Raucher zahlen mehr für den Fiskus
Durchschnittliche Jahresausgaben fürs Rauchen je Raucher
bisher 979 DM
ab 1977 bei gleich- bleibendem Konsum 1149 DM
davon für
Steuern
Hand
e
lHeAteller 2300
Im Jahr 1976 gab der Durch- schnittsraucher in der Bundesre- publik Deutschland 979 DM für Tabakwaren aus. Infolge der Er- höhung der Tabaksteuer und da- mit der Verbraucherpreise resul- tieren daraus durchschnittliche Ausgaben in Höhe von 1149 DM pro Raucher (gleichbleibender Konsum vorausgesetzt). Gut 70 Prozent davon kassiert der Fis- kus in Form von Tabak- und Mehrwertsteuer Globus/DÄ
Die Information:
Bericht und Meinung
Millionen DM für Geschäftskosten aufgewendet. Die Initiative zur Er- richtung der „Wandlungs-Kommis- sion" ging während der Kanzler- schaft Willy Brandts von der konzer- tierten Aktion aus. Sie hatte bereits 1968 einen „Arbeitskreis Automa- tion" geschaffen, der 1971 durch die
„Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel" ersetzt wurde.
Der Kommission gehörten 17 Mit- glieder an: sieben Vertreter aus der Wissenschaft und je fünf der Arbeit- nehmer und Arbeitgeber (vgl. DEUT- SCHES ÄRZTEBLATT, Heft 3/
1977). DÄ
Vier neue
Berufskrankheiten anerkannt
Mit Wirkung vom 1. Januar 1977 wurde die bisherige Berufskrankhei- tenliste um vier neue Erkrankungen erweitert. Diese sind in einer von der Bundesregierung beschlossenen
„Verordnung zur Änderung der Sie- benten Berufskrankheiten-Verord- nung" neu aufgenommen. Es han- delt sich dabei um folgende Berufs- krankheiten:
> vibrationsbedingte Durchblu- tungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben;
> durch Asbest verusachtes Neso- theliom des Rippenfelles und des Bauchfells;
> die Farmer- oder Drescher- Lunge und
> Erkrankungen der Atemwege und der Lungen durch Rohbaum- woll- oder Flachsstaub (Byssinose).
Mit der Aufnahme dieser Krankhei- ten in die Liste ist die Bundesregie- rung den Empfehlungen des beim Bundesminister für Arbeit und So- zialordnung bestehenden ärztlichen sachverständigen Beirats nachge- kommen. Die Umgestaltung der bis- herigen Liste durch die Numerie- rung der Berufskrankheiten nach ei- nem vierstelligen Dezimalsystem soll die richtige Einordnung neuer Berufskrankheiten ermöglichen. DÄ
Großer Alkoholkonsum bei Jugendlichen
Während jeder neunte Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren nie Alkohol zu sich nimmt, trinken 29 Prozent täglich oder mehrmals in der Woche und 62 Prozent seltener.
Dies ergab eine Infratest-Untersu- chung, die im Auftrag der Bundes- zentrale für gesundheitliche Aufklä- rung durchgeführt wurde.
Bier nimmt die erste Stelle beim Al- koholkonsum ein, Wein und Sekt folgen mit deutlichem Abstand. Nur zwei Prozent der Jugendlichen be- vorzugen den häufigen Genuß von Spirituosen. Der größte Konsum an Alkohol ist bei den 17- bis 19jähri- gen festzustellen. Die Gruppe der Jugendlichen, die fast täglich in der Woche Alkohol trinken, sind zu 80 Prozent männlichen Geschlechts.
Die Hälfte von
ihnen haben Volks- schulbildung, die andere Hälfte ist oder war Mittel- oder Oberschüler.Allerdings sind berufstätige Jugend- liche zwischen 14 und 19 Jahren stärker von der Gefahr des Alkohol- konsums betroffen. Interessant ist auch die Tatsache, daß die meisten der Jugendlichen, die häufiger Alko- hol trinken, auf dem Dorf oder in der Großstadt leben. DÄ
Soziale Dienste der Krankenkassen propagiert
Im Zuge der Weiterentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung seien den Krankenkassen neue Auf- gaben, insbesondere im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Rehabili- tation, übertragen worden, die mit dem bisherigen Mitarbeiterstab und den traditionellen Ausbildungsgän- gen der Krankenversicherung nur schwer bewältigt werden können.
Dies habe zur Folge, daß nur in un- zureichendem Umfang neue Berufs- gruppen wie beispielsweise (medizi- nisch vorgebildete) Sozialarbeiter, Gesundheitsberater usw. eingesetzt werden könnten. Zu diesen Folge- rungen gelangte eine „Grundlagen- studie" der Gesellschaft für sozialen Fortschritt e. V., Bonn, die die sozia- len Dienste der Krankenkassen im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung unter- suchte und die über die bisherigen Initiativen einiger Krankenkassen auf diesem Gebiet berichtete. Dar- aus werden Anhaltspunkte für einen Bedarf an diesen Berufsgruppen in der Krankenversicherung, die not- wendigen Qualifikationen, die Auf- gabenabgrenzung, die tarifliche Ein- gruppierung usw. abgeleitet.
Die Publikation, die auch parallele Entwicklungen (?) in England und Schweden einbezieht, kritisiert „die starke Zersplitterung" der sozialen Dienste und den sich daraus erge- benden hohen finanziellen Aufwand, der künftig vermieden werden solle. WZ (nach BMAuS)