• Keine Ergebnisse gefunden

6 Transfer in die Lehrerbildung

Die in der Praxis wahrgenommenen bzw. realisierten Handlungsstrategien für den Umgang mit Heterogenität verdeutlichen, dass Lehrpersonen die Gestaltung inklusi-ver Berufsbildung aktiv angehen und dabei auch unterschiedliche Systemebenen be-rühren (Bylinski, 2016, S. 6). Die Handlungsstrategien sind Indikatoren für die un-terschiedlichen Kompetenzen, die die Lehrenden in diesen Transformationsprozess einbringen.

Handlungsstrategien für die Gestaltung differenzierter und adaptiver Lern-Lern-Settings einschließlich der prozessbegleitenden Diagnostik sind dennoch wei-ter auszubauen, um der Bedeutung, die die Mikroebene der Bildungsgestaltung für die Transformation in eine inklusive Berufsbildung hat, entsprechen zu können.

Hierfür müssen Studierende des Lehramts an berufsbildenden Schulen die Chance haben, personalisierte Lehr-Lern-Prozesse zu erleben, kriteriengeleitet zu reflektie-ren und selbst erproben zu können. Dazu sind für die Lehrerbildung geeignete Pra-xisfälle zu (re-)konstruieren, durch die eine theoriegeleitete und -generierende Aus-einandersetzung der Studierenden initiiert werden kann.

Literatur

Amrhein, B. & Badstieber, B. (2013). Lehrerfortbildungen zu Inklusion – eine Trendanalyse.

Expertise. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.

Bach, A. & Schaub, C. (2018). Anspruch und Realität in Bezug auf den Umgang mit He-terogenität und Inklusion in der beruflichen Bildung im Bauwesen. Ansätze erster theoretischer und empirischer Analysen. In R. Nickolaus & B. Zinn (Hrsg.), Inklu-sion und Umgang mit Heterogenität in der berufs- und wirtschaftspädagogischen For-schung – eine Bestandsaufnahme im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung, S. 39–71. Stuttgart: Steiner.

Buchmann, U. & Bylinski, U. (2013). Ausbildung und Professionalisierung von Fachkräf-ten für eine inklusive Berufsbildung. In H. Döbert & H. Weishaupt (Hrsg.), Inklu-sion profesInklu-sionell gestalten – Situationsanalyse und Handlungsempfehlungen, S. 147–202.

Münster: Waxmann.

Burda-Zoyke, A. & Joost, J. (2018). Inklusionsbezogene Handlungsfelder und Kompeten-zen des pädagogischen Personals an beruflichen Schulen. Ergebnisse einer leit-fadengestützten Interviewstudie. In B. Zinn (Hrsg.), Inklusion und Umgang mit Hete-rogenität in der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung, S. 13–38. Stuttgart:

Steiner.

Bylinski, U. (2016). Gestaltung individueller Entwicklungsprozesse und inklusiver Lern-settings in der beruflichen Bildung. bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, Ausgabe 30, S. 1–22. Verfügbar unter www.bwpat.de/ausgabe30/bylinski_bwpat30.

pdf (Zugriff am: 15.02.2019).

Bylinski, U., Heinrichs, K., Niethammer, M. & Weyland, U. (2018). Inklusion in der be-ruflichen Bildung – Hochschuldidaktische Initiativen im Rahmen der bebe-ruflichen Lehramtsausbildung. In BMBF (Hrsg.), Perspektiven für eine gelingende Inklusion.

Beiträge der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ für Forschung und Praxis, S. 107–119.

Bielefeld: Bertelsmann.

Bylinski, U. & Rützel J. (2016). Inklusion in der Berufsbildung: Perpektivwechsel und neue Gestaltungsaufgabe. In U. Bylinski & J. Rützel (Hrsg.), Inklusion als Chance und Gewinn für eine differenzierte Berufsbildung, S. 9–23. Bielefeld: Bertelsmann.

Demmer-Dieckmann, I. (2012). Welche Kompetenzen brauchen Lehrer? Pädagogische Führung, 23 (1), S. 25–27.

