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Untersuchungen einiger Treibhölzer von der Insel Jan Mayen. 19

Im Dokument ÖSTERREICHISCHE POLARSTATION (Seite 176-182)

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Fichte treten im Marke eigenthiimliche horizontale Zellschichtungen auf, welche sich dadurch 'Von der Hauptmasse des Markes unterscheiden, dass die Zellen sehr kurz, meist breiter als länger und dickwandiger als die langgestreckten Zellen sind, Dadurch macht das Mark der Fichte sowohl im Quer- als im Längsschnitte den Eindruck eines ans unregelmässigen Elementen zusammengesetzten Gewebes.•

d. Die Markstrahlzellen der Lärche sind, wie man an einem Tangentialschnitte sehen kann, stark ver-harzt, so dass sie unter dem Mikroskope ganz braungefärbt erscheinen, zum Unterschiede von denen der Fichte, welche nur wenig oder (bei harzarmen Spielarten) beinahe gar nicht mit Harz erfüllt sind.

e. Die getüpfelten (mit einfachen Tüpfeln versehenen) Markstrahlzellen der Lärche sind durchschnittlich 0021mm, die der Fichte nur O'016m m breit.

Die Markstrahlzellen der Lärche sind im Vergleich zu denen der Fichte viel umfangreicher und namentlich schwanken die einreihigen bei Lari» zwischen 2 und 24 Zellenreihen (im Tangentialschnitte gesehen), während bei der Fichte nie die Zahl von 16 überschritten wird. (Nach Nörd li n g e r" kommen am Fusse des Fichtenstammes öfters zahlreiche bis 7m m (l) hohe, ja noch höhere Markstrahlen vor, die aber bei ihrer auffallenden Grösse wohl keinen Anlass zur Verwirrung geben können).

g. Endlich kommen auf einen omm Tangentialfläche bei der europäischen Lärche durchschnittlich 270 einreihig angeordnete Markstrahlzellen, bei der sibirischen 250-260, bei der Fichte nur220.

Was die Stammpflanze des obengenannten Salicineenholzes anbelangt, so könnte man dieselbe mit ziem-licher Bestimmtheit als eine Salix-Art ansehen, wenn es in RUcksicht auf die unzureichenden histologischen Unterscheidungsmerkmale überhaupt möglich ist, die Gattungen Popidus und Sltlix zu unterscheiden. Denn so charakteristisch einerseits der anatomische Bau des Holzes der Salieineen ist, um dasselbe mit Leichtigkeit von anderen Laubhölzern unterscheiden zu können, ebenso selrwer ist es, die Gattungen und geradezu unmöglich ihre Arten auf Grund der anatomischen Beschaffenheit auseinanderzuhalten. P. Sch ul z " gibt als Unter-scheidungsmerkmal der Gattungen Sali« und Populus an, dass die Markstrahlen der ersteren aus verschieden-artigen Zellreihen gebildet werden, aus schmalen, langgestreckten und aus solchen, welche ungefähr noch einmal so hoch als jene und kurz sind, welch' letztere sich regelmlissig am oberen und unteren Rande der Markstrahlen, bisweilen auch noch in der Mitte befinden. Bei Populus dagegen sind nach demselben alle Mark-strahlzellen gleich hoch. Ausser diesen Merkmalen führt Ha rtig " noch an, dass bei Salix die Zahl der Poren in diesenhöheren Markstrahlzellen grösser ist als bei Popidus. MUller5gibt an, dass er weder die Gattungen der genannten Familie noch die Arten zu unterscheiden im Stande ist.

Wenn auch die angeführten Kennzeichen bei einigen Arten der beiden Gattungen zutreffen, so können dieselben doch wohl nicht als allgemein giltig und zuverlässig aufgestellt werden, zum mindesten gelten sie nicht fürjunge Zweige von Populus, weil bei diesen ebenfalls eine Differenzirung in die oben angegebenen zweierlei Markstrahlzellen zu beobachten ist, wie bei den Salix-Arten,

Sind nun diese angeführten Kennzeichen auch nicht für alle Fälle zuverlässig; 80kann man doch in dem Falle, wo die Markstrahlzellen nur einerlei Höhe haben, ein solches Holz mit ziemlicher Sicherheit als eine Populus-Art ansprechen, wie man anderseits, wenn die obersten und untersten Zellen des Markstrahlgewebes sich derart von den übrigen unterscheiden, dass sie mehr als doppelt so hoch sind, mit gleicher Sicherheit auf ein Holz der Gattung Salio: schliessen kann. Der letzte Fall zeigt sich bei dem vorliegenden Treibholz, es durfte daher einer Salix-Art entstammen.

