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Archiv "Deutsche Apotheker- und Ärztebank: Stärkung der eigenen Mittel" (05.07.1996)

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iederum kann die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG, kurz Apobank, auf ein gu- tes Geschäftsjahr zurück- blicken. Vorstandsvorsitzen- der Richard Deutsch meinte bei der Vertreterversammlung der Genossenschaftsbank an- läßlich der Erläuterung des Jahresabschlusses 1995, die Bank zeige sich „in einer gu- ten, man könnte fast sagen exzellenten Verfassung“.

Die Bilanzsumme 1995 er- reichte 22,2 Milliarden DM (+ 8,8 Prozent). Sie hat sich in- nerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt. Die Bank legt deshalb nach wie vor großen Wert darauf, Eigenkapital und Rücklagen zu stärken, damit die eigenen Mittel mit dem steigendem Geschäftsvolumen mithalten. Das haftende Ei- genkapital lag Ende 1995 bei 1,6 Milliarden DM, das sind 7,2 Prozent der Bilanzsumme. Das ist nicht schlecht, verglichen mit anderen Banken,

darf aber noch besser werden, zumal ein Teil des haftenden Kapitals aus dem genossenschaftstypi- schen Haftsummen- zuschlag besteht.

Von dem Bilanz- gewinn 1995 wird der größte Teil in die Rücklagen gesteckt, nämlich 50 Millio- nen. 21 Millionen DM werden ausge- schüttet, das reicht für eine Dividen- de von 6 Prozent (einschließlich Kör- perschaftssteuer

8,57 Prozent). Die Vertreter- versammlung hat dieser Ge- winnverteilung einstimmig zugestimmt.

Geschäftsumfang steigt stark 1995 zeichnete sich durch drei Entwicklungen aus: Das Kreditgeschäft wuchs „wie nie zuvor“ (um 18,7 Prozent) und erreichte 14,6 Milliarden DM. Zum zweiten: Die Einla- gen stiegen um 15,5 Prozent auf 17,6 Milliarden DM, und

zum dritten: Es gab einen starken Zugang neuer Mit- glieder (netto 2 100).

Auch bei der Apobank sank die Zinsmarge, nämlich von 2,17 auf 2,12. Dank des stark steigenden Geschäftsvo- lumens wuchs der Zinsüber- schuß gleichwohl von 418 Mil- lionen DM im Jahr 1994 auf 511 Millionen DM in 1995.

Allerdings – dieser Zuwachs von 93 Millionen DM ist le- diglich mit knapp 45 Millio- nen DM auf das Kundenge- schäft zurückzuführen; weite- re 48 Millionen DM entstam- men der „sehr erfolgreichen Handhabung derivater Fi- nanzinnovationen“ (Deutsch).

Dem ertragsstabilisierenden Derivategeschäft galt eine kritische Anfrage in der Ver- treterverversammlung. Sei- tens der Bank wurde versi- chert, daß man höchst vor- sichtig agiere und das Risiko

„derzeit null“ sei. Der Prüf- bericht der Wirtschaftsprüfer des Genossenschaftsverban- des Rheinland bestätigt, wie schon im Vorjahr, daß die Apobank außerbilanzielle Geschäfte im großen Umfang getätigt habe und sich die Risiken „in einem vertretba- ren Rahmen“ halten.

Die Bank beobachtete im abgelaufenen Jahr keine nen- nenswerten Risiken im Kre- ditgeschäft. Sie befürchtet aber für 1996 eine Zunahme der Risiken, bedingt durch die bedrängtere Lage der Heilberufe im Gefolge der Gesundheitsreform. Man ha- be für erkennbare Risiken ausreichend Vorsorge getrof- fen. Die Wirtschaftsprüfer bestätigen diese Einschät- zung. In der Kreditstruktur habe es zudem keine größe- ren Veränderungen gegeben;

68 Prozent der Kredite seien langfristig.

Die Vertreterversamm- lung legte die Kredithöchst-

grenzen der Apobank neu fest und blieb dabei durch- weg unter der vom Kreditwe- sengesetz vorgeschriebenen Limitierung. Die Kredit- höchstgrenze liegt bei 40 Pro- zent des haftenden Eigenka- pitals oder zur Zeit 543 Mil- lionen DM. Diese Höchst- grenze kann – und das ist neu für die Apobank – bei Kredi- ten an Kreditinstitute voll ausgeschöpft werden. Bei an- deren Kreditnehmern gilt nach wie vor eine Staffelung:

Sie beginnt bei 10 Prozent (also 54,3 Millionen DM) für

die Normalkunden und reicht über 30 Prozent bei Firmen- krediten bis 75 Prozent bei Krediten zur Vorfinanzierung von Honorar- und Rezeptab- rechnungen.

Die 100-Prozent-Ober- grenze für Kredite im Inter- bankgeschäft wurde in der Vertreterversammlung kri- tisch hinterfragt. Nach Aus- kunft der Bank braucht man diese Größenordnung, um mit ersten Adressen ins Ge- schäft zu kommen.

Personelle Veränderungen Insgesamt zeigte sich bei dieser Vertreterversamm- lung, daß die Apobank durch ihr eindrucksvolles Wachs- tum in den letzten Jahren in Größenordnungen hineinge- kommen ist, die für manchen Genossen gewöhnungsbe- dürftig ist. Für die Bank er- gibt sich daraus, daß sie den Vertretern mit guten Argu- menten mehr denn je Re- chenschaft ablegen und sich auf kritische Nachfragen bes- ser einstellen muß.

Trotz einiger kritischer Stimmen – die Beschlüsse der Vertreterversammlung fielen durchweg einstimmig. Ledig- lich bei der Entlastung des Aufsichtsrates gab es neun Enthaltungen, bei den neuen Kreditgrenzen eine Enthal- tung und gar zwei Gegenstim- men. Insgesamt waren 161 Vertreter anwesend (von 266).

Nachwahlen zum Auf- sichtsrat ergaben: Dr. med.

Klaus-Dieter Kossow, Apo- theker Gerhard Reichert (je- weils Wiederwahl), Dr. med.

Klaus Penndorf, Apotheker Dr. Hartmut Schmall (jeweils neu). Mitte 1997 wird Ri- chard Deutsch als Vorstands- vorsitzender in Pension ge- hen. Als Nachfolger wurde vom Aufsichtsrat (Vorsitz:

Prof. Dr. med. Horst Bour- mer) Dr. jur. Michael Rosen- feld, der von außen kommt, gewählt. Die Vertreterver- sammlung hätte es gern gese- hen, wenn sich der Neue vor- gestellt hätte. Er war aber nicht da. Norbert Jachertz A-1848 (60) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 27, 5. Juli 1996

V A R I A WIRTSCHAFT

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Stärkung

der eigenen Mittel

Die Apobank hat 82400 Mitglieder, die 373 Millionen DM Eigenkapital aufbringen. Zusammen mit den Rücklagen sowie dem sogenannten Ergänzungskapital kommen 1,6 Milliarden DM haf- tendes Eigenkapital zustande. Die Bank hat rund 189 000 Kunden (alle Angaben: Ende 1995).

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