circovirus type II

PCVAD porcine circovirus associated diseases PCVD porcine circovirus diseases

p.i. post injectionem p.p. post partum

PPV porcine parvo virus

PRDC porcine respiratory disease complex

PRRSV porcine reproductive and respiratory syndrome virus p.v. post vaccinationem

(9)

SIV swine influenza virus

SLCD Adjuvans von Suvaxin PCV-2 One Dose (Inhaltsstoffe nicht näher recherchierbar)

SPF Spezifiziert Pathogen frei

US Untersuchung

vgl. vergleiche

vs. versus

W Woche Wdh. Wiederholung

> ist größer als

< ist kleiner als

≥ ist größer oder gleich

≤ ist kleiner oder gleich

↑ signifikant erhöht/ vergrößert

→ keine signifikanten Änderungen

↓ signifikant verringert/ verkleinert

= ist gleich/ entspricht

(10)
(11)

Einleitung

1. Einleitung

Das porcine circovirus type II (PCV-2) wird als Ursache verschiedener Krankheitsbilder, den porcine circovirus diseases (PCVD), angesehen. Die PCV-2 Infektion kann sich beim Einzeltier manifestieren als postweaning multisystemic wasting syndrome (PMWS), systemische Erkrankung (PCV-2 associated systemic infection), in Form respiratorischer oder enterischer Symptome (PCV-2 associated respiratory disease/ PCV-2 associated enteritis), als Krankheitsbild des porcine dermatitis and nephropathy syndrome (PDNS) und/ oder in Form von Reproduktionsstörungen (OPRIESSNIG et al. 2007). Die PCVD haben in den letzten Jahren eine große Bedeutung in der weltweiten Schweineproduktion erlangt (CARR 2009; LAROCHELLE et al. 2003; SEGALES et al. 2005a). Eine erfolgreiche Therapie der PCVD ist nicht bekannt, so dass eine wirksame Kontrolle nur auf dem Weg der Prophylaxe erreicht werden kann. Neben der Optimierung von Management- und Hygienemaßnahmen (DEWEY et al. 2006; MADEC et al. 1999; MADEC et al. 2000;

ROSE et al. 2003; ROYER et al. 2001) zur Kontrolle und Minimierung PCV-2 assoziierter Erkrankungen beim Schwein stehen seit einiger Zeit Impfstoffe zur Verfügung resp. befinden sich in der Zulassung. Verschiedene Studienergebnisse zur Verträglichkeit und Effektivität der kommerziell verfügbaren Impfstoffe in einzelnen Herden wurden bereits veröffentlicht (DESROSIERS 2008; FACHINGER et al. 2008; KIXMOLLER et al. 2008; KOLB 2008; PETERSEN et al. 2008;

RITZMANN et al. 2008a; VERBECK et al. 2009).

Auf Rechtsgrundlage des § 17 c Absatz 4 Nr. 2 des Tierseuchengesetzes (TierSG) ist es in Deutschland möglich, einen Impfstoff nach entsprechendem Antrag während eines Verfahrens zur Zulassung anzuwenden. Die Bedingungen und Konstellationen dieser Anwendung nach Ausnahmegenehmigung im Feld werden nur selten publiziert.

Auch die Anwendung des Ferkelimpfstoffes Ingelvac CircoFLEX® gegen das PCV-2 (Hersteller: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Ingelheim) erfolgte schon vor der eigentlichen Produktzulassung durch die Europäische Kommission im Februar

(12)

Einleitung

Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Faktoren zu charakterisieren, die die Zufriedenheit von betreuenden Tierärzten und Tierhaltern mit der Impfung Ingelvac CircoFLEX® beeinflussen. Einbezogen wurden die betreuenden Tierärzte und Tierhalter aller Herden (n = 305) eines definierten geografischen Raumes (sechs Bundesländer), in denen Ingelvac CircoFLEX® bereits vor der Zulassung eingesetzt worden war. Die Studie basiert auf einer telefonischen Befragung der Tierärzte und Tierhalter unter Verwendung eines standardisierten und validierten Fragebogens. Es wurden verschiedene Parameter erhoben, die der Einschätzung der Zufriedenheit mit der Anwendung der Impfung in einer Herde sowie der Erfassung zahlreicher Faktoren mit einem potentiellen Einfluss auf diese Zufriedenheit (Management-, Haltungs-, Hygieneparameter) dienen sollten.

Zusätzlich sollte untersucht werden, inwieweit und mit welchem Aufwand es möglich ist einen repräsentativen Überblick über Anwendungskonstellationen eines neuen Impfstoffes in der Veterinärmedizin telefonisch mittels eines standardisierten Fragebogens zu erlangen.

(13)

Literatur

2. Literatur

2.1 Das porzine Circovirus 2.1.1 Erregereigenschaften

Die porzinen Circoviren (PCV) sind kleine, unbehüllte Viren mit einzelsträngiger und zirkulärer DNA. Das porcine circovirus type II (PCV-2) ist zusammen mit dem porcine circovirus type I (PCV-1) sowie verschiedenen aviären Circoviren dem Genus Circovirus der Familie der Circoviridae zuzuordnen. Das PCV-1 und das PCV-2 können anhand ihrer genetischen und antigenen Eigenschaften unterschieden werden, ihre Nukleotidsequenz ist zu weniger als 80% identisch (MEEHAN et al.

1998). Das PCV-1 wurde erstmalig 1974 als Kontaminante einer PK-15 Zellinie beschrieben. Es wurden hohe Seroprävalenzen in der Schweinepopulation verschiedener Staaten nachgewiesen, das Virus aber für apathogen erklärt (TISCHER et al. 1986; ALLAN et al. 1995). Im Jahr 1991 wurde erstmalig das Auftreten des postweaning multisystemic wasting syndrome (PMWS) in Kanada beschrieben und in den Folgejahren eine Korrelation zwischen dem Auftreten von PMWS und dem Nachweis von PCV-2 Antigen im Gewebe PMWS erkrankter Tiere nachgewiesen (ELLIS et al. 1998). Es werden verschiedene Krankheitsbilder beim Schwein mit PCV-2 in Verbindung gebracht (siehe unten). Auf Grundlage von Sequenzierungen wurde die Differenzierung in zwei Hauptgruppen eingeführt: PCV-2 Genotyp 1 (auch PCV-2b oder European-like) und PCV-2 Genotyp 2 (auch PCV-2a oder North American-like) (OPRIESSNIG et al. 2007). GRAU-ROMA et al. (2008a) vermuten entgegen den Erkenntnissen früherer Studien (LAROCHELLE et al. 2002, 2003) für das PCV-2 Genotyp 1 ein höheres pathogenes Potential als für das PCV-2 Genotyp 2.

2.1.2 Verbreitung des Erregers

In archivierten Gewebeproben von Schweinen eines norddeutschen Bestandes aus dem Jahr 1962 wurden PCV-2 Genomfragmente mittels PCR nachgewiesen. Dieser

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Literatur

Schweinen dar. PCV-2 assoziierte Veränderungen in Gewebeproben wurden in Deutschland allerdings nicht vor 1985 beschrieben (JACOBSEN et al. 2009).

Inzwischen ist PCV-2 weltweit in den meisten Schweinebeständen nachzuweisen, der Erreger ist also ubiquitär verbreitet (SEGALES et al. 2005a). Innerhalb Europas beträgt die Nukleotididentität von Isolaten aus verschiedenen Teilen des Kontinents mindestens 95%. Der PCV-2 Genotyp 1 (2b) gelangte wahrscheinlich erst 2003 nach Nordamerika (PATTERSON et al. 2009). Die Intra-Herdenprävalenz wird vom Verlauf der Infektion (klinisch vs. subklinisch) beeinflusst (HARDING 2004). Bei vergleichenden PCR Untersuchungen von Serumproben in Herden mit und ohne PMWS Symptomatik betrug die Prävalenz 43% resp. 25 % (LAROCHELLE et al.

2003).

Außerdem scheint es regionale Unterschiede bezüglich der Auswirkungen und des Auftretens von PMWS zu geben: In Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland wird der Erkrankung eine sehr große Bedeutung beigemessen, während sie in Ländern wie Finnland und Australien trotz des verbreiteten Vorkommens der PCV-2 Infektion nicht auftritt (CARR 2009).

Generell nehmen die Prävalenz und Inzidenz von PMWS in den bedeutendsten Schweine produzierenden Ländern Europas seit etwa 2004 ab (SEGALES 2006). In Deutschland und Dänemark gibt es Hinweise, dass sich PCV-2, das zuerst in Regionen mit intensiver Schweineproduktion beschrieben wurde, inzwischen in Regionen mit geringerer Schweinedichte respektive kleineren Herden ausgebreitet hat (RATHKJEN et al. 2003; GROSSE BEILAGE u. BRAKMANN 2004).

