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5. Diskussion

5.1 Material und Methode

5.2.2 X- Variablen

5.2.2.1 X-Variablen mit Einfluss auf die Zufriedenheit

5.2.2.1.1 Ergebnisse der Korrelationsanalysen und der Modellierung

5.2.2.1.1.1 Parameter mit Einfluss auf die Zuordnung in ein Cluster für group 1

Applikation von Eisen:

Die Chance einer Herde dem green cluster zugeordnet zu werden, war signifikant erhöht (odds ratio = 2,52), wenn den Ferkeln nur einmalig und nicht zweimalig Eisen appliziert wurde (Korrelationsanalysen). Im Modell war für diese Merkmalsausprägungen ebenfalls ein signifkanter Zusammenhang festgestellt worden. Diese Korrelation war auf Grund von Angaben in der Literatur nicht erwartet worden: Nach HEINRITZI u. PLONAIT (2004) und BRAUDE et al. (1962) hat sich die prophylaktische Behandlung von Eisenmangelanämien beim Saugferkel mit Komplexverbindungen von Eisen mit verschiedenen hochmolekularen Polysacchariden, insbesondere Eisendextran, durch gute Verträglichkeit und ausreichende Depotwirkung bewährt. Als problematisch werden für Eisen grundsätzlich eher Unter- als Überversorgungen beschrieben. SCHWEIGERT et al (2000) stellten einen, bei Eisenapplikation erhöhten Plasmagehalt an Vitamin A fest

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und betonten positive Einflüsse auf Gewebewachstum und -integrität für junge Säugetiere. In der veterinärmedizinischen Literatur konnten keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Eisenapplikationen und Wirksamkeit einer Impfung recherchiert werden. Für die Humanmedizin wiesen WALKER u. WALKER (2000) Auswirkungen eines Überschusses an Eisen verbunden mit einer Hyperferrämie auf das menschliche Immunsystem nach. Zu diesen zählten unter anderem eine verminderte Phagozytoseaktivität von Monozyten und Makrophagen, Veränderungen der T-Lymphozyten sowie veränderte Anteile von Lymphozyten in unterschiedlichen Kompartimenten des Immunsystems. Erklärt wurden diese Abnormalitäten des Immunsystems bei iron-overloaded patients damit, dass Lymphozyten überschüssiges Eisen nur in begrenzter Menge in Ferritin umwandeln können. Nach WARD et al. (1996) beeinträchtigte ein erhöhter Gehalt von freiem Eisen im Blut das Funktionieren der bakterioziden und bakteriostatischen Abwehrsysteme in Blut und Lymphe und erhöhte dadurch die Empfindlichkeit gegenüber bakteriellen Infektionen.

PORSCHEN (1998) folgerte, dass eine postoperative Eisensubstitutionstherapie bei chirurgischen Patienten nach hohem Blutverlust mit einer erhöhten Infektionsgefährdung einhergeht.

Diese Aspekte geben interessante Denkanstöße. Trotzdem wäre es vermessen, ohne Kenntnis weiterer Parameter (Blutwerte etc.) für die vorliegende Untersuchung aus einer zweimaligen Eisenapplikation auf eine Überdosierung zu schließen, die gefolgt von einer Hyperferrämie im Ferkel zu einer Immunsuppression führte und eine verminderte Effektivität des Impfstoffes Ingelvac CircoFLEX® hervorgerufen hat und damit wiederum eine verminderte Kundenzufriedenheit (red group) bedingt haben könnte.

Eine weitere Vermutung, dass die zweite Applikation von Eisen als Injektion zeitgleich mit der Impfung Ingelvac CircoFLEX® auf der anderen Halsseite des Ferkels erfolgt sein könnte und dadurch möglicherweise der Impferfolg beeinflusst wurde, wurde als Erklärungsansatz verworfen, da eine derartige zeitgleiche Anwendung nur auf weniger als 4 % der Herden zutraf.

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Der Zusammenhang zwischen höherer Zufriedenheit der Kunden mit der Impfung und einer einmaligen Applikation von Eisen bei den Saugferkeln ist inhaltlich an dieser Stelle nicht zu klären.

