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2.5 Wechselwirkungen von somatotroper und thyreotroper Achse

3.1.1. Betriebe

3.1.1.5 Managementscore

Um das Management der Betriebe untereinander besser vergleichen zu können, wurde ein Management-Score definiert. Dabei handelt es sich um ein rein subjektives Bewertungssystem, welches nach dem Schulnotenprinzip von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) gestaltet wurde. Der Management-Score setzt sich aus dem Mittelwert der Benotung von 7 einzelnen Management-Kriterien zusammen:

1. Trockenstellen 2. Anfütterung 3. Strohstall

4. Geburtsüberwachung und –Hilfe 5. Behandlung/Prophylaxe

6. Entlassung Boxenlaufstall 7. Umsetzung des Landwirts

Tabelle 3.2: Übersicht zur Benotung der Management-Kriterien der beprobten Betriebe anhand des Managementscores

Betrieb A B C D

Trockenstellen 2 2 2 5

Anfütterung 2 3 4 4

Strohstall 4 2 3 2

Geburt 2 2 2 4

Behandlung 2 2 2 4

Entlassung 4 2 2 4

Umsetzung 3 2 2 4

Management-Score 2,7 2,1 2,4 3,9

Benotung: 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend)

Die einzelnen Bewertungskriterien und die Bewertung der Betriebe werden im Folgenden kurz erläutert. Die Note 2 (gut) wurde vergeben, wenn beim jeweiligen Managementbereich nichts kritisiert werden konnte. Die Note 1 (sehr gut) wurde deshalb nicht vergeben, weil in jedem Bereich und in jedem Betrieb Verbesserungen möglich gewesen wären.

Trockenstellen: Das Kriterium „Trockenstellen“ umfasst vor allem den Bereich des pünktlichen Trockenstellens. In allen vier Betrieben wurde ein Trockenstellzeitpunkt von etwa

Material und Methoden

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6 Wochen vor dem Kalbetermin angestrebt. Es wurde darüber hinaus bewertet ob die Tiere nach dem Trockenstellen zeitnah in den vorgesehenen Trockensteherbereich verbracht wurden.

Bei Betrieb A, B und C wurden alle in der Studie untersuchten Tiere pünktlich trockengestellt und zeitnah in den Trockensteherbereich verbracht. Bei Betrieb D dagegen wurden einige Tiere zu spät trockengestellt, sodass sogar 4 Tiere wegen zu kurzer Trockenstehphase (unter 4 Wochen) aus der Studie ausgeschlossen werden mussten. Auch blieben die Tiere teils noch ein paar Tage in der Laktationsherde bevor sie zum Laufstall der Trockensteher gebracht wurden.

Anfütterung: Auch beim Kriterium „Anfüttern“ wurde vor allem die Pünktlichkeit bewertet.

Wurden die Tiere planmäßig zwei Wochen vor der Kalbung angefüttert, also aus dem Trockensteherstall in die Anfütterungsgruppe gebracht, so erhielt der Betrieb, in diesem Fall Betrieb A, die Benotung 2 (gut). Aus Betrieb B gelangte im Untersuchungszeitraum eine einzige Kuh nicht pünktlich, sondern erst eine Woche vor errechneten Kalbetermin, in die Anfütterungsgruppe. Betrieb C verzichtet aus Platzgründen fast gänzlich auf die Anfütterung, verbringt die Tiere aber immer pünktlich wie geplant in die Anfütterung. Bei Betrieb D gab es ähnliche Probleme wie beim Trockenstellen, sodass einige Tiere deutlich verkürzte Anfütterungszeiten hatten.

Strohstall: Der Strohstall von Betrieb A war viel zu klein für die Anzahl der Kühe, sodass die Kühe nur sehr kurze Eingewöhnungs- und Aufenthaltszeit im Abkalbestall hatten. Betrieb B und D verfügten beide über große und geräumige Strohställe, sodass die Kühe schon Tage vor ihrem Geburtstermin dort gehalten werden konnten und eine gute Eingewöhnung möglich war. Betrieb C verfügte über einen für die Anzahl der Kühe sehr kleinen Strohstall, managte diesen aber insoweit gut, als das jede Kuh einige Tage vor ihrem Termin bereits auf Stroh gehalten werden konnte.