2.1.3 Erregerpersistenz im Tier und Verlauf der Infektion in Herden

Unter Feldbedingungen konnten Genomfragmente von PCV-2 im Serum von Schweinen bis zu einem Alter von 22 Wochen (RODRIGUEZ-ARRIOJA et al. 2002) respektive bis zu einem Alter von 38 Wochen (TERRENI et al. 2009) nachgewiesen werden. Nach PENSAERT et al. (2004) zirkuliert PCV-2 sowohl frei als auch an peripheral blood mononuclear cells (PBMC) gebunden im Blut. Die zellgebundene Form überwiegt. Unklar ist, ob infizierte Schweine durchgehend oder intermittierend virämisch sind. LAROCHELLE et al. (2003) konnten das Virus nach natürlicher

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Literatur

Infektion mindestens acht Wochen in denselben Schweinen nachweisen. Die Mechanismen der Erregerpersistenz im Schwein sind derzeit noch unklar (SEGALES et al. 2005a). In Studien in von PMWS betroffenen Beständen in Spanien und Dänemark wurde gezeigt, dass die PCV-2 Virusmenge im Blut parallel zum Rückgang der Konzentration maternaler Antikörper ansteigt und mit der Entwicklung klinischer PMWS Symptome ein Maximum erreicht (GRAU-ROMA et al. 2009).

Maternale Antikörper können bei Ferkeln bis zum Alter von vier Wochen üblicherweise PMWS, nicht aber subklinische PCV-2 Infektionen verhindern (OSTANELLO et al. 2005).

2.1.4 Erregerausscheidung

Das PCV-2 wird mit Sekreten des Respirationstraktes (Nasen-, Tracheobronchialtupfer) und der Maulhöhle (Tonsillartupfer) sowie Urin und Fäzes ausgeschieden. Die Virusmenge ist bei Schweinen mit PMWS Symptomatik an allen untersuchten Lokalisationen (u. a. Tracheobronchus, Tonsillen, Nase, Serum, Faezes, Urin) (SEGALES et al. 2005b) und im Blut (GRAU-ROMA et al. 2008b) höher als bei jenen ohne dieses Krankheitsbild. Inwieweit die, über Nasen- respektive Tonsillartupfer nachgewiesene Virusmenge mit der Virusexkretion korreliert, war lange unklar (SEGALES et al. 2005a). Erst GRAU-ROMA et al.

(2008b) konnten eine positive Korrelation zwischen Virusmenge im Blut und Virusexkretion nachweisen. GRAU-ROMA et al. (2009) sehen auch Nasen- und Rektaltupfer als geeignet zur Bewertung der PCV-2 Exkretion an, da die hier nachgewiesenen Virusmengen positiv mit denen in Serum und Lymphgewebe korreliert sind. Der intermittierende Nachweis von PCV-2 DNA mittels PCR im Samen ist ebenfalls beschrieben (HAMEL et al. 2000; LAROCHELLE et al. 2000), eine PCV- 2 Virusisolierung aus diesen Proben war dabei aber nicht möglich (SEGALES et al.

2005a). MCINTOSH et al. (2006) beschreiben den Nachweis von PCV-2 DNA im Samen natürlich infizierter Eber als selten und sporadisch. Die Spermaqualität PCV- 2 ausscheidender Eber ist nicht beeinträchtigt. PATTERSON et. al (2009) konnten zwischen den PCV-2 Genotypen 1 und 2 keine Unterschiede hinsichtlich der nasalen,

(16)

Literatur

Erregerausscheidung über die verschiedenen Exkretionsrouten liegt offensichtlich noch nicht vor.

2.1.5 Erregerübertragung (Routen)

Die Übertragung des Erregers erfolgt horizontal durch direkten Kontakt und zwar entweder oronasal, über Fäzes oder über Urin (OPRIESSNIG et al. 2007). Am häufigsten ist die oronasale Übertragung, sie wurde experimentell und unter Feldbedingungen nachgewiesen (ALBINA et al. 2001; SIBILA et al. 2004). Das Vorkommen und die Bedeutung einer Erregerübertragung von PCV-2 über den Samen von infizierten Ebern werden diskutiert. Zusammenfassend gibt es zwar DNA Nachweise im Samen (vgl. 2.1.4), der experimentelle Nachweis einer PCV-2 Übertragung auf die Sau über die künstliche Besamung steht allerdings noch aus.

OPRIESSNIG et al. (2007) und auch GRASLAND et al. (2008) gelang dies nicht.

Die vertikale Übertragung des Erregers über die Plazenta wurde nach experimenteller intranasaler Infektion von Sauen nachgewiesen (ALLAN et al. 1995;

PARK et al. 2005). Schon früh wurden PCV-2 Antigennachweise in verschiedenen Organen von Ferkeln eines Spätabortes beschrieben (WEST et al. 1999). Die Häufigkeit des Vorkommens einer transplazentaren Übertragung sowie deren Bedeutung für das Auftreten von Reproduktionsstörungen sind aber umstritten.

MALDONADO et al. (2005) sehen den Einfluss des PCV-2 auf Reproduktionstörungen als gering an. PENSAERT et al. (2004) stellen das Vorkommen transplazentarer Infektionen in endemisch infizierten, d.h. weitgehend immunen Sauenherden in Frage.

2.1.6 Einfluss der Immunreaktion auf den Verlauf der Infektion

Die Reaktion und die Mechanismen des Immunsystems auf die Infektion mit PCV-2 sowie der Immunstimulation, die Einfluss auf Ausprägung des PMWS nimmt, sind noch weitgehend unbekannt (SEGALES et al. 2004; SEGALES et al. 2005a).

SEGALES u. MATEU (2006) beschreiben PMWS als erworbenes Immundefizienz Syndrom (acquired immunodeficiency syndrome). Diese Bewertung basiert auf: 1)

(17)

Literatur

klinischen Aspekten (Anfälligkeit betroffener Tiere gegenüber Erregern geringerer Pathogenität und opportunistischen Keimen, wiederkehrenden Erkrankungen, Therapieresistenz, etc.), 2) pathohistiologischen Befunden (OPRIESSNIG et al.

2007), 3) Veränderungen der peripheral blood mononuclear cells (PBMC) sowie 4) veränderten Expressionsmustern der Zytokine im lymphozytären Gewebe (BRUNBORG et al. 2004; OLVERA et al. 2004).

Ungeklärt ist, welche Zellen die Replikation von PCV-2 unterstützen (OPRIESSNIG et al. 2007). Die Häufung von PCV-2 Antigen im Zytoplasma dendritischer Zellen und Makrophagen ist anscheinend das Ergebnis einer Akkumulation und weniger einer aktiven Replikation (SEGALES et al. 2005a). Die Ursache der Reduktion der Lymphozyten (OPRIESSNIG et al. 2007) sowie der Weg des Virus in seine Zielzellen und Einfluss viraler Proteine auf die Immunfunktionen des Wirtes sind derzeit noch völlig spekulativ.

Neben den erwähnten Mechanismen der angeborenen Immunabwehr, gehören mit der Bildung von Antikörpern (humorale Immunität) auch Mechanismen der adaptiven Immunantwort zur Abwehrreaktion gegen PCV-2. Bei experimentell infizierten Schweinen wurde eine Serokonversion 14 bis 28 Tage nach der Infektion beschrieben (ALLAN et al. 1999; BALASCH et al. 1999; KRAKOWKA et al. 2001). In endemisch infizierten Herden folgt dem Rückgang der Konzentration maternaler Antikörper während der Saugferkel- und Aufzuchtphase eine aktive Serokonversion zwischen der 7. und 12. Lebenswoche bzw. zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat (LAROCHELLE et al. 2003; SEGALES et al. 2005a). Neutralisierende und nicht-neutralisierende Antikörper sind vom Zeitpunkt der Serokonversion an bis mindestens zur 28. Lebenswoche nachweisbar (RODRIGUEZ-ARRIOJA et al. 2002).

Nach SEGALES et al. (2009) können Mastschweine gleichzeitig seropositiv und virämisch sein.

Die Antikörper gegen PCV-2 allein sind folglich nicht ausreichend, um den Erreger zu eliminieren. MEERTS et al. (2006) beschreiben ähnlich hohe Gesamtantikörperkonzentrationen subklinisch PCV-2 infizierter und klinisch betroffener Schweine, sehen aber eine Korrelation zwischen der hohen Virusreplikation klinisch betroffener Tiere und dem Fehlen neutralisierender

(18)

Literatur

Antikörper. Inwieweit sich hier für das Virus ein möglicher Mechanismus zur verstärkten Replikation bei verminderter Antikörperkonzentration auftut und inwieweit diese Beobachtungen das Verständnis der Pathogenese der PCVD voranbringen, bedarf weiterer Untersuchungen. PODGORSKA et al. (2008) formulierten, basierend auf einem Feldversuch, die Hypothese, dass eine sehr hohe Replikation des PCV-2 eine verminderte humorale Immunabwehr und damit PMWS zur Folge hat.