1 Ha rtig. Vollstand. Natnrgesohichte d. forstlichen Culturpflauzcu Deutschlands. Berlin, 1840, p. 37.

2 Nö r d linge r , 1.c.p.507.

3 P. Schulz. Das Markstrahlengewebe und seine Beziehungen zu den leitenden Elementen des Holzes, p. 225.

4 Hartig, 1. c.p.4Hl.

5 lIlö 11 er. Beiträge zur vcrgl. Anatomie der Hölzer,Denkschriften d.Acad, d. ""Viss.,WiHU, 1876.

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Jahrringe der einzelnen Treibhölzer.

Abstammung der untersuchten Hölzer.

Bei der Frage übel' die Abstammung der vorliegenden Treibhölzer führt uns die Betrachtung der Jahr-ringentwicklung zu der Annahme, dass ein grosser Theil derselben hochnordischen Ursprunges ist und dass einzelne sehr wahrscheinlich nahe der nördlichen Baumgrenze gewachsen sind. Die Jahrringe einiger Hölzer sind ausserordcntlich dünn, sie bestehen uur aus 3·-4 Zellreihen, von denen1-2analog dem Herbstholz dick-wandig, die übrigen analog dem Frühlings- und Sommerholzedünnwandig sind.

Auf Grund der Angaben Middendorf'S,1 denen zufolge die Jahrringe der Lärche in den gemässigten Zonen 3_5m m, innerhalb des Polarkreises weniger als ~mm dick sind, lässt sich annehmen, dass der grössere Theil unserer Treibhölzer der Polarzone angehörte, da bei den meisten selbst die grössten Jahrringe die Dicke von 2m m nicht überschreiten. (Vergl, weiter obeu.)

Bei den stark excentrischen Treibhölzern scheint die Dicke einiger Jahrringe namentlich in der Mitte auf der Seite des grössten Halbmessers dieser Annahme zu widersprechen, da einzelne etwas über 2m m dick sind, während die Jahrringe nach aussen hin und namentlich die äussersten die oben angeführte höchst geringe Dicke aufweiscn.Vergleicht man jedoch die Breite der relativ stark entwickelten Jahrringe auf der Seite des grössten Halbmessers mit der Breite derselben Jahrringe auf der Seite des kleinsten Halbmessers, so ist dieselbe in dem Masse geringer, als sie auf der entgegengesetzten Seite grösser ist, so dass das Mittel aus beiden Breiten eben-falls weniger als 2m mbeträgt.

Da nun die Treibhölzer auf Grund der anatomischen Untersuchung als von Larix sibirica Led. und Abies excelsa D C., respective Abies obooata L0u d. abstammend bestimmt wurden und die Jahrringentwicklung beinahe in allen Fällen eine geringere ist, als selbst bei den nordeuropäischen Nadelhölzern dieser Art, so dürfte man mit grosseI' Wahrscheinlichkeit Nord-Asien für die Heimat derselben ansehen. Sie würden also durch den arktischen Strom, der wohl das meiste Treibholz mit sich führt2 und von der Küste Sibiriens ausgehend, Spitz-bergen umkreist und sich von da nach SUden wendet und mit seinem südöstlichen Rande die Insel Jan Mayen berührt," die übrigens nach anderen ganz im Polarstrome liegt," au die Küste von Jan Mayen geführt worden sein. Es würde dieses nur für die Richtigkeit der von Petermann vertretenen Ansicht sprechen, dass die Treibhölzer der arktischen Strömung überhaupt sibirischer Abstammung sind."

Die Annahme der Abstammung unserer Treibhölzer aus dem höher gelegenen Theile Nord-Amerikas wäre in RUcksicht auf die Strömungsverhältnisse nicht wohl möglich, während mit der Annahme, dass die Hölzer durch den Golfstrom von Mittel-Amerika aus nach Jan Mayen getragen worden seien, der nordische Charakter derselben im Widerspruche steht.

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20 J.

Sch nei äer,

1. Treibhölzer aus der Mary-Muss-Bucht.

Alle in dieser Bucht gesammelten Hölzer scheinen nach ihrer Jahrringentwicklung zu schliessen, mehr oder weniger hochnordischen Ursprungs zu sein. Sie unterscheiden sich von solchen bei uns vorkommenden Hölzern mit unterdrücktem Wuehse, bei welchen die inneren und äusseren Jahrringe beinahe gleich dünn sind6

1}liddondorf. Reise in den äusscrsten Norden und Osten Sibirieus.

