UNIVERSIT ¨ AT LEIPZIG
INSTITUT F ¨ UR THEORETISCHE PHYSIK
Elektrodynamik Ubungsblatt 7 ¨ Musterl¨ osungen
20 Aufgabe
(Zu i): Die Eigenschaften von ρ: Spurρ = 1, detρ = 0, ρ
†= ρ sind evident
1.
(Zu ii): Ganz allgemein eine 2 × 2 Matrix A mit SpurA = 1, A
†= A hat die Form A = 1
2
1 + s
3z z 1 − s
3!
;
aus detA = 0 folgt zus¨atzlich 1 = s
23+ | ~z |
2, was mit z = s
1+ is
2die notwendige Form von ρ liefert.
(Zu iii, zirk., ⇒ ): Die Freiheit der Wahl von α erlaubt uns ohne Begrenzung der Allgemeinheit anzunehmen, dass
~η = 1 0
!
+ i 0
± 1
!
. (⋆) Tats¨achlich f¨ur ~ηe
iα= (~n + i ~ m)e
iα, mit | ~n | = | m ~ | gilt
~ηe
iα= (~n cos α − m ~ sin α) + i( m ~ cos α + ~n sin α).
Die reelle Teil dieses Vektors liegt auf einer vom ~n und m ~ augespannten Ellipse, und damit l¨asst sich eine beliebige Richtung von (Re ~η) w¨ahlen (wegen | ~n | = | m ~ | stehen die reelle und imagin¨are Teile von η senkrecht aufeinander – was nur im diesen Fall f¨ur alle α m¨oglich ist). Die aus (⋆) gefundene Matrix ρ hat offensichtlich σ
2= ± 1.
(Zu iii, zirk., ⇐ ): Aus s
2= 1 folgt zun¨achst s
1= 0 = s
2, und weiter
| ~g
1|
2= 1
2 = | ~g
2|
2, zusammen mit
g
1g
2= i 2 .
1Wir verwenden den “Dagger”,†, f¨ur die Hermitsche Konjugation von Matrizen, und “Bar”,z, f¨ur die komplexe Konjugation der Zahlz.
Wir schließen, dass
g
1= e
iα√ 2 , g
2= e
iα+iπ/2√ 2 , d.h.
~η = e
iα√ 2
"
1 0
!
+ i 0 1
!#
, was offensichtlich einer zirkular polarisierten Welle entspricht.
(Zu iii, lin., ⇒ ): Aus ~η
2= 0 (oder allgemeiner ~η = e
iαw, ~ w ~ ∈ R
3) folgt, dass die Matrix ρ nur reelle Eintr¨age hat, und damit s
2= 0.
(Zu iii, lin., ⇐ ): Aus s
2= 0 folgt, dass g
1g
2reell sein muss. Dies kann nur passieren, wenn g
1= ae
iα, g
2= be
iαmit reellen Konstanten a, b, α. Diesen g
ienspricht der Vektor
~η = e
iαa b
!
der eine linear polarisierte Welle darstellt.
E igenschaft (iv) kann durch Vorw¨artsrechnen verifiziert werden. Somit stellt P eine Projekti- onsmatrix dar. Solche Matrizen haben nur 0 orer 1 als Eigenwerte, denn:
λ ~ w = P ~ w = P
2w ~ = P (P ~ w) = λP ~ w = λ
2w. ~ Es sei w ~ der Eigenvektor zum Eigenwert 1. Es folgt:
P ~η = c ~ w, c ∈ C , d.h. dem Vektor ~η
′= P ~η espricht eine linear-polarisierte Welle.
M it Hilfe der Einsteinschen Summenkonvention finden wir:
ρ
ab= η
aη
bηη , Spur(ρP ) = P
abρ
ab, wobei ηη = δ
abη
aη
b. Es gilt
2I
rel= η
′η
′ηη = δ
abη
a′η
′bηη = δ
abP
acη
cP
bdη
dηη = P
cdη
cη
dηη = P
cdρ
cd= Spur(P ρ).
21 Aufgabe
F¨ur den Punktdipol aus der Kontinuit¨atsgleichung ergibt sich j
i= ˙ d
iδ(~x), ρ = − d
i∂
iδ(~x).
2Die Intensit¨at muss quadratisch in Feldamplituden sein, denn es handelt sich um einem Energiefluss.
Wenn die Quellen via J(t, ~x) = ~ e
−iωt~j(~x) von der Zeit abh¨angen, dann tun es auch die retardierten Felder, z.B. A
a(t, ~x) = e
−iωtA
a(~x). Es gilt zus¨atzlich
E
i(~x) = ic
ω ( ∇ × B (~x))
i, wobei das Magnetfeld aus B
i(~x) = ( ∇ × A(~x))
imit
A
i(~x) = 1 c
Z
d
3y j
i(~y) e
iωc|~x−~y|| ~x − ~y | , zu berechnen ist. I m unseren Fall gilt
J ~ = − ω sin(ωt) ~e δ(~x),
~e
def= ~e
1(zur Vereinfachung haben wir die Konstante d = 1 gesetzt). Es gilt J ~ = Im
ωe
−iωt~eδ(~x) .
Wir betrachten zun¨achst den komplexen Strom ~j = ωe
−iωt~eδ(~x) und finden sofort A
i(~x) = ke
ikrr e
i, wobei k = ω/c den Wellenvektor bezeichnet. Nun
∂
jA
k= ke
ikrr
ik − 1
r
n
je
k,
∂
m∂
jA
k= ke
ikrr
( ik − 1
r
2n
mn
j+ 1
r
2n
mn
j+
ik − 1 r
[δ
mj− n
mn
j] r
) e
k.
