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Vögel und Säugethiere. l23

Im Dokument ÖSTERREICHISCHE POLARSTATION (Seite 147-155)

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Jugendkleid und eine Mittelstufe, an welcher die bräunliche Färbung der Flecken sehr verblasst ist, theil-weise ins isabell zieht, theiltheil-weise aber gänzlich verschwunden ist. Ausserdem wurden noch Eier und Dunenjunge in verschiedenen Stadien mitgebracht.

~l$me.tJt\VUrdige~Vorkommen dürfte hier erwähnt werden, dass ein ansgefärbtes Weibchen dieser Möve am 2. Januar 1884 am Ossiacher See in Kärnten geschossen wurde. Der Vogel war mager undin seinem M~gEW- fl:Uldl'Ulsi~h R,e,st;eemes Fisches,Er befindet sich imBesitze des HerrnGr~fenJosef Pll't~, .dem wir die betreffende Mittheilung verdanken.

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Ebenso häufig wie die vorige Möve anzutreffen, oft auch in Gesellschaft derselben. Besonders die jungen Vögel, die ab und zu im Winter erscheinen, waren oft paarweise, eine BÜrgermeister und eine weissflügelige Mövc, in See ?JUsehen, Diese Möve nistet auf niedrigen Klippen, die oft kaum über den höchsten Wasserstand hewerragen, 11\ der Lebensweise gleicht diese Möve auch der vorher beschriebenen.

Loru« leucopterus bewohnt nur das nördliche Eismeer, Island, Grönland, die Küsten von Nordamerika, wli.hl'endsie im Osten, Spitzbergen und Nowaja Semlja, fehlt.

Wie von der vorigen Species wurden auch hier die Übergänge vom J ugendkleide, und zwar von einem viel dunkleren als das von Naumann Taf. 265, Fig. 3 abgebildet ist, durch die verschiedensten Zwischenstnfen, bis zur Tracht des ausgefärhten Vogels gesammelt.

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Ein Weibchen der Silbermöve mit unentwickelten Eierstöcken und im Jugendkleid befindlich~rp.eAUIl

23. Juni erlegt.

Im Herbst war diese Möve in einer Einbuchtung beim Vogelbergkrater in grösseren Gesellschaften durch ktlrzere Zeit anzutreffen.

Die Silbermöve gehört mehr niederen Breiten als die vorhergehenden an und geht in Scandinavien ibis zum 66° nördlicher Breite hinauf. AufIsland fehlt sie. Vereinzelte Fälle des Vorkommens sind jene aus Nord-amerika und der hier aus Jan Mayen berichtete.

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Die ersten Mövendieser Art sah ich am 3. Mai 1883 in See und unter den Wänden des Nordwestkap.

Dieser Vogetwar paarweise und einzeln an diesem Tage zu sehen. GebrUtet hat die Elfenbeinmöve auf.J~

Mayen nicht.

Von dieser dem höchsten Norden Europas und Amerikas angehörenden Möve befinden sich in der kaiserlichenSammlnng zwei junge Vögel snsGrönland von Professor Giesecke, ein ausgefärbtes aus dem aördlieben Theil von Nowaja Semlja von der Reise des Grafen Wilz c e k 1872, und ein paar Exemplare

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von unbestimmter IIerkunft.

.Ms vereinzeltes sehr sUGliches Vorkommen möge erwähnt werden, dass Herr Pfarrer lnkovifs am

Neu~ledlersee in Ungarn diese Möve .zu~ener Zeit erhielt, als die Fische durch das Zurücktreten des Sees abst8.1~n. (Abhandlungen des Vereines für Naturkunde in Pressburg. 1864-1865.)

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In der Nordsee und längs der norwegischen Käste, auch in den Fjords und besonders zahlreic.b in 'l'romsö beobachtet. In der Nähe des Eises war die dreisehige Möve selten zu sehen.

In Jan Mayen brütete diese Möve an einigen niedrig gelegenen Stellen ziemlich zahlreich. Sie ist, der ein-sige Vogel auf Jan Mayen, der ein zwar kunstloses, aber dauerhaftes und grosses Nest baut.