~ Vergl. Grisebach, Veg. d. Erde.!., p. 64.

e n Potermann, Geog. Mittheil. 1867.

4 n Petormann, Geog. ~1ittllOil. 1878, p. 235.

() Vergl. Petermann in seinen Geog. Mitthoil. 1870, p. 230ft" - nes ist evident, dass das Treibholz hieher (Spitzbergen und Jan Mayen) direct und in ziemlich gerader Linie VOll der Nordküste Nowaja Seiulja's aus den grossen sibirischen Strömen Obi, Jeaissei, Leua gelangt." Vgl. auch Wiesner, Untersuch. einiger Treibhölzer etc, p,2 und ä.

G Wiesnor. Uuters. einiger 'I'reibhölzer, p. 4.

dadurch, dass bei den vorliegenden Treibhölzern die Jahrringe bis auf die geringe Breite in normaler Weise ausgebildet sind, dass also bei der Fichte die ersten Jahrringe schmal sind und erst nach einer Reihe von Jahren die grösste Breite erlangen, um dann allmählig abzunehmen, während bei Larix der Holzring des ersten Jahres fast Null ist, darauf aber die Jahrringe in kurzer Zeit ihre grösste Breite erlangen und dann wie bei der Fichte allmälig an Breite zunehmen.1

Holz NI'. 1. Der anatomische Bau dieses Holzes deutet mit Bestimmtheit auf Lori» sibirica Lc d. Es besteht nur aus Kernholz, der Splint und Theile des Kernholzes sind abgestossen worden. Der mittlere Halb.

messer beträgt 12·gcm, die Anzahl der Jahrringe beläuft sich auf ]23, die mittlere Jahrringbreite beträgt hiermit 1·05m m

Nr. 2. Lärchenholz, stimmt mit dem vorhergehenden im anatomischen Baue überein. Der Splint ist auch nur theilweise erhalten. Der mittlere Halbmesser ist 16'lom,die Anzahl der Jahrringe beträgt220-21\0,mithin haben die Jahrringe eine mittlere Breite von etwa O'73mm; die äussersten sind blos 4-8 Zellen breit, von denen 1--4 auf den Sommerholztheil, 3-4 auf das Herbstholz kommen. Das Holz dürfte von einem nörd-licheren Standorte stammen als das obige.

NI'. 3. Dieses Holz stimmt in anatomischer Beziehung mit Abies excelsaüberein. EH hat einen mittleren 'Halbmesser von 14·6cm und umfasst 126 Jahrringe, so dass sich die mittlere Jahrringbreite auf 1'5111111 beläuft.

Nach Middendorf müsste es immerhin noch in der Polarzone gewachsen sein, wenn sein Standort auch süd-licher lag als bei Nr. 1 und 2.

Nr. 4. Der anatomische Bau deutet ebenfalls auf die Fichte hin. Halbmesser nach der noch erhaltenen Richtung hin (es ist sehr stark beschädigt) 18CII1, Anzahl der Jahrringe 6S, mittlere Breite der Jahrringe2'6411I," . Dieses Holz dürfte unter allen diesen Treibhölzern den südlichsten Standort gehabt haben.

Nr, 5. Dem anatomischen Baue nach Fichte; mittlerer Halbmesser g'3c lll, Anzahl der Jahrringe 101, mittlere Jahrringbreite 0·92m," . Die Jahrringe weiden gegen die Peripherie hin dünner, so dass sie endlich bloss aus 3-4 Zellreihen bestehen, von denen 1-2 dem Herbstholz analog dickwandig, die anderen dem Frühlingsholze analog dünnwandig sind. Entschieden ein hochnordisches Holz.

NI'. 6. Holz der sibirischen Lärche. Dasselbe ist stark (von Bohrmuscheln 1) durchlöchert, einzelne solche Löcher sind mit einer Kalkkruste ausgekleidet. Mittlerer Halbmesser]3'6c lIl; Anzahl der Jahrringe 270-280.

Mittlere Jahrringbreite etwa 0'50mm; hocbnordisch.

Nr. 7. Im anatomischen Baue mit dem vorhergehenden gleich, also ebenfalls Larix sibirica; dieses Holz ist stark exeentrisch, das Mark, welches verschwindend klein ist, besteht auf dem Querschnitt betrachtet aus einer wenige Zellreihen umfasseuden Platte, welche beiderseits in einen grossen Harzkanal endigt, so dass es ein brillenförmiges Aussehen bat. Grösster Halbmesser 13·f>cm,kleinster 3'8cm, mittlerer8·(jom; VOll den 113 Jahrringen kommen 88 auf das Kernholz, 25 auf den Splint." Die äusserstcn Jahrringe sind so dünn, dass einzelne nur aus 3 Zellrcihen bestehen. Mittlere Jahrringbreite wäre ungefähr0·76mm. Man kann wohl mit Sicherheit dieses Holz als ein hochnordisches ansehen.