Über die Mechanismen der zellvermittelten Immunabwehr, als zweitem Baustein der adaptiven Immunantwort gegen das PCV-2, ist wenig bekannt. SEGALES et al.

(2009) vermuten, dass das Versagen eines Teils der adaptiven Immunantwort zur Entwicklung von PMWS führt.

2.1.7 Überlebensfähigkeit des Erregers in der Tierumgebung

Generell sind die Circoviren als kleine kompakte Viren ohne lipidhaltige Hülle bedeutend widerstandsfähiger als größere, behüllte und weniger dichte Virusarten (ROLLE u. MAYR 2002). Das Virus hält einem pH-Wert von 3, einer Exposition von Chloroform sowie Temperaturen von 56°C und 70°C für 15 Minuten stand (ALLAN et al. 1994). PCV-2 wurde aus Gewebe isoliert, das zuvor bei -70°C gelagert worden war. Zu der Dauer der Lagerung wird keine Angabe gemacht (ELLIS et al. 1998).

2.1.8 Offene Fragen

Viele offene Fragen gibt es noch in Bezug auf die sich abzeichnenden Virulenzunterschiede der PCV-2 Isolate. Bislang ist es nicht möglich die Virulenz eines Isolates zu bestimmen. Es wird allerdings für eher unwahrscheinlich gehalten, dass allein mit Hilfe dieser möglichen Virulenzunterschiede die bemerkenswerten Variationen im klinischen Verlauf der PCV-2 bedingten Erkrankungen vollständig erklärt werden könnten (OPRIESSNIG et al. 2007). Weiterhin sind die Mechanismen der Erregerpersistenz im Schwein, die Ausscheidungsdauer, die Bedeutung des PCV-2 für Reproduktionsstörungen sowie Fragen zum Einfluss des Erregers auf das Immunsystem ungeklärt.

(19)

Literatur

2.2 Krankheitsbilder

2.2.1 Krankheitsterminologie

Die ersten Berichte von Erkrankungen, die mit PCV-2 in Verbindung gebracht wurden, beschrieben das Krankheitsbild des postweaning multisystemic wasting syndrome (PMWS). Nach einem Vorschlag von SORDEN et al. (2000) kann die Diagnose PMWS nur dann als gesichert angesehen werden, wenn verschiedene, definierte Kriterien erfüllt sind (siehe 2.3.2.1.). Als später deutlich wurde, dass das PMWS nur eines der mit PCV-2 in Verbindung gebrachten Krankheitsbilder ist, wurden in Europa 2002 bestehende Abkürzungen, PMWS eingeschlossen, durch porcine circovirus diseases (PCVD) ersetzt (SEGALES et al. 2005a). In Nordamerika wurde im März 2006 die Bezeichnung porcine circovirus associated diseases (PCVAD) durch die American Association of Swine Veterinarians (AASV) vorgeschlagen (OPRIESSNIG et al. 2007). Danach manifestieren sich PCVAD klinisch bei Einzeltieren oder im Bestand mit mindestens einem der folgenden Krankheitsbilder: Als systemische Erkrankung (PCV-2 associated systemic infection), in Form respiratorischer oder enterischer Symptome (PCV-2 associated respiratory disease/ PCV-2 associated enteritis), als Krankheitsbild des porcine dermatitis and nephropathy syndrome (PDNS) oder in Form von Reproduktionsstörungen (OPRIESSNIG et al. 2007). Der von der AASV beschriebene subklinische Verlauf einer PCVAD widerspricht der PMWS Definition von SORDEN (2000), dessen Diagnosekriterien klinische Symptome, typische histopathologische Veränderungen im Lymphgewebe und den Nachweis von mittel- bis hochgradigem Gehalt PCV-2 Antigens in den veränderten Lokalisationen umfassen (siehe 2.3.2.1.)

Im Folgenden werden, da in der Literatur keine endgültig einheitliche Terminologie verwendet wird, wie bei OPRIESSNIG et al. (2007) die Begriffe PCV-2 associated systemic infection und postweaning multisystemic wasting syndrome (PMWS) synonym gebraucht.

(20)

Literatur

2.2.2 Krankheitsbilder und pathologische Veränderungen

Voranzustellen ist, dass die Ätiologie der PCVD bislang nur für das postweaning multisystemic wasting syndrome mit der Erfüllung der Henle-Koch´schen Postulate eindeutig geklärt werden konnte (KENNEDY et al. 2000; MAGAR et al. 2000a).

2.2.2.1 PCV-2 associated systemic infection respektive PMWS

Gewichtsverlust oder verminderter Zuwachs, Blässe oder Ikterus sowie eine unzureichende Körperkondition sind Primärsymptome. Hinzu können eine forcierte Atmung sowie Diarrhoe mit dunkelgefärbtem Kot kommen. Außerdem fällt bei der klinischen und pathologisch-anatomischen Untersuchung die typische, ausgeprägte Vergrößerung der Inguinallymphknoten auf. Die Lunge ist oftmals schlecht retrahiert und die Nieren weisen in chronischen Fällen feine weiße Streifen oder kleine weiße Punkte auf. Seltener sind gleichzeitig Magengeschwüre festzustellen. Als Hauptmerkmal sind bei der pathohistologischen Untersuchung in verschiedenen, aber nicht zwingend in allen lymphozytären Geweben betroffener Schweine folgende Veränderungen nachweisbar: Depletion der Lymphozyten der follikulären und interfollikulären Zonen und eine Entzündung vom granulomatösen Typ (vermehrte Makrophageninfiltration) (FERNANDES et al. 2009; OPRIESSNIG et al. 2007).

OPRIESSNIG et al. (2007) beschreiben lymphohistiozytäre bis granulomatöse entzündliche Veränderungen im Lymphgewebe und/ oder der Lunge, der Leber, der Niere, dem Herz und dem Darm. Synzytialzellen insbesondere in Lymphknoten, den PEYER´SCHEN Platten und der lamina propria der intestinalen Villi werden, ebenso wie Einschlusskörperchen in den Makrophagen als charakteristisch bezeichnet (ROSELL et al. 1999). Von den Veränderungen sind hauptsächlich zwei bis vier Monate alte Schweine betroffen, allerdings wird das Krankheitsbild gelegentlich auch bei jüngeren und älteren Tieren (bis zu 6 Monaten) beschrieben (SEGALES et al.

2005a). In einer Publikation von HIRAI et al. (2001) wird PMWS bei drei Tage alten Saugferkeln beschrieben.

PMWS tritt in Beständen aller Produktionstypen (geschlossene Systeme und multi- site production) und -größen (30 – 40.000 produzierende Sauen) auf. Morbidität und

(21)

Literatur

Mortalität variieren abhängig von Produktionstyp, Management und etwaigen Koinfektionen. Die Morbidität schwankt zwischen vier und 30 % (selten 50-60 %); 70- 80 % der betroffenen Tiere verenden; für die Gesamtpopulation werden Mortalitätsraten zwischen vier und 20 % beschrieben (SEGALES et al. 2005a).

2.2.2.2 PCV-2 associated respiratory disease

Nach OPRIESSNIG et al. (2007) könnte das PCV-2, neben verschiedenen anderen Erregern wie PRRSV, SIV und M. hyopneumoniae, Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf des porcine respiratory disease complex (PRDC) nehmen. Als PRDC werden durch multiple Infektionen hervorgerufene Atemwegserkrankungen bezeichnet, die klinisch mit Husten, Dyspnoe, Fieber, Inappetenz bis Anorexie und vermindertem Zuwachs einhergehen. PRDC wird besonders bei Schweinen im Alter von 4 bis 5 Monaten (16 bis 22 Wochen) beschrieben (DEE 1997; THACKER et al.

2001; KIM et al. 2003). Andere Autoren verwenden den Begriff aber auch für Atemwegserkankungen bei jüngeren und älteren Schweinen (zwei bis sechs Monate).

Die Beteiligung des PCV-2 am PRDC wird aus dem lang anhaltenden, mit ungewöhnlich schweren respiratorischen Symptomen einhergehenden Krankheitsverlauf sowie folgenden pathohistologischen Befunden abgeleitet:

lymphohistiozytäre bis granulomatöse, bronchiolo-interstitielle Pneumonien mit gering- bis hochgradigen, nekrotisierenden und ulzerativen Bronchiolitiden. In den genannten Läsionen sind üblicherweise große Mengen von PCV-2 Antigen nachzuweisen. Die Veränderungen ähneln teilweise sehr stark den durch SIV oder PRRSV induzierten Läsionen (ELLIS et al. 1998; OPRIESSNIG et al. 2007). Im Zusammenhang mit PMWS werden häufig geringgradige interstitielle Pneumonien festgestellt (MAGAR et al. 2000a; BOLIN et al. 2001; ROVIRA et al. 2002).

