• Keine Ergebnisse gefunden

Kostendaten Apotheke: Jahresstatistik im Handel

8. Datenbasis & Berechnung Apotheken

8.1 Vorliegende Daten: Kosten- & Leistungsdaten

8.1.1 Kostendaten Apotheke: Jahresstatistik im Handel

Wie bereits dargestellt, ist die Jahresstatistik im Handel die aktuell einzige Datenquelle, die ihre Stichprobe nach Repräsentativitätsgesichtspunkten aus der Grundgesamtheit der Apotheken im URS der amtlichen Statistik7 zieht. Repräsentativität bedeutet demnach, dass aus der Grundgesamtheit der

Handelsunternehmen als rechtlich selbstständige Einheiten mit Sitz in Deutschland eine nach Bundesland und Umsatzgrößenklassen geschichtete Zufallsstichprobe von bis zu 8,5 Prozent der Unternehmen jährlich gezogen wird. Aufgrund des im Jahr 2012 bekannt gewordenen Datenbedarfs wegen der AMPreisV werden die Apotheken seitdem in eigenen homogenen Schichten zusammengefasst. Alle Schichten der Stichprobe der Jahresstatistik im Handel werden nach allgemein anerkannten mathematisch-statistischen Prinzipien so zusammengestellt, dass die statistischen Ergebnisse in hohem Maße belastbar sind. Mit der Jahresstatistik im Handel werden die Erträge und Kosten der Apotheken in Deutschland für ein Jahr repräsentativ nach

7 Hierbei handelt es sich um eine permanent gepflegte Datenbank über alle Unternehmen mit Berichtspflichten gegenüber der Finanzverwaltung, die in einem Berichtsjahr einen Jahresumsatz von mindestens 17.500 Euro erzielten oder mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten besaßen. Wesentliche Inhalte des URS stellen Unternehmen als rechtlich selbstständige Einheiten, Arbeitsstätten, Wirtschaftszweige, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Umsätze, Adressen und Geo-Koordinaten der Unternehmen dar.

Ermittlung der Erforderlichkeit und des Ausmaßes von Änderungen der in der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) geregelten Preise

2HM & Associates GmbH 100

groben Kategorien erhoben, um die befragten Unternehmen nicht zu sehr zu belasten. Für die befragten Unternehmen besteht Auskunftspflicht.

Die Jahresstatistik im Handel weist die Ergebnisse nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt der Unternehmen nach. Ein Unternehmen wird, vereinfacht ausgedrückt, dem Wirtschaftszweig „47.73 Apotheken“ zugeordnet, wenn der Umsatz in diesem Wirtschaftszweig den Schwerpunkt der

wirtschaftlichen Aktivität bildet. Die befragten Unternehmen werden im Rahmen der Jahresstatistik im Handel um entsprechende Angaben gebeten. Aus der Bestimmung der Branchenzugehörigkeit nach international gültigen Klassifikationsprinzipien folgt, dass die Jahresstatistik im Handel aufgrund ihrer Repräsentativität auch Apotheken nachweist, die neben dem stationären Handel mit Arzneimitteln zusätzlich auch einen Internet- und Versandhandel sowie andere Geschäftsaktivitäten aufweisen können.

Erzielt eine Apotheke dagegen das Gros ihrer Umsätze im Internet- und Versandhandel, muss sie nach den vereinbarten Klassifikationsprinzipien dem „47.91.9 Sonstiger Versand- und Interneteinzelhandel“

zugeordnet werden. Die Jahresstatistik im Handel enthält entsprechende Apotheken. Die Zahl der Stichprobenunternehmen ist allerdings so gering, dass diese Unternehmen aufgrund der statistischen Geheimhaltung nicht berücksichtigt werden konnten. Die Infobox 17 auf der folgenden Seite gibt die Beschreibung dieser Statistik wieder (Destatis 2017).