Das Nest wird aus Moos, Grashalmen und Koth, die an vorstehende Ecken und Kanten einer Wand befestigt werden, gemacht. Jedes Jahr wird eine neue Lage dieser Mischung aufgetragen, so daas ein Nest, das tpehrere Jahre benützt wird, aus parallelen Schichten besteht, die sich leicht abspalten lassen.

16.

Die dreisehige Möve legt zwei Eier. Am 19. Juni waren dieselben schon etwas bebrütet, Am 25. Juli wurden junge Vögel ausgehoben.

Einzelne Exemplare dieser Art wurden im Spätherbst und im Winter beobachtet.

Am 20. Februar schoss ich zwei Exemplare in Set'. Am 5. April sah ich mehrere Exemplare in See.

Ebenso am 3. Mai.

Vom 17. Mai an waren die dreizehigen Möven zahlreich zu sehen und beschäftigten sich bereits mit dem Nestbau.

Stete Begleiter dieser Möven waren die Raubmöven.

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Augenlider korallenroth, Iris braun, Fusse schwarz, Schnabelspitze horn gelb, Sehnabelbsais schwarz.

Ab und zu erschienen einzelne Vögel dieser Art inJanMayen, dauernd hielt sich diese Mövc nicht auf.

Männchen im vollen Hochzeitskleid. Diese im hohen Norden allgemein verbreitete Möve geht an der Westküste von Amerika ziemlich weit südlich hinnnter, sogar bis zum 80 südlicher Breite (S a n ders, Proe, of the zool. SOß. 1878 p. 210). Viel weniger südlich reicht sie an der Ostküste Amerikas und der Westküste Europas.

Vereinzelte Fälle des Vorkommens auf dem ContinentEuropas bilden das in der UmgebungMölks erbeutete und das in Ungarn erlegte Exemplar des Pester Museums. (Newald, Mittheilungen des ornitholo-gischen Vereines in Wien, 1878, pag. 26. - Otto Hermann, Termeszetrajsi ftizetek 1879, 2-3,92 und Rev. 184,1.4.)

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Einzeln, paarweise und in kleinen Gesesellsebaften in den Sommermonaten ziemlich oft anzutreffen.

Beider Südlagune sassen diese Vögel in grösserer Zahl auf Sandbänken. Nester konnte ich nicht finden.

Die mitgebrachten Exemplare befinden sich im Sommerkleid.

Zusammenstellung hoehnordlseher Vogelarten und ihrer Fundorte.

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Vereinzelntes Vorkommen.)

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Leucocyon lagopus L.; Gray, Catal. Carniv. Brit. Mus. 1869. p. 20R.

Schon am Tage der Landung sahen einige Bordoffleiere des "Pola" einzelne FUchse am Strande unter den senkrecht aufsteigenden Vogelbergen gegen Abend herumstreichen. Ich hatte bald auch Gelegenheit, alte 'I'hiere sowie auch halbwüchsige, die mit den Eltern bereits auszogen, zu beobachten. Die alten Thiere waren ohne Ausnahme blaugrau, unter den Kopf- und Schwanzhaaren waren längere, silberwcisse in ziemlich grosser Anzahl bemerkbar, so dass von Weitem besonders der Schwanz mehr weissgrau aussah. Junge Exemplare waren ohne Ausnahme bis zum 16. October vollständig bläulichgrau gefärbt, nach dieser Zeit zeigten auch die jungen Thieremanchmal in geringem Grade weisse Haare auf Schnauze und Schwanz. Den ersten silberweissen Fuchs sahen wir am 21. November 1882 bei unserer Ansiedlung. Ich versuchte mit Schiffslieutenant Basso denselben zu umgehen und zu tödten, er entfloh jedoch früher. Am 30. November kam er wieder, wurde ebenfalls bemerkt, aber leider bemächtigte sich mein Hund dieses Thieres und liess es am Berg zurück, von wo es von anderen FUchsen verschleppt wurde. Wir fanden nur Stückelienvon Fell und Schweiss an der Stelle, wo der Fuchs zerrissen wurde. Bis zum 27. December 1882 sah ich noch einige FUchse, die aber alle graublau waren, gerade so gefärbt wie bei unserer Ankunft in Jan Mayen, DerBerghund hat sechs FUchse getödtet, von denen drei (zwei junge und ein ausgewachsener) als Bälge verwerthet wurden.