2.2.2.3 PCV-2 associated enteritis

Das klinische und makroskopische Bild einer PCV-2 assoziierten Enteritis ähnelt dem einer subakuten oder chronischen, durch Lawsonia intracellularis hervorgerufenen

(22)

Literatur

Darmschleimhaut ist verdickt, die mesenterialen Lymphknoten sind vergrößert.

Histologisch wird eine granulomatöse Enteritis diagnostiziert, in den Läsionen ist ein hochgradiger Gehalt an PCV-2 Antigen nachweisbar. Die Veränderungen werden hauptsächlich bei zwei bis vier Monate alten Schweine nachgewiesen (OPRIESSNIG et al. 2007).

2.2.2.4 PCV-2 assoziierte Reproduktionsstörungen

PCV-2 wird zwar als potentiell reproduktives Pathogen angesehen, OPRIESSNIG et al. (2007) interpretieren allerdings Daten aus Feldstudien dahingehend, dass die meisten Zuchtherden immun sind und das Auftreten PCV-2 assoziierter Reproduktionsstörungen daher selten ist. Wie bereits erläutert (vgl. 2.1.4; 2.1.5.;

2.1.6) wird die Bedeutung des PCV-2 als Ursache von Reproduktionsstörungen kontrovers diskutiert. In akut betroffenen Beständen können im Zusammenhang mit PCV-2 Infektionen vermehrt (Spät-)Aborte, Totgeburten, fetale Mumien sowie eine erhöhte Saugferkelsterblichkeit auftreten (OPRIESSNIG et al. 2007). Histologisch konnten in totgeborenen, neonatalen und lebensschwachen Ferkeln interstitielle bis nekrotisierende oder fibrosierende Myokarditiden und PCV-2 Antigen an den veränderten Lokalisationen nachgewiesen werden (MIKAMI et al. 2005). Über die experimentelle intrauterine Infektion des Fetus wurde das fetale Herz als primärer Ort der Virusreplikation bestimmt; daraus resultierende pathohistologische Läsionen konnten bei einer Infektion am 57. Trächtigkeitstag festgestellt werden (SANCHEZ et al. 2001).

2.2.2.5 Krankheitsbild und Pathogenese des PCV-2 assoziierten PDNS

Das Krankheitsbild des Porzinen Dermatitis Nephropathie Syndroms (PDNS) ist klinisch charakterisiert durch das akute Auftreten von prominenten, violetten Hautveränderungen, welche in schweren Fällen am gesamten Körper auftreten und insbesondere an den Hintergliedmaßen zu multifokalen, violett bis schwärzlichen, verkrusteten Bereichen konfluieren. Hinzu kommen Fieber und Lethargie. PDNS führt aufgrund eines akuten Nierenversagens bei schwerem Verlauf innerhalb

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Literatur

weniger Tage zum Verenden (SEGALES et al. 1998). Pathologisch-anatomisch fallen vergrößerte, helle, wachsartige Nieren mit petechialen Blutungen auf.

Mikroskopisch werden eine systemische Vaskulitis mit dermalen und epidermalen Nekrosen sowie eine nekrotisierende und fibrinöse Glomerulonephritis festgestellt.

Die generalisierte Vaskulitis und die Glomerulonephritis deuten auf eine Hypersensitivitätsreaktion vom Typ 3 hin, welche durch Ablagerungen von Antigen- Antikörper-Komplexen im Gewebe charakterisiert ist. Die ätiologische Rolle von PCV-2 und die Pathogenese des PDNS sind umstritten, das PCV-2 wird allerdings von vielen Autoren als primärer Erreger angesehen (GRESHAM u. THOMSON 2001;

OLVERA et al. 2004; WELLENBERG et al. 2004). Eine niederländische Studie beschreibt eine Korrelation zwischen auffallend hoher PCV-2 Antikörperkonzentration und der Entwicklung von PDNS. Bemerkenswert ist dabei, dass es zwar nicht gelang, PCV-2 Antigen mittels IHC oder das PCV-2 mittels Virusisolation in allen PDNS Fällen nachzuweisen, allerdings immer PCV-2 DNA (nicht aber PRRSV oder porcine parvovirus DNA) mittels PCR detektiert wurde (WELLENBERG et al. 2004). OLVERA et al. (2004) wiesen bei Schweinen mit PDNS in etwa die gleichen Virusmengen im Serum nach wie bei Tieren mit milden, für PMWS typischen histopathologischen Veränderungen, die klinisch kein PMWS zeigten. RITZMANN et al. (2008c) hingegen stellten bei Ersteren eine signifikant höhere Virusmenge im Serum fest. Hinsichtlich einer möglichen Ätiologie des PDNS wurden unterschiedlichste Erreger (u.a. PRRSV, Pasteurella multocida, Streptococcus suis, Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Haemophilus parasuis, Actinobacillus pleuropneumoniae) diskutiert. Nach OPRIESSNIG et al. (2007) gelang es aber bislang nicht das Krankheitsbild experimentell zu reproduzieren.

PDNS kann Aufzucht- und Masttiere, vorzugsweise im Alter zwischen 12 und 14 Wochen betreffen (HARDING 2004; SEGALES et al. 2005a), es wird aber auch bei Endmasttieren und Jungsauen beschrieben (CHAE 2005). Die Morbidität ist in betroffenen Herden mit meist unter 1% (meist 0,05-0,5%) eher niedrig (SEGALES et al. 1998). Es wurden jedoch auch Fälle mit höherer Morbidität mit Mortalitäten von 0,25% bis über 20% beschrieben (GRESHAM et al. 2000). Bei betroffenen Schweinen, die mindestens drei Monate alt sind, werden Mortalitäten (gemeint

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Literatur

Letalitäten?) bis 100% beschrieben. In jüngeren Altersgruppen gehen etwa die Hälfte der betroffenen Tiere ein. Überlebende Schweine nehmen ungefähr 7-10 Tage nach Krankheitsbeginn wieder an Gewicht zu (SEGALES et al. 1998). Bisher wurde nicht beschrieben, dass Schweine mit PDNS PMWS entwickelten oder umgekehrt (CHAE 2005).

2.3 Diagnostik

Da das PCV-2 ubiquitär auftritt und in gesunden und klinisch erkrankten Tieren nachgewiesen wird (ALLAN u. ELLIS 2000; OPRIESSNIG et al. 2007), sind die Untersuchungen für die Diagnose einer PCVD sorgfältig auszuwählen. Einer Auflistung und Bewertung verschiedener Untersuchungsverfahren folgt die Beschreibung der Diagnosekriterien der PCV-2 assoziierten Krankheitsbilder.

2.3.1 Untersuchungsverfahren

SORDEN et al. (2000) betonen, dass die Diagnose aller PCVD neben klinischer Symptomatik die Feststellung typischer histopathologischer Veränderungen und den Nachweis von PCV-2 Nukleinsäure oder Antigen an diesen Lokalisationen erfordert.

Derzeit werden die In-Situ Hybridisierung (ISH) und die Immunhistochemie (IHC) als gold standard angesehen (OPRIESSNIG et al. 2007). KIM u. CHAE (2004) beschreiben die ISH als sensitiver als die IHC, während MCNEILLY et al. (1999) das Gegenteil feststellen.

Zum Nachweis von PCV-2 Genomfragmenten sind verschiedene PCR Verfahren beschrieben: 1) Nested PCR, 2) Multiplex PCR, 3) Multiplex-nested PCR, 4) quantitative Real Time PCR und 5) Reverse Transcription PCR. Auch hier hat die Ergebnisinterpretation mit dem Wissen zu erfolgen, dass das PCV-2 ein ubiquitärer Erreger ist. Deshalb ist ein positiver qualitativer PCV-2 Nachweis mittels PCR, der theoretisch durch den Nachweis einer einzigen Genomkopie Zustande gekommen sein kann, diagnostisch kaum zu verwerten und keinesfalls ohne die Ergänzung durch klinische und pathohistologische Untersuchungen zu bewerten (OPRIESSNIG et al. 2007). Resultate der quantitativen Real-time PCR können bei Untersuchungen

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Literatur

an Serum und Gewebe dahingehend interpretiert werden, dass die Anzahl von Genomkopien positiv mit dem Schweregrad einer PCVD korreliert ist (BRUNBORG et al. 2004; OLVERA et al. 2004). BRUNBORG et al. (2004) nehmen folgende Einteilung zur Interpretation der Ergebnisse vor:

- ≥ 107 Genomkopien/ ml Serum: „Virusmenge“ mit PCVD korreliert

- 106 Genomkopien/ ml: „Virusmenge“ mit dem Verdacht auf PCVD korreliert - < 106 Genomkopien/ ml: „Virusmenge“ nicht mit PCVD korreliert

- Testergebnis negativ: Infektion nicht nachweisbar

Nach GRAU-ROMA et al. (2008b) ist die quantitative PCR für Untersuchungen auf Herdenbasis ein sinnvolles Instrument zur Unterscheidung PMWS betroffener und nicht betroffener Schweine. Der Nutzen für die Einzeltierdiagnostik wird in Frage gestellt, da nicht jedes Tier mit PMWS eine zuverlässig höhere Virusmenge aufweist als ein unauffälliges Schwein.