Im Unterschied dazu bestehen die Berichtskreise vergleichbarer Statistiken, wie der Betriebsvergleich des Instituts für Handelsforschung GmbH (IFH) oder die Steuerdaten der Treuhand Hannover, aus freiwillig teilnehmenden Apotheken bzw. Apotheken als Kunden, woraus sich verzerrende Effekte auf die Repräsentativität dieser Statistiken ergeben können. Zudem fehlen von beiden Datenquellen

Methodenbeschreibungen, z. B. zur Verbesserung deren Repräsentativität. Die Verteilungen der Apotheken auf Umsatzgrößenklassen sind zwischen den Daten des Statistischen Bundesamtes und den Daten der Treuhand Hannover, die in der jährlich erscheinenden Publikation der ABDA „Zahlen Daten Fakten“ sowie im DAV Wirtschaftsreport dargestellt werden, nicht direkt miteinander vergleichbar, da die Treuhand-Daten Ergebnisse nach Umsatzgrößenklassen auf Ebene der Betriebsstätten nachweisen (z. B. Bauer 2017), während das Statistische Bundesamt Umsatzgrößenklassen auf Ebene der Apotheken als rechtlich

selbstständige Unternehmen abbildet.

Infobox 17: Beschreibung der Jahresstatistik im Handel im Qualitätsbericht (Destatis 2017) 1 Allgemeine Angaben zur Statistik

- Bezeichnung der Statistik: Jahresstatistik im Handel - Berichtszeitraum: i. d. R. Kalenderjahr

- Periodizität: jährliche Erhebung

- Erhebungseinheiten: rechtlich selbstständige Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die überwiegend Handel betreiben

- Durchführung: 4. Quartal nach dem Berichtsjahr 2 Inhalte und Nutzerbedarf

- Erhebungsinhalte: Jahresumsatz nach ausgeübten wirtschaftlichen Tätigkeiten, Investitionen, Warenbezüge, Warenbestände, Anzahl der Beschäftigten, Bruttoentgelte, Sozialabgaben, Subventionen

- Zweck der Statistik: Information über die Struktur der Unternehmen, insbesondere zur Beurteilung der Rentabilität und der Produktivität für wirtschaftspolitische Zwecke

Ermittlung der Erforderlichkeit und des Ausmaßes von Änderungen der in der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) geregelten Preise

2HM & Associates GmbH 101

Für die Verwendung der Jahresstatistik im Handel als eine wesentliche Datengrundlage spricht auch folgender Aspekt einer konservativen Berechnung: Die berichteten Kosten der Treuhand Hannover für alle Apotheken können unabhängig von ihrer Einteilung in Filial- und Haupt- oder Einzelapotheken für das Jahr 2015 mit den Angaben der Jahresstatistik im Handel verglichen werden.

- Hauptnutzer: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Europäische Kommission, Europäische Zentralbank, Wirtschaftsverbände

3 Methodik

- Art der Datengewinnung: Schriftliche Befragung (elektronisch, in Ausnahmefällen papiergebunden)

- Stichprobendesign: Dreifach geschichtete Zufallsstichprobe, als Auswahlgrundlage dient das statistische Unternehmensregister

- Stichprobenumfang: höchstens 8,5% der Unternehmen

- Schichtung der Stichprobe: Schichtungsmerkmale Bundesland, Branchengruppen, Umsatzgrößenklassen

- Erhebungsinstrumente neben der elektronischen Datenübernahme: Online-Fragebogen (mit integrierten Plausibilitätsprüfungen) und in Ausnahmefällen Papierfragebogen - Berichtsweg: Erhebung der Daten für den Kfz-Handel und Einzelhandel durch die

Statistischen Ämter der Länder; für Großhandel und Handelsvermittlung durch das Statistische Bundesamt

4 Genauigkeit und Zuverlässigkeit

- Informationen zum relativen Standardfehler (RSF) werden nach Abschluss des Berichtsjahres in GENESIS-Online publiziert. Der RSF ist in Abhängigkeit von

Gliederungstiefe und Merkmal unterschiedlich hoch. Für das Berichtsjahr 2015 betrug der RSF für den Handel insgesamt beim Merkmal Umsatz 0,6%.

- Die Höhe der "nicht stichprobenbedingte Fehler" variiert je nach Abteilung (WZ-Zweisteller). Im Handel insgesamt gab es für das Berichtsjahr 2015 rund 6% unechte Antwortausfälle. Die Quote für die echten Antwortausfälle (unit

non-response-Koeffizient) beträgt, bezogen auf das Berichtsjahr 2015, für den gesamten Handel 7,3%

(Gewichtungsmerkmal: Zahl der Beschäftigten)

- Gesamtbewertung: Stichprobenmethoden sind wissenschaftlich anerkannt.