Vom Tierhalter genannte Indikationen für die Anwendung des Impfstoffes Ingelvac CircoFLEX®

Wurden vom Tierhalter nicht primär PMWS und/oder PDNS als Gründe für die Anwendung des Impfstoffes Ingelvac CircoFLEX® genannt, lag die Chance, dass eine Herde in das green cluster eingeordnet wurde, bei weniger als der Hälfte (odds ratio = 0,41). Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Einordnung in das green cluster sehr viel wahrscheinlicher war, sobald die Tierhalter als Indikation für die Impfung Kümmern und/ oder erhöhte Verluste und/oder PDNS nannten (Korrelationsanalysen).

Im finalen Modell wurde für den genannten Parameter (Tierhalterangabe) sogar der größte Einfluss auf die Zugehörigkeit einer Herde zu einem Cluster nachgewiesen.

Außerdem wurde eine two way interaction zwischen der genannten Parameterausprägung „Nennung von Atemwegserkrankungen und/oder Diarrhoe und/oder Vermarktung als Grund für die Impfstoffanwendung“ und der Parameterausprägung „keine Diagnostik nicht PCV-2 assoziierter Erkrankungen im Bestand“ (d.h. Diagnostik nur PCV-2 assoziierter oder keiner Erkrankungen) festgestellt. Das bedeutet, dass ein gleichzeitiges Vorkommen dieser zwei Parameterausprägungen die Chance einer Herde zum green cluster zu gehören, zusätzlich stark verminderte, also mit einer niedrigeren Zufriedenheit korreliert war (odds ratio = 0,164 resp. 0,104).

Diese Kopplung erscheint insofern als schlüssig, als dass bei Nennung nicht primär PMWS/ PDNS assoziierter Anwendungsgründe durch den Tierhalter und dem gleichzeitig nicht vorhandenen diagnostischen Nachweis anderer Erkrankungen eine klassische Indikation zur Anwendung von Ingelvac CircoFLEX® nicht gegeben war und deshalb eine hohe Zufriedenheit nicht unbedingt zu erwarten gewesen wäre.

Umgekehrt könnte eine höhere Zufriedenheit nach vorhergehender Diagnostik auch anderer als PCV-2 assoziierter Erkrankungen im Bestand mit der multifaktoriellen

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Genese der PCVD, deren Verlauf u. a. durch konkurrierende Pathogene beeinflusst wird (OPRIESSNIG et al. 2009), in Verbindung gebracht werden. In PMWS betroffenen Schweinen wurden neben dem PCV-2 verschiedene andere Erreger nachgewiesen (RODRIGUEZ-ARRIOJA et al. 1999; SEGALES et al. 2002;

SEGALES u. DOMINGO 2002; ELLIS et al. 2004). In der vorliegenden Untersuchung könnten folglich in der Herde neben dem PCV-2 nachgewiesene konkurrierende Pathogene positiv mit Krankheitsbildern der PCVD korreliert gewesen sein. Im Umkehrschluss könnte eine wirksame Impfung gegen das PCV-2 hier deshalb besonders erfolgreich und zufriedenstellend gewesen sein.

(Bewertung der Tiergesundheit im Bestand vor Anwendung von Ingelvac CircoFLEX®

Die Bedeutung dieser unabhängigen X-Variable wurde bei der Interpretation der Ergebnisse der Korrelationsanalysen und für die Modellbildung nicht berücksichtigt, da der Parameter über die Y-Variable „Differenz zwischen Tiergesundheit vor dem Einsatz des Impfstoffes und Tiergesundheit heute“ indirekt in die Bildung der abhängigen outcome variable einbezogen worden war und so entsprechend der Methodik schon ein Zusammenhang zu erwarten gewesen ist.)

5.2.2.1.1.2 Parameter mit Einfluss auf die Zuordnung in ein Cluster für group 2 Für keinen der Parameter bestand ein statistisch signifikanter Zusammenhang (p <

0,05) zwischen Parameterausprägung und Einordnung in eines der beiden Cluster.

Ein tendenzieller Zusammenhang war für den Parameter „Vorverlegung des Impfzeitpunktes“ zu erkennen (p = 0,0579; Korrelationsanalysen).

