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Direktor: Prof. Dr. Klaus-Henning Usadel

1. Medizinisches Leistungsangebot (Krankenversorgung) 1.1 Schwerpunkt Endokrinologie

Im Mittelpunkt der Versorgung von Patienten mit endokrinologischen, Diabetes- und Stoffwechsel-Erkrankungen auf den Stationen B8 und 33-1 stand die qualitätsorientierte Diagnostik und Therapie.

Es wurden insgesamt 415 Patienten mit endokrinologischen Pflegesätzen behandelt, die mit einer Verweildauer von 4,07 Tagen (im Vorjahr 5,32) schneller in die ambulante Behandlung entlassen werden konnten. In diesem Zusammenhang wurden nach- und vorstationäre Behandlungsformen erweitert und die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen intensiviert. Alle Leistungen wurden streng qualitätsorientiert erbracht. Von insgesamt 239 Patienten im Diabetes-Schulungszentrum (33-1, jetzt umbenannt in Diabetes-Therapiezentrum) waren 73 mit einem Typ-1-Diabetes, 139 mit Typ-2-Diabetes und 27 mit anderen Diabetesformen. Als Kontrollinstrument in der Diabetestherapie diente die Erfassung der Patienten nach der Hessischen Arbeitsgemeinschaft Strukturierte Diabetestherapie – HASD, welche in diesem Jahr erstmals komplett über ein elektronisches Auswertungssystem erfolgen konnte. Hierfür war ein bereits über die Deutsche Diabetes-Gesellschaft in vielen anderen Kliniken etabliertes EDV-System (TPV der Universität Ulm) an die HASD-Eingabemaske angepasst worden. Dies ermöglichte auch, dass die Frankfurter Universitätsklinik für die Patienten mit Diabetes mellitus im Diabetes-Schulungszentrum einen externen Qualitätsvergleich der internistisch-diabetologischen Versorgung durchgeführt hat. Relevante Parameter der Prozessqualität und der Ergebnisqualität, welche die Betreuungssituation im Behandlungsjahr 2003 widerspiegeln, wurden an die Abteilung für Angewandte Informations-verarbeitung der Universität Ulm übermittelt. Die Qualitätsdaten wurden verglichen, als Histogramme, Kiviat-Plots und Rankings dargestellt und - in anonymisierter Form - an das Zentrum rückübermittelt.

Die an unserer Institution erzielte Therapiequalität wird damit im Vergleich mit anderen Teilnehmern transparent. Die bestmögliche Therapie der Diabetespatienten wird damit unterstrichen. Im Vergleich mit den anderen Kliniken wurde eine überdurchschnittliche Dokumentationsqualität ermittelt, und im Mittel ein niedrigerer HbA1c-Wert als Ausdruck einer besseren Blutzuckerstoffwechseleinstellung festgestellt.

In der Endokrinologischen Ambulanz wurde in Zusammenarbeit mit der Kinderklinik die Überleitung von Adoleszenten und jungen Erwachsenen mit chronischen endokrinen Erkrankungen intensiviert.

Ferner wurde die Sprechstunde für Patienten mit Gestationsdiabetes durch eine intensivere Schulung und Nachbetreuung ausgebaut.

Die Dokumentation der Laborwerte im Hormonlabor wurden mittels eines verbesserten EDV-Systems optimiert, insbesondere wurden die Befunde zeitnah erstellt und die Darstellung verbessert. Die Indikationsstellung der Hormonanalysen, die Durchführung und die Interpretation in einem Schwerpunkt ermöglichten eine hohe Ergebnisqualität. Hierbei konnten erhöhte Laborwerte z.B. beim Prolaktin differenziert werden zwischen Prolaktinom und einer Makroprolaktinämie.

1.2 Schwerpunkt Angiologie

Der Schwerpunkt Angiologie unterhält das komplette Spektrum an angiologischer Diagnostik und Therapie für venöse und arterielle Durchblutungsstörungen, Mikrozirkulationsstörungen und Lympherkrankungen. Mit den im Gerinnungslabor des Schwerpunktes verfügbaren Gerinnungstests erfolgt die überregionale Versorgung von Patienten mit hämostaseologischen Erkrankungen mit besonderem Schwerpunkt der thrombophilen Gerinnungsstörungen und heparin-induzierter Thrombozytopenie. Hier werden auch neue Antithrombotika wie direkte Thrombininhibitoren und

synthetische Antithrombotika wie Pentasaccharide eingesetzt, überprüft und neue Testsysteme zum Monitoring dieser Substanzen entwickelt.

