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osene BOG.Deebnes
AIDS
bis Mitte August 1985 In der Bundesrepublik bekannt gewordene Erkrankungen
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Finanzspritze für Krankenhäuser
MÜNCHEN. In den letzten 12 Jahren sind in Bayern rund 8,9 Milliarden öffent- liche Mittel für Kranken- hausneu-, Erhaltungs- und
Modernisierungsmaßnah- men investiert worden. Die Finanzhilfen des Bundes bei der Investitionskosten- förderung in Bayern betru- gen im gleichen Zeitraum 1,8 Milliarden DM. Dies teil- te der bayerische Minister- präsident Franz Josef Strauß bei der Eröffnung des AOK-Management- Kongresses '85 in Mün- chen mit.
Schwerpunktförderungen der bayerischen Staatsre- gierung seien die Herzchir- urgie, die Dialyseversor- gung und die Entwicklung von Nierensteinzertrüm- merern gewesen, betonte Strauß. Mit einem Durch- schnittspflegesatz von 198 DM (1984) lagen die bayeri- schen Krankenhäuser fast 12 Prozent unter den Ver- gleichswerten der übrigen Bundesländer. Den Aus- bau des Krankenhausnet- zes bezeichnete Strauß als eine „wesentliche Säule der Investitions- und Be- schäftigungspolitik". Die Krankenhausstruktur, in dem das „bürgernahe klei- ne Krankenhaus seinen Platz behalten müsse, wer- de auch in Zukunft in Bay- ern Vorrang haben. EB
Interdisziplinäre
„Rheuma-Einheit"
MÜNCHEN. Eine interdis- ziplinäre „Rheuma-Ein- heit", in der unter anderem Innere Medizin, Orthopä- die, Dermatologie, Oph- thalmologie und Neurolo- gie zusammenwirken, wur- de an der Ludwig-Maximi- lians-Universität München eröffnet. Nachdem die Rheumatikerambulanz der
Medizinischen Poliklinik und die Orthopädische Universitätsklinik seit mehr als 15 Jahren eng zusam- mengearbeitet hatten, be- schloß das Kultusministeri- um im Sommer 1984 die Schaffung dieser „Rheu- ma-Einheit", welche eine räumliche und personelle Kooperation der Bereiche Innere Medizin und Ortho- pädie in der ambulanten und stationären Versor- gung gewährleistet. WZ
Aus der DDR
Allgemeinarzt — Weiterbildung in der Klinik intensiver?
OSTBERLIN. Die Weiterbil- dung zum „Facharzt für Allgemeinmedizin" verla- gert sich in der DDR von kleineren zu größeren Ge-
sundheitseinrichtungen.
Nach einer jetzt veröffent- lichten Analyse über die 1160 Ärzte, die sich Anfang 1982 in diesem Weiterbil- dungsgang befanden, wa- ren fast 80 Prozent von 262
Weiterbildungseinrichtun- gen Polikliniken oder Klini- ken (1976: 50 Prozent). Der Anteil der Ambulatorien ist von 27 auf 18 Prozent zu- rückgegangen, der Anteil der staatlichen oder Be- reichsarztpraxen sogar von 23 auf unter 4 Prozent.
Weiterbildungsleiter in Po- likliniken oder Ambulato- rien haben mit ihren Ärz- ten in Weiterbildung aber häufiger Kontakt als die in kleineren Einrichtungen.
Dies wird damit erklärt, daß kleinere Einrichtungen ih- re Ärzte in Weiterbildung in größerem Umfang „de- legieren" müssen (auf deutsch: zur Arbeit eintei- len). In 60 Prozent der Ein- richtungen gibt es monat- liche, in 30 Prozent wö- chentliche Beratungen zwischen Ärzten und Wei- terbildungsleitern. Letzte- re haben im Durchschnitt dafür eine bis zwei . Stun- den wöchentlich Zeit. gb
Ausland
Hypophysen-Handel
GENF. Ein Skandal bahnt sich in der Chefetage der Weltgesundheitsorganisa- tion an: Der stellvertreten- de Generaldirektor Dr.
Adeoye Thomas Lambo ist in einen schwer durch- schaubaren Handel mit menschlichen Hypophy- sen verwickelt. Wie die
„International Herald Tri- bune" es in einem Korre- spondentenbericht dar- stellt, hat der aus Nigeria stammende WHO-Beamte für eine italienische phar- mazeutische Firma, die Galibia AG, damit begon- nen, in den Krankenhäu- sern mehrerer westafrika- nischer Staaten die Samm- lung von Hypophysen in großem Maßstab zu orga- nisieren. „Bezahlen" will Galibia dafür mit der Gra- tislieferung von zwei ihrer Produkte, nämlich dem aus den Hypophysen ge- wonnenen Wachstumshor- mon sowie mit einem Ferti- litätsmittel — Präparate, die
Von 248 bis Mitte August be- kannten AIDS-Patienten in der Bundesrepublik Deutsch- land sind 12 Frauen, 198 sind homo- oder bisexuelle Män- ner; zwei infizierte Mädchen sind jünger als ein Jahr, zwei infizierte Jungen zwischen 10 und 19 Jahre alt. Die meisten Erkrankten wurden in Berlin festgestellt (54), am wenig- sten in Schleswig-Holstein (2). 100 der erfaßten Patienten sind bereits verstorben imu
in den WHO-Listen über die Basismedikamente na- türlich nicht vorkommen und die für diese Länder auch wenig Bedeutung ha- ben. Wieweit bei diesen Transaktionen auch Geld eine Rolle spielt, ist schwer zu ermitteln; einige der afrikanischen Kliniken berichten, daß sie neben dem Kostenersatz ein „an- gemessenes Honorar" er- warten.
Bei der WHO äußert sich Generaldirektor Dr. Half- dan Mahler sehr kritisch, insbesondere nachdem sich auch noch herausge- stellt hat, daß die Koordi- nierung der ganzen Ange- legenheit durch eine priva- te „Dr.-Lambo-Stiftung"
erfolgen soll, der Dr. Lam- bos Ehefrau vorsteht. Mög- licherweise wird allerdings das ganze „Geschäft" oh- nehin platzen, nachdem in verschiedenen Ländern das Wachstumshormon aus menschlichen Hypo- physen vom Markt genom- men worden ist und durch ein gentechnologisch ge- wonnenes Präparat ersetzt werden soll. Offenbar wer- den spätere Erkrankungen am Jacob-Creutzfeld-Syn- drom mit einer Wachs- tumsbehandlung in Zu- sammenhang gebracht (DÄ 38/1985). bt
Allgemeinmediziner ist der Nachfolger
WASHINGTON. Präsident Reagan hat einen neuen Gesundheitsminister no- miniert: Nachfolger von Magret Heckler als Chef des „Department of Health and Human Services" soll der Arzt Otis R. Bowen werden. Bowen war schon Gouverneur des Bundes- staates Indiana. Heute ist der Siebenundsechzigjäh- rige Professor für Allge- meinmedizin („family me- dicine") an der Universität von Indiana. Die Ernen- nung muß noch vom Senat bestätigt werden. bt
3512 (20) Heft 47 vom 20. November 1985 82. Jahrgang Ausgabe A