Auch im finalen Modell wurde einzig für diesen Parameter ein signifikanter Einfluss für die Zuordnung zu einem Cluster festgestellt (p = 0,0451). Die extrem hohen Konfidenzgrenzen für die Chance einer Herde dem green cluster zugeordnet zu werden, werden nach DU PRELL et al. (2009) dahingehend bewertet, dass keine Einflüsse von statistischer Signifikanz für diese Parameterausprägungen nachgewiesen wurden: Je breiter ein Konfidenzintervall, desto unsicherer der Effekt

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und Standardabweichung der untersuchten Gruppen ab: Eine große Stichprobe führt zu einem engen Konfidenzintervall. Ursache eines breiten Konfidenzintervalls kann eine kleine Stichprobe oder eine große Streuung der Werte (Variation) sein. Auch die Wahl des Konfidenzniveaus trägt zur Weite des Konfidenzintervalls bei: In der vorliegenden Untersuchung wurden allerdings 95%ige Konfidenzniveaus genutzt, die folglich schon zu engeren Konfidenzgrenzen führten als 99-%-Vertrauensbereiche.

Festzuhalten ist, dass für die Gruppe (group 2), in der alle Bestände einen Mastbereich hatten, keine Einflussfaktoren auf die Zufriedenheit mit dem Impfstoff Ingelvac CircoFLEX® identifiziert werden konnten.

group 1 vs. group 2

Man könnte die Ergebnisse dahingehend deuten, dass der Impfstoff Ingelvac CircoFLEX® bei Anwendung in Beständen mit Mastbereich ohne Einschränkungen (wie es die Beachtung potentieller Einflussfaktoren auf den Impferfolg wie Diagnostik, Management etc. wären) eine höhere Kundenzufriedenheit erwarten lässt, als die Anwendung in Herden, in denen ein Flatdeck vorhanden ist. Für Bestände mit eigenem Flatdeck konnten zumindest zwei Einflussfaktoren identifiziert werden. Die Schlussfolgerung hinsichtlich der Bestände mit einem Mastbereich sollte aber nicht dahingehend interpretiert werden, dass eine nicht indizierte Anwendung von Ingelvac CircoFLEX® automatisch mit einer hohen Kundenzufriedenheit einhergeht.

5.2.2.1.2 Ergebnisse der Korrespondenzanalyse

Die Korrespondenzanalyse wurde oben als hilfreiche Ergänzung univariater Auswertungsverfahren beschrieben. Die Ergebnisse sollten nur im Zusammenhang mit anderen Verfahren bewertet werden, da unter anderem die statistische Relevanz von Assoziationen unberücksichtigt bleibt (DOHOO et al. 1997). Vorbehaltlich dieser Einschränkungen werden die Ergebnisse des Analyseverfahrens im Folgenden interpretiert:

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group 1

Auf der linken Seite im plot (Abbildung 12) ist eine Gruppierung verschiedener Ausprägungen von X-Variablen um die Ausprägung green cluster erkennbar.

Entsprechend den Ausführungen von DOHOO et al. (1997) ist dies Hinweis auf Assoziationen der X-Variablenausprägungen untereinander sowie auf eine Assoziation dieser mit der Zuordnung zum green cluster. Damit kann von einigen wichtigen strukturellen Verbindungen der unabhängigen Variablen resp. deren Ausprägungen zueinander ausgegangen werden. Nach DOHOO et al. (1997) kann ein solches Ergebnis der Korrespondenzanalyse auch für ein diffuses Multikollinearitätsproblem sprechen.

Zu den untereinander und mit dem green cluster assoziierten Ausprägungen gehörten:

1) Als Gründe für die Anwendung des Impfstoffes wurden primär PCV-2 assoziierte Erkrankungen wie Kümmern und/ oder Verluste und/ oder PDNS genannt.

2) Den Ferkeln im Bestand wurde einmalig Eisen appliziert.

3) Andere nicht PCV-2 assoziierte Erkrankungen wurden im Bestand diagnostiziert.

 Die Bedeutung dieser Parameterausprägungen für die Zufriedenheit mit der Impfung stimmte mit den Ergebnissen der Modellierung überein und wurde bereits oben besprochen.

4) Bewertung der Herdengesundheit vor Anwendung von Ingelvac CircoFLEX® im Bestand durch den Tierarzt mit score 4, 5 oder 6 resp.

durch den Tierhalter mit score 4.

Die Bedeutung dieser Assoziation wird dadurch unterstrichen, dass es zum Beispiel umgekehrt sehr unwahrscheinlich war (große Distanz der Ausprägungen im plot), dass score 2 vergeben wurde und die Herde dem green cluster angehörte.

