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Archiv "Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank): Runter von der Intensivstation" (27.04.2012)

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A 878 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 17

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27. April 2012

Foto: Lajos Jardai

DEUTSCHE APOTHEKER- UND ÄRZTEBANK (APOBANK)

Runter von der Intensivstation

Abschreibungen auf Finanzprodukte belasteten auch 2011 das Ergebnis. Gleichwohl reichte es für einen Jahresüberschuss und eine beachtliche Dividende.

H

erbert Pfennig verbreitete Optimismus: Wenn man sich die Apobank als einen Radfahrer vorstelle, der viele Jahre immer wieder auf der falschen Straßensei- te gefahren sei, um schließlich 2009 nach einem Frontalzusammenstoß mit zahlreichen Knochenbrüchen auf der Intensivstation zu landen –

„dann kann man heute sagen, dass wir 2010 auf die Normalstation ver- legt wurden, 2011 eine erfolgreiche Reha absolvierten und jetzt wieder voll ins Training einsteigen“, sagte der Vorstandssprecher der Apobank am 17. April vor der Presse in Düs- seldorf. Ab 2013 laufe die Bank dann wieder zur Normalform auf, allerdings „ohne unerlaubte Abkür- zungen über den Kapitalmarkt“.

Unerlaubte Abkürzungen

Eben jene Abkürzungen über den Kapitalmarkt kamen die Apobank auch 2011 teuer zu stehen. Unter anderem hatte die Bank 2004 Kre- ditausfallversicherungen auf Grie- chenland verkauft und dafür monat- liche Prämien kassiert. Nach dem Schuldenschnitt mussten dann 75 Millionen Euro an die Versiche- rungsnehmer ausgezahlt werden.

Insgesamt belasteten Risikokosten

und Abschreibungen auf Finanzan- lagen und Beteiligungen das Ergeb- nis mit 119 Millionen Euro. Folge- richtig baute die Bank ihren Be- stand an den hochriskanten „struk- turierten Finanzprodukten“ weiter ab, auf jetzt 3,0 Milliarden Euro (2010: 4,2 Milliarden Euro).

Trotz der teuren Altlasten erziel- te die „Standesbank der Heilberufe“

2011 einen Jahresüberschuss in Hö- he von 43,1 Millionen Euro (2010:

53,4 Millionen Euro). Davon will die Genossenschaft ihren etwa 100 000 Mitgliedern eine Gewinn- beteiligung in Höhe von vier Pro- zent auszahlen. Das entspricht einer Summe von 33 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund, dass die Kernka- pitalquote der Bank mit 8,5 Prozent ohnehin relativ niedrig ist und dass diese Quote auch nur durch eine Garantie des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken erzielt wird, ist dies eine beachtliche Aus- schüttung. Die Dividendenfähigkeit sei das primäre Ziel der Bank, so Vorstandssprecher Pfennig.

Grundlage für den Erfolg der Bank im Jahr 2011 sei die gute Ent- wicklung im Geschäft mit den Heil- beruflern gewesen, sagte Pfennig.

So habe man 12 000 neue Kunden

gewonnen und die Summe der Neu- ausleihungen für Existenzgründun- gen, Praxis- und Apothekeninvesti- tionen sowie private Vorhaben der Ärzte, Zahnärzte und Apotheker auf 4,2 Milliarden steigern können (2010: 4,0 Milliarden Euro). Auch künftig wolle man vor allem im Kerngeschäft weiter wachsen.

Beratung nach Lebensphasen

Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Apobank das Zukunftsprogramm

„VorWERTs“ aufgelegt, das Ende des Jahres in Kraft tritt. Ziel ist die zielgruppengerechte Beratung der Heilberufler in jeder Lebensphase, wie Pfennig erläuterte. Für Studen- ten, Angestellte, Selbstständige und Ruheständler sollen jeweils eigene Teams aus Beratern und Spezialis- ten die Beratung übernehmen.

Im Zusammenhang mit der Im- plementierung eines neuen IT-Sys- tems, die in diesem Jahr abge- schlossen wird, dürfte VorWERTs so für erhebliche Veränderungen in den Filialen sorgen. Dies könne zu- nächst auch einen Stellenabbau mit sich bringen, räumte Pfennig ein.

Darüber werde derzeit mit den Be- triebsräten verhandelt.

Jens Flintrop

W I R T S C H A F T

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