Feuser, G. (1989). Allgemeine integrative Pädagogik und Entwicklungslogische Didaktik.

Zeitschrift für Behindertenpädagogik, 28 (1), S. 4–48.

Frommberger, D. & Lange, S. (2018). Zur Ausbildung von Lehrkräften für berufsbildende Schulen – Befunde und Entwicklungsperspektiven. Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung.

Verfügbar unter www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_WP_060_2018.pdf (Zugriff am:

20.02.2019).

HRK & KMK (Hochschulrektorenkonferenz & Kultusministerkonferenz) (2015). Lehrer-bildung für eine Schule der Vielfalt. Gemeinsame Empfehlung von Hochschulrektorenkon-ferenz und KultusministerkonHochschulrektorenkon-ferenz. Beschluss der KultusministerkonHochschulrektorenkon-ferenz vom

12.03.2015. Beschluss der Hochschulrektorenkonferenz vom 18.03.2015. Verfügbar unter www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2015/2015_03_12-Schule-der-Vielfalt.pdf (Zugriff am: 21.02.2019).

KMK (Kultusministerkonferenz) (2004). Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissen-schaften. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.12.2004. Verfügbar unter https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2004/2004_12_

16-Standards-Lehrerbildung.pdf (Zugriff am: 01.02.2019).

Kremer, H.-H., Kückmann, M.-A., Sloane, P. F. E. & Zoyke, A. (2015). Voraussetzungen und Möglichkeiten der Gestaltung gemeinsamen Lernens für Jugendliche mit sonder-pädagogischem Förderbedarf im Bereich Lern- und Entwicklungsstörungen im Auftrag des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düssel-dorf. Verfügbar unter https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulsystem/

Inklusion/Lehrkraefte/Kontext/Gutachten/Gutachten-Prof_-Kremer---Gemeinsames-Lernen.pdf (Zugriff am: 20.02.2019).

Kuckartz, Udo (2018). Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung.

Weinheim: Beltz Juventa.

Kunter, M., Kleickmann, T., Klusmann, U. & Richter, D. (2011). Die Entwicklung profes-sioneller Kompetenz von Lehrkräften. In M. Kunter, J. Baumert, W. Blum, U. Klus-mann, S. Krauss & M. Neubrand (Hrsg.), Professionelle Kompetenz von Lehrkräften:

Ergebnisse des Forschungsprogramms COACTIV, S. 55–68. Münster: Waxmann.

Lamnek, S. & Krell, C. (2016). Qualitative Sozialforschung. Weinheim, Basel: Beltz.

Narciss, S. (2006). Informatives tutorielles Feedback. Entwicklungs- und Evaluationsprinzipien auf der Basis instruktionspsychologischer Erkenntnisse. Reihe Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie. Band 56. Münster: Waxmann.

Niethammer, M. & Friese, M. (2017). Didaktik inklusiver Berufsbildung. Handlungsbezüge und Lehr-Lern-Settings. Berufsbildung, 166, S. 4–8.

Niethammer, M. & Geisler, T. (2017). Professionalisierung von Studierenden des Lehr-amts an berufsbildenden Schulen im Umgang mit Heterogenität. In M. Becker, C. Dittman, J. Gillen, S. Hiestand & R. Meyer (Hrsg.), Einheit und Differenz in den gewerblich-technischen Wissenschaften. Berufspädagogik, Fachdidaktiken und Fachwissen-schaften, S. 476–492. Münster: Lit.

Niethammer, M. & Geisler, T. (2018). Ohne vertieftes Verständnis der Aneignungsgegen-stände keine individualisierte Berufsausbildung. In S. Baabe-Meijer, W. Kuhlmeier

& J. Meyser (Hrsg.), Trends beruflicher Arbeit – Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Hetero-genität, S. 172–190. Norderstedt: PubliQation.

Peters, O., Körndle, H. & Narciss, S. (2017). Effects of a Formative Assessment Script on how Vocational Students Generate Formative Feedback to a Peer’s or their own Per-formance. European Journal of Psychology of Education, 33 (1), S. 117–143.