Die Virusisolation von PCV-2 ist arbeits- und zeitaufwändig. Da ein positiver Befund allein auch hier nicht die Diagnose einer PCVD sichert, wird die Virusisolation nicht in der Routinediagnostik angewendet (OPRIESSNIG et al. 2007).

Auf den PCV-2 Antigennachweis mittels Immunofluorescent Antibody Assay (IFA), Antigen-capture ELISA oder Untersuchungen zur Virusstruktur mit dem Elektronenmikroskop soll hier nicht näher eingegangen werden. Unter Ausnutzung des restriction fragment length polymorphism (RFLP) können PCV-2 Isolate (z.B.

PCV-1 und PCV-2; PCV-2A, PCV-2B, PCV-2C, PCV-2D und PCV-2E) kategorisiert werden; die Durchführung von Sequenzanalysen kann für epidemiologische Untersuchungen genutzt werden. Ob die Methode zukünftig bei der Bestimmung von Virulenzfaktoren nutzbar ist, ist derzeit nicht einzuschätzen. Die Interpretierbarkeit weiterer Untersuchungen, insbesondere zur Veränderlichkeit des cap gene (capsid;

ORF-2), das maßgeblich zu den genetischen Unterschieden zwischen den PCV-2 Isolaten beiträgt, bleibt ebenfalls abzuwarten (OPRIESSNIG et al. 2007).

Neben den Verfahren zum direkten Erregernachweis (Virusisolierung, Antigen) sind Methoden zum indirekten Nachweis (Antikörper) verfügbar. Bei der Einschätzung des

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Literatur

Nutzens serologischer Untersuchungen muss allerdings bedacht werden, dass PCV- 2 Antikörper global in beinahe fast allen Schweinebeständen und in diesen (altersabhängig) bei bis zu 100% der Schweine nachweisbar sind (MAGAR et al.

2000b; I. W. WALKER et al. 2000). Serologische Untersuchungen können daher sinnvoll nur genutzt werden, um anhand von Verlaufs- oder Querschnittsuntersuchungen auf Herdenbasis den Zeitpunkt einer PCV-2 Infektion zu bestimmen (OPRIESSNIG et al. 2007). Der Zeitraum zwischen Infektion und Serokonversion beträgt zwei bis vier Wochen (ALLAN et al. 1999; BALASCH et al.

1999; KRAKOWKA et al. 2001), die mögliche Persistenz maternaler Antikörper vier bis 12 Wochen. Die Halbwertzeit beim Abbau der PCV-2 Antikörper beträgt 19 Tage (OPRIESSNIG et al. 2004). Ein kommerziell verfügbarer IgM-IgG PCV-2 ELISA (Ingezim PCV-2 IgGa und IgMa, Ingenasa, Spanien) bietet über den Vergleich der IgG und IgM Titer die Möglichkeit eine akute von einer länger zurückliegenden Infektion zu unterscheiden. In infizierten Schweinen sind IgM Antikörper vom 7. (14.) bis zum 42. Tag post infectionem (p.i.) nachweisbar. IgG Antikörper sind zwischen dem 21.

und 49. Tag p.i. beginnend über mehrere Wochen nachweisbar. Das Verhältnis der beiden Antikörperklassen zueinander ermöglicht eine grobe Einschätzung des Infektionszeitpunktes (OPRIESSNIG et al. 2007; PODGORSKAL et al. 2008):

- IgM  IgG: Infektion innerhalb der letzten 21 Tage - IgM < IgG: ca. 20 bis 50 Tage p. i.

- IgG sehr hoch, IgM negativ: ca. zwei Monate p. i., rekonvaleszent

2.3.2 Krankheitsdiagnostik Einzeltier 2.3.2.1 Diagnostik PMWS

Für die Diagnose PMWS beim Einzeltier müssen folgende drei Kriterien gleichzeitig erfüllt werden (SORDEN 2000): 1) klinische Symptome wie Kümmern und verlangsamtes Wachstum und vergrößerte inguinale Lymphknoten; Dyspnoe, Diarrhoe und etwas seltener Ikterus können auftreten, 2) typische histopathologische PCV-2 assoziierte Veränderungen im Lymphgewebe und 3) der Nachweis von mittel- bis hochgradigem Gehalt PCV-2 Antigen in verändertem (Lymph-) Gewebe mittels

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Literatur

IHC oder ISH. Nach OPRIESSNIG et al. (2007) muss zur Diagnose einer PCV associated systemic infection neben klinischen Symptomen und histopathologischen Läsionen PCV-2 Antigen entweder 1) in mehr als einem lymphatischen Gewebe (Lymphknoten, Tonsille, Milz) oder 2) in einem lymphatischen Gewebe und mindestens einem anderen Organsystem (z.B. Lunge, Leber, Darm, Niere) oder aber 3) in zwei Organsystemen nachgewiesen werden. Wird eine große Menge PCV-2 Antigen nur in einem spezifischen Organsystem nachgewiesen, ist dies lokalisationsabhängig ein Hinweis auf eine PCV-2 assoziierte respiratorische Erkrankung, eine PCV-2 assoziierte Enteritis oder eine PCV-2 assoziierte Reproduktionsstörung. Ist die nachgewiesene Virusmenge gering, die Läsionen aber schwer, deutet dies auf eine schwere chronische PCVD hin. SEGALES et al. (2005a) betonen, dass klinische Symptome, typische makroskopische Veränderungen und mögliche quantitative PCV-2 Nachweise allein zwar hinweisend, nicht aber ausreichend für die Diagnose PMWS sind. OPRIESSNIG et al. (2007) warnen basierend auf einer Studie in den Jahren 2002/ 2003 nachdrücklich vor leichtfertigen klinischen Fehldiagnosen.

2.3.2.2 Diagnostik PCV-2 assoziierter Reproduktionsstörungen

Es existieren keine formal etablierten Kriterien. Unter Berücksichtigung der pathohistologischen und klinischen Auffälligkeiten beschriebener Fälle (WEST et al.

1999) sollten nach SEGALES et al. (2005a) die folgenden drei Hauptkriterien erfüllt sein: 1) Auftreten von Spätaborten und Totgeburten, 2) bei einigen Feten eine auffällige Hypertrophie des fetalen Herzens sowie histopathologisch eine fibrosierende und/ oder nekrotisierende Myokarditis und 3) der Nachweis großer Mengen PCV-2 in den myokardialen Veränderungen oder anderem fetalen Gewebe.

2.3.2.3 Diagnostik der PCV-2-associated enteritis

Eine PCV-2-associated enteritis ist nach OPRIESSNIG et al. (2007) diagnostiziert, wenn 1) eine Diarrhoe festgestellt wird, 2) charakteristische Läsionen in den Peyer´schen Platten, nicht aber in Lymphknoten, auftreten und 3) PCV-2 Antigen

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Literatur

2.3.2.4 Diagnostik PDNS

Zur Diagnose des PDNS müssen zwei Hauptkriterien erfüllt sein: 1) Makroskopisch hämorrhagische und nekrotisierende Hautläsionen, vornehmlich an den Hintergliedmaßen und der Perinealgegend lokalisiert und/ oder umfangsvermehrte, blasse Nieren mit kortikalen Petechien sowie 2) histopathologisch eine systemische, nekrotisierende Vaskulitis und nekrotisierende, fibrinöse Glomerulonephritis. Ein PCV-2 Nachweis ist bislang nicht Bestandteil der Diagnosekriterien für PDNS (SEGALES et al. 2005a).

Diagnosekriterien für die PCV-2 associated respiratory disease waren der Literatur nicht zu entnehmen.

2.3.3 Krankheitsdiagnostik Herde

Auf Herdenbasis sollte zur PCVD Diagnose 1) der Anteil der Schweine, bei denen eine PCVD diagnostiziert wurde, sowie 2) ein möglicher Anstieg der Mortalität im Vergleich zu früheren Leistungsparametern des Bestandes selbst respektive dem nationalen Niveau beurteilt werden: Wird in einer repräsentativen Stichprobe bei mehr als 50% der Schweine eine PCVD diagnostiziert und gleichzeitig ein signifikanter Mortalitätsanstieg festgestellt, handelt es sich um ein Herdenproblem.

Trifft nur ein Parameter zu, wird von sporadischer PCVD gesprochen (OPRIESSNIG et al. 2007).

2.4 Bekämpfungsmaßnahmen

Da Kenntnisse über Einflussfaktoren, die den Verlauf einer Infektion mit dem PCV-2 beeinflussen, Voraussetzung für alle Bekämpfungsmaßnahmen sind, werden diese vorangestellt.