Anfangs bezeigten diese Thiere keine besondere Furcht vor dem Menschen. Die jungen Thiere konnten sogar sehr leicht auf ihren Ausfll1gen gefangen werden, Allzugross ist ihre Zutraulichkeit jedoch nicht. Das erwachsene Thier stutzt anfänglich, wenn es die fremde Erscheinung gewahr wird, trabt jedoch gewöhnlich weiter, wenn es seine Neugierde befriedigt hat. Junge Thiere, die jedenfalls unvorsichtig sind, verkriechen sich beim Anblicke des Menschen in das erste beste Loch. Eigens gegrabene Löcher und Gänge unter Rasen sah ich nur am Fusse des Brielle-Thurm, sie scbeinen jedoch nicht mit soleher Schlauheit gebaut zu sein, wie bei den rothen Fl1chsen, da unser Berghund einen vor ihm flüchtenden und in die Gänge entschlüpfenden beim Schwanze hervorzog. Es befanden sich nämlich 5-6 Löcher auf einer Fläche von einigen Quadratmetern, die scheinbar miteinander communicirten, und doch verkroch sich der Fuchs in einen kurzen, blind endigenden Gang.

Im Sommer ist wohl kein Mangel an Nahrung fI1r dieses einzige Landsäugethier , das Jan Mayen bewohnt. Procellaria glaciales bildet die Hauptnahrungsquelle. Aus dem Neste gefallene junge Vögel, die der Fuchs während der täglichen Abendpromenaden absammelt, unvorsichtig tiber Höhenrücken streichende Möven, die abgejagte Beute einer Bürgermeistermöve, bilden nebst denjenigen Vögeln, die er sich aus zugänglich angelegten Nestern holt, eine mehr als ausreichende NahrungfürJung und Alt. Im Herbst und Frühling beschleicht er am Strande und auf den Abhängen die verschiedenen kleinen Zugvögel, die ihm bei seinem, den grossen Steinen und dem Sand ähnlichen Pelzwerk nicht schwer zur Beute fallen. Um diese Zeit halten sich die Möven mehr in See auf und sind zum mindesten nicht80 zahlreich wie im Sommer. In der Noth wird auch der Strand nach ausgeworfenen Muscheln abgesucht und gleichzeitig werden die Thiere unvorsichtiger und besuchen unsere von Hunden wohl bewachte Station. Von Hunden vertrieben kommen sie trotzdem wieder, bis sie das Schicksal erreicht. Auf ebenem Boden wurden die Füchse von 1.010, so hiess der Berghund, nach kurzer Zeit eingeholt und konnten nur durch Winkelzl1ge sich retten, wenn ein Berg in der Nähe war; der schwere Hund kam da dem leichten Fuchs nicht mehr nach. Der andere Hund griff manchmal in die Action ein, und da war das Schicksal besiegelt. Im Sommer versuchten wir mit Eisen die Füchse zu fangen, einmal war sogar zwischen den Branchen und dem als Köder beigelegten Vogel, zum grossen Ärger des Eisenstellers, eine Visitkarte in Form von Excrementen zu sehen. Der Vogel war jedoch unberührt. Mit dem Eintritte der

Vögel und Sltugetkiere.

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Kälte und dem Abgange der Möven versuchten wir eine Holzfalle, in die eine Möve hineingelegt wurde. In der ersten Nacht fing sich ein Fuchs; nach der Zeit sind dann mehrere Wochen vergangen, ohne dass einer mehr anbiss. Am 17. Jänner wurde die Falle zurüekgebracht, ich wollte dieselbe unter dem Vogelberg auf-stellen, es kam jedoch das Eis. Später wechselten wir öfters den Platz, wo die Fuchsfalle aufgestellt wurde und erhielten eine hübsche Reihe von Polarfüchsen, die theilweise getödtet und zum Theil lebend erhalten wurden. Einige waren so schlecht im Balg, voll Ungeziefer und mit Hautkrankheiten behaftet, dass sie wieder freigelassen wurden.

20. Jänner 1883. Unser Fuchs bekommt immer mehr weissgespitztes Grannenhaar, sieht aber im ganzen noch immer aschfärbig graubraun aus.