5 Aktualität und Pünktlichkeit

- Aktualität endgültiger Ergebnisse: rund 19 Monate nach Ende des Berichtsjahres.

- Pünktlichkeit: Der geplante Veröffentlichungstermin für das Berichtsjahr 2015 wurde um 24 Tage unterschritten.

6 Vergleichbarkeit

- Zeitlich: Eingeschränkt durch methodische Verbesserungen der Aufbereitung.

- Räumlich: Vergleich mit anderen EU Mitgliedstaaten möglich.

7 Kohärenz

- Amtliche Statistik: Umsatzsteuerstatistik und Beschäftigtenstatistik

Ermittlung der Erforderlichkeit und des Ausmaßes von Änderungen der in der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) geregelten Preise

2HM & Associates GmbH 102

Es ergaben sich nach Daten der Treuhand Hannover, veröffentlicht im DAV Wirtschaftsreport (Bauer 2016), Kosten pro Apotheke von 386.000 € pro Betriebsstätte8 auf Basis der Daten der Treuhand Hannover, das sind bei 20.249 Apotheken im Jahr 2015 (ABDA 2016) insgesamt hochgerechnete Kosten von 7,8 Mrd. €. Da die Stichprobe der Treuhand Hannover wie im vorangehenden Abschnitt beschrieben die Größe der

Apotheken unterschätzt, sind diese Kosten ebenfalls unterschätzt.

Die Jahresstatistik im Handel 2015 weißt anhand der repräsentativen Stichprobe Kosten in Höhe von 8,5 Mrd. € nach. Bezogen auf den Umsatz der Apotheken laut URS ergeben sich 9,2 Mrd. € Kosten (vgl. Tabelle 3, S. 104 f.). Verwendete man zur Berechnung der Vergütung in der AMPreisV demnach die Daten der ABDA, würde eine kostendeckende Vergütung wesentlich geringer und damit zu Ungunsten der Apotheken ausfallen als auf der Basis der Daten der amtlichen Statistik. Es ist auch vor diesem Hintergrund,

insbesondere jedoch wegen der statistischen Güte der Daten des Statistischen Bundesamtes, sinnvoll, sich in Bezug auf die Kostendaten der Apotheken auf die Jahresstatistik des Handels zu stützen.

Das oben beschriebene Stichprobenverfahren der Jahresstatistik im Handel wurde erstmals im Berichtsjahr 2009 eingesetzt. Dadurch wurde die Repräsentativität der Jahresstatistik deutlich verbessert. Die befragten Unternehmen nutzen für die Auskunfterteilung in der Regel ihre Jahresabschlüsse, die sie gemäß der Fristen der Finanzverwaltung erstellen. Aufgrund beider Tatbestände werden die Jahresstatistiken im Handel für die Jahre 2009 bis einschließlich 2015 für die Berechnungen genutzt. Die Ergebnisse der Jahresstatistik 2016 werden erst Mitte 2018 zur Verfügung stehen und bis dahin anhand der

Vergangenheitswerte fortgeschrieben (vgl. Kapitel 5.1.4 Entwicklungsindikatoren/Fortschreibung, S. 32 f.).

Durch die historisch gewachsenen rechtlichen Rahmenbedingungen der amtlichen Unternehmensstatistik können in die Jahresstatistik im Handel keine Apotheken aufgenommen werden, die aufgrund fehlerhafter oder veralteter Wirtschaftszweignummern zu anderen Jahresstatistiken herangezogen wurden. Außerdem basieren die Jahresstatistiken im Handel 2009 bis einschließlich 2015 jeweils noch auf dem Vorjahresstand des URS. Durch diese Rahmenbedingungen fehlen Unternehmen. Es wurden daher aus der Jahresstatistik im Handel durchschnittliche Aufwands- und Ertragsgrößen berechnet und diese mit der Zahl der bei den Apothekerkammern zum Stichtag 31.12. registrierten Apotheken (ABDA „Zahlen Daten Fakten“)

multipliziert. Da die so berechnete Umsatzsumme kleiner als die Summe des Umsatzes der wirtschaftlichen Einheit im URS (d. h. Umsätze der Unternehmen) war, wurde diese Umsatzsumme an die Umsätze der wirtschaftlichen Einheit im URS angepasst. Anschließend wurden mithilfe der Kosten-/Umsatzrelation auch die Kosten angepasst. Die Anpassung wurde durchgeführt, um die Kosten möglichst vollständig im Sinne der Aufwände der öffentlichen Apotheken zu berücksichtigen. Ein Vergleich der Zahl der Apotheken aus dem URS mit der Anzahl der Apotheken gemäß ABDA ergab, dass die Anzahl rechtlich selbstständiger