Nr. 8. Lärche, ebenfalls stark excentrisch, die Halbmesser sind 11·5om und 5'3om, mittlerer Halb-messer 8·4cm • Anzahl der Jahrringe Hl5, von denen H;9 dem Kernholz, 26 dem kplint angehören; mittlere Jahrringbreite etwa 0·43 mm. Die äussersten Jahrringe bestehell aus 3-5 Zellreihen. von deuen 1-3 auf das Sommerholz, 2 auf das Herbstholz kommen. Entschieden hochnordisch, vielleicht der Baumgrenze nahe.

Ir.

Treibhölzer aus der Treibholzbucht.

Die hier gesammelten Hölzer dürften im Allgemeinen einen südlicheren Standort gehabt haben als die aus der Mary-Muss-Bucht.

1 rd lingor , 1. c.p. 24. . .

2 Es dürfte ein Uutenlcheitluugsllierkmal für die europäische uml slhirisoho Lärclu- sein, dass bei der letzteren der Sphnt Übel' 20 Jahrringe umfasst, während bei der ersteren naeh Nijr tlliu ger (vergl. oben) höchstens :)0.lahrringe dem Splint angehören.

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22 J.

Schneider,

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Nr. 1. Dem anatomischen Baue nach Fichte; mittlerer Halbmesser

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26'6<m, die mittlere Breite der 137 Jahrringe beträgt 1·72mm.

Nr.2. Der anatomische Bau dieses Treibholzes deutet auf die sibirische Lärche. Mittlerer Halbmesser~6<m;

Anzahl der Jahrringe 220, gegen die Peripherie werden dieselben sehr eng. Die mittlere Breite derselben beträgt 2·0~)'nm.

Nr.3. Lärche; der mittlere Halbmesser beträgt 18'7c ffi; die 231 Jahrringe nehmen gegen die Peripherie ziemlich gleichmässig ab, die mittlere Breite beläuft sich auf 0·80mm.Die Jahrringentwicklung lässt entschieden anf einen hochnordischen Standort schliessen.

Nr. 4. Treibholz einer Salicinee ; Jahrringe sehr eng und schwer zählbar, etwa 98-102.

Nr, 5. Larixslbirica; mittlerer Halbmesser 8'7cm, Anzalll der Jahrringe 195; die mittlere Breite derselben beträgt 0'44mm, Es ist (las einzige unter allen in der Holzbucht gesammelten Treibhölzern, welches entschieden einen stark hochnordischen Charakter bat.

Bemerkungen über einige anatomische Verhältnisse.

Bemerkenswerth in Bezug auf den anatomischen Bau der Markstrahlen bei den Treibhölzern ist das Vorkommen behöftgetüpfelter Markstrahlenzellen, die in der Regel sich nur an den beiden Rändern des Mark-strahles befinden, auch in der Mitte desselben. War der Markstrahl genügend hoch, so zeigte sich nicht selten, dass zwischen je 6-8 porösen Markstrahlzellreihen solche mit Hoftüpfeln versehene eingeschoben werden.

Bei Larixwird diese Erscheinung um so auffallender, als diese eingeschobenen Zellreihen ganz frei von Harz-körpern und in Folge dessen durchsichtig sind und sich von den porösen dicht mit Harz erfUllten deutlich abheben. Das Vorkommen behöftgetüpfelter Markstrahlzellen auch innerhalb des Markstrahlgewebes ist bei gewissen Nadelhölzern nicht selten, namentlich häufig wurde es bei der Gattung Pinus beobachtet und bei einzelnen ist dasselbe geradezu typisch; viel seltener jedoch tritt diese Erscheinung sonst bei Larix- und Abies-Arten auf. Die Treibhölzer, insbesondere Larix, zeigten beinahe in jedem Schnitte dieses Verhältnis.

Auch bestand nicht selten ein Markstrahl nur aus zwei Reihen behöftgetupfelter Zellen.

Belllerkugen über Zerstörungserscheinungen im Holze und Verändernngen desselben im Wasser.