Gesammelte Exemplare:

Nr, 13. Altes Männchen, noch immer im Haarwechsel begriffen, gefangen am 2. Februar. Länge von der Nasen-spitze bis an das Schwanzende 92·5em, Körperlänge von der Nase bis zur Schwanzwurzel ößom,

Schwanz 36· 5em

Nr. 25. Junges Thier, gefangen am 19. Juli.

Nr. 26. Am 25. Juli erschlagen.

Nr. 42. Altes Weibchen, am 9. April gefangen. Länge über den Bauch gemessenssom(=Nr. 26), Länge Ober den RUcken gemessen 90om, Länge des Körpers 54em •

Nr. 54. Weibchen, 23. April. Skelet.

Nr. 178. Skelet.

Nr. 184. Weisse Varietät, vollkommen erwachsenes Männchen. 16. Juli. Ganze Länge 65em, Körperlänge 250m Nr, 185. Männchen. 16. Juli. Ganze Länge 65em, Länge des Körpers 250m •

Nr, 188. Männchen. 27. Juli. Ganze Länge 6:3am, Länge des Körpers 240m•

Nr. 198. Am 20. Juli. Ganze Länge 58em, Länge des Körpers 240111 Nr. 203. Männchen, 21. Juli. Ganze Länge!'>30m, Länge des Körpers 270m..

Nr. 204. Weibchen, 21. Juli. Ganze Länge 53om, Länge des Körpers 230m•

Nr. 210. Männchen, 22. Juli. Ganze Länge 59om, Länge des Körpers 240m

Nr. 211. Männchen. 22. Juli. Ganze Länge 55em, Länge des Körpers 250m

Ausserdem wurden der kaiserlichen Menagerie zu Schönbrunn 3 braune und 1 weisses ExemplarUber-geben, von denen das weisse am 25. October1883 verendete und dem Museum eingeliefert worden ist.

Hinsichtlich der verschiedenen Färbungen des Polarfuchses und des Verhältnisses derselben zu ein-ander sind widersprechende Ansichten aufgestellt worden, und es sind die betreffenden Fragen noch immer nicht hinlänglich gelöst,

Schon Schreber1 führt an, dass von einer Mutter dieser FUchse nach dem Berichte glaubwurdiger Jäger, Junge von beiderlei Farben (weiss und blaugrau) fallen. Diejenigen, aus welchen weisse Steinfttchse werden, sind kurzhaarig und röthlichgelb, wenn sie auf die Welt kommen, die später grauen aber schwärzlich.

Ferner wird nach einer Schilderung der Färbnngsprocesse bemerkt, dass die weissen Steinfüchse niemals grau, sowie auch die grauen nie weiss werden.

Thienemannl! sagt, dass der Steinfuchs jährlich sein Haar wechsle, ohne dabei die Farbe zn verändern;

er erhielt welsse und graue FUchse im Winter und Sommer.

Pallas3berichtet aus Nordasien, dass dort die häufigste Varietät jene sei, welche im Winter weiss wird und schildert eine zweite Varietät, welche auch im Winter dunkel graubraun bleibt, und eine dritte sehr seltene von schwarzbrauner Farbe. Dieser Schriftsteller bemerkt, .dass der Wechsel der Haare und der Farbe nach einem gewissen Gesetze nicht als Wirkung der Kälte erfolge, da er in Petersburg auch einen an warmem

1Säugethiere III, 364.

2 Bemerkungen auf einer Reise im Nordeu von Europa, vorzüglich in Ialand. 1824, p. 2.

S Zoogr. Ross. - As. I, 51-57.

Ostelroiehische Expedition auf J an Mayen. 17

Orte gehaltenen Polarfuchs allmählig das Winterkleid anlegen sah, wobei ein bräunlicherRückenstreif

30m

längsten blieb, endlich aber verschwand.

In Nord-Amerika ist nach Richardson1das Winterkleid der Polarfüchse weiss, das Sommerkleid ist mehr oder minder braun gefärbt. Aber nur die Minderzahl dieser Füchse erhält das reinweisse Kleid selbst im Winter; viele zeigen eine wenig dunkle Farbe an der Nase, und andere, wahrscheinlich junge Individuen, bleiben das ganze Jahr mehr oder minder farbig am Körper. Anderseits wird zuweilen ein reinweisser arktischer Fuchs in der Mitte des Sommers angetroffen und bildet die von den Grönländern nKakkerlak" genannte Varietät.