Geburtsüberwachung und –Hilfe: Bei diesem Kriterium wurde bewertet ob die Tiere in ihrer Geburtsphase ausreichend überwacht wurden und ob, wenn nötig, sachgerechte Geburtshilfe

geleistet wurde. Betrieb A, B und C überwachten ihre Tiere engmaschig und kamen ihren Tieren bei Problemen zur Hilfe um einen bestmöglichen Geburtsvorgang zu gewährleisten. Bei Betrieb D wurden die Tiere zwar überwacht, ein Eingreifen erfolgte jedoch in einigen Fällen viel zu spät, sodass die Tiere teils stundenlang auf Geburtshilfe warten mussten und in einigen Fällen tierärztliche Hilfe bei übergangenen Geburten geleistet werden musste.

Behandlung/Prophylaxe: Bei diesem Kriterium wurde auf die Überwachung der Kühe kurz vor und vor allem nach der Kalbung geachtet. Bei Betrieb A, B und C wurden gesundheitlich gefährdete Tiere frühzeitig erkannt und es wurden zeitnah Prophylaxemaßnahmen getroffen um einen bestmöglichen Start in die Laktation zu gewährleisten. Ebenso wurde bei augenscheinlich kranken Tieren umgehend eine Behandlung eingeleitet oder der Tierarzt benachrichtigt. Bei Betrieb D wurden einige Tiere prophylaktisch behandelt, andere allerdings vergessen oder zunächst verschoben. Auch ein tierärztliches Handeln wurde oftmals zu spät verlangt.

Entlassung Boxenlaufstall: Bei diesem Kriterium wurde vor allem darauf geachtet, ob die Kühe lange genug im Strohstall gehalten wurden um sich von der Geburt zu erholen. Betrieb B und C achteten sehr darauf, ihre Kühe erst dann in den Boxenlaufstall zu entlassen, wenn die Kühe klinisch gesund erschienen und den Eindruck machten, in der Herde gut zurecht zu kommen.

Bei Betrieb A war der Strohstall leider so klein, dass ein längerer Aufenthalt dort kaum möglich war, sodass die Kühe auch bei Krankheitsanzeichen zurück in die Herde in den Boxenlaufstall verbracht wurden. Betrieb D hatte zwar für die Haltung der frischgekalbten Tiere genug Platz, allerdings wurde ihre Selektion in den Strohstall leider häufig vergessen, sodass mehrfach frischgekalbte Kühe auf dem Spaltenboden im Boxenlaufstall zum Festliegen kamen.

Umsetzung des Landwirts und Management-Score: Bei diesem Kriterium ging es vor allem um die Umsetzung der Landwirte der genannten Kriterien in Bezug zu den vorhandenen räumlichen und arbeitstechnischen Bedingungen.

Betrieb C konnte zwar aus Platzgründen ihre Tiere nicht Anfüttern und musste auf einen großen Strohstall verzichten, durch die gute Umsetzung und die individuelle Kuhkenntnis

Material und Methoden

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wurde dennoch jedes Tier bestmöglich betreut, sodass es nicht zu Problemen kam, die auf die Managementbedingungen zurück zu führen waren.

Betrieb B konnte durch den geräumigen Strohstall, dessen gut überlegter Nutzung und der motivierten Umsetzung des Landwirts durchweg beim Management überzeugen.

Im Bereich des Managements fällt bei Betrieb A besonders der viel zu kleine Strohstall negativ ins Gewicht. Dabei wäre es dem Landwirt durchaus möglich, die Tiere im benachbarten Strohstall kalben zu lassen. Dies wurde aber aus arbeitstechnischen Gründen abgelehnt, sprich der Aufwand erschien dem Landwirt in diesem Fall zu hoch. Abgesehen vom Strohstall wurde sich allerdings ansonsten intensiv um das Wohlergehen der Tiere gekümmert.

Betrieb D hatte im Untersuchungszeitraum von allen Betrieben die besten Bedingungen.

Dabei sei zum Beispiel der große Strohstallbereich, der geräumige Trockensteherbereich und die automatische Selektion zu nennen. Bei diesem Betrieb mangelte es einzig und allein an der Umsetzung des Landwirts, weshalb es je nach Tagesform des Landwirts, zu erheblichen Problemen im Bereich der Kuhgesundheit (gespreizte frisch gekalbte Kühe, Kalbungen im Boxenlaufstall) kam, weshalb bei diesem Betrieb der schlechteste Management-Score vergeben wurde.