(29)

Literatur

2.4.1 Einflussfaktoren auf den Verlauf der Infektion

Die Pathogenese der PCVD ist noch nicht vollständig geklärt. Die Genese ist multifaktoriell und bei weitem nicht alle Schweine erkranken. OPRIESSNIG et al.

(2009) schreiben verschiedenen bekannten und unbekannten (Faktor X), pathogenen und nicht pathogenen Organismen, die zudem von Region zu Region variieren können, die Fähigkeit zu, den Verlauf einer PCV-2 Infektion zu beeinflussen.

Vier Schlüsselfaktoren werden genannt: 1) das Virus selbst, 2) der Wirt, 3) mögliche Koinfektionen sowie 4) die Immunmodulation (OPRIESSNIG et al. 2007).

Ad 1): Wiederholt wurde versucht über Sequenzierungen Unterschiede zwischen PCV-2 Isolaten PCVD betroffener und nicht betroffener Schweine aufzudecken.

Bisher gelang es so nicht, die gravierenden Unterschiede in der klinischen Manifestation PCV-2 infizierter Bestände zu erklären (DE BOISSESON et al. 2004;

GRIERSON et al. 2004). Seit 2005 wird in den USA ein Anstieg in Inzidenz und Schweregrad klinisch manifester PCVD beschrieben und dieser mit dem Nachweis des PCV-2 Genotyp 1, das bis 2003 nur in Europa und Asien beschrieben wurde, in Verbindung gebracht (PATTERSON 2009; (CHEUNG et al. 2007). GRAU-ROMA et al. (2008a) beschreiben eine erhöhte Pathogenität des PCV-2 Genotyp 1 gegenüber PCV-2 Genotyp 2, für OPRIESSNIG et al. (2007) ist dieser Zusammenhang allerdings fraglich.

Ad 2): Hinweise auf wirtsabhängige Faktoren (z.B. genetisch determinierte erhöhte Empfänglichkeit), welche den Infektionsverlauf beeinflussen, gibt es bislang kaum.

Ad 3): Infektionen unter anderem mit dem porcine parvo virus (PPV), dem porcine reproductive and respiratory syndrome virus (PRRSV) und Mycoplasma hyopneumoniae erhöhen nachweislich den PCV-2 virus load und die PCVD Inzidenz bei experimentell inokulierten, gnotobiotischen Schweinen und verstärken PCV-2 assoziierte Läsionen (OPRIESSNIG et al. 2007). Die Bedeutung viraler Koinfektionen im PCVD Geschehen wird anhand zahlreicher Publikationen unterstrichen: ROSE et al. (2003) sehen als Risikofaktoren für PCVD PPV oder PRRSV Koinfektionen der Masttiere. Für Bestände mit einem hohen Anteil PCV-2 infizierter Schweine

(30)

Literatur

Sterblichkeit der Aufzuchtferkel sowie M. hyopneumoniae Infektionen, PRRSV Infektionen und durch E. coli K88 verursachter Diarrhoe. Durch gleichzeitige experimentelle Infektion mit PCV-2 und Koinfektoren gelang es wiederholt das Krankheitsbild PMWS zu reproduzieren (ALLAN et al. 1999; HARMS et al. 2001;

ROVIRA et al. 2002). Neben dem PCV-2 wurden verschiedene andere Erreger in PMWS betroffenen Schweinen nachgewiesen (RODRIGUEZ-ARRIOJA et al. 1999;

SEGALES et al. 2002; SEGALES u. DOMINGO 2002; ELLIS et al. 2004).

OPRIESSNIG et al. (2009) halten fest, dass nach Ergebnissen verschiedener Studien durch konkurrierende Infektionen der PCV-2 load, nicht aber der des konkurrierenden Pathogens erhöht wird. Bei vergleichenden Untersuchungen von Schweinen mit und ohne PCVD konnten POGRANICHNIY et al. (2002) unter zahlreichen Erregern das höchste Risiko für PCVD bei einer PCV-2/ PRRSV Koinfektion feststellen.

Ad 4): Kontrovers diskutiert wird ein Zusammenhang mit routinemäßigen Anwendungen kommerzieller Impfstoffe, wobei vermutet wird, dass die durch die Impfung hervorgerufene Immunstimulation die Entwicklung PCV-2 assoziierter Veränderungen begünstigen kann. Im Gegensatz zu HARUNA et al. (2006), die in ihrer Studie keinen Einfluss nachweisen konnten, beschreiben OPRIESSNIG et al.

(2006a) abhängig vom zeitlichen Abstand einer M. hyopneumoniae Impfung zur PCV-2 Infektion Unterschiede im Schweregrad der histopathologischen Veränderungen und des PCV-2 virus load. Auch Impfzeitpunkt, Abstand zur Infektion sowie das Alter des Tieres spielen eine Rolle (OPRIESSNIG et al. 2006a;

OPRIESSNIG et al. 2007). Im gleichen Zusammenhang wird diskutiert, ob herkömmliche Impfstoffadjuvantien die Entwicklung einer PCVD verstärken (KYRIAKIS et al. 2002). HOOGLAND et al. (2006) beschreiben vergleichend den Einfluss verschiedener Adjuvantien kommerzieller Impfstoffe gegen M.

hyopneumoniae: Fünf Wochen nach Infektion mit PCV-2 wurde bei den Tieren, bei denen zuvor ein Öl-in-Wasser Adjuvans zur Anwendung kam, ein erhöhter PCV-2 virus load in Serum und Gewebe sowie ein erhöhter Schweregrad der Veränderungen im Lymphgewebe nachgewiesen. Auch eine Immunsuppression, experimentell hervorgerufen durch die Applikation von Dexamethason, konnte über

(31)

Literatur

die Unterdrückung der zellvermittelten Immunität den Verlauf einer PCVD beeinflussen (KAWASHIMA et al. 2003).

2.4.2 Management und Hygiene

Managementstrategien zur Kontrolle und Minimierung der PCVD zielen auf Stressminimierung, Eliminierung von Koinfektionen respektive Minimierung ihrer Effekte sowie Eliminierung von Faktoren, welche eine Immunstimulation bzw. die Entwicklung einer PCV-2 Infektion zu PCVD vorantreiben, ab (OPRIESSNIG et al.

2007). MADEC et al. (1999) und MADEC et al. (2000) formulierten einen 20-Punkte Plan zur Kontrolle der PCVD. Darin werden gegliedert nach Produktionsbereichen konkrete Empfehlungen wie die Durchführung einer Parasitenbekämpfung ante partum, eine all-in-all-out Belegung in allen Produktionsbereichen, die Nutzung kleiner Buchten, das Umsetzen von Ferkeln bis höchstens 24 Stunden post partum, sowie Richtwerte für Belegdichte, Mindestfressplatzbreiten und Schadstoffgehalte der Luft gegeben. ROSE et al. (2003) bestätigen die Wirksamkeit dieser Maßnahmen.

Auch der Abstand zu Nachbarbeständen, die Anzahl der Ferkellieferanten und die Heterogenität der Tiergruppen bezüglich Alter und Gewicht beeinflussen die Mortalität in PCV-2 infizierten Beständen (DEWEY et al. 2006).

Bei der Bekämpfung viraler Koinfektionen wie PRRSV und SIV steht das Impfmanagement, bei den bakteriellen Erregern (S. suis, H. parasuis, P. multocida, L.

intracellularis, Salmonella sp.) der Einsatz antibiotischer Wirkstoffe im Vordergrund.

OPRIESSNIG et al. (2006b) zeigten, dass die orale Applikation von Chlortetracyclin bei experimentell mit M. hyopneumoniae und PCV-2 infizierten Schweinen die durch beide Erreger induzierten Gewebeveränderungen reduzierte. Um mögliche negative Effekte der Impfung zu minimieren, gleichzeitig aber nicht das Risiko einzugehen, auf die M. hyopneumoniae Impfung zu verzichten, wird eine Impfung der Schweine gegen M. hyopneumoniae zwei bis vier Wochen vor der erwarteten PCV-2 Exposition empfohlen (OPRIESSNIG et al. 2006a). Inwieweit die Kontrolle einer PRRSV Infektion Einfluss auf das PMWS Geschehen eines Bestandes hat, ist nicht bekannt (SEGALES et al. 2005a).

(32)

Literatur

Insgesamt ist immer abzuwägen zwischen dem Risiko durch Unterlassen von notwendigen Impfungen gegen mögliche Koinfektionen die Folgen einer PCV-2 Infektion zu verstärken, und dem Risiko durch Einsatz bestimmter Vakzinen respektive deren Adjuvantien bei PCV-2 infizierten Schweinen die Entwicklung der PCVD zu forcieren.