Ri cha rd so n beschreibt auch eine dunkle Varietät, welche ihre Färbung nicht wechselt als Var.

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juliginosa. Es geht aus diesen Angaben hervor, dass der isländische Polarfuchs die Farbe nicht wechselt, während in Nord-Asien und Nord-Amerika die meisten Individuen ein weisses Winter- und ein braunes

Sommerkleid tragen.

Die Beobachtungen in den Jahren 1882-1883 auf der Insel Jan Mayen haben über diesen Gegenstand neue Aufschlüsse geliefert. Es gelang zwei WUrfe des Polarfuchses zu erlangen, von welchen jeder aus drei braunen und einem weissen Jungen bestand. Während des Winters waren die Füchse ebenfalls braun, nur etwas lichter als im Sommerhaar. Es dürfte dadurch festgestellt sein, dass wenigstens auf der genannten Insel die Normalfarbe die braune ist, welche das ganze Jahr über verbleibt, und dass die weissen Individuen Farben-varietäten sind, welche auch im Sommer das belle Kleid behalten, was mit den Beobachtungen, welche Schre ber mittheilte und jenen Th iene man n's auf Island im Einklang steht.

Es scheint nach dem Angefübrten bei dieser Art die weisse Färbung in verschiedenen Ländern sowohl als bleibende individuelle Abänderung als auch als blosse Wintertracht vorzukommen, und auch in derselben Gegend erstreckt sich der Farbenwecbsel nicht auf alle Individuen.

Eine analoge Erscheinung bietet in der Vogelwelt der gescheckte Rabe der Far-Öer Inseln, welcber von Vi eill0t als eigene Art (Corvus leucophaeus) beschrieben, später aber als Abänderung der Kolkraben (COTVU8 corax) erkannt worden ist. Diese Abänderung tritt in wechselnder Zahl auf. Nach einer brieflichen Mittheilung des verstorbenen Professors J. Reinbardt (dd. 11. December 1879) ist diese Varietät auf den Far-Öer Inseln gar nicht häufig, Bisweilen verlaufen mehrere Jahre, ohne dass ein solcher weissscbeckiger Bursehe sieb zeigt, und es wäre eine durchaus unrichtige Vorstellung, wenn man (mit Vieillot) annehmen wollte, dass so gefärbte Individuen zu jeder Zeit und in einiger Menge zu finden wären.

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Ursus maritimus L.

Der Eisbär kommt zuweilen im Winter, wenn das Eis gegen Norden geschlossen ist, nach Jan Mayen.

Während des Aufenthaltes der Expedition auf der Insel erschienen zwei Bären daselbst, welche beide nach erfolgloser Jagd entkamen. Am Eise wurden viele Spuren getroffen, die aber selten gegen die Insel führten.

Oystoplwra cristata Erxl.

Altes Män n ch en (Nr. 43) mit alten Narben, Abschürfungen und Wunden, am 10. April geschossen. Länge über die untere Seite gemessen von der Basis der Nasenlöcher bis zur Scbwanzspitze 2m 300m; Umfang, 40cm vom Unterkieferrande (Mittelstelle) entfernt, 1m 10cm; Umfang, 140m binter der Brustflosse über dem obere Viertel einer am Bauche befindlichen Hautabschürfung (9H)cm vom Unterkieferrande entfernt) 111\ oocmj Umfang,1m33cmvom Unterkieferrande entfernt, 1m 49cmj Umfang knapp oberhalb der Penisseheide 1m 140m;

Entfernung des unteren Randes der äusseren (behaarten) Penisscheide vom Afterrande 37cm• Vom Unterkiefer bis zum oberen Rande der behaarten Penisseheide 1m72cm; vom Unterkiefer bis zn den Flossenspitzen 2mölcm Länge der Schwanzflossen von der Afterhöhe bis zur Spitze 40cm; vom Unterkiefer bis zur Mitte des Anus 2m120m;Länge der Brustflossen 41'ocm.

1 Fauna Boreali-Amerlcana1,83.

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