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5.3 A NALYSE DER EINRICHTUNGSBEZOGENEN D ATEN

5.3.1 Univariate Analysen

Von den untersuchten 48 Einrichtungen waren 31 Krankenhäuser i.S.d. § 107 I SGB V mit einem Versorgungsvertrag nach § 108 SGB V; 12 Einrichtungen waren Reha-bilitationseinrichtungen i.S.d. §107 II SGB V mit einem Versorgungsvertrag nach § 111 SGB V. 3 Einrichtungen hatten sowohl einen Versorgungsvertrag für die Kran-kenhausbehandlung nach § 108 SGB als auch für die medizinische Rehabilitation nach § 111 SGB V (vgl. Tab. A-17). Bei zwei weiteren Einrichtungen lagen keine Angaben zum Versorgungsvertrag vor.

30 Einrichtungen hatten einen gemeinnützigen Träger, 13 einen öffentlichen, und 3 befanden sich in privater Trägerschaft (Vgl. Tab. A-18).

Die untersuchten Einrichtungen hatten im Durchschnitt 66,17 ± 33,15 Betten und 860,61 ± 465,59 Patienten. Bei einer mittleren Verweildauer von 25,38 ± 5,26 Tagen ergibt sich so eine Auslastung339 von 87,25 ± 15,30% (vgl. Tab. 5-21).

Anzahl Betten Anzahl Patien-ten pro Jahr

Mittlere Ver-weildauer in

Tagen

Auslastung der Einrichtung in

%

Tagespflegesatz in DM

n 48 46 46 46 45

Mittelwert 66,17 860,61 25,38 87,25 375,43

Median 60,00 717,50 24,85 85,60 365,43

Std.Abw. 33,15 465,59 5,26 15,30 58,39

Minimum 18,00 277,00 16,67 48,54 277,00

Maximum 163,00 2610,00 45,60 142,81 612,83

Tab. 5-21: Grunddaten zu Einrichtungen

Der durchschnittliche Tagespflegesatz von 375,43 ± 58,39 DM führte zu mittleren Fallkosten von 9528,41 DM.

Erste Kostenübernahmen wurden von den Kostenträgern im Durchschnitt auf 2-3 Wochen befristet. Im Median musste bei 5% aller Patienten die Rehabilitation vor-zeitig beendet werden, weil eine weitere Kostenübernahme von den Kassen abge-lehnt wurde (Mw.: 9,48 ± 11,28; n=38). Bei im Median 2% aller Patienten musste die Behandlung über das medizinisch-therapeutisch notwendige Maß hinaus verlängert werden, da es an geeigneten Nachsorgeeinrichtungen fehlte (Mw.: 5,23 ± 6,70, n=39).

In den untersuchten geriatrischen Einrichtungen lag der Schwerpunkt auf der Be-handlung und Rehabilitation neurologischer Erkrankungen, gefolgt von den

orthopä-dischen und internistischen Erkrankungen (vgl. Tab. A-19). Im Durchschnitt wurden 32,04 ± 10,45% aller Patienten einer Einrichtung wegen eines Schlaganfalls (STROKE, ICD 9 430-438) behandelt.

Die Stellenschlüssel der Einrichtungen sind in Tab. 5-22 wiedergegeben.