8 Eigene Berechnung, da in der Publikation (Bauer 2016) nur prozentual angegeben: 2015: 2,1 Mio. €

durchschnittlicher Netto-Umsatz pro Betriebsstätte, 10,7 % vom Nettoumsatz Personal; 7,6 % Sonstige steuerlich abzugsfähige Kosten. Daraus ergeben sich absolut 225.770 € Kosten für Personal; 160.360 € Sonstige Kosten;

insgesamt 386.130 € Kosten pro Betriebsstätte. Bei 20.249 Apotheken in 2015 ergeben sich demnach hochge-rechnete Kosten von 7,8 Mrd. €. Der durchschnittliche Bruttobetriebsüberschuss vor Steuern wird mit 136.345 € in 2015 angegeben, das sind hochgerechnet auf alle Apotheken Bruttobetriebsüberschüsse von insgesamt 2,8 Mrd. €.

Ermittlung der Erforderlichkeit und des Ausmaßes von Änderungen der in der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) geregelten Preise

2HM & Associates GmbH 103

Unternehmen zwischen der Anzahl an Hauptapotheken und der Anzahl der Betriebsstätten der

Apothekerkammern liegen (Abbildung 11) und durch den parallelen Verlauf die gemeinsame Grundlage der Statistiken belegt. Für die Anzahl der Apotheken werden die Angaben der Apothekerkammern als

maßgeblich angesehen, da nur dort Haupt- und Einzelapotheken von Filialen sauber getrennt erfasst werden. Gleichzeitig stellt das statistische Unternehmensregister eine zentrale Datengrundlage zur Beschreibung der Apotheken dar, die jeweils über die Filialstruktur zu den Anzahlen der

Apothekerkammern in Bezug gesetzt werden können.

Für das vorliegende Gutachten wurden aktualisierbare Sonderauswertungen der Jahresstatistik des Handels durch das Statistische Bundesamt erstellt. Die Kennzahlen zu Umsätzen, Wareneinsatz, Aufwendungen und Bruttoinvestitionen sowie dem Bruttobetriebsüberschuss vor Steuern wurden nach Umsatzgrößenklassen und regionalem Bezug segmentiert ausgewertet. Umsatzgrößenklassen wurden verwendet, um Einblicke in Skaleneffekte bei Umsätzen und Kosten zu gewinnen. Regionale Aspekte wurden wegen der

flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Hilfe von siedlungsstrukturellen Kreistypen Abbildung 11: Anzahl Apotheken und Apothekenbetriebsstätten unterschiedlicher Quellen (URS Destatis, ABDA, Umsatzsteuerstatistik Destatis). Eigene Darstellung.

15.000 16.000 17.000 18.000 19.000 20.000 21.000 22.000 23.000

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Unternehmen WZ Apotheke URS Örtliche Einheiten WZ Apotheke URS

ABDA Apotheken ABDA Haupt-/Einzelapotheken

"Umsatzsteuerpflichtige"

Ermittlung der Erforderlichkeit und des Ausmaßes von Änderungen der in der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) geregelten Preise

2HM & Associates GmbH 104

berücksichtigt. Die Jahresstatistik im Handel wurde neben den Apotheken auch für erfasste Zytostatika-Apotheken analysiert.

Die Tabelle 3 zeigt die angefallenen Kosten der Apotheken in Summe nach Jahren. Die Angaben der Jahresstatistik wurden dafür in Abstimmung mit dem Statistischen Bundesamt anhand der Anzahl an Haupt- und Einzel-Apotheken (Apotheken-Unternehmen) gemäß Daten der Apothekerkammern (ABDA) und anhand des Umsatzes der Apotheken im URS hochgerechnet. Diese Umrechnung bewirkt, dass für den gesamten Apothekenumsatz die Kostenstruktur der öffentlichen Apotheke hinterlegt ist, die für die

Vergütung maßgeblich ist.