Die zahlreichen, in gängigen Handelsdesinfektionsmitteln verwendeten Wirkstoffe können, im Gegensatz zum Einsatz gegen behüllte Viren, unbehüllte Viren wie das PCV-2 nicht oder nicht ausreichend zuverlässig inaktivieren. Verlässlich und relativ rasch wirkt 2%ige Natronlauge (Natriumhydroxid) (ROLLE u. MAYR 2002). Unter in vitro Bedingungen konnte durch Einsatz verschiedener kommerziell erhältlicher Desinfektionsmittel (z.B. Virkon® S (DVG Liste Desinfektionsmittel)) die PCV-2 Belastung signifikant gesenkt werden (ROYER et al. 2001).

2.4.3 Impfung

2.4.3.1 Impfstoffe und Adjuvantien

Eine erfolgreiche Therapie der PCVD ist bislang nicht bekannt, so dass eine wirksame Kontrolle nur auf dem Wege der Prophylaxe erreicht werden kann. Die Erfolge des Einsatzes von Serum rekonvaleszenter Tiere zur passiven Immunisierung junger Schweine sind umstritten, der Aufwand ist hoch und die Methode ist unter seuchenhygienischen Gesichtspunkten kritisch zu hinterfragen (MADEC et al. 2008). MAHE et al. (2000) beschreiben die antigenen Eigenschaften des ORF 2 codierten Kapsid Proteins des PCV-2. Dieses im ORF 2 kodierte Protein wird auch von BLANCHARD et al. (2003) als hochimmunogen und essentiell für die Entwicklung eines Impfstoffkonzepts gegen PCV-2 bewertet. Das Protein wird mittels eines Baculovirus/ Insektenzell-Expressionssystems produziert (siehe unten).

Nachdem es seiner Arbeitsgruppe erstmals gelang den Nutzen einer Subunit- Vakzine (Injektion von Baculovirus-exprimiertem ORF 2 Protein) und einer DNA- Vakzine (Injektion von ORF 2 Expressionsplasmiden, d.h. „nackter“ DNA) zur Minderung PCV-2 assoziierter Schäden darzustellen, wurde die Entwicklung kommerzieller Impfstoffe gegen das PCV-2 von verschiedenen Herstellern

(33)

Literatur

vorangetrieben. Einen Überblick über die in Deutschland eingesetzten Impfstoffe gegen das PCV-2 gibt Tabelle 1 (Stand der Bundesanzeiger - Veröffentlichung Nr.

334 vom 08.03.2009 (ANONYM 2009d, a). In Nordamerika sind die Impfstoffe seit 2006 auf dem Markt. Porcilis® PCV ist die Bezeichnung des PCV-2 Impfstoffes von Intervet in Europa, in den USA wird ein PCV-2 Impfstoff unter dem Namen Circumvent® geführt.

(34)

Literatur

Tabelle 1: In Deutschland gegen das PCV-2 eingesetzte Impfstoffe Produktname Ingelvac

CircoFLEX® Porcilis®PCV Suvaxyn® PCV2 Circovac® Hersteller Boehringer

Ingelheim Intervet Fort Dodge Merial

Antigen PCV-2

ORF 2 Protein PCV-2

ORF 2 subunit Antigen Chimäres PCV-1-

2 Virus Inaktiviertes PCV-2

Adjuvans Carbomer (ImpranFLEX®)

D,L-α-Tocopherolacetat + flüssiges Paraffin (+Polysorbat 80 etc.) (X-Solve)

SLCD

Dünnflüssiges Paraffin + (Polysorbat 80 etc.)

Erstzulassung in

EU 02/ 08 01/ 09 Anwendung nach

§17c des TierSG 06/ 07 Zulassung für

Schweine (Alter) ab 14. LT 1. Inj. ab 3. LT

2. Inj.2-3 Wochen später ab 28. LT Sauen und Jungsauen

Impfdosis (ml) 1 ml 2 ml 2 ml 2 ml

Anwendung 1-shot 2-shot 1-shot

Wdh.: 2 - 4 W a.p. (nach Grundimmuni- sierung) Dauer

Impfschutz

(nach Hersteller- angabe)

mind. 17

Wochen 22 Wochen 4 Monate

Bis zu 5 Wochen nach Kolostrumauf- nahme

Ganzzellvakzine nein Nein ja ja

Abkürzungen:

Inj. Injektion LT Lebenstag W Woche

TSG Tierseuchengesetz

ml 1 Milliliter

mind. mindestens

Alle Impfstoffe gehören zu der pharmakotherapeutischen Gruppe der inaktivierten Vakzinen. Es handelt sich also nicht um attenuierte Organismen (Lebendimpfstoffe), d.h. der Erreger hat die Fähigkeit Zellen zu infizieren und sich zu replizieren verloren.

Alle Vakzinen basieren auf dem PCV-2 Genotyp 2. Im Gegensatz zu Circovac®, der bislang nur für die Anwendung bei Sauen zugelassen ist handelt es sich bei den drei anderen Impfstoffen um rekombinante Vakzinen. Auf den Impfstoff Circovac®,

(35)

Literatur

dessen Zulassungserweiterung für die Anwendung bei Ferkeln beantragt ist (NIENHOFF u. TABELING 2009), wird im Folgenden nicht näher eingegangen.

Der Impfstoff Ingelvac CircoFLEX® ist zur aktiven Immunisierung von Schweinen ab einem Alter von zwei Wochen gegen PCV-2 zugelassen. Laut Zulassungsunterlagen bewirkt die Impfung eine Reduktion der Mortalität sowie klinischer Anzeichen und Läsionen von lymphatischen Geweben, die durch PCV-2 Erkrankungen (PCVD) bedingt sind. Der Impfstoff ist geeignet, die nasale Ausscheidung von PCV-2, den virus load im Blut und im lymphatischen Gewebe sowie die Dauer der Virämie zu reduzieren. Nicht zugelassen ist der Impfstoff für die Anwendung bei Sauen während Trächtigkeit und Laktation (ANONYM 2009a).

Bei dem Impfstoff Ingelvac CircoFLEX® handelt es sich um eine Subunitvakzine. Das Antigen ist das Haupt Kapsid Protein (major capsid protein) des PCV-2, welches durch das ORF 2 Gen (open reading frame 2 gene) kodiert wird. Die Herstellung des ORF 2 Proteins erfolgt mittels des Baculovirus-/ Insektenzell-Expressionssystems:

Nachdem das Baculovirusgenom durch Einbau des ORF 2 Gens mittels Plasmidvektor modifiziert wurde, werden Insektenzellen mit diesem rekombinanten Baculovirus inokuliert. In deren Zytoplasma findet die Expression und Sekretion des ORF 2 Proteins respektive Antigens statt.

Das Adjuvans ist ein cross-linked carbomer-polymer in wässriger Lösung. Durch die wässrige Formulierung und der damit verbundenen niedrigen Viskosität im Vergleich zu Wasser-in-Öl Adjuvantien, wird ein Minimum lokaler Entzündungsreaktionen an der Injektionsstelle angestrebt und die Möglichkeit einer Kombination mit anderen Vakzinen offen gehalten. Das Produkt enthält keine Konservierungsstoffe. Als Nebenwirkung ist in der Packungsbeilage für den Tag der Impfung eine vorübergehende, leichte Erhöhung der Körpertemperatur beschrieben.

Der Impfstoff Porcilis® PCV von Intervet ist ebenfalls eine Subunitvakzine. Ziel der Anwendung ist es, die Virusbelastung im Blut und in den lymphatischen Geweben sowie Gewichtsverluste zu verringern, die mit einer PCV-2 Infektion in der Mastperiode einhergehen. Der Impfstoff ist ebenfalls nicht für die Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation zugelassen. Die Packungsbeilage sieht eine zweimalige Applikation einer 2 ml Dosis im Abstand von 2 bis 3 Wochen vor.

(36)

Literatur

Bei dem Antigen dieser Vakzine handelt es sich ebenfalls um ein PCV-2 ORF 2 Protein, hergestellt durch das Baculovirus Expressionssystem (siehe oben).

Das Adjuvans enthält dünnflüssiges Paraffin (Mineralölbasis) mit einem Vitamin E Zusatz. Die Packungsbeilage enthält besondere Hinweise zu Vorsichtsmaßnahmen für den Fall, dass es zur Selbstinjektion kommt. Als mögliche Nebenwirkung wird eine vorübergehende lokale Reaktion in Form einer harten, warmen und manchmal schmerzhaften Schwellung von bis zu 10 cm Durchmesser aufgeführt. Außerdem wird auf mögliche systemische, überempfindlichkeitsartige Reaktionen hingewiesen, die sich in geringgradigen neurologischen Symptomen wie Zittern oder Erregung äußern und innerhalb einiger Minuten ohne Behandlung abklingen können.

