• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Krankenversicherung für Ärzte: Die Beiträge sind kräftig gestiegen — weshalb?" (09.04.1993)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Krankenversicherung für Ärzte: Die Beiträge sind kräftig gestiegen — weshalb?" (09.04.1993)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Krankenversicherung für Ärzte

Die Beiträge sind kräftig gestiegen

— weshalb?

Zu Beginn des Jahres haben die Privaten Krankenversiche- rungen durchweg kräftig die Beiträge erhöht, darunter auch die speziellen Tarife für Ärzte. Der Verfasser, Präsident der Ärztekammer Hamburg, gehört dem Beirat der Vereinten Krankenversicherung an, bei der ein. Großteil der Ärzte ver- sichert ist und mit der viele Kammern und Ärzteverbände Gruppenversicherungsverträge abgeschlossen haben. Er geht, gestützt auf Angaben der Vereinten, auf die Ursachen für die Beitragssteigerungen ein.

Anzahl in Millionen

Quelle: PKV 92 12 15 ©imu

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT DER KOMMENTAR

In den letzten Monaten mehrten sich in der Ärzteschaft die Klagen über die eigenen Krankenversiche- rungsbeiträge in der privaten Kran- kenversicherung. Die Ursachen für diese erheblichen Beitragssteigerun- gen sind vielfältig. Dazu gehören, ebenso wie in der gesetzlichen Kran- kenversicherung, die Längerlebigkeit wie auch der medizinische Fort- schritt. Hinzu kommen eigene Ursa- chen für die spezifischen Versiche- rungen von Ärzten.

Die Kosten werden von allen privaten Krankenversicherungen so kalkuliert, daß aus den überschie- ßenden Beiträgen der jungen Mit- glieder Rückstellungen für das Alter gemacht werden. Diese Rückstellun- gen sind bei allen Versicherungsun- ternehmen zu gering gewesen. Dabei spielte insbesondere die Benutzung veralteter Sterbetafeln eine Rolle.

Da die Längerlebigkeit auch der Ärzte nicht nur zu längeren Lei- stungsanforderungen an die Kran- kenversicherung führt, sondern auch die Höhe der Leistungsanforderun- gen im Alter steigt, reichten die un- zureichenden Altersrückstellungen der Versicherer nicht aus. Dabei muß man den privaten Versiche- rungsunternehmen vorwerfen, daß sie zum Teil in der Vergangenheit

die Tarife für jüngere Altersgruppen

aus Konkurrenzgründen niedrig an- setzten und damit nur geringe Al- tersrückstellungen machen konnten.

Privat krankenversichert

Personen mit Krankheitskostenversicherung d. h. allein privat Krankenversicherte

1985 86 87 88 89 90 91

Für die Ärzte wurden niedrige Sondertarife kalkuliert. Die niedri- gen Beiträge beruhten einmal auf den Mengenrabatt, den die Grup- penversicherungsverträge mit sich brachten. Zum zweiten aber konnten die Beiträge niedrig gehalten wer- den, weil in der Vergangenheit Ärzte untereinander keine Rechnungen schrieben. Dieses Verhalten hat sich in der Zwischenzeit deutlich geän- dert.

Bei der Vereinten Krankenversi- cherung zum Beispiel sind die Aus- gaben für die ärztlichen Mitglieder der Versicherung in den letzten Jah-

ren stärker gestiegen als die Ausga- ben für die nichtärztlichen Mitglie- der. Darüber hinaus waren die Li- quidationen gegenüber Kollegen kei- nesfalls auf den Schwellenwert be- schränkt: in einer erheblichen Zahl wurden vielmehr Abdingungen vor- genommen.

Ein solches Verhalten ist recht- lich nicht zu beanstanden. Dennoch dürfen wir Ärzte als selbst privat Versicherte uns nicht darüber wun- dern, daß bei einem solchen Liquida- tionsverhalten die Vorzugstarife für Ärzte von den Versicherungsunter- nehmen nicht zu halten sind. Gegen- wärtig liegen die Ärztetarife noch um etwa 20 Prozent unter den allge- meinen Tarifen. Diese Differenz wird sich allerdings weiter verrin- gern, wenn der bisherige Trend in der Kostenentwicklung der Ärzte- versicherungen anhält.

Selbstverständlich ist auch mir klar, daß sich die Zeiten heute seit den Jahren vor dem Ersten Welt- krieg erheblich verändert haben. Da- mals konnte die kollegiale Behand- lung unentgeltlich erfolgen, weil mit der Liquidation nur die Untersu- chung und Beratung abgegolten wer- den mußte. Heute erfordern die fachgerechte Diagnostik und Thera- pie in vielen Fällen einen großen ap- parativen Aufwand, der nicht immer kostenlos erbracht werden kann, zu- mindestens die Selbstkosten müssen berücksichtigt werden.

Ich meine aber, wir alle soll- ten uns überlegen, ob wir nicht bei der Liquidation unserer Leistungen.

gegenüber Kolleginnen und Kolle- gen uns mit einer mäßigen Gebühr begnügen sollten. Ich könnte mir vorstellen, daß in vielen Fällen auch der Einfachsatz oder maximal der Schwellenwert der GOA unter Kol- legen ausreichend sein sollte. Damit müßte ein untersuchender Arzt sei- ne Kosten decken können, und der Untersuchte hätte nicht das Gefühl, auf ein Almosen angewiesen zu sein.

Eine solche zurückhaltende Li- quidationspraxis unter Ärzten hätte die Folge, daß die gesonderten Tari- fe der Ärztekrankenversicherung nur in geringem Umfang erhöht wer- den müßten.

Dr. med. Rolf Bialas, Hamburg Dt. Ärztebl. 90, Heft 14, 9. April 1993 (21) A1-1013

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

B ei allen Negativschlagzei- len gab es 2005 auch ei- ne positive Entwicklung für die Fachärztinnen und Fachärzte: Sie konnten auf deutlich mehr Stellenaus- schreibungen

Niederge- lassene Ärzte und Kranken- hausärzte sind durch die zahl- reichen neuen Anforderun- gen der Gesetz- und Verord-.. nungsgeber, der Kassen- und KV-Richtlinien auf Hilfe

Ich kann aber aus meinen Erfahrungen in dem begrenzten Gebiet der Unfallchirurgie beob- achten, daß die Qualität der Arbeiten derjenigen Kliniken, die dem Kontroll- verfahren

die Kassen weitergegeben werden, oder wenn die Kas- sen es als unrechtmäßig anse- hen, daß ihnen Sachmittel mit dem rabattierten Ein- kaufspreis weitergereicht werden.. Ich denke,

Nach Auffassung der Rechtsberater ist dies zulässig, solange der Arzt dabei nicht Patien- ten für seine Praxis „anwirbt" und seine Heilkunst nur in dem Umfang ausübt, der

Nachdem im vergangenen Jahr Verhandlungen des Verbandes der privaten Krankenversi- cherung mit der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesver- einigung

> nach oben begrenzter Selbstbehalt (zum Beispiel 250 DM oder 600 DM), der auch nur auf Arzneimittel be- schränkt sein kann. > Selbstbeteiligung nur für Arzthonorar und/oder

Sie soll mit Hin- weis auf Ein- spareffekte Ärz- te in Deutsch- land angeregt haben, gegen- über ihren Pati- enten für den Bezug von Arz- neimitteln über DocMorris