Die Kosten wurden zu Personal- und sonstigen Kosten aufaddiert. Die sonstigen Kosten werden im Folgenden als Gemeinkosten definiert (z. B. Mieten und bezogene Leistungen, Roh- und Betriebsstoffe).

Diese beiden großen Kostenblöcke sind zu unterscheiden, da sie für die Aufwände unterschiedlicher Leistungen verschiedene Relevanz besitzen und auch unterschiedlich in die Berechnung eingehen, wie anhand der konkreten Berechnungen noch verdeutlicht werden wird.

Im Rahmen der Vergütung werden auch Bruttoinvestitionen als Kostenfaktor innerhalb der Gemeinkosten angesehen. Damit eine Apotheke ihre Aktivitäten aufnehmen kann, sind Investitionen erforderlich, die zu einem Anlagevermögen führen. Anstelle der Investitionen hätte die Apothekerin / der Apotheker ein Investment tätigen können und würde dann jährliche Zinseinnahmen erzielen. Die Erneuerung des Anlagevermögens einer Apotheke kann dagegen bei Vorlage eines Gewinns über Abschreibungen refinanziert werden und ist daher im Kontext der AMPreisV eigentlich irrelevant. Die Bruttoinvestitionen werden zugunsten der Apotheken als Kostenfaktor angesehen, obwohl sich das Anlagevermögen der Inhaber/-innen erhöht. Für die Investitionen der Inhaber/-innen wird zudem davon ausgegangen, dass sie finanziert werden. Die Finanzierungskosten bzw. Zinsen sind als Kosten in der Berechnung enthalten.

JAHR 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009

Personal: Entgelte

(Summe in Mio. €) 5.020,3 4.751,8 4.540,7 4.342,9 4.030,6 3.965,4 3.802,9 3.720,7 3.562,3 3.366,9 Personal:

Sozialabgaben

(Summe in Mio. €) 1.185,7 1.120,7 1.068,9 1.021,4 946,4 928,2 892,0 857,3 807,7 758,6

Mieten, Pachten, Operate Leasing

(Summe in Mio. €) 988,7 937,6 897,5 872,6 800,3 788,2 804,4 800,8 770,6 713,3

Betriebliche Steuern und Abgaben

(Summe in Mio. €) 551,0 513,3 485,5 449,7 415,0 411,7 358,8 348,0 364,4 366,0

Bezogene Leistungen u.a.

betriebliche Aufwendungen

(Summe in Mio. €) 2.238,0 2.084,9 1.950,5 1.838,0 1.685,9 1.597,6 1.539,0 1.570,8 1.644,6 1.495,1 Tabelle 3: Kosten der öffentlichen Apotheken 2009 bis 2015. Helle Felder: Fortschreibung anhand des gleitenden

Durchschnitts der Veränderungsraten der vorangehenden 3 Jahre bis 2018. Quelle: Sonderauswertung Jahresstatistik im Handel; Apothekenanzahl (Unternehmen) ABDA & Umsatz URS; TvÖD 15. Eigene Berechnung.

Ermittlung der Erforderlichkeit und des Ausmaßes von Änderungen der in der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) geregelten Preise

2HM & Associates GmbH 105

JAHR 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009

Wareneinsatz Roh-, Hilfs- und

Betriebsstoffe

(Summe in Mio. €) 328,6 335,5 335,8 343,6 357,5 337,4 370,5 396,8 314,1 285,5

Bruttoinvestitionen

(Summe in Mio. €) 482,5 432,9 391,7 374,3 314,2 291,6 334,8 349,5 304,7 278,0

nachrichtlich:

Umsatz URS

(Summe in Mio. €) 53.878,3 51.738,6 49.674,2 47.606,7 45.816,0 43.962,4 41.907,4 40.818,4 40.611,9 39.490,2 Kosten inkl.