Unter den Treibhölzern unterschieden sich die von der Fichte abstammenden äusserlich dadurch von den der Lärche angehörigen, dass erstere eine deutliche Vergrauung der äusseren Zell reihen zeigten, eine Erscheinung, welche bekanntlich auch an den der Atmosphäre ausgesetzten Hölzern eintritt und von Wie s n e r mit diesem Namen bezeichnet wurde.t Diese Erscheinung besteht nach den Untersuchungen des genannten Forschers in einer Isolirung der Holzgewebe und in einer Zerstörung aller jener neben der Cellulose in der Zellmembran auftretenden Substanzen, welche die Holzstoffreaction bedingen, so dass derartige Zellen sich den Reagentien gegenüber wie chemisch reine Cellulose verhalten. Fast alle Lärchenhölzer dagegen fielen durch ihre schwarzbraune Färbung an ihrer Oberfläche auf. Bei der Untersuchung, wie weit die Umwandlung der äusseren Zell reihen in reine Cellulose vor sich gegangen sei, nahmen bei der Fichte 5-7 Zellreihen im Radial-schnitte bei der Behandlung mit Chlorzinkjod eine schön violette Färbung an, während bei Larix sich diese Reaction nicht einstellte.

Fast alle Treibhölzer waren bis zu einer gewissen Tiefe von zahlreichen, braun gefärbten Pilzfaden durchdrungen, die oft namentlich im Markstrahlgewebe ein deutliches Scheinparencbyrn bildeten. Bei einem von der Fichte abstammenden Treibholze zeigten sich auffallend schön zahlreiche von den in die Zellwand eindringenden und daselbst fortwachsenden Pilzfäden gebildeten Gänge, sogenannte Pilzgänge. wie sie

gleich-1 \ViellOtJT, Über .lie Zl\rllWrllng'l. Hölzer a. (1.AtuHllll,häre. Sitzh. I!.k. Ak:lll. .t.wi«. I. Ahth. 1872.

zeitig von Sc hachtt und Wiesner2 in mehreren Hülzern beobachtet wurden. Sie verlsafen in der Zellwand, ohne jemals die Innenschichte zn durchbrechen) in spiraliger Richtung (entsprechend der durch Reagentien hervorgerufenen Streifung) dicht neben einander und bilden Hohlräume, welche ein krystallähntiches Aus-sehen haben. Die Pilzfäden selbst waren

zur

l'.eit der Untersuchung vertrocknet und kaum noch als zarte durchsichtige Fäden zu erkennen. Neben diesen regelmässig sich kreuzenden krystallähnlichen Pilzgängen

Fig.l.

Pilsgänge im Holze der Fichte.

kamen in demselben Holze noch in Form einer gesh'eckten, gleichmässig verdickten Spiral e verlaufende vor, in denen hie und da noch die Reste von den braungefärbten- Pilzhyphen sichtbar waren.

Fig.2.

Pilzgänge in Holzzellen einer Larix-Art.

P ' l .. . I (1'\0 zarten vertrockneten Pilzhyphen, z Zellwand.

]19 \zgsuge, P! '"

1 Pringsheim, Jahrbuch f. wiss. Botanik, 3. Bd.

2 Wiesner,I.c.

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_---:;.~~~~~---:--J. Schneider, Untersuchungen einiger Treibholeer von der Insel Jan 111ayen.

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In dem Salicineenholze waren einzelne Stellen, welche sich änsserlich durch ihre dunkle Farbe bemerklich machte, voll von solchen Pilzgängen. Hier kamen neben den ebenfalls ganz wie im Fichtenholze auftretenden regelmässig begrenzten noch solche vor, die in ihrer Form unregelmässig , aber auch von ebenen Flächen begrenzt erscheinen und die in der Mitte ebenfalls als durchsichtige Streifen die Pilzfaden erkennen liessen.

Auf den Einfluss des Wassers dürfte sowohl die Erscheinung einer oft sehr deutlichen radiären Streifung der Hoftüpfelmembranen (sehr ausgeprägt und häufig bei der Lärche) als auch eine theilweise Corrosion der Hoftüpfel bei der Fichte zurückzuführen sein. Bei einigen zeigte sich diese radiäre Streifung eben so deutlich, als wenn frisches Holz mit Chromsäure behandelt wird. Bisweilen war eine zarte, concentrisehe Schichtung der Hoftüpfel zu bemerken. Beide Erscheinungen erwähnt bereits Wiesner in seiner Untersuchung der Treibhölzer.1

1 Wie s n er, Untersuchung einiger Treibhö!zer, p. 9.

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---VIII. THEIL.

M I N E R A LOG I E.

Im Dokument ÖSTERREICHISCHE POLARSTATION (Seite 176-182)