Humboldt-Universit¨ at zu Berlin Institut f¨ ur Physik
Dr. V. Mitev, D. M¨ uller, H. M¨ unkler, Prof. Dr. J. Plefka Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2012/13
Ubungsblatt 14 ¨ , Abgabe am Fr. 8.02.13 vor der Vorlesung, Besprechung in den ¨ Ubungen am 11.02.13/13.02.13.
1 Permutationsoperatoren
Sei S
ndie Gruppe der Permutationen von n Elementen. Eine Permutation σ ∈ S
nist eine Abbildung σ : {1, . . . , n} → {1, . . . , n}.
Dabei ist es zweckm¨ aßig f¨ ur die Permutationen die Schreibweise in ’Zyklen’ (i
1, . . . , i
k) einzuf¨ uhren, mit
(i
1, . . . , i
k) : i
17→ i
2, i
27→ i
3, . . . , i
k7→ i
1und j 7→ j f¨ ur j / ∈ {i
1, . . . , i
k}.
Jede beliebige Permutation l¨ asst sich als (nicht eindeutiges) Produkt von Zyklen schreiben. F¨ ur S
3haben wir zum Beispiel 6 Permutationen, wovon wir hier 3 angeben:
(123) f ¨ ur 1 7→ 2 7→ 3 7→ 1 , (12)(3) f ¨ ur 1 7→ 2 7→ 1 , 3 7→ 3 , (1)(2)(3) f ¨ ur 1 7→ 1 , 2 7→ 2 , 3 7→ 3 , . . .
Seien nun e
idie Basisvektoren von C
nmit e
Ti= (0, . . . , 0, 1, 0, . . . , 0) (Eins auf der i
tenStelle, Null sonst). Wir definieren eine Wirkung von S
nauf C
ndurch σ · e
i= e
σ(i). F¨ ur n = 2 haben wir
(1)(2) · a
b
= a
b
, (12) · a
b
= b
a
.
Dies heißt, dass die Permutation (1)(2), bzw. (1, 2) auf C
2durch die Einheitsmatrix, bzw.
0 1 1 0
dargestellt wird.
(a) Zeigen Sie, dass der Unterraum W ⊂ C
nmit W := span(e
1+ e
2+ · · · + e
n) invariant unter der Wirkung von S
nist, d.h. W ist isomorph zur trivialen Darstellung von S
n.
(b) Wir betrachten nun S
3und definieren der Unterraum U ⊂ C
n, U := span(v
1, v
2) mit v
i:=
e
i− e
i+1. Bestimmen Sie die 2 × 2 Matrizen, die die Permutationen (12)(3) und (123) auf U darstellen.
2 Identische Teilchen im harmonischen Oszillator
Zwei identische Teilchen mit Spin 1/2 sollen sich zun¨ achst wechselwirkungsfrei in einem eindimensio- nalen Potential V (q) =
m ω22q
2aufhalten.
(a) Formulieren Sie den Hamilton-Operator des Zwei-Teilchen-Systems. Begr¨ unden Sie, dass die Eigenenergiezust¨ ande in einen Orts- und einen Spinanteil separieren. Wie lauten die m¨ oglichen Eigenzust¨ ande f¨ ur den Spinanteil?
Wir betrachten nun die Energieeigenzust¨ ande |Ψi = |Ψi
spin⊗ |Ψi
ortdes Zweiteilchensystems mit Spinanteilen
|Ψi
spin= 1
√ 2 (| + −i − | − +i) .
Bitte wenden
(b) Welche Symmetrie muss der Ortsanteil besitzen?
(c) Wie lautet der Grundzustand des Gesamtsystems, und welche Energie besitzt dieser?
1Gleiche Frage f¨ ur den ersten angeregten Zustand.
Wir schalten nun eine Wechselwirkung V (q
1− q
2) = V
0e
−κ(q1−q2)2ein, mit κ > 0.
(d) Berechnen Sie in erster Ordnung der St¨ orungstheorie die Energie¨ anderung der Zust¨ ande aus Teilaufgabe (c).
Hinweis: Setzen Sie k =
mω~κ, benutzen Sie die explizite Form der Wellenfunktionen des harmo- nischen Oszillators und verwenden Sie (ohne Beweis) die Formel
1 π
Z
dx
1dx
2e
−x21−x22−k(x1−x2)2+αx1+βx2= 1
√ 1 + 2k e
4(1+2k)1(
(1+k)α2+(1+k)β2+2kαβ)
(e) Was ¨ andert sich f¨ ur den Fall |Ψi
spin=
√12
(| + −i + | − +i)? (Keine Rechnung)
3 Pauli-Prinzip
Wir betrachten zwei identische, freie Fermionen mit Impulsen ~ p
1und ~ p
2(~ p
16= ~ p
2) und Spinkompo- nenten ~ m
1und ~ m
2, m
i∈ {±1/2}.
(a) Wie lautet der Gesamtzustand des Zweiteilchensystems?
(b) Mit welcher Wahrscheinlichkeit findet man die Fermionen an den Orten ~ x
1und ~ x
2jeweils in einem infinitesimalen Volumenelement d
3x
1d
3x
2? Betrachten Sie die F¨ alle m
16= m
2und m
1= m
2. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit f¨ ur ~ x
1= ~ x
2in den beiden F¨ allen?
1Erinnerung:Aus der QM1 ist bekannt, dass ψn(x) =
mw
~π
1/4 1
√
2nn!Hn(ξ)e−ξ2/2, mitξ=xp
mw/~die Gleichung
−~2 2m
d2 dx2 +mw2
2 x2
ψn(x) =Enψn(x)
l¨ost, mitEn=~w(n+12), n= 0,1,2, . . .. Die ersten Hermite-Polynome sind gegeben durch H0(ξ) = 1, H1(ξ) = 2ξ , H2(ξ) = (2ξ)2−2.