Bruttoinvestitionen ohne Personal-kosten (Entgelte und Sozialabgabe)

(in Mio. €) 4.588,7 4.304,2 4.061,0 3.878,2 3.572,9 3.426,4 3.407,5 3.465,9 3.398,5 3.138,0

Personalkosten

Destatis (in Mio. €) 6.206,1 5.872,5 5.609,6 5.364,3 4.977,0 4.893,5 4.694,9 4.577,9 4.370,0 4.125,5 Kosten Destatis

gesamt

(in Mio. €) 10.794,8 10.176,7 9.670,5 9.242,5 8.549,8 8.319,9 8.102,4 8.043,9 7.768,5 7.263,5

Anzahl

Apotheken-Inhaber/-innen 14.952 15.271 15.607 15.968 16.269 16.661 17.068 17.577 17.963 18.324 Kalkulatorischer

Unternehmerlohn

TVöD 15, höchste Stufe*

Brutto inkl. Nebenkosten 99.121 € 99.121 € 95.875 € 89.764 € 87.324 € 84.788 € 82.793 € 80.407 € 79.762 € 78.630 € Kalkulatorischer

Unternehmerlohn insgesamt

(in Mio. €) 1.513,7 1.513,7 1.496,3 1.433,3 1.420,7 1.412,7 1.413,1 1.413,3 1.432,8 1.440,8

Zu deckende Gesamtkosten der öffentlichen

Apotheken (in Mio. €) 12.308,4 11.690,3 11.166,9 10.675,8 9.970,5 9.732,6 9.515,5 9.457,2 9.201,2 8.704,3 Kostensteigerung

Gemeinkosten 6,6% 6,0% 4,7% 8,5% 4,3% 0,6% -1,7% 2,0% 8,3%

Kostensteigerung

Personalkosten 5,7% 4,7% 4,6% 7,8% 1,7% 4,2% 2,6% 4,8% 5,9%

Kostensteigerung

Gesamtkosten 5,3% 4,7% 4,6% 7,1% 2,4% 2,3% 0,6% 2,8% 5,7%

* Leitung Krankenhausapotheke

Laut der angepassten Jahresstatistik im Handel sind im Jahr 2015 ca. 9,2 Mrd. € Kosten angefallen (siehe Zeile „Kosten Destatis gesamt“). Entwickeln sich diese Kosten wie in den Jahren ab 2012 fort (berechnete anhand des gleitenden Durchschnitts der Veränderungsraten der drei vorangehenden Jahre, vgl. Kapitel

Ermittlung der Erforderlichkeit und des Ausmaßes von Änderungen der in der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) geregelten Preise

2HM & Associates GmbH 106

5.1.4 Entwicklungsindikatoren/Fortschreibung, S. 32 ff.), könnten sie im Jahr 2018 in etwa bei ca. 10,8 Mrd.

€ liegen. Die Entwicklung der Umsatzdaten der Apotheken aus der Monatsstatistik im Handel bis Mitte August 2017 deuten auf diesen Trend hin: Unter der Annahme, dass sich die Kosten in Relation zum Umsatz entwickeln, bestätigt die Monatsstatistik im Handel eine steigende Kostenentwicklung der Apotheken, allerdings in etwas niedrigerem Umfang im Jahr 2016 und 2017 im Vergleich zu 2015. Im Zeitraum bis August waren die Umsätze ab 2013 durchschnittlich um 3,8 %, 5,8 %, 5,2 %, 4,3 % und im Jahr 2017 um 3,5

% gestiegen9, also geringer gestiegen als in den Vorjahren. Nach gleitendem Durchschnitt steigen die Gemeinkosten und Personalkosten im Jahr 2018 jedoch stärker als im Jahr 2017 und 2016. Die Berechnung ist demnach konservativ im Sinne höherer Kosten und damit einer höheren Vergütung (Tabelle 3).

Die Tabelle 3 enthält bereits den kalkulatorischen Unternehmerlohn nach TVöD E 15 Stufe 6, der sich aus dem Bruttolohn im Tarifvertrag zzgl. aller Lohnnebenkosten berechnet (vgl.

9 Umsatz im Einzelhandel (real/nominal) (bereinigte Werte): Deutschland, Monate, Bereinigungsverfahren, Wirtschaftszweige. Monatsstatistik im Einzelhandel. BV4.1 kalender- und saisonbereinigt. In jeweiligen Preisen.

Genesis Online: WZ08-4773 Apotheken

Ermittlung der Erforderlichkeit und des Ausmaßes von Änderungen der in der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) geregelten Preise

2HM & Associates GmbH 107

Tabelle 57 57, S. 223). Dieser so erweiterte TVöD-Tarif geht multipliziert mit der für 2018 fortgeschriebenen Anzahl an Inhaber/-innen in die Berechnung ein.

Für das Jahr 2018 ergeben sich damit insgesamt zu deckende Kosten der Apotheken von 12,3 Mrd. €.