Vorübergehend kann die Körpertemperatur bis zu 2 Tage nach der Impfung ansteigen. Die Packungsbeilage führt als Nebenwirkung außerdem Aktivitätsminderung bei einigen Ferkeln und eine um bis zu fünf Tage verminderte Futteraufnahme sowie eine verringerte Wachstumsrate auf. Im Gegensatz zu der Produktinformation von Ingelvac CircoFLEX® wird in der Packungsbeilage von Porcilis® PCV als möglicher Effekt der Impfung keine geringere oder kürzer andauernde Virusausscheidung aufgeführt.

Im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung nach §17c des Tierseuchengesetzes darf Porcilis® PCV derzeit auf Antrag auch als One-Shot Impfstoff eingesetzt werden (NIENHOFF u. TABELING 2009).

Der Ferkelimpfstoff Suvaxyn® PCV 2 von Fort Dodge ist in Deutschland noch nicht zugelassen. Der Einsatz erfolgt im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung nach §17c des Tierseuchengesetzes (NIENHOFF u. TABELING 2009). Das Impfantigen dieser Vakzine ist die inaktivierte Version des rekombinanten chimären PCV-1-2 Virus (OPRIESSNIG et al. 2007). Voraussetzung der Impfstoffentwicklung war die Charakterisierung der Viruschimäre und die Beschreibung seiner immunogenen Eigenschaften (FENAUX et al. 2003; 2004). Der chimäre PCV-1-2 Klon wird konstruiert, indem das immunogene ORF 2 Kapsid Gen des (pathogenen) PCV-2 in das Genom des apathogenen PCV-1 kloniert wird. Das ORF 2 Kapsid Gen des PCV- 1 wird also ersetzt. Durch Inokulation des Klons in SPF Schweine wird das Virus attenuiert und ruft eine humorale Immunantwort gegen das PCV-2 Kapsid Protein

(37)

Literatur

hervor (FENAUX et al. 2003). FENAUX et al. (2004) beschrieben zuerst die Induktion einer protektiven Immunität gegen das PCV-2 Feldvirus in Schweinen durch intramuskuläre Applikation des chimären infektiösen PCV-1-2 DNA Klons sowie des attenuierten chimären PCV-1-2 Lebendvirus.

2.4.3.2 Studienergebnisse zur Effektivität und Verträglichkeit kommerziell verfügbarer Impfstoffe

Die Effektivität der verschiedenen Impfstoffe gegen das PCV-2 ist in diversen Studien untersucht worden, die teils von den Herstellern initiiert waren (z. B.

DESROSIERS 2008; FACHINGER et al. 2008; PETERSEN et al. 2008; VERBECK et al. 2009). Andere Autoren anonymisieren die Impfstoffnamen soweit, dass ein Rückschluss auf das Produkt nur eingeschränkt möglich ist (HESSE 2009). Zur Effektivität der einzelnen Impfstoffe sind jeweils positive Studienergebnisse publiziert, die Versuchsdurchführung und/oder die Ergebnisbeschreibungen sind allerdings nicht immer vollständig nachvollziehbar, z.B. sind bei ARNOLD et al. (2008) die Gesamtzahl der untersuchten Tiere sowie Art und Schemata der Untersuchungen nicht genannt. Bei WU et al. (2008b) sind Probenumfang und -anzahl sowie die Zeitpunkte der Probenentnahmen nicht schlüssig. Aufgrund dieser Defizite werden diese Studien hier nicht weiter berücksichtigt.

Tabelle 2 fasst Studien zu Effektivität und Verträglichkeit von Impfstoffen gegen das PCV-2 zusammen.

(38)

Literatur

Tabelle 2: Studien zu Effektivität und Verträglichkeit verschiedener Impfstoffe gegen das PCV-2

Quelle Fragestellung

Impfstoffe/

Placebo

Versuchstiere (n)

davon Kontroll- tiere (n)

Impf- zeit- punkt

Infektions- zeitpunkt

Effektivität

NEUMANN et al.

(2009) a

Langzeitstudie zum Effekt eines kommerziellen PCV-2 Impfstoffes auf die Mortalität nach dem Absetzen in Beständen in Neuseeland

Suvaxyn®

PCV-2 One Dose

insgesamt 355 (im Mittel 211- 382 Tiere) Gruppen aus 9

Beständen Gruppen der

Kat. A und C 28. LT unbekannt, Spontaninfektion

OPRIESSNIG et al.

(2009) b

Dauer der Immunität Gleichwertigkeit 1- shot/ 2shot

Suvaxyn®

PCV2 One Dose Ingelvac CircoFLEX®

Circumvent®

(Intervet) Suvaxyn®

PCV2 60 20

21. LT (Intervet

Wdh.) 102. LT

VERBECK et al.

(2009) b

Einfluss von Ingelvac Circoflex auf Leistung in Herde mit subklinischen PCVD

Ingelvac

CircoFLEX® 600 300 21. LT

unbekannt, Spontaninfektion

DESROSIERS (2008)b

Korrelation von Serokonversion nach

Impfung mit Ingelvac Circoflex und Impfschutz

Ingelvac CircoFLEX®

3800

davon bei 120 Blutuntersuchung

1900 davon bei 60 Blutentnahme

19.-59.

LT

unbekannt, Spontaninfektion

FACHINGER et al.

(2008)a

Wirksamkeit einer Impfung gegen PCV-2 in einem Bestand mit Porcinen Respiratorischen Krankheitskomplex (PRDC)

Ingelvac CircoFLEX®

Placebo (Carbomer)

1542

(eine Herkunft) 773 20. LT im Mittel 126. LT, Spontaninfektion

FELDMANN et al.

(2008) b

Auswirkungen einer PCV-2 Impfung auf Mortalität und

Zuwachs Ingelvac

CircoFLEX® 806 368 Vergleich 21. LT

42. LT unbekannt, Spontaninfektion

KIXMOLLER et al.

(2008) a

Reduktion PMWS assoziierter klinischer Symptome und Koinfektionen mittels Impfung gegen PCV-2

Ingelvac CircoFLEX®

Placebo (Carbomer)

1519

(15 Herkünfte) 765 25. LT

im Mittel 63.-70. LT, Spontaninfektion

(39)

Literatur

Datenerhebung/

(Labor-) Diagnostik

Exp./

Feld.

Ergebnisse:

Vergleich Impf- zu Kontrollgruppen

Initiator der

Untersuchung Bemerkungen

Kategorisierung:

Kat. A: PMWS, ungeimpft;

Kat. B: PMWS, geimpft;

Kat. C: pre-PMWS;

Mortalitätsvergleich (postweaning) Feld.

Mortalitätsraten:

Kat. A : 10,38%

Kat. B: 5,02 % Kat. C: 2,86%

Pacificvet Ltd und

Fort Dodge Animal Health

k. A. pre-PMWS Daten (Kat.

C) aller Bestände

Managementverbesserungen nicht berücksichtigt

keine Erfassung Todesursachen

-Klinik -Gewichte -Pathologie -Histologie, IHC -Blut (ELISA,

qPCR) k. A.

PCV-2 viral load:

Intervet+Suvaxyn 1: - 100% ↓ Suvaxyn 2: - 94,3% ↓ Circoflex: - 56,9% ↓ histol. Veränderungen:

1- + 2-shot →

National Pork Board

Angaben zu Infektionszeitpunkt inkonsistent (102. oder 105.

LT)

-Mortalität -Gewichte -Blut (Serologisch,

qPCR) Feld.

PCV-2 viral load ↓ Zuwachs Mast ↑ Merzungsrate ↓

Zuwachs Aufzucht, Mortalität →

Boehringer Ingelheim Vetmedica, Missouri, USA

Endmastergebnisse:

Gewichte ab 140. LT, viral load ab 154. LT, Schlachtalter etc. ungenannt

-Mortalität -IgG/IgM ELISA

-IFA Feld.

Mortalität ↓ (unabhängig vom Impfzeitpunkt) keine Korrelation von Impfschutz und Sero- konversion

Boehringer Ingelheim Vetmedica, Quebec, Kanada -Klinik

-Gewichte -Pathologie -Blut (qPCR, serologisch PCV-2, PRRS; SIV, M.hyo., APP)

-Sektion Feld.

viral load, Dauer Virämie + Mast

Zuwachs ↑ Mortalität →

respiratorische Symptome →

Boehringer Ingelheim Vetmedica,

Deutschland

Feld.

Zuwachs ↑

Mortalität Mast, Merzungsrate ↓ Mortalität Aufzucht → Mortalität unabhängig vom Impfzeitpunkt

Boehringer Ingelheim Vetmedica, Missouri

k. A. Ergebnisse Untersuchung Blutproben

-Klinik -Mortalität -Gewichte -Pathologie -Blut (PCR, IFA, Serologie)

Feld.

viral load (unabhängig von mat.

Ak), Virämiedauer, Mortalitätsrate, Klinik ↓ Koinfektionen: PRRS-V, M.

hyorhinis ↓ sonstige → Zuwachs ↑

Boehringer Ingelheim Vetmedica,

Deutschland doppelt publiziert (RITZMANN et al. 2008)

Referenzen

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