• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Ausländeranteil 7,5 Prozent" (20.04.1984)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Ausländeranteil 7,5 Prozent" (20.04.1984)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die Zahl der in der Bundesre- publik Deutsch- land lebenden Ausländer ist seit 1981 und 1982 wieder leicht zurückge- gangen Co

Ausländische Mitbürger

Ausländer in der Bundesrepublik in Millionen

1983

Jugoslawien Italien

Griechenland

Asien Österreich Spanien

Afrika Amerika

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

KURZBERICHTE

und Alten-Versorgung und Weiter- entwicklung der Gemeinschafts- formen waren seine Vorschläge, die die noch vorhandenen Ni- schen ausleuchteten.

Weinhold scheute sich vor dem brisanten Vorschlag nicht: „Anrei- ze zum früheren Ausscheiden äl- terer Ärztinnen und Ärzte aus dem aktiven Berufsleben können die Neuniederlassung von mehr Ärz- ten begünstigen und gleichzeitig durch Übergangssozietäten die Versorgungsstruktur und die Kon- tinuität der persönlichen ärzt- lichen Versorgung erhalten".

Einige aufschlußreiche Ver- gleichszahlen aus dem Referat von Prof. Dr. G. Petersen, Darm- stadt, zur generellen akademi- schen Situation: „Zwischen 1971 und 1977 lag die jährliche Zu- wachsrate in der freiberuflichen Ärzteschaft bei 2,1, bei den Rechtsanwälten bei 5,3, bei den Apothekern bei 4,2, bei den Di- plompsychologen bei 38,2 und bei den Steuerberatern bei 38,7 Pro- zent"(!). Demgegenüber führte

Kanzow an, die Anstiegszahl von etwa 64 000 Ärzten in den letzten 18 Jahren hätte 1947/48 noch zur Versorgung der gesamten Bevöl- kerung in der Bundesrepublik ausgereicht.

Prof. Alexander Schuller diagno- stizierte am Ende, die ärztlich frei- berufliche Mitte stünde zwischen den zentralistischen Staatspla- nungen und den populistischen Tendenzen der Basisbewegungen und müsse einen „Zweifronten- Krieg" führen. Überleben sei nur möglich durch Okkupierung neu- er Aufgabenfelder und deren Um- strukturierung zu Berufsfeldern, wie etwa Prävention, psychosozia- le Betreuung, Umwelt-, Arbeits- und Verkehrsmedizin. Die Ärzte- schaft müsse eine gemeinschaft- liche „Offensiv-Politik" entwik- keln. Das alles klang ziemlich idea- listisch, aber wer findet Auswege, wenn er sich den Idealismus neh- men läßt?

Dr. Ekkhard Häussermann

Ausländeranteil 7,5 Prozent

Viel Gefühl und wenig Fakten be- herrschen die Diskussion um das sogenannte Ausländerproblem — wenn's ein Problem ist. Hier die Zahlen:

In der Bundesrepublik und West- Berlin leben 4,5 Millionen Auslän- der (Stand Ende 1983). Davon sind Türken

1,55 Millionen = 34,4 Prozent Jugoslawen

0,61 Millionen = 13,6 Prozent Italiener

0,57 Millionen = 12,7 Prozent Griechen

0,29 Millionen = 6,4 Prozent Österreicher

0,17 Millionen = 3,7 Prozent Spanier

0,17 Millionen = 3,7 Prozent

Der Ausländeranteil an der Ge- samtbevölkerung liegt bei rund 7,5 Prozent. Von Überfremdung kann da eigentlich keine Rede sein, schon gar nicht von einer mit Türken (etwa 2,5 Prozent der Be- völkerung). Problematischer frei- lich wird es in industriellen Bal- lungsgebieten. Schon Baden- Württemberg hat einen Auslän- deranteil von 10 Prozent, Berlin sogar von etwa 12 Prozent (an der Spitze der Berliner Bezirk Kreuz- berg mit 44 Prozent). 77 Prozent der Ausländer leben in nur vier Bundesländern: Nordrhein-West- falen, Baden-Württemberg, Bay- ern und Hessen.