Daneben besteht ein Konsiliar- und Beratungsdienst für angiologische und hämostaseologische Fragestellungen, sowohl klinikumsintern wie auch für niedergelassene Ärzte und externe Kliniken.

Angiologische Sprechstunden (Haus 13)

Sprechstunden für: arterielle Durchblutungsstörungen, Venen- und Lymphgefäßerkrankungen, akrale Durchblutungsstörungen einschl. Diagnostik von Raynaud-Syndrom, Klinische Thrombophilie, Antikoagulantien-Sprechstunde, angiologische Diagnostik bei Vaskulitiden.

Die stationäre Krankenversorgung erfolgt schwerpunktsmäßig auf der Station B 8, für intensiv-pflichtige angiologische und hämostaseologische Krankheitsbilder auf der Station B 3.

Zusätzlich ist eine angiologische Funktionseinheit für stationäre Patienten mit angiologischen oder hämostaseologischen Fragestellungen im Haus 23 eingerichtet, um für die anfordernden Kliniken kürzere und schnellere Transportwege zu ermöglichen (PSA 1500).

Im Rahmen des bereits im Jahr 2000 gegründeten interdisziplinären Gefäßzentrums werden tägliche interdisziplinäre Fallkonferenzen durchgeführt.

Daneben besteht eine persönliche Ermächtigung der KV für Patienten mit Thrombophilie, die Versorgung von Thrombosepatienten und Thromboserisiko-Patientinnen in der Schwangerschaft, unter oraler Kontrazeption oder postmenopausaler Hormonsubstitution und dem komplexen Krankheitsbild der heparin-induzierten Thrombozytopenie.

Qualitätsmanagement

In enger Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Qualitätsmanagement wurden die Vorbereitungen für die Zertifizierung nach DIN ISO 9001 weiter intensiviert und vertieft. Große Teile des QM-Handbuchs konnten bereits zum Abschluss gebracht werden. Der Abschluss der Zertifizierung ist für 2004 geplant und beinhaltet sowohl das Spezialgerinnungslabor als auch die Angiologischen Ambulanzen einschließlich des stationären Funktonsarbeitsplatzes im Haus 23. Für die häufigsten angiologischen Krankheitsbilder wurden bereits klinische Behandlungspfade entwickelt.

1.3 Arbeitsgruppe Prof. Dr. I. Scharrer

Die Krankenversorgung und Dienstleistungen umfassen die ambulante und stationäre Betreuung von Patienten mit hämostaseologischen Erkrankungen, Hämophiliepatienten, von-Willebrand-Patienten, Kranken mit sonstiger Blutungsneigung sowie spezielle Thrombophilieabklärung, wie z.B.

Antiphospholipid Syndrom und andere angeborene und erworbene Defekte.

Dazu gehört ein ausgedehnter Konsiliar- und Beratungsdienst für die einzelnen Kliniken der Universitätsklinik, für niedergelassene Ärzte und für andere Kliniken im Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus über hämostaseologische Fragestellungen und Probleme.

2. Lehre

Siehe Vorlesungsverzeichnis.

2.1 Schwerpunkt Endokrinologie

Zusätzlich zu den Vorlesungen wurden über die Rhein-Main-Arbeitsgemeinschaft für Endokrinologie, Diabetes und Stoffwechsel folgende Veranstaltungen durchgeführt:

• Früherkennung und Prävention von Stoffwechseldefekten

• Pleiotrope Effekte des Vitamin D-Systems

• Behandlung der Akromegalie und Organersatz bei Diabetes mellitus.