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Das Ergebnis kann so interpretiert werden, dass mögliche Verbesserungen des Gesundheitsstatus einer Herde deutlicher sichtbar wurden und damit eine Zufriedenstellung des Kunden besser gelang (green cluster), wenn die Tiergesundheit vor Anwendung deutliche Defizite erkennen ließ, als wenn diese eher als zufriedenstellend bewertet wurde.

5) Die Ferkel waren bei Impfung mit Ingelvac CircoFLEX® jünger als 15 Lebenstage.

Eine Impfung von Ferkeln, die jünger als 15 Tage waren, stand eher mit einer höheren Kundenzufriedenheit (green cluster) in Verbindung, als dies bei einer Impfung im Alter von 15 bis 28 resp. mehr als 28 Lebenstagen der Fall war.

Veröffentlichungen, in denen verschiedene Impfschemata verglichen werden, sind kaum bekannt. Zugelassen ist der Impfstoff für Schweine ab einem Alter von 14 Tagen (ANONYM 2009 a, c). In Studien zur Effektivität und Verträglichkeit des Impfstoffes Ingelvac CircoFLEX® ist als frühester Impfzeitpunkt Lebenstag 14 beschrieben (GROSSE LIESNER et al. 2008). Die Autorengruppe verglich die Effektivität von Ingelvac CircoFLEX® bei Anwendung am 14. respektive 21.

Lebenstag und konnte keinen Unterschied hinsichtlich der Wirksamkeit feststellen.

Auch DESROSIERS (2008) wies eine signifikant reduzierte Mortalität unabhängig vom Impfzeitpunkt (zwischen dem 19. und 59. Lebenstag) nach, so dass diese Studien keine Erklärungsansätze bieten. Für andere Untersuchungen wurden Impfzeitpunkte zwischen dem 20. und 42. Lebenstag (FACHINGER et al. 2008;

FELDMANN et al. 2008; KIXMÖLLER et al. 2008; OPRIESSNIG et al. 2009;

RITZMANN et al. 2008; VERBECK et al. 2009) angegeben. Hinweise zur Beurteilung der Effektivität des Impfstoffes Ingelvac CircoFLEX® bei einer Impfung von unter 14 Tage alten Ferkeln sind aus der Literatur nicht bekannt.

Möglicherweise vorhandene hohe Titer maternaler Antikörper bei Saug- und Absetzferkeln könnten mit der Ausbildung der, durch eine Impfung stimulierten aktiven Immunität interferieren und möglicherweise einen Einfluss auf die optimale Terminierung von Impfzeitpunkten haben (FRIENDSHIP u. PRESCOTT

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2006). Sowohl GROSSE LIESNER et al. (2008) als auch RITZMANN et al.

(2008a) konnten eine solche Interferenz bei der Anwendung von Ingelvac CircoFLEX® allerdings nicht nachweisen: In einer Studie hatte die unterschiedliche Konzentration maternaler Antikörper gegen das PCV-2 bei Ferkeln, die im Alter von drei Wochen geimpft worden waren, keinen Einfluss auf die Effektivität der Vakzine hinsichtlich Dauer der Virämie, Reduktion des viral load und Gewichtszuwachses der Ferkel. Für andere Erreger, wie beispielsweise M. hyopneumoniae werden sehr frühe Impfungen wegen möglicher Interferenzen mit maternalen Antikörpern als für die Immunitätsentwicklung nicht unbedingt optimal angesehen (THACKER et al. 2000a). BOERSMA et al. (1998) beschrieben eine Beeinträchtigung des Erfolgs einer Impfung gegen die Aujeszkysche Krankheit durch maternale Antikörper. Für Ingelvac CircoFLEX® hätte auf Grund dieser Überlegungen erwartet werden können, dass eher eine spätere Impfung mit einer höheren Kundenzufriedenheit assoziiert gewesen wäre.