Bis 1977 bewegte sich der Auslän- der-Wanderungssaldo in etwa zyklisch mit der Konjunkturent- wicklung. Seit 1978 nicht mehr.

Trotz Wirtschaftsflaute nahm der Wanderungssaldo (das ist die Dif- ferenz zwischen Zu- und Abwan- derungen) zu, insgesamt um

1254 (36) Heft 16 vom 20. April 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

(2)

Transparenz-Modelle und kein Ende?

Regierungsamtliche Durchleuchtungsprojekte am Scheideweg

Alfred Boßmann

Seit mehr als zwei Jahren fördert das Bundesministerium für Ar- beit und Sozialordnung im Rahmen des regierungsamtlichen Pro- gramms „zur Förderung von Forschung und Entwicklung im Dien- ste der Gesundheit" auch fünf unterschiedlich strukturierte Mo- dellversuche „zur Verbesserung der Leistungs- und Kostentrans- parenz der gesetzlichen Krankenversicherung". Sie sollen u. a.

die praktische Umsetzung des mit dem „Krankenversicherungs- Kostendämpfungsgesetz" am 1. Juli 1977 eingeführten § 223 der Reichsversicherungsordnung erproben. Das Bundesarbeitsmini- sterium übernimmt die mit der praktischen Erprobung und Trans- parenzforschung verbundenen Mehraufwendungen der „Modell- Krankenkassen". In die mehrstufige Testphase ist auch die Be- triebskrankenkasse des VW-Werkes, Wolfsburg, einbezogen wor- den. Untersuchungsgegenstand: „Transparenz bei betriebsspezi- fisch überdurchschnittlich häufigen Krankheitsfällen mit hohen Behandlungskosten bei Arzneimitteln im Feld der Herz-Kreislauf- Krankheiten".

Wissenschaftlich beraten, betreut und ausgewertet werden sämt- liche Transparenzforschungsprojekte vom Institut für Gesund- heits- und Sozialforschung (IGES), Berlin. Das Berliner Institut hat den zusammenfassenden Bericht bereits Anfang 1984 dem Bun- desarbeitsministerium eingereicht, ohne daß dieser bisher veröf- fentlicht worden ist.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

THEMEN DER ZEIT Ausländer

650 000. Erst im zweiten Halbjahr 1982 und auch 1983 wieder ging er zurück; 1983 sank die Zahl der Ausländer um etwa 132 000.

Die Ursache für das konjunkturell widersprüchliche Verhalten: Frü- her kamen Ausländer durchweg als Arbeitskräfte ins Land, deren Zahl schwankte mit der Wirt- schaftsentwicklung. - Ende der 70er Jahre setzte dann der Famili- ennachzug ein, und der hielt auch während der Flaute an. Der jüng- ste Rückgang dürfte mit einem wachsenden „Problembewußt- sein" (wie immer man das bewer- ten mag) zusammenhängen; be- merkenswert ist nämlich der An- stieg der Rückwanderer in die Türkei um 10 Prozent (in 1983).

Außerdem ging die Zahl der Asyl- bewerber zurück.

Deutliche Unterschiede im

„generativen Verhalten" bei Deutschen und Ausländern Das generative Verhalten der Aus- länder — auch ein Punkt der Dis- kussion — unterscheidet sich ge- genüber dem der Deutschen. Bei Ausländern kommen 17,2 Gebur- ten auf 1000 Einwohner p. a., bei Deutschen 9,5.

Die Berliner Ausländerbeauftrag- te, Barbara John, hat eine auf- schlußreiche Relation errechnet.

