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Aut-idem-Regelung

Am 29. Juni 2011 luden die Sächsi- sche Landesapothekerkammer und die Sächsische Landesärztekammer ihre Mitglieder zu einer gemeinsa- men Fortbildung, die unter dem Titel

„Aut-idem-Regelung. Substitution im Praxis- und Apothekenalltag – Kom- munikation zwischen Arzt und Apo- theker“ stand, ein. Die Veranstal- tung ist die Fortsetzung einer Veran- staltungsreihe der beiden Heilberufe- kammern, die der Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit von Ärzten und Apothekern dient.

Konzeptionell ist die Veranstaltung so ausgerichtet, dass ein ärztlicher Referent und ein pharmazeutischer Referent zu dem ausgewählten Thema vortragen und der sich an - schließenden moderationsgeführten Diskussion viel Zeit eingeräumt wird.

Der diesjährige Schwerpunkt Aut- idem wurde aufgrund steigender Arzneimittelkosten und den damit verbundenen neuen gesetzlichen Regelungen gewählt, um über mög- liche Risiken eines unkritischen Wechsels zwischen Originalarznei- mitteln und Generika aufzuklären.

Fragen von Qualitätsunterschieden oder auch Änderungen, zum Beispiel in der Bioverfügbarkeit bei einem Präparatewechsel standen dabei im Mittelpunkt. Die Veranstaltung wurde von Herrn Dr. Matthias Wege- ner, Vorstandsmitglied der Sächsi- schen Landesapothekerkammer und Mitglied des Ausschusses Zusam- menarbeit Arzt/Apotheker der Säch- sischen Landesapothekerkammer, moderiert. Ein ärztlicher Referent (Erik Bodendieck, Vizepräsident der Sächsischen Landeärztekammer und niedergelassener Arzt, Praxis für All- gemeinmedizin in Wurzen) und ein pharmazeutischer Referent (Herr Dr.

Klaus Gerlach, Inhaber der Berg- mann-Apotheke in Oelsnitz) be - leuchteten das Thema aus ihrer jeweiligen Sicht und erläuterten praktisch relevante Gesichtspunkte für die tägliche Arbeit des Arztes und Apothekers.

120 Teilnehmer beteiligten sich an der anfangs durchgeführten TED- Befragung, die als Einstieg in die gesamte Problematik diente. Die Frage, welche Austauschbedingun- gen nicht für die Aut-idem-Substitu- tion gelten, beantworteten 54 Pro- zent der Teilnehmer richtig (gleicher Wirkungsmechanismus). Dass der Austausch der Wirkstoffgruppe der Antiepileptika besonders kritisch ist, wussten vor der Veranstaltung be - reits 97 Prozent der Zuhörer.

Herr Bodendieck ging in seinem Referat auf grundsätzliche Fragen und Begrifflichkeiten sowie gesetzli- che Grundlagen ein. Anhand von Berichten aus der täglichen Praxis ging er dabei sowohl auf die Pers- pektive der Patienten sowie auf die Problematik der Verschreibung sei- tens des Arztes ein. Herr Dr. Gerlach erläuterte ausführlich die Fragestel- lung der Arzneimittelsubstitution unter Rabattverträgen und stellte anhand von Beispielen eindrucksvoll dar, unter welchen Bedingungen der Austausch bedenklich ist. Anhand der Arzneimittel-Richtlinien ging er dabei beispielhaft auf die Problema- tik austauschbarer Darreichungsfor- men und die häufig stark abwei- chende Galenik und Fragen einer geänderten Pharmakokinetik ein.

Insbesondere beim Austausch von Generika untereinander sind the- rapierelevante Schwankungen von

mehr als 50 Prozent beim Wirkungs- eintritt, der Wirkungsdauer und dem Wirkungsausmaß zu beobachten.

Ausgewählte Arzneimittel kritischer Wirkstoffgruppen wurden ebenso vorgestellt wie Arzneimittel, deren Substitution eher unproblematisch ist.

Therapierelevante Unterschiede fan- den in der sich anschließenden Dis- kussion Berücksichtigung. Als ge - meinsame Forderung wurde unter- strichen, dass Arzneimitteltherapiesi- cherheit nur dann gewährleistet ist, wenn die Wirkstoffe für Rabattver- träge kritisch und sowohl mit phar- mazeutischer und ärztlicher Expertise ausgewählt und evidenzbasierte Regeln für die Substitution entwi- ckelt werden.

Die abschließend mit dem TED-Sys- tem durchgeführte Evaluation der gemeinsamen Fortbildung lieferte ein positives Feedback für die Veran- stalter: so bewerteten nahezu 90 Prozent der Teilnehmer die Fortbil- dung mit sehr gut oder gut; ebenso vielen sagte die Auswahl, Zusam- menstellung und Aktualität des The- mas zu und 80 Prozent würden die Veranstaltung weiterempfehlen.

Die gemeinsame Fortbildungsreihe wird im nächsten Jahr fortgesetzt.

Dr. med. Katrin Bräutigam Ärztliche Geschäftsführerin E-Mail: aegf@slaek.de

Mitteilungen der Geschäftsstelle

Ärzteblatt Sachsen 9 / 2011 487

Teilnehmer bei der TED-Abstimmung

Referenzen

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