2.2 Schwerpunkt Angiologie

Der Schwerpunkt Angiologie ist an folgenden Lehr- und Weiterbildungsveranstaltungen beteiligt:

• Klinische Pathophysiologie

• Hauptvorlesung Innere Medizin

• Blockseminar Innere Medizin

• Klinischer Untersuchungskurs

• Klinische Pharmakologie

• Praktikum der Inneren Medizin

• Interdisziplinäres angiologisches Kolloquium (ZIM, ZChir, ZRad)

Für das Teilgebiet Angiologie hat Priv.-Doz. Dr. R.M. Bauersachs die volle Weiterbildungs-ermächtigung von 2 Jahren. Frau Doz. Dr. E. Lindhoff-Last hat nach Ausscheiden von Priv.-Doz. Dr. R.M: Bauersachs die kommissarische Weiterbildungsermächtigung für Angiologie durch die Landesärztekammer erhalten.

3.3 Arbeitsgruppe Prof. Dr. I. Scharrer

Scharrer, I. Organisation des Bedside Teachings für das gesamte Zentrum der Inneren Medizin.

Vorlesungen im Rahmen der Pathophysiologie, der medizinischen Poliklinik und der Medizinischen Klinik, Repetitorium der Inneren Medizin

Spezialvorlesungen: Hämostaseologie

Klinikskolloquium des ZIM Intensivmedizin Kurs: Gerinnung

Frau Professor Scharrer ist Leiterin der MTA-Schule der Universitätsklinken Frank-furt/Main und veranstaltet für sie die Vorlesung Gerinnungsphysiologie

Miesbach, W. Untersuchungskurs Klinische Fächer (UKLIF) im ZIM Krause, M: Praktikum der Inneren Medizin (Bedside Teaching)

Vigh, Th. Vorlesung in der MTA-Schule: Anorganische und organische Chemie

3. Forschung

3.1 Forschungsschwerpunkte Endokrinologie

Schwerpunkt der Forschung war die Feinanalyse der Prädispositionsgene für Autoimmunendokrinopathien (Typ-1-Diabetes mellitus, Morbus Basedow, Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Addison). Es wurden neben Genen auf dem kurzen Arm des Chromosoms 6 (HLA-Region), retrovirale DNA-user) auch das CTLA-4 Gen, Killer Inhibitory Receptor (KIR) Gen sowie Varianten des Vitamin-D-Systems (Vitamin-D-Rezeptor, 1-α-Hydroxylase und 24,25-Hydroxylase) auf Polymorphismen und eine Assoziation mit den Erkrankungen untersucht. Die funktionelle Erforschung des Vitamin-D-Systems im Zusammenhang mit Typ-1-Diabetes mellitus wurde erneut von der Europäischen Stiftung zur Förderung der Diabetesforschung (ESFD) mit 110.000 € gefördert.

Die Erforschung der maternal-fetalen Immuninteraktionen als möglicher Auslöser für Autoimmunerkrankungen, wie z. B. dem Typ-1-Diabetes mellitus, wurde durch ein Pilotprojekt von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft gefördert.

Angiologie

• Gerinnungstest-Entwicklung: Neue optimierte Tests zum Nachweis von Lupus-Antikoagulans/-Antiphospholipidantikörpern.

• Entwicklung zweier neuer Testsysteme zum Nachweis des neuen Antithrombotikums Pentasaccharid.

• Entwicklung vollautomatischer Methoden zur Bestimmung induzierter Thrombozyten-aggregationen.

• Entwicklung einer chromogenen Substratmethode zum optimierten Monitoring der oralen Antikoagulation bei Patienten mit Antiphospholipidsyndrom.

• Management von Thromboembolien in der Schwangerschaft: Die weltweit größte prospektive Interventionsstudie zur Effektivität und Sicherheit einer medikamentösen Thromboseprophylaxe in der Schwangerschaft wird im Schwerpunkt Angiologie koordiniert (LKP: Priv.-Doz. Dr. R.M.

Bauersachs). Die Studie erfasst in enger Kooperation mit der Geburtshilfe neue Strategien zur Primär- und Sekundärprophylaxe von venösen Thromboembolien im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Wochenbett.

• Thrombophilieregister: Mit maßgeblicher Unterstützung durch das Dezernat 7 (DICT) konnte das bereits seit 2001 bestehende EDV-basierte multizentrische Thrombophilieregister weiter ausgebaut werden und umfasst zentrumsintern inzwischen 1300 konsekutive Patienten.

Gleichzeitig ist das identische Register seit 2002 an der Universitätsklinik München, sowie seit September 2003 auch an der Universitätsklinik Würzburg multizentrisch etabliert.