Sie teilt die Bevölkerung in drei Altersgruppen: Minderjährige, Er- wachsene im Erwerbsalter und Er- wachsene über 65. Bei den Deut- schen kommt so ein Zahlenver- hältnis von 21:62:16 heraus, bei den Ausländern allgemein von 29:29:2 und bei den Türken gar von 41:59:0,2.

Die meisten hierzulande leben- den Ausländer dürften sich so ein- gelebt haben, daß ihnen eine Rückkehr in ihre Heimat (sofern sie daran nicht ohnehin durch po- litische Umstände gehindert sind) schwerfallen würde: der „durch- schnittliche Ausländer" lebt näm- lich seit fast 11 Jahren in der Bun- desrepublik Deutschland. NJ

Das Krankenversicherungs-Ko- stendämpfungsgesetz (KVKG) hat die Krankenkassen mit der zum 1.

Juli 1977 neu eingeführten Vor- schrift des § 223 RVO ermuntert,

„in geeigneten Fällen ... die Krankheitsfälle vor allem in Hin- blick auf die in Anspruch genom- menen Leistungen (zu) überprü- fen." Dies sollte in den geeigne- ten Fällen „im Zusammenwirken mit den Kassenärztlichen Vereini- gungen ... " geschehen. Außer- dem bietet § 223 RVO den Kran- kenkassen die Möglichkeit, „den Versicherten und den behandeln- den Arzt über die in Anspruch ge- nommenen Leistungen und ihre Kosten zu unterrichten." Proble- me hinsichtlich der Definition des Begriffes der „geeigneten Fälle"

sowie des Verständnisses über Zeitpunkt und Umfang des Zu- sammenwirkens mit der Kassen- ärztlichen Vereinigung (KV) und methodische beziehungsweise EDV-technische Schwierigkeiten der Realisierung dieses „Transpa- renzparagraphen" mögen — ne- ben der Ungewißheit über die Ko- sten solcher Maßnahmen — die wesentlichen Ansatzpunkte für die vom Bundesarbeitsministeri- um beschlossenen Projektförde- rungen gewesen sein — jedenfalls zunächst. In der Tat stand im Mit- telpunkt der ersten Stufe der Pro- jekte die Frage, welche Krank- heitsfälle im Sinne einer besseren Leistungs- und Kostentranspa- renz für eine Prüfung und Unter- richtung der Versicherten und der Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 16 vom 20. April 1984 (39) 1255

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Dysfunktionale Perfektionisten haben einerseits überzogen hohe, oft leider vollkommen unrealistische Ansprüche und Erwartungen an sich selbst, fürchten sich andererseits aber

100 Gramm enthalten 0,25 Gramm Cetyl- stearylalkohol, 3 Gramm Woll- wachsalkohole, 46,75 Gramm weißes Vaselin und 50 Gramm gereinigtes Wasser.. Die beiden ersten

Wegfall von gegenstandslosen oder nicht bewährten Übergangs- und Schlussbestimmungen... Wichtige Änderungen im

Die Löhne in Graubünden werden sich auf kommendes Jahr hin sehr unterschiedlich entwickeln: Die Hamilton AG zahlt drei Prozent mehr, der Kanton kündigt eine Nullrunde an..

MRSA nehmen nicht weiter zu, aber ESBL und auch carbapenemresistente Erreger sind auf dem Vormarsch.. Ursel Heudorf

Demographie- und Arbeitsmarktdaten GeniAL-Regionalporträts Nationale und regionale Informationen zu Bevölkerung, Beschäftigung und Arbeitsbedingungen. Sensibilisierung

die formulierten Ziele sollen das einzigartige Zielprofil Mannheims widerspiegeln die Ziele sollen Herausforderungen entgegnen (Steigung Sozialausgaben, soziale4.

Damit sollen neue Lehrstellen in Branchen erschlossen werden, welche in den letzten Jahren einen Rückgang verzeichnet haben und anderseits aber auf gut qualifizierten