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Archiv "NEUE MASSEINHEITEN: Taschenrechner sind notwendig" (24.02.1977)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

AMNESTY INTERNATIONAL

Zu dem Leserbrief von Herrn Dr. med. W.

Obermeyer in Heft 44/1976:

Eine weitere Initiative

Von Herrn Dr. Obermeyer wurde der Ärzteschaft eine weitere Aktion von Amnesty International, die Anti-Fol- ter-Kampagne (CAT) vorgestellt ..

Es ist zu hoffen, daß die Namensliste der 99 aus politischen Gründen in- haftierten Ärzte (Heft 36/1976) dazu beiträgt, daß gerade auch Ärzte mehr als bisher die von Al geleistete Arbeit als eine sie angehende und sie zur Unterstützung auffordernde wahrnehmen.

Ein wenig freilich tut Herr Dr. Ober- meyer den Ärzten Unrecht, wenn er schreibt, es sei „bisher bei den Me- dizinern noch nicht gelungen", die aktive Mithilfe dieser Berufsgruppe zu gewinnen. Denn zumindest ge- gen eine Art der Folter — und zwar eine, die die ärztliche Verantwor- tung in besonderer Weise herausfor- dert— nämlich gegen den Mißbrauch psychiatrischer Methoden und Insti- tutionen zur Mißhandlung und Un- terdrückung Andersdenkender ha- ben Ärzte schon vor einem Jahr auf Anregung und mit Unterstützung durch Amnesty International das

„Deutsche lnitiativkomitee gegen den Mißbrauch der Psychiatrie zu politischen Zwecken" gebildet. Un- ter den Opfern eines Mißbrauchs der Psychiatrie (diese Form der Folter wird von den Betroffenen vielfach als die grausamste überhaupt be- zeichnet) sind ebenfalls Ärzte, wie der ukrainische Tuberkulosefach- arzt Mykola Plachotniuk, der sich seit Oktober 1973 wegen seines Ein- tretens für einen anderen bekannten Dissidenten, den Publizisten Valen- tin Moroz, in der psychiatrischen Sonderklinik in Dnjepropetrowsk befindet. Opfer des politischen Miß- brauchs der Psychiatrie sind auch Psychiater selbst, wie der junge Dr.

Semjon Gluzman, dem wegen sei- nes Eintretens für mehr Menschlich- keit selbst unter Haftbedingungen erneut der Prozeß gemacht wird.

Es ist nötig . . ., daß mehr noch als bisher Ärzte und ärztliche Organisa-

tionen für ihre unschuldig in Haft geratenen Kollegen eintreten. Hier ist eine Aktion „Ärzte helfen Ärzten"

dringender nötig als sonstwo. Am dringendsten aber, meine ich, sind Ärzte dort zu energischem Einsatz und zur Hilfe aufgefordert, wo mit ihren Werkzeugen, mit ihrer Kunst und Wissenschaft Menschen gefol- tert werden.

cand. med. Renate Grohmann Deutsches lnitiativkomitee gegen den Mißbrauch der Psychiatrie

zu politischen Zwecken

Mettinghstr. 2, 8000 München 19

NEUE MASSEINHEITEN

Eine Anregung, ausgelöst u. a. durch die Meldung: „Von 1980 an nur noch Luer- Kegel zulässig" in Heft 47/1976, Seite 3030:

Taschenrechner sind notwendig

Da entgegen aller Vernunft das Übel doch auf uns zukommt, möchte ich Sie bitten, ausführliche Umrech- nungsdaten und Formeln zu veröf- fentlichen

Auch möchte ich Ihnen folgende An- regung geben, die Sie an die geeig- neten Firmen weiterleiten sollten. Es mögen Überlegungen angestellt werden, ob nicht schon jahrzehnte- lang bewährte Arzneimittel nicht mehr als kostenlose Muster „zur Er- probung" versandt werden sollten.

Dafür sollten aber Gutscheine aus- gegeben werden zum verbilligten oder kostenlosen Erwerb von Ta- schenrechnern mit spezieller Pro- grammierung, um den Kollegen das leidige und zeitraubende Umrech- nen der alten auf die neuen Maßein- heiten zu ermöglichen, denn ohne diese zusätzliche Arbeit lassen sich weder Literaturarbeit noch der Ver- gleich von Krankengeschichten in Zukunft durchführen.

Dr. med. Orthwig Karl 7547 Wildbad

PSYCHIATRIE

Offenbar anderer Meinung als die Leiter der öffentlichen psychiatrischen Kliniken (über deren Konferenz in Regensburg im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT in Heft 50/

1976, Seite 3214 berichtet wurde) ist ein Leser:

Ökonomen zu Rate ziehen

Sie berichteten, die Leiter der öf- fentlichen psychiatrischen Kranken- häuser hätten sich auf einer Tagung in Regensburg gegen den in der En- quete angeregten Ausbau kleinerer psychiatrischer Einrichtungen ge- wandt, weil damit die Gefahr einer

„Zwei-Klassen-Psychiatrie" ent- stehe, diese Einrichtungen für die

„Generalversorgung" unzureichend und unökonomisch seien. Dem

„Auch-Denkenden" drängt sich die Frage auf: how do you (they) know?

Man sollte doch einmal nachprüfen, ob die befürchtete „Zwei-Klassen- Psychiatrie" nicht schon längst in den öffentlichen psychiatrischen Krankenhäusern existiert. Weiche Klasse von Kranken w,rd in den ver- nachlässigten Altbauten unterge- bracht, wann werden Kranke nach dort abgeschoben, Entschuldigung,

„aus Platzgründen verlegt"? Han- delt es sich bei „Generalversor- gung" um einen feststehenden, ein- deutig definierten, medizinischen Begriff? Zur Klärung der Frage, ob ökonomisch oder unökonomisch sollte man Ökonomen zu Rate zie- hen . . . Wie kommen die Direktoren zu der Meinung, die Einrichtungen für geistig Behinderte seien in Lan- deskrankenhäusern fehlplaciert?

Hermann Simon wäre vielleicht der Meinung, diese Einrichtungen seien außerhalb der Landeskrankenhäu- ser fehlplaciert und viel zu teuer.

Könnte es nicht auch so sein, daß Altenheime in Landeskrankenhäu- sern besser placiert und ökonomi- scher sind?

Dr. med. Friedrich Schreiner Facharzt für Nerven-

und Gemütsleiden Landesnervenklinik 6640 Merzig

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 8 vom 24. Februar 1977 533

Referenzen

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