• Gendatenbank: Mit über 4000 DNA-Proben von Patienten mit venösen Thrombosen. In Kooperation mit verschiedenen Universitäten und der GSF, Neuherberg, Detektion von Foundermutationen in Thrombosefamilien („Sibpairs“).

• Fall-Kontrollstudie zur Untersuchung auf Mutationen in einem für die endogenen Faktorerhöhungen verantwortlichen gemeinsamen Regulatoren (gemeinsam mit dem Blutspendedienst Hessen).

• Fall-Kontrollstudie zur Bestimmung der Inzidenz von Antiphospholipidantikörpern mit Etablierung neu entwickelter Testsysteme bei Patienten mit Apoplex sowie bei Patienten mit venösen Thrombosen.

• Fall-Kontrollstudie zur Untersuchung der Relevanz thrombophiler Störungen bei habituellen Aborten, sowie Überprüfen der Therapieerfolge mit niedermolekularem Heparin bei Nachweis einer Thrombophilie.

• Prospektive Studie zur Untersuchung der Inzidenz einer laborchemisch nachweisbaren Aspirinresistenz bei Patienten mit peripherer AVK, Korrelation zu thrombozytären Polymorphismen (in Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst Hessen).

• Prospektive Studie zur Untersuchung der Inzidenz einer laborchemisch nachweisbaren Clopidogrelresistenz bei Patienten mit peripherer AVK, Korrelation zu thrombozytären Polymorphismen (in Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst Hessen).

Arbeitsgruppe Prof. Dr. I. Scharrer

Das Forschungsgebiet umfasst die Erforschung, die Diagnostik, die Differentialdiagnostik und Therapie des von-Willebrand-Syndroms, der Hämophilie A und B, der Hemmkörper-Hämophilie, der spontan erworbenen FVIII Hemmkörper sowie anderer hämorrhagischer Diathesen und spezieller Thrombophiliedefekte, weiterhin auch das Krankheitsbild TTP (Moschkowitz-Syndrom).

Genanalysen zur Charakterisierung kürzlich beschriebener Thrombophiliedefekte (PAI, FXIII und andere) wurden weiter spezifiziert.

Intensive Forschungen laufen weiter auf dem Gebiet des Antiphospholipid Antikörper Syndroms.

Neben der Methodenforschung zur Erhöhung der Sensitivität und Spezifität des Nachweises von Lupus Antikoagulantien und Anticardiolipin Antikörpern werden weiterhin klinische Korrelationen untersucht, wie z.B. Krankheitsaktivitätsparameter, Pathogenese, Thrombosehäufigkeit, Korrelationen mit Herzinfarkten, Herzklappenerkrankungen und Schlaganfällen. Bei diesem Projekt nimmt die Arbeitsgruppe an einer internationalen Studie teil.

Außerdem nimmt die Arbeitsgruppe an einer internationalen Studie zur „Qualitätskontrolle der Anticardiolipin-AK“ teil.

Weiterhin wird die Bedeutung der Multigendefekte in der Thrombophilie bei verschiedenen Korrelationsuntersuchungen erforscht. Die Arbeitsgruppe ist auch weiterhin an großen multizentrischen internationalen Studien bei diesem Projekt beteiligt (EPCOT).

Bezüglich der Hämophilie A und B wurden Hemmkörperuntersuchungen in Korrelation zur Therapie, zur Applikationsweise (Bolusgabe oder kontinuierliche Behandlung) zum Gendefekt, zum Infektionsstatus des Patienten und zu anderen Parametern durchgeführt.

Das Projekt, das die Korrelation der Blutungsneigung von Konduktorinnen zu Gendefekten untersucht, wurde weitergeführt.

Weiterhin werden die Therapieerfolge bei Hämophilen bei verschiedenen orthopädischen und anderen Operationen und der Verbrauch an Substitutionspräparaten sowie evtl. Nebenwirkungen, sowie Recovery, Halbwertszeit, Pharmakokinetik und weitere Parameter untersucht. Bei diesem Projekt laufen weiterhin drei Dokumentationsstudien.

In Zusammenarbeit mit der Orthopädischen Universitätsklinik wurde ein Projekt weitergeführt, das die Operationsfähigkeit von Hemmkörperhämophilen untersucht, sowie die Operationserfolge bei diesen Patienten prüft.