Anzahl

Facharzt 45 0 0 3 21,65 21,45 9,14 7,62 41,41 0,42 100%

Arzt 41 0 4 3 27,43 23,91 16,44 8,50 80,88 0,60 91%

AiP 25 0 20 3 83,16 42,69 120,24 16,99 530,12 1,45 56%

Arzt_total 45 0 0 3 9,79 9,21 3,09 4,85 23,91 0,32 100%

PJ 3 0 32 3 29,89 31,54 18,90 10,22 47,92 0,63 7%

Pflegeperson 44 0 0 4 1,62 1,59 0,25 0,88 2,21 0,15 100%

Ergotherapeut 44 1 0 3 14,76 14,56 4,81 7,90 27,83 0,33 100%

Physio-therapeut

44 0 1 3 10,66 10,27 3,81 5,25 30,46 0,36 98%

Logopäde 41 2 2 3 39,64 39,48 14,19 15,51 78,36 0,36 96%

Masseur 30 1 14 3 60,71 48,55 44,62 16,44 225,07 0,73 69%

Sozialarbeiter 45 0 0 3 52,50 46,03 24,86 13,57 139,16 0,47 100%

Psychologe 33 1 11 3 97,70 71,10 99,15 30,12 553,67 1,01 76%

Seelsorger 16 6 23 3 124,23 135,56 77,10 10,18 246,21 0,62 49%

Diätassistent 17 4 24 3 88,98 78,86 61,31 27,14 278,33 0,69 47%

MTA 29 3 13 3 45,84 35,55 40,08 4,60 203,75 0,87 71%

Therapeut 37 0 0 11 3,92 2,63 0,87 2,72 6,09 0,22 100%

* Berufsgruppe vorhanden, detaillierte Angaben aber nicht möglich

** Berufsgruppe nicht vorhanden

*** Anteil der Einrichtungen, in denen die Berufsgruppe verfügbar war Tab. 5-22: Stellenschlüssel der Einrichtungen

Daraus wird ersichtlich, dass zwar in allen Einrichtungen Ärzte, Pflegepersonal, Er-gotherapeuten und Sozialarbeiter vorhanden waren; nahezu alle Einrichtungen ver-fügten auch über Physiotherapeuten und Logopäden. Deutlich weniger Einrichtun-gen verfügten jedoch über PsycholoEinrichtun-gen, MTAs und Masseure, und nur eine Min-derheit von Einrichtungen über Seelsorger und Diätassistenten.

In 13 Einrichtungen war ein Neurologe Mitglied im geriatrischen Team (NEUROLO-GE, vgl. Tab. A-20).

Die Mehrzahl der untersuchten Einrichtungen verfügten über maximal eine komple-mentäre Einrichtung (ANZ_EIN, vgl. Tab. A-21). Dabei handelt es sich überwiegend um eine Tagesklinik. Rund ein Drittel aller Einrichtungen verfügten über ange-schlossene Einrichtungen zur stationären Pflege und zur Kurzzeitpflege (vgl. Tab 5-23).

339 Der Auslastungsgrad wurde hier berechnet als (Anzahl Patienten x durchschnittliche Verweildau-er)/(Anzahl Betten x 365).

Art der komplementären Einrichtung Anzahl der Einrichtungen, die über

Komplementäreinrichtung verfügen Anteil in %

Tagesklinik 26 57,8

Stationäre Pflegeeinrichtung 15 33,3

Einrichtung für Kurzzeitpflege 15 33,3

Ambulante Pflege 11 24,4

Einrichtung für Betreutes Wohnen 6 13,3

Sonstige Einrichtungen 6 13,3

Einrichtung zur ambulanten Rehabilita-tion

4 8,9

Einrichtung für Tagespflege 4 8,9

Tab. 5-23: Art und Anzahl der verfügbaren Komplementäreinrichtungen

Wie Tab. 5-24 zeigt, handelte es sich bei 37,50% aller Einrichtungen um solitäre Einrichtungen ohne weitere Fachabteilungen.

Anzahl weiterer Fachabteilungen in

Einrichtung Anzahl Einrichtungen Anteil in %

0 18 37,50

1-4 9 18,75

5-8 13 27,09

9-13 2 4,16

Fehlend 6 12,50

Total 48 100,00

Tab. 5-24: Anzahl der vorhandenen Fachabteilungen

Überwiegend wurde die Geriatrie jedoch als Fachabteilung an Krankenhäusern oder als an Krankenhäuser angeschlossene Rehabilitationseinrichtung betrieben.

Die untersuchten Einrichtungen verfügten im Durchschnitt über 17,83 ± 3,54 der 26 im Fragebogen vorgegebenen diagnostischen Möglichkeiten (ANZ_DIA vgl. Tab. A-22). Im Durchschnitt verfügten die Einrichtungen über 8,42 ± 2,46 der 13 akutdia-gnostischen Möglichkeiten (ANZ_AKUT_DIA). Dabei konnten im akutmedizinischen Bereich die meisten Einrichtungen ein EKG, die Duplexsonographie und Röntgen-geräte zur Diagnostik nutzen, während speziellere bildgebende Verfahren nur für die wenigsten Einrichtungen verfügbar waren (vgl. Abb. 5-17; Tab. A-23).

0

n=48. Ein EKG war in den meisten Einrichtungen verfügbar, während die wenigsten Einrichtungen über ein MRT verfügten.