Renkl, A. (2009). Wissenserwerb. In E. Wild & J. Möller (Hrsg.), Pädagogische Psychologie, S. 3–26. Berlin: Springer.

Rubinstein, S. (1958/1977). Grundlagen der Allgemeinen Psychologie. Berlin: Volk und Wissen.

Scheidt, K. (2017). Inklusion. Im Spannungsfeld von Individualisierung und Gemeinsamkeit.

Baltmannsweiler: Schneider.

Schnotz, W. & Bannert, M. (2003). Construction and interference in learning from multiple representation. Learning and Instruction, 13, S. 141–156.

Sektion BWP (2014). Basiscurriculum für das universitäre Studienfach Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Ge-sellschaft für Erziehungswissenschaft. Jena. Verfügbar unter https://www.dgfe.de/

fileadmin/OrdnerRedakteure/Sektionen/Sek07_BerWiP/2003_Basiscurriculum_

BWP.pdf (Zugriff am: 20.02.2019).

Schuck, K. D. (2007). Wegmarken der Entwicklung diagnostischer Konzepte. In J. Walter

& F. B. Wember (Hrsg.), Förderschwerpunkt Lernen. Handbuch Sonderpädagogik, Band 2, S. 147–166. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle: Hogrefe.

UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) (2005).

Guidelines for Inclusion. Ensuring Accessto Education for All. Verfügbar unter http://

www.ibe.unesco.org/sites/default/files/Guidelines_for_Inclusion_UNESCO_

2006.pdf (Zugriff am: 22.02.2019).

Vollmer, G. (2002). Evolutionäre Erkenntnistheorie: angeborene Erkenntnisstrukturen im Kon-text von Biologie, Psychologie, Linguistik, Philosophie und Wissenschaftstheorie. Stuttgart, Leipzig: Hirzel.

Werning, R. & Baumert, J. (2013). Inklusion entwickeln. Leitideen für Schulentwicklung und Lehrerbildung. In J. Baumert, V. Masuhr, J. Möller, T. Riecke-Baulecke,

H.-E. Tenorth & R. Werning (Hrsg.), Inklusion: Forschungsergebnisse und Perspektiven, S. 38–55. München: Oldenbourg.

Wimmer, B. & Altrichter, H. (2017). Heterogenität als Thema von Einzelschulentwick-lung. In T. Bohl, J. Budde & M. Rieger-Ladich (Hrsg.), Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht, S. 207–221. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

Zoyke, A. (2016). Inklusive Berufsbildung in der Lehrerbildung für berufliche Schulen.

Impressionen und Denkanstöße zur inhaltlichen und strukturellen Verankerung. In A. Zoyke & K. Vollmer (Hrsg.), Inklusion in der Berufsbildung: Befunde – Konzepte – Diskussionen, S. 205–235. Bielefeld: Bertelsmann.

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Übersicht der Ergebnisse . . . .139 Abb. 2 Der Lernprozess als Bezugspunkt didaktischen Handelns . . . . 140

Tabellenverzeichnis

Tab. 1 Inklusionsbezogene Aufgaben aus schulpraktischer Sicht in Anlehnung an die Standards der Lehrerbildung (KMK, 2014, S. 7 ff.) als Kategoriensystem für die deduktive Auswertung der Interviewdaten . . . . 134

Autor und Autorin

Geisler, Tobias, wissenschaftlicher Projektmitarbeiter, TU Dresden.

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Heterogenität in berufsbildenden Schulen, Individuelle Förderung und Differenzierung, Digitales Bauberufliches Lernen.

Kontakt: tobias.geisler@tu-dresden.de

Niethammer, Manuela, Prof. Dr. phil. habil., Inhaberin der Professur für Bautechnik und Holztechnik sowie Farbtechnik und Raumgestaltung/Berufliche Didaktik, TU Dresden.

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Arbeitsaufgabenbezogenes Lehren und Ler-nen, Repräsentationsformen, Didaktisch induzierte Arbeitsanalyse, Heterogenität in berufsbildenden Schulen, Individuelle Förderung und Differenzierung.

Kontakt: manuela.niethammer@tu-dresden.de

Leistungsheterogenität im Unterricht? –