In dem Berichtsjahr konnte die Methodik der von-Willebrand-Faktor-Protease und des Inhibitors weiter verfeinert werden, die das wichtigste differentialdiagnostische Kriterium zwischen den Erkrankungen TTP und HUS darstellt. Die von der Arbeitsgruppe entwickelte Methode stellte sich im internationalen Vergleich als beste heraus.

Im Rahmen der TTP/HUS sind mehrere nationale und internationale Projekte sowie Doktorarbeiten mit dem Krankheitsbild befasst.

Studien und Projekte:

• Bezüglich der Forschung auf dem Gebiet des von-Willebrand-Syndroms konnte die internationale Biomed-2-EU-Projekt-Studie ausgewertet werden. Im Rahmen dieser Studie wurde der Teil 1 abgeschlossen, der das Ansprechen der Patienten auf Minirin (DDAVP) untersucht hat. Es wurde weiterhin der Teil 2 beendet, der die Wirksamkeit dieses reinen von-Willebrand-Faktor Konzentrats bei Operationen untersucht hat. Über den Teil 1 der Studie erschien eine Publikation in der Zeitschrift „Blood“.

• Außerdem wurden die Projekte 2A und 2B abgeschlossen, die die Pharmakokinetik, die Wirkung und die Sicherheit zweier Plasmapräparate vergleicht, die beide große von-Willebrand-Faktor-Multimere enthalten.Verschiedene internationale Studiensitzungen fanden dazu statt. Für diese Studie 2A und 2B wurden 5 Europäische Hämophiliezentren ausgewählt: Mailand, Lille, Malmö, London und Frankfurt/Main.

• Die EPCOT-Studie (European Prospective Cohort on Thrombophilia), eine andere Biomed-2-EU-Studie, lief weiter. Dazu wurden 10 Europäische Zentren ausgewählt. Die Arbeitsgruppe ist dabei als einziges deutsches Referenzzentrum ausgewählt worden. Die Studie soll die klinische Relevanz von Thrombophiliedefekten, deren Einfluss auf die Häufigkeit von Erst- und Rezidivthrombosen, Aborthäufigkeit sowie Beeinflussung von Antikoagulantien und vieles andere klären. Eine Publikation über die Häufigkeit der Thrombophiliedefekten bei rezidivierenden Aborten wurde zur Publikation angenommen. Weiterhin wird die Bedeutung der Thromboseprophylaxe mit Marcumar® bei den einzelnen Thrombophiliedefekten untersucht.

Auch der Effekt von Ovulationshemmern bei diesen Thrombophiliedefekten auf die Häufigkeit von Thrombosen wird geprüft.

• Eine Anwendungs-Beobachtungsstudie zu Kogenate-Bayer erfolgte im Anschluss an unsere pharmakokinetische Studie (zusammen mit Zentren in USA, Bonn, Paris).

• Weitergeführt wurden außerdem mehrere Dokumentationsstudien mit rekombinanten Präparaten, die die Wirkung, Sicherheit und Nebenwirkungen dokumentieren sollen.

• Bezüglich des Präparates NovoSeven wurde Frau Prof. Scharrer gebeten, die Nebenwirkungsrate bei internationalen Studien zu prüfen. Es wird weiterhin die Wirkung bei massiven Blutungen bei Patienten mit spontan erworbenen Hemmkörpern untersucht. Außerdem wird der Effekt bei

„gerinnungsgesunden“ und dennoch massiv blutenden Patienten (z.B. operative Blutungen, intracranielle Blutungen und bei Lebertransplantationen) geprüft.

• Gemeinsam mit der Neurochirurgie läuft ein Projekt zur Untersuchung von Gerinnungsdefekten bei perioperativen Blutungen und insbesondere bei postoperativen Nachblutungen (FXIII, Tissue Faktor).

• Die Häufigkeit und Art eines Gerinnungsdefektes (z.B. insbesondere des von-Willebrand-Syndroms) werden bei Patienten mit Mennorrhagien in Zusammenarbeit mit unserer Frauenklinik geprüft. Eine Publikation wurde angenommen.

• In Zusammenarbeit mit der Augenklinik wird die Bedeutung von Thrombophiliedefekten für die Entstehung von Augenvenen- und Augenarterienthrombosen untersucht und publiziert.