F¨ur die elektromagnetische Felder ergibt sich
B
i= ǫ
ijk∂
jA
k, (1)
E
i= i
k (δ
ijδ
mk− δ
ikδ
mj) ∂
m∂
jA
k. (2) Im Fernfeldn¨aherung spielen auschließlich die als 1/r abfallende Terme eine Rolle. Wir finden
B
f fi= ik
2e
ikrr ǫ
ijkn
je
k, E
f fi= ik
2e
ikrr (δ
ij− n
in
j)e
j.
Um das Problem mit reellen Quellen (d.h. mit J ~ = Im ~j) zu l¨osen mussen die ImB
f fiund ImE
f fiberechnet werden; wir bezeichnen die auf diese Weise gefundenen Felder wieder mit den gleichen
Buchstaben:
B
f fi= k
2cos(ωt − kr)
r ǫ
ijkn
je
k, E
f fi= k
2cos(ωt − kr)
r (δ
ij− n
in
j)e
j. D er Poynting-Vektor ist jetzt einfach zu bestimmen:
4π
c S
i= (E
f f× B
f f)
i= k
4cos
2(ωt − kr) r
2h | ~e |
2− (~e · ~n)
2i n
i.
(Nat¨urlich wurde dieser Vektor quadratisch von der Amplitude des Dipols, d, abh¨angen.) Wie erwartet, ist der Poynting-Vektor entlang des ~n = ~x/ | ~x | gerichtet.
W egen
1 T
Z
t+Tt
cos
2(ωt + α) = 1
2 , ∀ t, α, und
S
in
i= ck
4cos
2(ωt − kr)
4πr
2[1 − (~e · ~n)
2] unter Berucksichtugung von
Z
sin θ dθdϕ [1 − (~e · ~n)
2] = 8π 3 finden wir
P = ck
23 .
f¨ur die mittlere abgestrahlte Leistung. F¨ur die Winkel-abh¨angige Dichte des Energieflusses, P (~n) = r
2~n · 1
T
Z
t1+Tt1
S(t, r~n) ~ dt = ck
48π [1 − (~n · ~e)
2].
Wenn θ = 0 als die Richtung der z-Achse definiert ist, und ϕ = 0 als die Richtung der x-Achse, dann (~n · ~e
1)
2= sin
2θ cos
2ϕ.
22 Aufgabe
F ur ¨
J(t, ~x) = ~ δ(x
1)δ(x
2)θ(ℓ
2− x
23) cos(ωt)~e, mit ~e
def= ~e
3. aus der Kontinuit¨atsgleichung, ∂
tρ = − ∂
ij
i, finden wir
ρ(t, ~x) = − Z
tdt ∂
3j
3= δ(x
1)δ(x
2)[δ(ℓ − x
3) − δ(ℓ + x
3)] sin(ωt) ω . Wir betrachten zun¨achst wieder den komplexen Strom
~j(t, ~x) = δ(x
1)δ(x
2)θ(ℓ
2− x
23) e
−iωt~e,
und das von diesem Strom erzeugte Potential A
i(~x) = e
ikre
icr Z
ℓ−ℓ
dy
3exp[ − ik ~n · ~y], wobei ~n = ~x/r. Die Integration ist trivial:
A
i(~x) = 2ℓ e
ikre
icr · f (u), mit
f(u) = sin u
u , u = kℓ x
3r = kℓ n
3= kℓ cos θ.
Wir finden
∂
jA
k= 2ℓ c
e
ikrr
(ik −
1r)n
jf(u) + f
′(u)∂
ju e
k∂
m∂
jA
k= 2ℓ c
e
ikrr
(ik −
1r)
2n
mn
j+ 1
r
2n
mn
j+ (ik −
1r) (δ
mj− n
mn
j) r
f (u) +f
′(u)(ik −
1r)(∂
ju) n
m+ f
′′(u)(∂
mu)(∂
ju) + f
′(u)(∂
m∂
ju) o
e
k. Nun wegen u = (kℓ)n
3und
∂
jn
s= 1
r (δ
js− n
jn
s),
∂
m∂
jn
s= − 1
r
2(n
mδ
js+ n
jδ
sm+ n
sδ
mj− 3n
mn
jn
s),
sind die ersten Terme in den Ausdr¨ucken f¨ur die Ableitungen von A
k(ik bzw. (ik)
2) dominant f¨ur r → ∞ . Es folgt, dass in der Fernfeldn¨aherung
∂
jA
f fk= 2ikℓ c
e
ikrr n
je
kf(u),
∂
m∂
jA
f fk= − 2k
2ℓ c
e
ikrr n
mn
je
kf (u).
A us (1) k¨onnen die Felder bestimmt werden:
B
f fi= Re 2ikℓ
c
e
−iωt+ikrr (~n × s~e)
if (u)
= 2kℓ c
sin(ωt − kr)
r (~n × ~e)
if(u), E
f fi= 2kℓ
c
sin(ωt − kr)
r [δ
ij− n
in
j]e
jf(u).
sodass sich S
i= c
4π 2kℓ
c
sin(ωt − kr) f (u) r
2e
s[δ
js− n
jn
s][n
ie
j− n
je
i] = k
2ℓ
2sin
2(ωt − kr) f
2(u)
πcr
2[ | ~e |
2− (~e · ~n)
2]n
if¨ur den Poynting-Vektor ergibt. Die zur Zeit t durch die Sph¨are r = R transportierte Leistung ist gegeben durch
P (t) = Z
S
in
ir
2sin(θ)dθdϕ = 2k
2ℓ
2sin
2(ωt − kR) c
Z
π0