Abb. 5-17: Verfügbarkeit diagnostischer Verfahren im akutmedizinischen Bereich

Im Bereich der Rehabilitationsdiagnostik (vgl. Abb. 5-18; Tab. A-23) verfügten die Einrichtungen im Durchschnitt über 8,5 ± 1,80 der 13 rehabilitationsdiagnostischen Möglichkeiten (ANZ_REHA_DIA).

n=48. In allen Einrichtungen konnte ein ADL-Assessment und eine Aphasiediagnostik durchgeführt werden, während in den meisten Einrichtungen keine orthoptische Diagnostik möglich war.

Abb. 5-18: Verfügbarkeit diagnostischer Verfahren im rehabilitationsmedizinischen Bereich

Alle Einrichtungen verfügten über ein ADL-Assessment und eine Aphasiediagnostik.

Auch verschiedene neuropsychologische Testverfahren konnten in den meisten Kliniken durchgeführt werden. Weniger stark vertreten hingegen waren spezifische diagnostische Möglichkeiten im Bereich der Sensorik und Motorik.

Die geriatrischen Einrichtungen verfügten im Durchschnitt über 26,22 ± 17,72 inter-organisatorische Beziehungen zu anderen Einrichtungstpyen (ANZ_IOB). Die wich-tigsten externen Kooperationspartner der geriatrischen Einrichtungen waren dabei Akutkrankenhäuser, niedergelassene Ärzte und stationäre Pflegeeinrichtungen (vgl.

Tab. 5-25).

Anzahl der interorganisatorischen Beziehungen

Einrichtungstypen Patientenaus- tausch Informationsaus- tausch Case Manage- ment Gemeinsame Aktivitäten Care Manage- ment Ressourcenaus- tausch Total in %

Akutkrankenhäuser 39 27 25 23 14 14 142 12,67

Niedergelassene Ärzte 38 25 21 13 6 2 105 9,37

Stationäre Pflege 38 23 15 15 7 6 104 9,28

Kurzzeitpflege 29 15 15 15 10 5 89 7,94

Sozialstation 27 22 15 13 8 1 86 7,67

Intensivmedizinische Stroke Units 29 14 17 11 10 3 84 7,49

Betreutes Wohnen 25 11 11 8 8 4 67 5,98

Tageskliniken 14 9 12 9 11 7 62 5,53

Kostenträger 21 13 12 7 7 1 61 5,44

Niedergelassene Therapeuten 20 14 12 7 4 3 60 5,35

Beratungsstellen 13 14 9 10 4 3 53 4,73

Selbsthilfegruppen 13 14 7 12 3 2 51 4,55

Angehörigengruppen 13 13 5 9 2 3 45 4,01

Stationäre Rehabilitationseinrich-tungen

21 7 7 4 4 1 44 3,93

Tagespflege 18 9 5 5 5 2 44 3,93

Ambulante Rehabilitation 8 4 5 2 3 2 24 2,14

Total 366 234 193 163 106 59 1121 100,00

in % 32,65 20,87 17,22 14,54 9,46 5,26 100,00

Tab. 5-25: Art und Anzahl der Beziehungen der untersuchten Einrichtungen zu anderen Einrichtungen

Mit stationären Rehabilitationseinrichtungen, Tagespflegeeinrichtungen und Ein-richtungen zur ambulanten Rehabilitation hingegen gab es insgesamt die wenigsten Kontakte. Mehr als die Hälfte aller Einrichtungen hatten keinen Kontakt zu Angehö-rigen- und Selbsthilfegruppen, Einrichtungen zur ambulanten Rehabilitation und Tageskliniken. Bei den Einrichtungen allerdings, die Kontakt mit Tageskliniken hat-ten, waren diese häufig recht intensiv und umfassten auch den Bereich des Care Managements und des Ressourcenaustauschs.

Bei den verschiedenen Beziehungsarten kam insgesamt dem Austausch von Pati-enten die größte Bedeutung zu, während ein gemeinsames Care Management so-wie der Austausch von Ressourcen eher selten stattfanden. Bei Angehörigen- und Selbsthilfegruppen sowie Beratungsstellen dominierte allerdings der Austausch von Informationen; auch traten hier gemeinsame Aktivitäten verstärkt in den Vorder-grund.