Da der Einfluss maternaler Antikörper auf die Effektivität der Impfung mit Ingelvac CircoFLEX® nicht Gegenstand dieser Untersuchung war, wurden keine weiterführenden Untersuchungen angestellt, so dass diese Überlegungen spekulativ bleiben.

group 2

Entsprechend den Ausführungen zur Korrespondenzanalyse der group 1 sind auch im biplot für group 2 Gruppierungen verschiedener Ausprägungen von X-Variablen untereinander und um die jeweiligen Ausprägungen der cluster erkennbar. Zu den sowohl miteinander als auch mit dem green cluster assoziierten Ausprägungen gehörten:

1) Bewertung der Herdengesundheit vor Anwendung von Ingelvac CircoFLEX® im Bestand durch den Tierarzt mit score 4, 5 oder 6 resp.

durch den Tierhalter mit score 4

 Ergebnis entsprechend group 1 (siehe oben)

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2) Die Erstanwendung des Impfstoffes lag zum Zeitpunkt der Untersuchung 7 bis 12 Monate zurück.

Es konnte von einer höheren Zufriedenheit mit dem Impfstoff ausgegangen werden, wenn die Erstanwendung zum Untersuchungszeitpunkt 7 bis 12 Monate zurücklag. Eher mit dem red cluster assoziiert war eine mehr als ein Jahr zurückliegende Erstanwendung. Bei einer erst vergleichsweise kurzen Anwendung (zwischen 1 und 6 Monaten) konnte keine stärkere Assoziation zu einem der beiden Cluster nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse erscheinen schlüssig, wenn man annimmt, dass sich eine anfänglich sehr hohe Zufriedenheit mit einem Produkt mit der Dauer seiner Anwendung abschwächt, da die Erinnerung an einen eventuell deutlich schlechteren Zustand vor erstmaliger Anwendung dem Nutzer immer weniger präsent ist oder sich sogar verklärt, während die Wirkungen des neuen Produktes zunehmend als selbstverständlich empfunden werden.

3) Andere als PCV-2 assoziierte Erkrankungen wurden im Bestand diagnostiziert.

Diese Assoziation stimmt mit dem Ergebnis für group 1 überein (siehe oben).

4) Es wurden vom Tierarzt nicht primär PCV-2 assoziierte Erkrankungen als Anwendungsgründe genannt.

Dieses Ergebnis ist insofern unerwartet, als es im Gegensatz zu der für group 1 festgestellten Assoziation (Nennung primär PCV-2 assoziierter Erkrankungen mit dem green cluster) steht. Die gleichzeitig sehr enge Assoziation dieser Ausprägung mit den schlechten Bewertungen der Tiergesundheit im Bestand (vgl.

Punkt 1)), lässt nach DOHOO et al. (1997) auf eine mögliche Korrelation dieser Ausprägungen schließen: Die Anwendung von Ingelvac CircoFLEX® in einem

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Bestand mit Mastbereich, bei dem die Tiergesundheit schlecht bewertet wurde und gleichzeitig nicht unbedingt primär PCV-2 assoziierter Krankheitsbilder vorkamen, führte zu einer erhöhten Kundenzufriedenheit: Diese Bestände (group 2) profitierten offensichtlich in höherem Maße von einer Anwendung des Impfstoffes gegen das PCV-2, wenn nicht klassische Indikationen (Kümmern, erhöhte Verluste, PDNS) Grund der Anwendung waren, als dies bei Beständen mit einem Flatdeckbereich der Fall war.

Dieses Ergebnis stimmt auch mit den Ergebnissen der Modellbildung für group 1 und group 2 überein.

5) Der Impfstoff wurde zum Zeitpunkt der Untersuchung im System angewendet.

Diese Assoziation ist nachvollziehbar: Eine Fortführung der Anwendung eines Produktes spricht für einen individuellen Nutzen und ist eher Ausdruck höherer Zufriedenheit als es ein Abbruch der Anwendung wäre.

(Dieser Parameter wurde auch mit in das finale Modell für group 2 einbezogen, es wurde aber kein statistisch signifikanter Einfluss auf die Zugehörigkeit zu einem Cluster nachgewiesen).

Die mit dem red cluster assoziierten Ausprägungen entsprachen diesen Ergebnissen.

Zusätzlich wurde eine Assoziation zwischen Vorverlegung des Impfzeitpunktes seit Anwendungsbeginn und Zuordnung zum red cluster festgestellt.

(Dieser Parameter wurde auch in das finale Modell für group 2 einbezogen, eine Interpretation unterblieb aber wegen der extrem weiten Konfidenzgrenzen der odds ratios (vgl. 5.2.2.1.1.2)).